Ein Basar, ein Portal und eine neue Herausforderung
(Die Unterirdischen)
Nachdem wir die Candy Corns eingetauscht hatten ging jeder seiner Wege. Ich kehrte in das Haus meines Onkels zurück. Doch die Leere und Einsamkeit dort hielt mich nicht lange und so stärkte ich mich ein wenig und ruhte etwas bevor es mich wieder in Taverne zog.
Ich hoffte jemand bestimmten zu sehen, doch leider war er nicht da, aber da es spät war, lag es wohl daran. Ich verbarg meine Enttäuschung und ging auf meinen Zwerg zu der neben dem schnieken Halbelf saß und trank.
Erst jetzt fiel mir die Tieflingsdame daneben auf. Ich hatte sie zwar schon hier gesehen, da sie denen, den in den Tiefen etwas zugestoßen war, half, aber dass sie sich am Tresen befand war schon merkwürdig. Ich näherte mich und begrüßte meine Begleiter vom letzten Mal und auch Story, so nennt sich die Neue. Eibenstein blickte zwischen uns hin und her und meinte wir sehen aus wie Tag und Nacht und ob wir Schwestern wären. Wir schüttelten gleichzeitig den Kopf, aber konnte ich mir wirklich sicher sein? Denn woher soll ich das wissen? Wir unterhielten uns kurz um dann zu viert den Brunnen hinuntergelassen zu werden.
Noch immer standen ein paar Kürbisse herum. Da der Weg in den Norden durch eine Mauer versperrt war beschlossen wir in die andere Richtung zu gehen. Ich erzählte den Anderen kurz wo ich schon war und Eibenstein wollte lieber woanders lang gehen. So gingen wir Richtung Süden um in die zweite Ebene zu gelangen.
Zuerst mussten wir Story allerdings zu Hallaster bringen, damit wir weiter gehen konnten. Die drei Fragen ergaben nichts Neues. Wir bekamen heraus, dass es irgendwo eine Abkürzung zur vierten Ebene geben würde, aber diese nur benutzt werden könnte, wenn man genug Wissen hätte. Und so gingen wir den normalen Weg weiter.
Bei dem Zwerg mit den zwei Köpfen angekommen fanden wir einen goldenen Halsreif und unser Halbelf fand heraus, dass es sich nicht um ein Schmuckstück handelte, sondern wohl großen Schaden anrichten konnte, wenn man es jemanden oder etwas umlegt.
Er verstaute das gute Stück in seiner Tasche, bevor es Thorgrim dem steinernen Zwerg umlegen konnte.
Als wir die Treppe in die zweite Ebene erreichten hörten wir Hallaster und wie er uns ankündigte.
Ich brachte die Gruppe zum Basar und Eibenstein fand zunächst Interesse an den Goblins, die dort feilgeboten wurden, kaufte dann aber doch keinen und machte uns stattdessen auf ein paar magische Teile aufmerksam, die wir uns genauer anschauten. Mir stachen sofort eine Robe und ein Stab ins Auge. Doch der Stab lockte mich dann mehr, denn die Flammen an einem Ende erinnerten mich an etwas und wenn das stimmen sollte, was ich vermutete war der Preis wirklich gut. Und da Feuer ein Element ist, dem ich nicht ganz abgeneigt war und der Stab so gut zu mir passen würde versuchten wir den Preis runterzuhandeln.
Da der Goblin Interesse an dem Grelltentakel und meinen Giftkräutern hatte, konnten wir den Preis wirklich noch etwas drücken und so wechselte der Stab seinen Besitzer. Innerlich freute ich mich wie ein kleines Kind doch zeigte ich das nicht. Ich versuche mich und meine Gefühle immer unter Kontrolle zu halten. Nur manchmal gelingt es mir einfach nicht, vor allem bei dem einen, der sonst in der Taverne sitzt und Rum trinkt.
Wir schauten
uns noch eine Weile um und gerade, als wir den südlichen Ausgang nehmen
wollten, betrat ein Hobogoblin mit Gefolge den Basar. Er stellte sich als
Kommandant Azrok vor und erzählte, dass er auf der Suche nach Freiwilligen war,
die sich dem Kampf gegen die Dunkelelfen anschließen würden. Thorgrim war
sofort dabei, denn er erzählte, dass eben diese seine Familie ausgelöscht
hatten und auch Eibensten zeigte Interesse. Und als uns dann ein Visum
angeboten wurde, mit dem wir uns frei in der Umgebung bewegen konnten, war
klar, dass wir uns anschließen würden. Bis es soweit war wollten wir uns
allerdings noch etwas umsehen.
Thorgrim lief vor und als ich ihn auf zwergisch Reden hörte folgte ich ihm und
die anderen Beiden mir. Wir gingen einen langen Gang entlang der mit lebendigen
Fresken geschmückt war.
Auf ihm waren Zwerge zu sehen, die zwergentypische Sachen machten. Schmieden, Erze abbauen, Feiern und Kämpfen. Als ich mir sicher war, dass es sich um keine eingesperrten Seelen handelte konnten wir weiterlaufen.
Immer weiter gingen wir, bis wir zu einer eingestürzten Stelle kamen. Wir entschieden diesem Weg zu folgen. Thorgrim ging voraus und als es klickte konnte er dem Bolzen ausweichen. Der Zweite traf ihn zwar, doch störte ihn das nicht wirklich. Allerdings kramte er nun seinen Rammbock hervor und schob ihn über den Boden um etwaige Fallen auszulösen. Erst dachten wir es passiert nichts, bis sich eine Luke öffnete und eine große, steinerne Kugel freigab. Diese bahnte sich den Weg über den Rammbock hinweg nach hinten. So gingen wir nun weiter und kamen in einen Raum, der voll von Schmiedewerkzeug war. Weiter hinten fanden wir Metallreste und einen Schleifstein. Unser Zwerg war gleich Feuer und Flamme und so überredete er uns hier kurz zu bleiben, damit er unsere Waffen schärfen konnte.
Etwas gelangweilt ging ich vorsichtig weiter und bog um die Ecke. Was ich dort sah, entfachte die Neugier in mir. Am Ende des Ganges fand ich in einen toten Baum. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass es sich um eine Eibe handelte. Ich wusste, dass es Baumportale gibt, aber hier mitten im Unterberg? Ich musste versuchen die Eibe wieder zum Leben zu erwecken. Da Wasser nicht half suchte ich die Eibe weiter ab. Dann kam mir eine Idee. Ich kramte aus meinem Rucksack ein kleines Holzstück hervor. Es war Eibe und als ich den toten Baum damit berührte erschien wirklich ein Portal.
Ich rief die Anderen, doch da Throgrim ziemlichen Krach machte, musste ich sie dann holen gehen. Sie staunten nicht schlecht. Wir berieten uns kurz, wer zuerst durchgehen sollte. Da ich es war, die es erschaffen hatte und als Druidin kam mir die Ehre zuteil. So streckte ich einen Arm hindurch und traf auf eine Barriere. Den Anderen erzählte ich das natürlich und so löste ich mein Stück Eibe und das Portal verschwand wieder. Wir beschlossen uns ein andermal damit zu befassen. Es war schon spät und so kehrten wir zum Basar zurück.
Uns lief ein kleiner Goblinjunge über den Weg der von einem Händler verfolgt wurde. Wir setzten ihm nach, doch als ich ein paar Goblins über Midna reden hörte blieb ich stehen, denn ich hatte von ihr schon gehört. Ich dachte es wäre nur ein Gerücht und so lud ich die Goblins zum Trinken ein. Und je mehr sie tranken und so lockerer wurden ihre Zungen.
So erzählten sie, dass Midna einst eine Schülerin von Hallaster war, die besonders gut darin war unsichtbare Diener zu erschaffen. Man glaubt, dass Midna selber nicht mehr existiert, aber ihre Diner nach wie vor. Und man erzählt sich, dass es hier irgendwo einen Meister des Unsichtbaren geben soll.
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie meine restlichen Begleiter den Jungen zur Rede stellten. Ich sah den Dolch, den er hochhielt und auch wie Eibenstein offenbar mit ihm etwas tauschte. Der Junge schien wohl nicht zu wissen, dass er einen magischen Gegenstand in den Händen gehalten hatte.
Wir entschieden uns unten zu nächtigen und so rief ich in mir die Schattenmacht des Gloaming Court an um einen Unterschupf aus Mondlicht und Schatten zu erzeugen. Dort waren wir für die nächsten paar Stunden sicher.
In der Früh ging es dann mit Azrok und den Anderen los. Wir liefen südlich bis wir zu der Stelle kamen, die wir einnehmen wollten. Die Katakomben. Wir taten uns zusammen und schmiedeten einen Plan…
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