2. Brief an Nenufin (The Outbreaks)

Liebste Nenufin,

während ich diese Zeilen an dich schreibe, bin ich noch immer im Jahr 1357. Und noch immer reise ich an der Seite von Elminster.

Anders, als ich in meinem letzten Brief angenommen hatte, sind wir nicht bis zu dem Drachen vorgedrungen. Das war auch nicht nötig. Wir konnten seinen Schatz an uns nehmen, ohne ihm zu begegnen. Musashi kam so zu einer magischen Rüstung, die wunderschön leuchtet.

Anschließend haben wir einen Abstecher in die Unterwasserstadt Shalarin gemacht. Ich wünschte, du wärst dabei gewesen. Es hätte dir sicherlich gefallen. Vor allem, weil niemand gestorben ist. Selbst der Pirat nicht, der die Flasche mit dem Dschinn bei sich trägt. Aber zumindest konnten wir diese unbemerkt an uns bringen. Wenn ich zurück bin, werde ich dir eine dieser wunderschönen Städte unter dem Meer zeigen.

Kommen wir nun aber zu wichtigeren Ereignissen: Wir rasten im Moment in einer Taverne. Dieser dreckige Pirat, Cheng, hat sich dort mit Vona angelegt und ihr schlechte Laune bereitet. Wenn Elminster nicht so sehr an dessen Leben hängen würde, hätte ich das selbstverständlich unterbunden. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als damit zu warten.

Viel wichtiger ist jedoch, dass ich Shandril kennengelernt habe. Die Shandril. Shandril Shessair. Noch nie zuvor habe ich mich derart gefreut, die Bekanntschaft mit einem Menschen zu machen. Falls das überhaupt jemals vorgekommen sein sollte.

Sie wirkt erwachsen für ihr Alter. Das nehme ich zumindest an. Zumindest löst sie nicht das Bedürfnis in mir aus, ihr Leben zu beenden oder ihr den Mund zu verbieten. Vielleicht liegt es daran, dass ich weiß, was geschehen wird. Oder aber das Reisen mit Musashi verändert mich. Möglicherweise liegt es auch an meiner Verbindung zu Vona. Denn sie scheint Shandril zu mögen.

Um ein besseres Auge auf Shandril zu haben und aus Mangel an genügend Zimmern, teile ich mir mit ihr eines. Aber das ist kein Grund, dich zu sorgen. Sie ist noch immer ein Mensch. Und zudem schläft auch Musashi hier.

Ich sehne mich nach dir und freue mich darauf, bald zu dir zurückzukehren.

 

gez.
Erbherzogin Raudka Nairaviel Auglathla

1. Brief an Nenufin (The Outbreaks)

Liebste Nenufin,

ich schreibe dir diesen Brief, ohne zu wissen, wann er dich erreichen wird. Oder wie alt ich sein werde, wenn er es tut. Aber nichtsdestotrotz halte ich mein Versprechen, meine Reise in Briefen an dich festzuhalten.

Während unserer Seereise kam es zu einem Disput mit der Crew eines anderen Schiffs. Es kam zu Handgreiflichkeiten, auf die ich aufgrund deiner zarten Seele nicht näher eingehen möchte. Doch als sie kurz davor waren, sich zu ergeben, wurde durch ein Unglück ein Dschinn entfesselt. Noch bevor es mir möglich war, überhaupt zu reagieren, und du weißt, was das heißen muss, nutzte der Dschinn seine Macht und katapultierte mich in eines der Beiboote. Die Befestigung löste sich und es schlug auf dem Meer auf. Musashi folgte mir. Genauso wie Vona. Ein undurchdringlicher Nebel kam auf und ich ahnte bereits Böses. Meine dunkle Vorahnung bestätigte sich, als wir die Nenufin nicht mehr finden konnten. Selbst die Stimmen der Crew waren verstummt. Nichts war mehr zu hören, als das Rauschen des Meeres.

Wir retteten uns an die Küste von Cormyr. Und ich musste feststellen, dass ich nie weiter von unserer Verlobung entfernt war, wie jetzt. Der Dschinn hat uns in die Vergangenheit geschickt. Noch vor die Zeit meiner Geburt. Ins Jahr 1357, das Jahr des Prinzen.

Ich habe mich zusammen mit meinen Begleiterinnen einer Gruppe von Abenteurern angeschlossen. Zwei davon scheinen Piraten zu sein, denen ich mich so bald wie nötig entledigen werde. Ich habe nicht vor, ein unnötiges Risiko einzugehen. Auch, wenn sie sich selbst Freibeuter nennen. Einer von ihnen scheint ein Changeling zu sein. Nichts, was ihn vertrauenswürdiger macht. Aber in seinem Besitz befindet sich bedauerlicherweise die Flasche mit dem Dschinn, der uns durch die Zeit katapultiert hat.

Zu den Abenteurern gehören außerdem noch ein Waldelf mit Unschuldsmiene und ein menschlicher Baumschwurbler, der mehr mit dem Meer, als mit den Bäumen verbunden scheint. Seltsame Kameraden haben wir hier gefunden, aber nützlich. Genauso nützlich, wie Elminster, der uns für seine Zwecke rekrutiert hat. Im Gegenzug will er uns dabei helfen, in unsere Zeit zurückzukehren.

Nachdem ich einen Turm der roten Magier von Thay in Trümmern gelegt habe, befinden wir uns nun auf dem Weg zu einer Feenkreuzung, die in den Gewölben darunter liegen soll. Außerdem hausen dort ein ausgewachsener schwarzer Drache und ein Lich.

Dort unten wurde Vona von einem Zauber getroffen. Jemand ist in ihre Gedanken eingedrungen und hat ihren Geist verwirrt. Ich konnte spüren, wie er auch versucht hat, von mir Besitz zu ergreifen, aber es nicht geschafft hat. Elminster legte einen Schlafzauber auf sie, um sie zu beruhigen und vor allem, um unsere Anwesenheit vor den Feinden zu verbergen.

Schlafender Feendrache

Um Vona zu rächen und um meine Ziele erreichen zu können, musste ich zum Äußersten greifen und Musashi vorerst Snicker-Snack überlassen. Ich bereue die Entscheidung nicht, auch wenn mir das Schwert auf meinem Rücken fehlt.

Mittlerweile ist Vona wieder wach und bei Verstand. Mit ihrer Hilfe konnten wir den Lich unschädlich machen. Ganz ohne Blutvergießen. Es hätte dir gefallen. Weniger hättest du den Umgang mit den Wachen begrüßt, aber uns blieb nichts anderes übrig. Unter ihnen befand sich ein Halbdrache, den Musashi mühelos mit Snicker-Snack niedergestreckt hat. Keine Spur von Mitgefühl. Vielleicht hast du recht und das Reisen mit mir verändert sie.

Der Waldelf hat ihr dabei geholfen und dafür Schwerter benutzt, die einen starken Effekt auf Drachenartige zu haben scheinen. Es beunruhigt mich, solche Waffen in den Händen eines Waldelfen zu sehen. Ich werde mich bemühen, ihn auf meiner Seite zu wissen und ihm keinen Grund zu geben, diese Schwerter gegen meine Begleiterinnen zu richten.

Ich schreibe dir diesen Brief, während wir rasten. Nach dieser Rast werden wir versuchen, bis zu dem Drachen vorzudringen. Ich spiele mit dem Gedanken, ihn mir zu eigen zu machen und zu zähmen. Aber aufgrund seines Alters, befürchte ich, dass mir das nicht gelingen wird. So ungern ich es auch zugebe.

Trotz meiner aktuellen misslichen Lage tröstet es mich, dich in Sicherheit zu wissen. Ich werde einen Weg finden, in die richtige Zeit zurückzukehren. Andernfalls werde ich bis zu dem Tag warten, an dem ich an Board der Nenufin zu dieser Reise aufgebrochen bin. Sobald die Nenufin am Horizont verschwunden ist, werde ich dich in meine Arme schließen und dir alles erklären. Und danach können wir uns endlich an die Planung unserer Verlobungsfeier machen.

gez.
Erbherzogin Raudka Nairaviel Auglathla

Die Zähmung des Druiden | Eine Ballade von Opal vom Klan der steten Nacht (The Outbreaks)

Die Taverne in Prespur, ein Paradies der kulinarischen Pracht,

wo gefüllte Teller schwebten, am Morgen, so sacht.

Mit einem Griff in die Luft fing ich ein Mahl,

ein Fest für die Sinne, ein wahrer Genuss, wie jedes Mal.

 

Doch lauschte ich den Klängen der Gefahr,

ein Kamerad, ein Druide, im seelischen Narrenhaar.

Die Rache loderte in seinem Blick,

doch Gedichte, nicht Schwert, waren mein Geschick.

 

In meiner Großzügigkeit, so edel und weise,

schickte ich ihm Verse wie kostbare Speise.

Doch er hörte nicht, mein Rat verhallt,

gab sich der Rache hin, niemand gebot ihm Einhalt.

 

Seine Magie war entfesselt, Zerstörung blieb zurück.

Es war an mir, dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, ein heikles Stück.

Mutig trat ich vor, dem Wahnsinn entgegen,

denn die Bewohner Prespurs sollten Frieden erleben.

 

Ich folgte dem Druiden, durch Gassen und Straßen,

Mut in meinem Herzen, keine Furcht vor Gefahren.

Vor mir stand er, ein wild gewordener Mann,

doch mit meinen Worten brachte ich ihn in meinen Bann.

 

Die Worte, sie flossen wie ein ruhiger Fluss,

Beruhigten den Druiden, machten Schluss.

Doch eine Halborkin, wild und wenig bedacht,

schrie lauter als ich, und zerstörte, was ich vollbracht.

 

Meine Botschaft verhallte, im Wind verweht,

der Druide blieb wild, im Zorn versteht.

Denn manche Wesen sind im Geiste zu klein,

und lassen sich nicht bändigen mit Worten allein.

Druide dreht durch

Opal

Tabaxi namens Opal

Geboren im Klan der steten Nacht, wuchs Opal wohlbehütet in den Höhlen ihrer Familie auf. Bei einer ihrer vielen Erkundungstouren entdeckte sie am Strand ein Schiff. Aus reinem Interesse, nicht etwa aus Neugierde, schlich sie näher heran.

Auf diesem Schiff begann Opals Reise. Seitdem hat sie viele Häfen gesehen und auch verschiedenste Adelshäuser besucht. So immer sie hinkam, verbreitete sie gute Laune mit ihrer Musik und ihren Geschichten.

Opal hält sich selten für längere Zeit an ein und demselben Ort auf. Dabei folgt sie allerdings keiner ausgeklügelten Route, sondern entscheidet meist spontan, wann sie aufbricht und wohin sie will. Sehr zum Leid derjeniger, die sie ihrer Musik und ihrer Geschichten wegen gerne länger als ihren Gast behalten hätten.

Wie genau Opal an ihre Musikinstrumente gekommen ist, wie sie Bekanntheit erlangt hat und weshalb sie ein Problem damit hat, Katze genannt oder gestreichelt zu werden, behält sie für sich. Außerdem kursieren mehrere Geschichten darüber, wie sie ihre Magie erlernt und weshalb sie ihre Heimat genau verlassen hatte.

Opal und die magische Maus

Die wohl bekannteste Geschichte, über den Erhalt ihrer Magie, ist die von der magischen Maus. Zwar gibt es von dieser ebenfalls einige Varianten, je nachdem auf welcher Insel man die Geschichte hört, aber ob, und falls ja, welche davon wahr ist, kann wohl nur Opal selbst sagen.

Laut der glorreichsten Variante gab es einen bösen Zauberer, der über eine große Insel herrschte. Der Name dieser Insel wurde allerdings nie genannt. Auch wenn es darüber sehr wohl Spekulationen gibt. 

Opal konfrontierte den Zauber damit, dass sie ihm nicht glaubte, dass er so mächtig sein soll, wie er behauptete und forderte ihn dazu heraus, seine Macht unter Beweis zu stellen. Als er sich dafür in eine Maus verwandelte, fing Opal ihn und verspeiste ihn wie eine gewöhnliche Maus. 

Statt sein Reich zu übernehmen, reiste Opal weiter. Und alles, was sie als Lohn behielt, waren die magischen Fähigkeiten des Zauberers. 

Raudka

Aurora Rress

„Ein Ritter in strahlender Rüstung und kein Flecken Dreck aus einen der führenden Häuser von Cormyr……“ Die Halborkin fing an zu lachen. „Tut mir leid für dich, Kleiner, aber das bin ich wirklich nicht. Eine strahlende Rüstung sorgt dafür, dass einen die Bogenschützen schnell aufs Korn nehmen. Und wie willst du kämpfen, wenn du tot bist? Auf jeden Fall stamme ich weder aus einen der großen Häuser noch habe ich eine strahlende Rüstung getragen. Werde ich auch nie. Wer meine Eltern sind, weiß ich nicht. Seit ich denken kann, war das Waisenhaus in Suzail meine Heimstätte gewesen. Dort bin ich groß geworden. Es war in einem Armenviertel. Also konnte ich mir den besuch einer höheren Schule nicht leisten. Für etwas lesen sowie rechnen hat es gereicht. Aber mehr auch nicht. Irgendwie mussten wir überleben. So lernte ich auf der Straße das Klauen. Wenn Hunger ein ständiger Begleiter ist, dann tust du alles, um ihn zu beruhigen. Und so war es kurz nach meinem 14. Geburtstag. Ich habe frisch das Waisenhaus verlassen und wollte den Geldbeutel eines Mannes stehlen. Tja. Es stellte sich heraus, dass Corporal Erich Bluewater bessere Augen hatte als meine Finger. Damals war ich schon rund 1,80m groß und ich hatte mir gedacht, dass meine Erscheinung ausreicht, um ihn zu beeindrucken, dass er freiwillig das Gold hergibt. Tja. Ich war im Irrtum. Er hat mich verprügelt, weil ich es verdient habe. Nach dem Kampf stellte er mich vor die Wahl. Entweder zur Stadtwache oder zu den Blue Dragons, den Marines der Navy. Die Wahl war für mich einfach und so folgte ich ihm zu den Blue Dragons. Einen eigenen Besitz hatte ich damals nicht. Nur die Klamotten, die ich trage. Und ich bereue diese Entscheidung von damals nicht. Es hat zwar etwas gedauert, aber die Ausbilder haben die Scheiße aus mir raus geprügelt. Ich lernte zwei wichtige Dinge. Das Erste, was ich gelernt habe, war Disziplin. Die Kontrolle meiner inneren Wut und Respekt vor den Vorgesetzten, aber ohne mich zu brechen. Ich lernte Befehle zu befolgen und doch mein Selbstbewusstsein zu behalten. Während ich zu Beginn der Ausbildung noch Angst hatte einen Teil von mir zu verlieren bin ich nun weit davon weg. Die zweite Sache, die ich gelernt und erlebt habe war die Kameradschaft. Denen war es egal, dass ich ein Halbblut bin. Während der Ausbildung wurden wir zusammengewürfelt, egal woher du kommst oder was du bist. Egal ob Mann oder Frau. Wir wohnten zusammen, haben zusammen gegessen und zusammengearbeitet. Probleme untereinander haben wir für uns geklärt. Außer es ging nicht anders, dann haben wir uns an einen Vorgesetzten gewendet und zusammen beschlossen, wie wir den ganzen Streit beilegen. Ich hatte Ärger mit Jeesa. Einer jungen Frau aus einen der adligen Häuser. Es ging so weit, dass wir uns in einem Ring zu einem Faustkampf gegenüberstanden. Das Ende von dem Lied war, dass wir danach unsere Streitigkeiten beigelegt haben und zusammen bei den Blue Dragons weiter dienten.

 

Wir beendeten zusammen unsere Ausbildung und wurden dann auf unterschiedliche Schiffe der Navy versetzt, wo wir dienten. Ich fuhr zur See und lernte die See lieben. Hier fühlte ich mich wohl und frei. Doch ich kam erst rund 17 Monate nach dem Ende der Ausbildung wirklich bei den Blue Dragons an. Wir hatten einen Auftrag zusammen mit den Purple Dragons. Es war in der Nähe der Skelettküste und wir hatten den Auftrag die Festung einer Piratenbande einzunehmen. Doch irgendwas ist schiefgelaufen. Wir sind in ein Hinterhalt geraten. Warum? Keine Ahnung, das war mir in dem Moment egal. Auf jeden Fall waren wir zu wenige und wir wurden aufgerieben. Der Befehl zum Rückzug kam fast zu spät. Wir konnten uns zurückziehen, aber irgendwie wurde ich von Rest der Truppe getrennt. Dort fand ich Jeesa wieder und ein Purple Dragon. Beide verletzt. Doch wenn ich eines gelernt habe, ist, dass wir niemanden der unseren zurücklassen. Ich fing an zu handeln und mit den Dingen, die ich hatte, schaffte ich es beide zurück zu unseren Schiffen gebracht. Das hat mir den Respekt der restlichen Truppe eingebracht. Die restlichen Jahre waren unspektakulär. Die Bande wurde den Erdboden gleich gemacht. Wir haben Piraten gejagt und in den Kriegen haben wir Seite an Seite mit den Purple Dragons gekämpft. Doch nach über 20 Jahre im Dienst wurde ich nun als Corporal ehrenhaft entlassen. Ich habe noch Probleme mich bei den Zivilisten zu integrieren, aber das Meer ruft mich und Tempus will, dass ich dort hin gehe. Für die Ehre. Für Cormyr.“

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