Die Macht der Selbstachtung (Die Unterirdischen)
Nachdem sich die Gruppe ihre wohlverdiente Rast gegönnt hatte, stand die Suche nach dem Fluss, in den sie das Drow-Amulett werfen wollten, auf dem Tagesplan. So machten sich die Gefährten auf durch die Tür im Süden. Sie waren nicht weit gegangen, da hörten sie Schmerzensschreie wie von einer Folter. Sie folgten dem Weg durch eine Tür in einen kleineren Gang, an dessen Ende der Weg durch eine solide Steintür versperrt wurde. Selbst die vereinte Kraft von Durak und Thorgrimm an einer Brechstange konnte die Tür nicht aufstemmen. Daher verformte Durak den Stein zu einem Durchgang. Dahinter befand sich ein Raum mit vielen Folterwerkzeugen und einem Tisch in der Mitte. Aus der südlichen Richtung des Raumes waren mindestens zwei Personen und plätscherndes Wasser zu hören. Als Thorgrimm die nächste Tür öffnete, stand die Gruppe wieder einmal Drow gegenüber. Dieses Mal handelte es sich um 4 Drowkrieger in einem kleinen Raum, in dessen Mitte ein abgründiger Kreis aufgezeichnet war. Durch diesen wurden Duraks Wissen nach Drow in den Abyss geschickt, um an einer Prüfung von Lolth teilzunehmen. Wer nicht besteht, wird dabei zum Drider und wer besteht, wird in den Raum zurückgeschickt mit Lolth Segen. Während die Drow sofort auf Thorgrimm feuerten und einer der Bolzen ihn auch traf, haute die schlecht gelaunte Aurora, die die Nase voll von den ganzen Spinnen und Drow hatte, direkt einen Feuerball in den Raum, der sofort alle Drow tötete und auch die Zwerge erwischte.
Als die Gruppe im Anschluss den Raum betrat, bemerkte Aurora eine angelehnte Tür. Doch es war zu spät. Im gleichen Moment erwischte Thorgrimm ein Bolzen, während ein weiterer an Durak vorbeizischte. Daraufhin stürmte Throgrimm sofort los, drückte die Tür auf und stellte sich der Drow im Nahkampf entgegen. Aurora und Durak heilten ihn, doch währenddessen flog hinter der Gruppe eine Tür auf. Eine weitere Drow stürmte in Raum und griff Aurora an. Durak rannte zu ihrer Unterstützung herbei und während Throgrimm seine Gegnerin erledigte, töteten Aurora und Durak gemeinsam die andere Drow. In den beiden Räumen, aus denen die Drow kamen, fand die Gruppe je einen Gefangenen. Bei Thorgrimm befand sich ein nackiger Drow, der eine Spinnenmaske trug und auf einem Stuhl gefesselt war, ein großer Wasserbottich direkt hinter und über sich. Im anderen Raum lag eine Drow auf einer rotierenden Scheibe gefesselt und war anscheinend ausgepeitscht worden. Die Gruppe verhörte die beiden und erfuhr, dass der gefangene Drow Narizmar hieß. Er wurde gefoltert, weil er einer anderen weiblichen Drow die Treue geschworen hatte. Die Folter sollte den Grund dafür hervorbringen. Die Drow aus dem anderen Raum hieß Pellanonia. Sie erzählte, dass das Haus Auvryndars wichtigste Festung im Undermountain befand, genauer in Muirals Prüfung (Ebene 10) und unter dem direkten Befehl ihrer Mutter Vlonwelv steht. Ihre älteste Schwester T’rissa hatte Befehle von ihrer Mutter erhalten, die Sargauth-Ebene (auf dieser Ebene) zu sichern, als Vorbereitung für einen Großangriff auf Schädelhafen. Zuletzt erfuhren sie noch, dass eine weitere ihrer älteren Schwestern, Melith, in den Verschlungenen Kavernen (Ebene 4) Fuß gefasst hatte und dort Krieg gegen die Kuo-toa führte.
Die Gefährten brachten die Drow und die ganze Drowausrüstung zu Azrok. Sollte er doch entscheiden, was mit ihnen geschehen sollte. Die Gruppe ging jedenfalls weiter nach Süden durch einen Wanddurchbruch. Der Wind pfiff stark durch die langen Tunnel, denen die Abenteurer folgten. Plötzlich hörten sie ein Gerede, das keiner wirklich verstand. Keiner außer Eibenstein, der den anderen das Gesagte übersetzte: „Mach, dass es aufhört“. Etwas weiter vorn befand sich eine Drider, die umherlief und die Worte immer wieder wiederholte. Eibenstein zauberte nach einer Bemerkung Duraks den Stillezauber und so schlüpfte die Gruppe ohne einen Kampf vorbei. Am Ende des Ganges befand sich eine kleine Höhle direkt am gesuchten Fluss, wobei an der Westwand etwas eingraviert war:
„Wenn du nach Schädelhafen willst, fahr den Sargauth hinab. Wenn du Piratenbeute willst, flussauf zum Käptn’s Grab.“
Durak wollte als erstes das verfluchte Drow-Amulett loswerden und warf es in den Fluss. Danach wartete die Gruppe eine ganze Weile und als sie den Ort schon enttäuscht verlassen wollten, tauchte eine schwarze Gondel auf, die von Flussaufwärts kam. Eine in schwarz gekleidete Gestalt mit einem skelettartigen Gesicht fuhr diese Gondel und hatte einen Passagier dabei. Es war niemand anderes als der verrückte Magier. Er grinste von Ohr zu Ohr und applaudierte der Gruppe. „Gut gemacht“, sagte er immer wieder höchst zufrieden. Dann holte er eine Handvoll Würfel heraus und warf sie in die Luft, wo sie blieben und auf einer Seite landeten. Nun sollte sich die Mühe wohl bezahlt machen und die Helden die Macht erhalten, die Hallaster ihnen versprochen hatte. Er grinste die Gefährten an. „Selbstachtung ist die größte Macht von allen.“ Damit winkte er der Gruppe zu und fuhr weiter den Fluss entlang, bis er aus der Sichtweite verschwand.
Die Helden berieten sich, welche Schritte sie als nächstes tun sollten. Erst noch nach dem Piratenschatz schauen oder direkt nach Schädelhafen reisen. Und wenn es nach Schädelhafen gehen sollte, wie sollten sie dann reisen? Über den Fluss oder durch die alte Zwergenstadt, vorbei an den ganzen Drow? Sie entschieden sich erst einmal zum Piratengrab zu gehen. Vielleicht befand sich dort ja ein zwergisches Artefakt, das geborgen werden sollte oder etwas hilfreiches im Kampf gegen die Drow. Da sie kein Transportmittel hatten, wirkte Durak als Ritual immer wieder „Auf Wasser gehen“ und so machten sie sich zu Fuß über den Fluss auf. Irgendwann gelangten sie zu einer Öffnung. Am Flussufer befand sich ein Rucksack mit Brecheisen und aufgerolltem Hanfseil. Da Vorsicht besser ist als Nachsicht, schaute Eibenstein mittels seiner Magierhand nach, was in dem Rucksack drin war. Es handelte sich nur um allgemeine Ausrüstung, wie Rationen, die völlig vergammelt waren. Vom Flussufer ging ein Tunnel weiter, an dessen Ende die Gruppe eine Höhle mit einem schimmligen Skelett eines Piratenkapitäns fand. In der einen Hand hielt das Skelett einen Holzkrug, in der anderen ein rostiges Kurzschwert. Direkt in der Nähe befand sich auch noch ein kaputtes Fass. Als Thorgrimm am Fass schnuppern wollte, um festzustellen, ob es Rum enthalten hatte, fiel Aurora ein Schlitz im Stein direkt über dem Skelett auf. Die Größe entsprach der Breite der rostigen Klinge. Aurora teilte es Thorgrimm mit, der das Schwert sofort reinsteckte. Daraufhin wurde ein Mechanismus ausgelöst und eine Truhe fiel herunter. Sie zerbrach, wodurch viele Silbermünzen, 2 Knochenwürfel und ein Beutel mit Moosachaten, eine Obsidianflasche in Gestalt eines Turmes, eine Perlenhalskette und ein Schrumpfkopf eines Seeelfen, in dessen Mund etwas drinsteckte, hervorbrachen.
Als die Moosachate rauskullerten, wurden plötzlich zwei blaue Affen mit orangenem Fell sichtbar (Valkura). Sofort entbrannte ein harter Kampf, bei dem sich Eibenstein erst zurückzog, dann aber mit seinen Schaurigen Strahlen ein wahres Feuerwerk veranstaltete. Throgrimm stellte sich den Gegnern im Nahkampf, ebenso wie Aurora und Durak, der zusätzlich noch Schutzgeister zur Unterstützung beschwor. Nach einem kurzen, harten Schlagabtausch gelang es Eibenstein schließlich, einen dieser blauen Affen mit seiner Magie niederzustrecken, während Durak den anderen mit seiner Axt fällte. Nachdem Aurora den Schatz verstaut hatte, waren sich alle Gefährten eilig, dass sie nach den ganzen Kämpfen wieder Energie tanken mussten. So holten sie ihre Vorräte heraus, aßen und tranken gedankenverloren, prüften ihre Ausrüstung und machten sich für die Weiterreise fertig.
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