Beregoster Nächte sind lang (The Legacy of The Grey Guardians)
Nachdem viele der Abenteurer eine Weile getrennte Wege gingen und die unglückselige Camilla beerdigt wurde, hatten sich die Abenteurer neu gruppiert. Während der Halbork Gerlak lukrativere Abenteuer suchte, gesellte sich Thredi, eine orkische Palaldina aus Greenest zu Cipher, dem singenden Paladin, Anakis, Tiefling und Druidin in Ausbildung, Maevina, der geheimnisvollen Dunkelelfin und Ander, dem verschlossenen Magier zu. Nachdem die Gruppe Leosin dem Mönch, Quirin, den fahrenden Händler und den rätselhaften, verwirrten alten Mann mit seinem Buch nach Beregost begleitet hatten, kundschafteten sie Beregost aus.
Für zwei der Abenteurer war dies der Ort, wo ihr Abenteuer begann für Thredi war es eine Rückkehr, da sie hier lange gelebt hatte, doch niemand fand den vertrauten Ort vor. Beregost hatte sich in einen Hort gieriger Schatzsucher verwandelt, nachdem ein Goliath einen Golem aus Adamantit gefunden hatte und Quirin sah die perfekte Gelegenheit für extrem lukrative Geschäfte. Alles, was irgendwie hilfreich zum Ausgraben von Schätzen gebraucht werden konnte brachte extrem gutes Geld und Quirin ging so weit, sogar die Räder seines Wagens zu verkaufen, oder besser zu tauschen. Während Anakis, Cipher und Maevina in einer Taverne einkehrten, blieb Ander noch bei dem Händler und wurde extrem Neugierig, als er bei Quirin Waren, alt und nun neu hinzugekommen, sah die einer ganz anderen Güteklasse entsprangen und geriet in einen Bieterwettstreit um einen geheimnisvollen Beutel, aus dem man offensichtlich, wie bei einer publikumswirksamen Demonstration gezeigt, Bären hervor zaubern konnte. Doch er kam nicht gegen den Meistbietenden an. Thredi hatte mit ihren Geschäften mehr Glück, sie konnte beim lokalen Schmied, einem Feuerriesen, ihre Hilfe gegen die Seine tauschen und so ein besseres Schild und viel Klatsch und Tratsch bekommen. So erfuhr sie, das Baldurs Gate von Nekromanten überflutet wird und einer ganz besonders durch „Leichenkunstwerke“ auf fiel, in den Bergen viele „Monster“ gesichtet wurden, und das in der Stadt jede Menge sogenannter roter Magier unter gekommen waren, die dem Finder des Golems und seinen Abenteurerfreunden, die sogar später kurz die Schmiede auf der Suche nach Adamantium besuchten, sehr Misstrauisch und Feindselig gegenüber standen.
Viele dieser Magier befanden sich auch in der Taverne „Zum brennenden Magier“, wo Cipher mittlerweile ein kleines Konzert gab und dieser sich dabei auch offen über die roten Magier lustig machte. Maevina freute sich über das abgelenkte Publikum und machte wohl ein gutes Geschäft, wie auch immer es gestaltet war. Erstaunlich spät wurde es den Magiern zu viel, doch sie hatten ihre Rechnung ohne den Wirt und dessen verzauberte Tabletts gemacht, denn als sie von Maevina erleichtert nach Aufforderung nicht einmal zahlen konnten, wurden sie von den frei schwebenden Tabletts nach draußen geprügelt.
Der Abend wurde spät und die Gruppe erkundigte sich nach Unterkunftsmöglichkeiten, allerdings gab es nur noch Zimmer in einer der exklusivsten Herbergen, der „spiegelnden Seele“. Während sich fast alle im Schankraum trafen, gönnten sich nur Cipher, Anakis, Ander und Thredi ein geteiltes Zimmer, Maevina suchte Obdach bei ihrer Gilde und andere ähnliche Schafmöglichkeiten. Einer jedoch nicht. Der alte Mann brach entgegen anraten von Cipher und anderen heimlich zur Kerzenburg auf, während Cipher durch einen weiteren Auftritt in der Lokalität den Preis für die Übernachtung drücken konnte. Diesmal freute sich jedoch ein Halbling über das abegelenkte Publikum und bestahl sogar Anakis, bis Ander ihm auf die Schliche kam und ihn stellte. Er gab Anakis die gestohlenen Güter zurück und Thredi ging mit ihm gemeinsam zum Wirt um die weiteren Güter ihren Besitzern zukommen zu lassen und ihm den Dieb zu übergeben. Der Wirt war äusserst Dankbar und erlies den Vieren den vollen Preis und kümmerte sich um den Rest. Einer der Gäste ging jedoch leer aus, ein Rotmagier, der aber statt mit Wut mit einem wissenden Grinsen zu Ander schaute. Das machte Cipher aufmerksam, der den Seelenstab des Magiers erblickte und versuchte, die andere Klerikerin der Gruppe dazu zu bewegen, das näher zu Untersuchen. Die zeigte ihm jedoch die kalte Schulter, hatte der Magier sich doch nicht wirklich etwas zu Schulden kommen lassen. Wenn überhaupt, so war er an diesem Abend eher Opfer. Da der Magier ausserdem ein Tiefling war, wandte sich Cipher nun aufgeregt an die Junge Anakis und verbat ihr, mit diesem zu flirten. Anakis war erst einmal total verwirrt, seit wann benahm sich Cipher als wäre er ihr Vater? Ausserdem hatte sie überhaupt nicht auf den Magier geachtet, bis ihn Cipher auf ihn Aufmerksam machte. Sie hatte sich nach dem Diebstahl in ein Gespräch der Tischnachbarn vertieft, die von einer Rätselhaften Kräuterhexe berichteten, die für morbide Tauschgeschäfte bekannt war und derzeit wohl besonders nach Satyrhörnern ausschau hielt. Es war aber auch nicht wirklich wichtig, denn der Magier zog sich kurz nach dem Vorfall auf sein Zimmer zurück und auch das Quartett war Müde genug, um sich nun endgültig für die Nacht zurück zu ziehen. Der Name der Lokalität war dabei Programm, ein jeder fand in seiner Ecke eine Ausstattung nach der eigenen Persönlichkeit vor. Von Thredis kargem Lebensstil über Ciphers Oppulenz hin zu Anakais Naturoase. Auch Anders Viertel bot konventionelle Annehmlichkeiten, und so setzte er sich erst einmal hin um den heimlich einbehaltenen Geldbeutel des Rotmagiers zu begutachten, während sich alle anderen bereits hin gelegt hatten.
Kaum jedoch hatte er die Inhalte des Beutels auf den Tisch geschüttet und sich an fünf Goldmünzen erfreut entwickelten drei davon Beine und stürmten auf ihn ein. Aufgeschreckt von seinen Schreien rannten die anderen drei in seine Ecke und beobachteten, wie sich eine der Münzen in seinen Brustkorb grub während er mit Schockzaubern um sich warf. Cipher fackelte nicht lange und schickte eine Schockwelle in Richtung des Ereignisses, das die seltsamen Wesen ein für alle mal erledigte. Zusammen mit den Möbeln und Ander, der scheinbar mit den Resten eines Stuhlbeinas an der Schulter an die Wand genagelt zu sein schien. Nachdem Thredi ihn befreit und verarztet hatte, bot sie ihm an, in ihrer, allerdings wenig einladenden Ecke zu übernachten, aber Ander war viel zu wütend auf Cipher, um das Angebot überhaupt in Betracht zu ziehen. Kaum hatte Cipher den Mund auf gemacht um nach der Herkunft der glänzenden Schrecken zu fragen beschimpfte er ihn aufs übelste für seine Überreaktion, die er ausbaden durfte. Alle zogen sich wieder zurück, doch Anakis war nun viel zu aufgeregt, um wieder schlafen zu gehen, und setzte sich ins Zentrum ihrer Oase, einer wunderschönen Wiese, um zu meditieren – doch noch bevor sie die Welt um sich herum komplett vergessen konnte tauchte aus dem Nichts ein runenbedeckter Bogen vor ihr auf aus dem niemand anderes als der Rotmagier mit dem Seelenstab schritt. Mit seinem, seltsam leerem, Blick aus Irislosen Augen bemerkte er die Druidin nicht einmal und schritt zielsicher auf Anders Ecke des Raumes zu. Erschrocken versuchte die Tieflingsdame die anderen herbei zu rufen, brachte aber nur einen unartikulierten Schrei zu stande, was die Aufmerksamkeit des ungebetenen Gastes auf sich lenkte – oder besser die seines Stabes, aus dem sich geisterhafte Erscheinungen lösten, auf Anakis zuflogen und sie kurz mit den durchsichtigen Fingern an den Lippen anzischten, worauf Anakis besinnungslos in sich zusammenbrach. Thredi und Ander stürmten sofort herbei, doch Angriffe auf den alten Mann blieben auf den ersten Blick völlig Ergebnislos bis sie erschrocken feststellten, dass sie Wirkung zeigten, aber an der bewusstlosen Anakis. Thredi änderte ihre Taktik und griff den alten Mann mit einer harmloseren, aber effektiven Technik an und Ander konzentrierte seine Angriffe nun auf den Stab, was auch immer aber den alten Mann gesteuert hatte, übernahm nun die Führung von Anakis Körper und lies den des alten Tieflings fallen. Cipher indes versuchte nach der Undankbarkeit über seine letzte Aktion Anakis ersten Schrei erst einmal zu ignorieren, konnte aber den nun deutlichen Kampfeslärm nicht ignorieren. Zu Dritt gegen den Stab konnten sie diesen nun tatsächlich bezwingen, ohne Anakis allzu sehr zu schaden und Ander hatte darüber hinaus die Gelegenheit genutzt, mit dem roten Magier kurzen Prozess zu machen, was nach den Wirren des Kampfes nicht sehr positiv von den andern Beiden aufgenommen wurde.
Anakis wurde in ihr Bett gelegt, und die Leiche durchsucht, die mehrere magische Gegenstände bei sich trug, zwei Ringe, ein Medaillon, ausserdem eine Karte und ein meisterhaft gearbeiteter, aber nicht magischer Dolch. Dann brachte Cipher die Leiche zum Tempel von Lathander in Beregost und erklärte die Situation es ging. Es war eine lange Nacht und so war es dann auch schon spät, als die Gruppe sich zum Frühstück begab. Auch die Dunkelelfe hatte eine spannende Nacht, doch das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag.
Questreihe der Legacy of the Grey Guardians in Beregost: Der gesuchte Herr Elhorn (1)
650 EP pro Character
Kommentare