„Von mancherley Tränken und Kräutern ward der Mensch gar übel gefangen, also daß sein Leib darnach verlanget und sein Geist ohn’ jene Gaben matt und kraftlos erscheinet.
Solch’ Knechtschaft der Lüste und Trünke nennet man Sucht, auf daß der Wille gebrochen und das Gemüt in Fesseln lieget.“
Im Holzfällerlager
Überlebender im Lager
Nachdem der Kampf vorbei war, wurden die Leichen der Oger untersucht nach Wertsachen, allerdings waren die Funde eher enttäuschend. Ebenso auch in den Zelten. Einzig Cleo fand in den Überresten eines Gebäudes in einem Kamin 5 Holzstücke, die sie mir auch später zeigte, aber ich konnte ihr leider auch nicht weiterhelfen. Während Cleo, Serena und Kyra die Zelte untersuchten, war ich mit Dorian zu der Blockhütte auf der leichten Anhöhe gegangen. Die Fensterläden, als auch die Tür waren verschlossen, man konnte nicht in das Innere blicken. Der Versuch, die Tür aufzubrechen, misslang dem Paladin und rutschte dabei weg.
Die Damen waren inzwischen mit ihren Untersuchungen in dem restlichen Lager fertig und nachdem Dorian zu Boden ging vor der Tür, wusste schon Kyra, die zu uns blickte, dass ihre Hilfe vonnöten war. Immerhin war sie in solchen Sachen sehr geschickt und keine Tür war vor ihr sicher. Das spätere Klicken der Tür, woraufhin uns ein starker Verwesungsgeruch in die Nase drang, gab mir wieder recht. Manchmal hilft die rohe Gewalt doch nicht. Der Boden in der Hütte war auch aufgebuddelt und ein verendetes Insekt (Ankheg) lag zur Hälfte vor dem Loch.
Die anderen fanden, ihren Berichten nach, eine weitere Tür, die ebenfalls Kyra, mit ein wenig Kraftaufwand, öffnete. Erstaunter weise befand sich hinter der Tür ein Überlebender und noch erstaunlicher wurde es, als er sich mit Tibor Wester vorstellte, dem Halbbruder von Harbin Wester. Er berichtete wohl von dem Angriff und wie er sich schnell hinter der Tür verschanzt hätte, mit all den Vorräten.
Kurze Zeit schoss an mir, der nach wie vor an der Eingangstür stand, Tigris vorbei. Mit einer Botschaft in seinen Fängen. Es dämmerte mir und es konnte nur bedeuten, dass Serena nach Phandalin eine Botschaft geschickt hatte. Nach dem Vogel kam Tibor Wester heraus… nach einem Gruß zu Tymora… stellte ich mich dem alten Wester vor. Wir machten uns ohne große Worte ans Ausladen der Barkasse. Sicherlich hatten sie hier noch genug Vorräte, aber wenn erstmal wieder die Produktion wieder in Schwung kommen würde und Niewerwinter die nächste Lieferung erhalten würde, würde noch eine Weile vergehen.
Tibor Wester
Unternehmer
In den 1490er Jahren gründete Tibor ein Holzfällercamp im Niewinter-Wald am südlichen Ufer des Flusses, wo er lokale Holzfäller beschäftigte, um Bäume zu fällen und sie flussabwärts nach Niewinter zu transportieren. Er kaufte Vorräte bei Barthen’s Provisions in Phandalin statt in Niewinter, um die dortigen „Verwüstungssteuern“ zu umgehen, und beschäftigte oft Abenteurer als Begleiter für diese Fracht.
Aufbruch nach Niewinter
Tigris kam relativ schnell wieder zurück und mit einer kurzen Nachricht von Harbin… ob der Absender auch wirklich er wäre… Dorian und Serena verfassten nochmal ein passenderes Schriftstück und ich schloss mich an, da mir in den Sinn kam, dass ja Niewinter durchaus auch Holzfäller stellen konnte. Das Pergament für den Lord steckte ich ein und Tigris zog ebenso mit einer Nachricht zu Harbin davon. Man würde Raben schicken, um eine bessere Verständigung zu ermöglichen, teilte uns Serena mit. Inzwischen war auch die Sache geklärt, dass wir einen Auftrag hatten, nach Tibor zu schauen und ließen uns das auch nochmal schriftlich bestätigen.
Der Tag war gut vorangeschritten und neigte sich seinem Ende entgegen. (ja wir hatten uns um die Beseitigung der Kadaver gekümmert, ein wenig Ordnung geschaffen und das ein oder andere repariert) da drängte es mich, warum auch immer, die Sache mit der Bürgschaft von Dorian in Niewinter zu beenden. Die anderen waren von meinen Worten überrascht. Ich gebe zu ich war es selber auch, wollte ich doch der Stadt Niewinter endlich den Rücken kehren. Wäre da nicht die Bürde gewesen. Die Bürgschaft, die man für Dorian übernommen hatte.
Diesem ging es inzwischen schlechter. Das Verlangen nach alkoholischen Tränken war gestiegen und der Versuch ihn davon abzubringen scheiterte. Tibor war in der Hinsicht nicht förderlich, gab er ihm doch die Flaschen. Kurze Zeit saß Dorian auf der Barkasse, gut gefesselt und sicher.
Wir verabschiedeten uns von Tibor. In dem guten Gewissen, dass wir alle Angreifer in dem Lager erledigt hatten und bald weitere Holzfäller aus Niewinter oder Phandalin kommen würden, um ihn zu unterstützen und legten, als die Nacht hereinbrach, vom Ufer des Lagers ab.
Kampf gegen Loviatars Anhänger
Die Bootsfahrt gen Niewinter
Woran ich mich noch erinnern kann war das Kyra am Steuer der Barkasse war. Danach schlief ich ein und erwachte gut ausgeschlafen am nächsten Morgen. Es gibt doch nichts Schöneres, als über das fließende Wasser getragen zu werden, während das Boot einem sanft schaukelnd seinem Ziel entgegenbringt. Leider hatten nicht alle so eine gute und erholsame Nacht wie ich. Serena wirkte übermüdet, als wäre sie nicht zum Schlaf gekommen. Auf Nachfrage bei ihr, gab es wohl einige holprige Stromschnellen, die ich persönlich als angenehm empfand. Auch Dorian ging es gar nicht gut, den Grund bestätigte mir Kyra. Also ging ich daran, Dorian zu entgiften und es gelang mir, zumindest vorerst. Selbst, wenn das Ganze hier vorbei wäre, benötigte er einen richtigen Heiler, der dafür spezialisiert war.
Fliegende Wesen mit lederartigen Flügeln
Wir bemerkten anfangs gar nicht, dass sich das Wetter veränderte, wie Cleo meinte, magische Winde aufgezogen waren. Wir hatten das Gefühl, mit dem Boot nicht weiter voranzukommen, aber vor uns lag schon Niewinter in Sichtweite. Auf den Versuch, das Boot ans Ufer zu fahren, veränderte sich die Umgebung noch mehr. Wir wurden nach unten gezogen, eine unwirkliche, mit Basaltsteinen und Lava Umgebung löste die noch so friedliche Stimmung ab. Ich glaube, jeder hatte in diesem Moment nur einen Namen im Kopf. Spike.
Dann hörten wir ihn auch schon sprechen: „Ihr glaubt wohl, ich höre Euch nicht?“ gefolgt von „Ich werde es niemals zulassen“. Kaum waren seine letzten Worte verklungen, befanden wir uns in einem großen Kessel, der nur von Basalt und Lava begrenzt war. Dazu gesellten sich 6 fliegende Wesen, mit lederartigen Flügeln. Die meisten trugen eine Rüstung. Wir nahmen unsere Kampfposition ein und legten los. Kyra fing an.
Kyra stürzte sich auf einen der Angreifer und konnte einige Treffer erzielen, Serena schoss, doch hatten wir das Gefühl, dass wir gegen diese Wesen kaum was anrichten konnten… was waren das für Wesen? Ihrerseits setzen sie Kyra ganz schön zu und mit einem Mal verschwanden die Wesen und ein froschähnliches Wesen zeichnete sich vor uns ab. „Ich werde Euch helfen“ „Immer, wenn Spike geschwächt ist, nennt eines der 3 Wörter!“ Darauf verschwand es und Spike tauchte auf. Da stand er, derjenige, der einen Pakt mit Cleo geschlossen hatte. Ein Anhänger von Loviatar… dem Gott der Pein und der Qualen. Allein das Wort des Gottes löste bei mir eine ruhige, in sich kehrende Kraft aus, die immer stärker wurde.
Der Kampf gegen Spike
.Es war keine Zeit der großen Worte, nachdem Kyra ihre Wunden erstmal versorgt waren, ging es los. Es knisterte der ganze Kessel, für Cleo ging es um alles und so erging es ihr wahrscheinlich wie mir und sie steckte ihre ganze Energie in ihre ersten Zaubersprüche. Dorian wandte sich an seinen Gott, ihm beizustehen, Serena wechselte schnell noch den Bogen, es wäre sonst zu einer Katastrophe gekommen. (gut, dass ihr die Worte von Meister Xelion noch rechtzeitig in den Kopf schossen) Kyra bewegte sich wieder flink durch den Kessel und wirbelte um Spike herum, während sie gezielt versucht, mit ihren Dolchen durch die lederartige Rüstung zu kommen. Dann entlud sich die geballte Kraft der Gruppe, gefolgt von dem Wort „nix“ von Serena. Es schien ihm Schmerzen zu verursachen.. Ironisch, wenn man bedenkt, dass sie sonst anderen Schmerzen zufügen..
Ich hob meine Hand und zeigte auf Spike… gleißendes, silbriges-weißes Licht sammelte sich wie eine verdichtete Sternschnuppe, die mit heiliger Kraft brannte, meine gesamte Kraft in mir ließ die Sternschnuppe immer größer werden. Dann entlud sich die helle gleißende Lichtlanze auf Spike, Funken sprühten, als ob ein Komet oder ein Fragment der Sonne ihn getroffen hätte. Spike glühte in einer schimmernden, Gold-weißen Lichtschein, fast wie von unsichtbaren Flammen umhüllt. Dieser Lichteffekt blieb auf ihm, wie ein unsichtbarer Finger von Eldath… die auf ihn zeigte und ihn angestrahlte.
Die göttliche Macht hatte mich erschöpft. Ich bekam erst wieder etwas mit, als Dorian einen Namen rief, er war weit entfernt… kaum wahrnehmbar und doch… „Finis“ und ein Knurren und Brüllen war, das, was wir von der Lichtumhüllten Gestalt wahr nahmen, bevor sie sich auflöste. Es kehrte Stille ein.
Spike war verschwunden oder gar zerstört. Meine Gefährten berichteten mir, dass das froschähnliche Wesen mit dem Namen „Stella“ noch einmal erschien und zu Cleo gewandt sagte: „Du kriegst deine Gefühle wieder“ und „Du musst Gutes tun“. Danach verschwand sie.
Ein Portal war, nachdem Spike sich aufgelöst hatte, hinter ihm entstanden und so schritten wir angeführt von Dorian hindurch.
Das Schalenrätsel
Der Raum mit den Steelen und den Schalen
Durch das Portal betraten wir einen Raum mit 4 stützenden Säulen, einer mit Runen verzierten Wand und 5 Stelen. 4 Äußere und eine in der Mitte. Am Ende jeder Stele stand eine Schüssel, die leer war. Allerdings war jede Schüssel mit einer anderen Rune verziert. Wir untersuchten den Raum und auf jeder der 4 Wände waren eben so die Runen abgebildet. Nach einer ganzen Weile fiel mir ein, wo ich sie schonmal gesehen hatte. So machte ich mich an die Arbeit der Übersetzung:
Kyra: Ich atme, ich verspeise, ich wachse, habe aber nie oder werde nie leben.
Serena: ein Leben lang trittst du mich, am Ende deines Lebens umarme ich dich
Dorian: Ich bin schwer zu greifen, doch weiß man nach vielen Jahren wo ich gewesen bin
ich: zu viel von mir wirkt zerstörend, zu wenig aber auch
Cleo: ich habe ein Kopf, aber keine Beine und du hast mich sehr wahrscheinlich bei dir
Ich gebe zu, wir taten uns schwer. Wir brauchten mehrere Anläufe und ja Dorian und meiner einer ging es wirklich nicht gut. Während es den anderen gut ging, erlitten wir Schmerzen. Es lag daran, dass wir noch nicht das in die Schale füllten, was hineingehörte. Doch als am Ende, die Wände rückten immer näher, konnten wir alle Aufgaben erfüllen. So entzündete Kyra in ihrer Schale die brennbare Flüssigkeit, Serena suchte sich im Raum ein wenig Dreck und füllte es in ihre Schüssel, Dorian füllte Wasser in seine Schale, ich ließ meine leer und Cleo warf eine Goldmünze in ihre mittlere Schale.
Die Gegenstände verschwanden, wie zuvor auch und die Umgebung veränderte sich wieder. Wir waren wieder auf der Barkasse in Richtung Niewinter.
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