Raudka
„Ein Ritter in strahlender Rüstung und kein Flecken Dreck aus einen der führenden Häuser von Cormyr……“ Die Halborkin fing an zu lachen. „Tut mir leid für dich, Kleiner, aber das bin ich wirklich nicht. Eine strahlende Rüstung sorgt dafür, dass einen die Bogenschützen schnell aufs Korn nehmen. Und wie willst du kämpfen, wenn du tot bist? Auf jeden Fall stamme ich weder aus einen der großen Häuser noch habe ich eine strahlende Rüstung getragen. Werde ich auch nie. Wer meine Eltern sind, weiß ich nicht. Seit ich denken kann, war das Waisenhaus in Suzail meine Heimstätte gewesen. Dort bin ich groß geworden. Es war in einem Armenviertel. Also konnte ich mir den besuch einer höheren Schule nicht leisten. Für etwas lesen sowie rechnen hat es gereicht. Aber mehr auch nicht. Irgendwie mussten wir überleben. So lernte ich auf der Straße das Klauen. Wenn Hunger ein ständiger Begleiter ist, dann tust du alles, um ihn zu beruhigen. Und so war es kurz nach meinem 14. Geburtstag. Ich habe frisch das Waisenhaus verlassen und wollte den Geldbeutel eines Mannes stehlen. Tja. Es stellte sich heraus, dass Corporal Erich Bluewater bessere Augen hatte als meine Finger. Damals war ich schon rund 1,80m groß und ich hatte mir gedacht, dass meine Erscheinung ausreicht, um ihn zu beeindrucken, dass er freiwillig das Gold hergibt. Tja. Ich war im Irrtum. Er hat mich verprügelt, weil ich es verdient habe. Nach dem Kampf stellte er mich vor die Wahl. Entweder zur Stadtwache oder zu den Blue Dragons, den Marines der Navy. Die Wahl war für mich einfach und so folgte ich ihm zu den Blue Dragons. Einen eigenen Besitz hatte ich damals nicht. Nur die Klamotten, die ich trage. Und ich bereue diese Entscheidung von damals nicht. Es hat zwar etwas gedauert, aber die Ausbilder haben die Scheiße aus mir raus geprügelt. Ich lernte zwei wichtige Dinge. Das Erste, was ich gelernt habe, war Disziplin. Die Kontrolle meiner inneren Wut und Respekt vor den Vorgesetzten, aber ohne mich zu brechen. Ich lernte Befehle zu befolgen und doch mein Selbstbewusstsein zu behalten. Während ich zu Beginn der Ausbildung noch Angst hatte einen Teil von mir zu verlieren bin ich nun weit davon weg. Die zweite Sache, die ich gelernt und erlebt habe war die Kameradschaft. Denen war es egal, dass ich ein Halbblut bin. Während der Ausbildung wurden wir zusammengewürfelt, egal woher du kommst oder was du bist. Egal ob Mann oder Frau. Wir wohnten zusammen, haben zusammen gegessen und zusammengearbeitet. Probleme untereinander haben wir für uns geklärt. Außer es ging nicht anders, dann haben wir uns an einen Vorgesetzten gewendet und zusammen beschlossen, wie wir den ganzen Streit beilegen. Ich hatte Ärger mit Jeesa. Einer jungen Frau aus einen der adligen Häuser. Es ging so weit, dass wir uns in einem Ring zu einem Faustkampf gegenüberstanden. Das Ende von dem Lied war, dass wir danach unsere Streitigkeiten beigelegt haben und zusammen bei den Blue Dragons weiter dienten.
Wir beendeten zusammen unsere Ausbildung und wurden dann auf unterschiedliche Schiffe der Navy versetzt, wo wir dienten. Ich fuhr zur See und lernte die See lieben. Hier fühlte ich mich wohl und frei. Doch ich kam erst rund 17 Monate nach dem Ende der Ausbildung wirklich bei den Blue Dragons an. Wir hatten einen Auftrag zusammen mit den Purple Dragons. Es war in der Nähe der Skelettküste und wir hatten den Auftrag die Festung einer Piratenbande einzunehmen. Doch irgendwas ist schiefgelaufen. Wir sind in ein Hinterhalt geraten. Warum? Keine Ahnung, das war mir in dem Moment egal. Auf jeden Fall waren wir zu wenige und wir wurden aufgerieben. Der Befehl zum Rückzug kam fast zu spät. Wir konnten uns zurückziehen, aber irgendwie wurde ich von Rest der Truppe getrennt. Dort fand ich Jeesa wieder und ein Purple Dragon. Beide verletzt. Doch wenn ich eines gelernt habe, ist, dass wir niemanden der unseren zurücklassen. Ich fing an zu handeln und mit den Dingen, die ich hatte, schaffte ich es beide zurück zu unseren Schiffen gebracht. Das hat mir den Respekt der restlichen Truppe eingebracht. Die restlichen Jahre waren unspektakulär. Die Bande wurde den Erdboden gleich gemacht. Wir haben Piraten gejagt und in den Kriegen haben wir Seite an Seite mit den Purple Dragons gekämpft. Doch nach über 20 Jahre im Dienst wurde ich nun als Corporal ehrenhaft entlassen. Ich habe noch Probleme mich bei den Zivilisten zu integrieren, aber das Meer ruft mich und Tempus will, dass ich dort hin gehe. Für die Ehre. Für Cormyr.“
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