Etwas verwirrt standen die drei nun vor dem Polizeirevier. Doch die neue Ruhe wurde wieder unterbrochen, als ein Skycoach bei ihnen landete. Der uniformierte Pilot war Deliah gut bekannt, es war der persönliche Chauffeur ihres Vater und der Skycoach seines Amtes,.

„Das ist wohl für mich. Wir treffen uns in Luccs Apartment“ rief sie den andern zu und Stieg ein. Amber blickte erstaunt zum Himmel, wo das Boot immer kleiner wurde.

„Nu denn“, meinte Lucc, „was hat die Polizei noch einmal gesagt?“ rekapitulierten das Mädchen und der Halbork, „Ein betrunkener Autor, der vor einem Club in die Cocks gestürzt ist? Wie hies er noch einmal? Tele…?“. „Telerik Abendsang, Abendsang, betrunken abgestürzt vor dem Club ‚Oni Tsuang‘ vor zwei Tagen.“ Meinte das Mädchen mit dem löchrigen Gedächtnis. „Dann machen wir das gleich und überraschen Delia“ meinte Lucc. „Weist du was? Wir gehen zu dem Club und springen selbst hinunter. Wir müssen uns unterwegs nur ein paar von diesen Federn holen.“ „Ich kann Federfall auch selbstb Zaubern.“ Überraschte Amber Lucc, der meinte „Um so besser.“

Und so fingen sie an sich an, sich um zu hören, aber im Hafengebiet wusste niemand etwas von einem gehobenen Club, von „Clubs ohne Zwang dagegen“ wussten viele zu berichten. Amber fiel nun auf, wie hier im Hafenviertel fast nur Männer zu finden ware. Und den wenigen Frauen schien es sehr warm zu sein. Lucc packte sich die kleine Amber Huckpack und sie machten sich auf den Weg in die Oberstadt, wo der Club hoffentlich bekannter war.

Unterwegs trafen sie viele interessante Gestalten, angefangen mit ein paar Touristen, die die falsche Gegend erwischt hatten, hochnäsige Schnösel und nachdem sie es in das Johanniter Viertel geschafft hatten, wo viele Lokale der Nacht waren, auch eine hübsch anzusehende Clubberin, die ihnen gerne den Weg wies. Das „Oni Zuang“ war in einem anderen Viertel, das am besten per Sky Coach Linie erreichbar war. So standen sie ein paar Stunden nach dem Aufbruch tatsächlich vor dem Club, der die ersten Gäste empfangen hatte. Von ihnen hörten sie die wundervolle Stimme einer Sängerin mit einem Lied, das den Rhythmus so richtig feierte.

Eigentlich waren sie schon kurz davor zu springen, da bemerkte Lucc die beiden Türsteher und kam auf die Idee, sie nach dem Abend zu befragen. Noch bevor er den Mund geöffnet hatte, sprach ihn jedoch der rechte, eine stämmige Orkin, freudig an „Lucc? Vom schwarzen Fass? Ich auf dich gewettet, ich bin ein riesen Fan.“ Lucc war angenehm überrascht aber meinte auch bescheiden „Ich hoffe, du hast auch…“, doch dann viel ihm selbst auf, dass es eine dumme Anmerkung war, schließlich hatte er für sie beide gewonnen.

Der andere Türsteher, ein Halbork warf der Dame einen strengen Blick zu, doch diese liess sich nicht beirren. Ich bin Berta, Berta Ramm und das ist Gary, Gary Protage“ und sah dabei mit einem ganz anderen Blick zu Gary. Einem Blick der sagte, „Versau mir das nicht.“ „Vor zwei Tagen ist hier ein Betrunkener gestürzt, hast das gesehen?“. „Nein, da hatte ich keinen Dienst, aber Gary?“ und sie sah ihn fragend an. „Ja, da vorne ist die Stelle, das kommt ziemlich oft vor.“

Berta Ramm

Lucc bedankte sich bei den Beiden und meinte zu Berta. „Wenn du wieder im schwarzen Fass bist, sprich mich an, dann trinken wir ‘n Bier zusammen.“

Amber war in dessen sehr neugierig auf die Sängerin mit der schönen Stimme. Sie fragte, ob die beiden sie und Lucc in den Club lassen dürfen. Doch da sah Gary jedoch eine Grenze überschritten. „Kinder dürfen nicht in den Club!“ Berta jedoch meinte. „Lass uns ein Auge zudrücken.“ Mit einem Satz„Mit so einem zugequetschten Auge sehe ich nur einen stattlichen Halbork, den wir hinein Winken“ bewies Gary, dass er deutlich Humorvoller war, als es den Anschein hatte und Lucc und Amber betraten den Club.

Lucc hatte etwas anderes erwartet, doch der Club war gar nicht so exotisch. Dicke Rauchschwaden zogen an verchromten Tischen und weichen Couchen mit rotem Leder bespannt vorbei. Auf einer kleinen Bühne spielte eine ganze Band, davor war eine grosse Tanzfläche. Von der Sängerin war jedoch nichts zu sehen. Das hielt Amber nicht davon ab, Lucc auf die Tanzfläche zu zerren. Sie schnappte die hüftbetonten Tänze auch schnell auf doch Lucc tat sich etwas schwer und schwappte mehr mit dem Oberkörper hin und her. Nach dem zweiten Lied wurde er erlöst.

Ein gut gekleideter, gepflegter und kräftiger Mann kam auf das paar zu und sagte Streng: „Bitte kommen sie mit“ und führte sie zu einem der Séparées und forderte sie auf sich zu setzen, bevor er es ihnen gegenüber gleich tat. Dann, zu beider Überraschung, zerfloss sein Gesicht und arrangierte sich zu einer schönen, dunkelhaarigen Frau.

„Was machen sie beide denn in meinem Club?“ Amber erkannte die Stimme sofort.

„Sie sind die Frau, die vorhin gesungen hat. Das ist offensichtlich, so schön wie sie sind.“ Geschmeichelt, wenngleich auch ein wenig irritiert meinte sie nur „Schönheit ist relativ, und wieder zerfloss ihr Gesicht, diesmal zu einer Kopie von Berta“. Lucc dagegen beantwortete ihre Frage und erzählte von Telerik und ihrer Suche nach ihm.

„Ja, Telerik besucht mich regelmässig hier, aber gestern und heute nicht.“ Während sie das sagte, wechselte ihre Form zu der eines hübschen Jungen Mannes. „Ich hoffe es geht ihm gut. Wenn sie meinen Telerik suchen, bin ich ihnen natürlich dankbar, aber eigentlich darf ich keine Kinder während der Geschäftszeiten empfangen.“ Und sie sah Amber wieder durch das Gesicht der Sängerin an. „Ich mache euch einen Vorschlag. Ich singe noch ein Lied, speziell für euch. Aber danach müsst ihr gehen. Und wenn ihr mich wieder einmal besuchen wollt, dann kommt bitte nur am frühen Vormittag.“ Amber war begeistert, und verschmolz einmal mehr mit der Musik, als die Sängerin das Versprechen einlöste. Als sie ihren Teil der Abmachung einhielten, erinnertee Berta dem gehenden Lucc mit einem Grinsen und einer Geste noch an das bevorstehende gemeinsame Bierchen, dann setzte Lucc Amber wieder auf seine Schulter, ging zur Stelle, auf die Gary gezeigt hatte, drehte sich um und winkte den beiden Türstehern, während er sich rückwärts fallen lies.

Amber wirkte den Federfall kurz danach, und so segelten sie gemächlich nach unten, und sie konnten einen guten Blick auf die immer ärmlicher und schmutzigere Umgebung werfen, je tiefer sie vielen. Bis sie tatsächlich auf einem Platz landeten, der zu den Cocks gehörte. Es schienen die Überreste eines alten Stadtplatzes zu sein in dessen Zentrum eine verwitterte Statue zu sehen war. Der Inschrift nach [Ignatzius der 3.], doch nicht einmal Lucc schien zu wissen, wer das war. Er nahm nur einen tiefen, zufriedenen Atemzug durch die Nase und meinte „Ah, Heimat.“. Bevor Amber sich dadurch irritieren lassen konnte kamen aus der Umgebung mehrere Goblinoide auf sie zu. Einer, der eine riesige Ratte in der Grösse eines Hundes mit sich führte, stellte sich vor ihnen auf. „Amber stellte sie vor. „Ich bin Amber, das ist [Teddy] und das ist“, sie zeigte nach unten „Lucc“.

„Passage für Drei also, macht 15 Kupfer.“

Amber war verwirrt, doch Lucc meinte nur „Ich kenn das Spiel, und kramte bereits das Kleingeld hervor.“ Der kleine Kerl streckte weiter wortlos die Hand aus, als Amber mit Blick auf die Ratte meinte, „Darf ich die Streicheln?“ Doch der Goblin, der nun von zwei weiteren, grimmig aussehenden Goblins verstärkt wurde, meinte nur trocken. „Der hat heute schon gegessen.“ Amber verstand nicht ganz was er meinte. Lucc drückte die Münzen in die winzige Hand und fragte nach dem Mann, der vor zwei Tagen hier ebenfalls ankam. Ein weisser mit einem silbernen rechten Arm meinte trocken. „Hat Passage nicht gezahlt.“ Und sah damit das Thema wohl als abgeschlossen an. Als Lucc mehr wissen wollte hielt auch er die Hand offen hin „5 Kupfer“. Doch Lucc meinte nur; „Ick hab schon gezahlt, das muss reichen.“ Der Goblin zuckte mit den Achseln und meinte; „Hab ihn zur Kirche gebracht, hab da mein Geld bekommen.“ Und deutete auf eine Reihe in die Felsfundamente eingelassener Häuserfronten auf der anderen Seite einer Lavabrücke. Ein Leuchtendes Zeichen über einem Tor kam Amber und Lucc bekannt vor. Als sie sich auf den Weg machen und zwei Goblins und eine Ratte den direkten Weg zu einer herunter gekommenen Taverne am Rand des Platzes nahmen schlug Lug dem Weißen noch drohend auf die Schulter. Dabei bemerkte er, dass das Silberne keine sichtbare Rüstung war. Sein ganzer Arm sah aus wie der eines Kriegsgeschmiedeten, bis hin zu den drei Fingern.

Als Amber weiterhin auf Lucc reitend bei dem Eingang mit dem Symbol an kam und die beiden gerade eintreten wollte kam eine Frau in einer weissen Kutte angerannt die definitiv nicht aussah, als ob sie hier her gehört. Mit extrem feinen und eigentlich attraktiven Gesichtszügen wirkte sie durch ihre forsche Art und vor allem ihre leuchtenden Augen mehr als Einschüchternd. Augen, die sich tief in Ambers bohrten. Dann schien die Person ihr peinliches Verhalten zu bemerken, legte die Kapuze über ihren Kopf und ging langsam in die Richtung, aus der sie gekommen war.

Kurz hin und her gerissen, ob sie diese seltsame Person konfrontieren wollten oder mit ihrer Mission weiter machen würden, entschieden sie sich für Telerik, der ja in akuter Gefahr sein konnte.

Sie gingen durch die beiden Flügeltüren und sahen einen interessanten Anblick. Dem Namen entsprechend war der Raum aufgebaut wie ein Kirchenschiff, mit zwei Reihen von Bänken und einem Altar am Ende, auf dem noch einmal das Symbol zu sehen war, das schon über den Türen angebracht war. Während es draussen Leuchtete, schien es hier aus weissem Metal geformt zu sein. Neben dem Pult stand ein Kriegsgeschmiedeter, sah die beiden an und meinte „Bitte nennen sie die Art des medizinischen Notfalls.“

Als Lucc Amber absetzte viel ihm auf, wo er das Zeichen schon einmal gesehen hatte. Im Bernsteinmedallion, das Amber trug, war das Symbol ebenfalls eingraviert. Der Klerikale klärte die beiden über die Bedeutung auf. Drei ebenen des seins, das innere, das äussere, das seelische. Beeindruck klärte Lucc ihn auf, weshalb sie eigentlich hier waren und während der Priester während des Vorfalls nicht zugegen war, konnte vielleicht Heiler Binde mehr wissen – und er schickte sie über eine Tür hinten Rechts im Raum, die sie in eine riesige Halle führte, in der regelrecht einzelne Häuser in den Fels geschnitten waren.

Gleich die erste Tür führte zu Heiler Binde, der sie prompt auch nach ihrem medizinischen Anliegen fragte, doch auch er wusste nichts darüber und schickte sie nach kurzem überlegen zwei Räume weiter zu Heiler Verwerter. Es war schnell offensichtlich dass es sich bei diesem Raum um den Saal für die erfolglosen Heilungen handelte. Heiler Verwerter selbst wusste zwar auch von nichts, aber auch er war ja nicht hier die ganze Zeit im Dienst, deshalb schlug er vor, eine Kiste mit Kleidungsresten durch zu gehen, ob sich vielleicht wiedererkennbare Stücke von Abendsangs Gewändern dort befanden.

Doch auch das brachte keine neuen Informationen, in diesem Fall sogar eher beruhigend. Heiler Verwerter schickte sie rüber zu den Freizeitgebäuden dieser Gemeinde und während sie so durch die Halle liefen, fielen ihnen immer mehr Kriegsgeschmiedete auf, die Humanoide Körperteile auf wiesen und schliesslich sprach ein menschlich wirkendes Mädchen so um die 12 Amber an. Mit ihrem Namen.

„Ich dachte du hättest dich dekommisioniert?“ Amber war deutlich verwirrt. „Kommt erst mal mit“, sagte sie, als offensichtlich war, das Amber sich setzen musste.

Sie gingen in eine Art Konferenzzimmer. Und hier stellte sie sich als „Saphir“ vor, beantwortete Luccs verwirrte Fragen über die Körperteile und ihre scheinbare Menschlichkeit und sie offenbarte, das man „Spenden“ von den Anwohnern nach deren Ableben oder im direkten Tausch an bot und dafür Heilung für jeden Boten, der die Bedingungen an nahm. Und in seltenen Fällen, wie bei ihr und Amber konnte es fast komplette Transplantationen geben, aber kurz nachdem Amber ihre erhielt, hätte sie sich dekommisioniert – und wie froh sie war, dass sie sich da offensichtlich geirrt hatte. Saphir war deutlich weniger menschlich in ihrem Auftreten als Amber, doch man sah ihr an, dass auch sie einige Emotionen erlebte und mit Amber fühlte, die nur vor wiederholt sich hin murmelte, dass das doch gar nicht möglich sei, sie sei doch keine Maschine.

Saphir

Amber klärte sie auch auf, dass das Symbol für sie eine andere Bedeutung hatte und dass der Strich der Kriegsgeschmiedete war, das „Kleid“ darüber das Fleisch und das beides zusammen die Seele ergab. Lucc meinte verwirrt das sie doch offensichtlich auch ohne Fleisch eine Seele haben und Amber fragte deutlich tiefer nach dem Sinn ihrer Existenz. Laut Saphir nicht zum ersten mal – doch eine echte Antwort über den Fakt, das sie als Soldaten für einen Krieg erschaffen wurden, hatte Amber noch immer nicht.

Schliesslich kam Lucc auf den eigentlich Grund ihres Besuches zurück, Telerik Abendsang. Saphir überlegte und sah dabei wie Amber aus, wenn sie zauberte, und meinte dann „Heiler Bett“ hatte da Dienst. Wir können ihn ja fragen und sie führte die beiden in einen anderen Raum Man hätte den Raum auch für einen langen begehbaren Schrank halten können, doch nebeneinander standen ein halbes Duzent Kriegsgeschmiedete im Ruhemodus. Für Amber und Lucc sahen sie alle gleich aus, doch Saphir sah sofort, das Heiler Bett nicht unter ihnen war.

Verwirrt führte Amber sie durch zwei weitere Räume, als ihnen plötzlich ein furchtbarer Gestank entgegen kam. Unter einem Gitter war offensichtlich ein weiterer Raum, in dem ein Mann in seinen eigenen Fäkalien lag, offenbar sehr geschwächt und durcheinander. Und durch eine Tür kamen zwei weitere Kriegsgeschmiedete. Amber rief entsetzt: „Heiler Bett, was hat das zu bedeuten.“ und er meinte emotionslos, „Ich wollte nicht länger warten.“ und griff nebenbei Lucc an, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre.

Der zweite tat es im gleich und Saphir rannte in Panik aus dem Raum. Die beiden Kriegsgeschmiedeten schafften es sogar, Lucc bewusstlos zu schlagen, da öffnete sich die Tür und zwei weitere Kriegsgeschmiedete, Prister Pilgrim und Heiler Binde, von Saphir alarmiert, kamen hinein und riefen: „Bruder Bett, das ist doch nicht unsere Art“ und heilten Lucc, so gut sie konnten. Der rappelte sich wieder auf, sah wie der einzige Geschmiedete, dessen Namen sie nicht kannten auf Amber einschlug und war im Nuh wieder Angriffsbereit. Auch Amber teilte mit ihrer Magie deutlich stärker aus, als man es erwartet hätte, und schliesslich waren Heiler Bett und sein Verbündeter Bewusstlos. Während Lucc sie fesselte befreiten und versorgten die anderen Telerik Abendsang und als Lucc fertig mit fesseln war, schleppte er die beiden Angreifer kurzerhand selbst in den Kerker und erklärte Telerik, dass sie ihn gesucht hatten, und er zeigte sich zwar als charmant und sehr Dankbar, aber sie mussten ihn erst einmal unter die Dusche packen und er suchte in Heiler Verwerters Kiste nach ein paar sauberen Kleidungsstücken für ihn, denn was er getragen hatte, als der Goblin ihn hier her gebracht hatte, war nun eindeutig verloren. Priester Pilgrim und Heiler Binde betonten gegenüber Lucc immer wieder dass das nicht ihre Art sei und auch Heiler Bett, der Angreifer unterstützte diese Behauptung, als er in seinem neuen Gefängnis aufwachte und absolut unpassende Schreie von sich gab und in Zungen fluchte, während seine Augen leuchteten – wie bei der Frau, die sie draussen gesehen hatten.

Nach einer Weile waren sie bereit auf zu brechen, und Saphir beteuerte gegenüber Amber noch einmal dass sie hier immer für sie da sein würde. Lucc erklärte Saphir, dass sie jederzeit zu ihnen kommen könnte, wenn sie Hilfe brauchte und erklärte ihr den Weg in der Stadt. Doch hier unten brauchten sie dann noch einmal zwei Stunden, bis sie ihren Weg wieder nach oben gefunden hatten.

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