Javier duBois

Javer duBois

Javie duBois

Mein Vater war ein Niemand und meine Mutter ist das Meer.

Ein Heiler und Mystiker von einer winzigen Inselkolonie namens L’leones. Seine magische Energie scheint er zumindest symbolisch aus dem Tod zu beziehen, sein Gewand und seine Medizintasche sind mit Knochen und Pfeilspitzen behangen.

Er spricht mit einem turamischen Akzent.

Der Sohn der Sturmfurie

„Mein Vater war ein Niemand.
Meine Mutter ist das Meer.“

So beginnt Javie duBois jede seiner Geschichten — und so endet meist auch das Gespräch, wenn man zu viel fragt.
Denn für Javie ist das keine Metapher. Es ist Herkunft, Schicksal und Fluch zugleich.


Herkunft

Javie stammt von L’leones, einer winzigen Inselkolonie südlich der Vilhon-See, kaum mehr als ein Kranz aus Felsen, Algen und sturmerprobten Hütten. Die Bewohner leben vom Fischfang, vom Salz und vom Opfer an die Sturmfurie Umberlee, deren Launen über Leben und Tod auf der Insel entscheiden.

Sein Vater war ein Fischer — namenlos, unscheinbar, verschluckt von den Wellen, bevor Javie laufen konnte. Seine Mutter starb bei der Geburt, als ein Sturm die Hütte zerfetzte. Die Alten sagen, Umberlee selbst habe sie genommen, um das Kind zu prüfen, das sie hinterließ.

Man fand Javie am Morgen nach dem Sturm in einer Lache aus Meerwasser, unversehrt, die Augen so grün wie Tiefseegras. Der Priester von Umberlee nahm ihn auf, nannte ihn „duBois“, nach dem verkrümmten Holz, das der Sturm an Land gespült hatte.


Kind des Sturms

Schon als Junge war Javie anders.
Er hörte Stimmen im Grollen der Brandung, flüsterte mit Krabben und Möwen, und sprach Worte, die das Meer zu beruhigen schienen – oder anzufachen.
Wenn andere Kinder Muscheln sammelten, sammelte Javie Knochen, trug sie als Talisman um den Hals.
Er glaubte, dass jedes Stück Verwesung ein Zeichen der Gnade Umberlees sei — denn nur wer stirbt, darf dem Meer gehören.

Er wurde Lehrling der Heilerin von L’leones, einer alten Frau mit Augen wie stürmisches Glas. Sie zeigte ihm, wie man Salz und Tang zu Salben mischt, wie Schlick und Blut Wunden schließen. Doch Javie ging weiter.
Er erkannte, dass in jedem Verfall neues Leben keimt, dass das Meer verschlingt — und wieder gebiert.

Mit den Jahren lernte er, die Gezeiten zu lenken, die Seegraswälder zum Tanzen zu bringen, und aus Fäulnis Heilung zu ziehen.
Er wurde Heiler und Mystiker, gefürchtet und gesucht zugleich.
Denn seine Hände konnten Leben spenden — aber sie rochen nach Tod.


Erscheinung

Javie trägt ein Gewand aus gealtertem Seeleder und Leinen, bestickt mit Symbolen der Sturmfurie.
Muscheln, Pfeilspitzen und Knochen hängen an seinen Bändern, klappern leise bei jedem Schritt wie das Klagen der Geister des Meeres.
Seine Medizintasche ist alt, fleckig, durchsetzt mit Salzkrusten und den Spuren zahlloser Rituale.

Seine Stimme trägt einen turamischen Akzent, warm und rollend, doch in ihr liegt das ferne Donnern einer Sturmfront.
Wenn er spricht, hört man manchmal das Wispern von Wellen, die gegen Felsen schlagen.
Sein Blick ist ruhig — zu ruhig — wie die See, kurz bevor sie Städte verschlingt.

Ballade von Javier duBois – Sohn der Sturmfurie

[Intro – gesprochen oder leise gesungen]
„Mein Vater war ein Niemand…
Meine Mutter ist das Meer.“
— So spricht Javier duBois,
Und das Meer hört ihm zu.

[Refrain – getragen, wie eine Welle im Wind]

🌊
O Umberlee, du Furie, du Macht,
Du nimmst, du gibst, du brichst die Nacht.
Dein Sohn zieht aus auf salz’ner Spur,
Javier duBois – der Gezeiten Natur.
🌊

[Strophe I – sanft und erzählend]

Auf L’leones, wo die Möwen schrein,
Gebar das Meer ein Kind allein.
Die Mutter sank, der Sturm erwacht,
Ein Blitz, ein Schrei, dann tiefe Nacht.

Er lag im Tang, das Meer sein Kleid,
Die Flut sein Wiegenlied zur Zeit.
Und als die Sonne wieder brennt,
War’s, als das Meer ihn selbst erkennt.

[Refrain – etwas kräftiger, Stimme hebt sich]

🌊
O Umberlee, du Furie, du Macht,
Du nimmst, du gibst, du brichst die Nacht.
Dein Sohn zieht aus auf salz’ner Spur,
Javier duBois – der Gezeiten Natur.
🌊

[Strophe II – schneller, mit Trommelrhythmus wie Brandung]

Er sprach mit Krabben, Wind und See,
Verstand der Tiefe dunkles Weh.
Er heilte Wunden, still und sacht,
Doch seine Hände rochen nach Nacht.

Er rief den Sturm, wenn Zorn ihn trieb,
Und heilte, wen das Meer noch lieb.
Er kannte Tod und neues Sein,
Denn Flut und Ebbe sind nie allein.

[Refrain – kräftig, alle Stimmen einstimmen]

🌊
O Umberlee, du Furie, du Macht,
Du nimmst, du gibst, du brichst die Nacht.
Dein Sohn zieht aus auf salz’ner Spur,
Javier duBois – der Gezeiten Natur.
🌊

[Bridge – ruhiger, fast wie ein Gebet]

„Mutter des Meeres, Herrin der Gischt,
Nimm, was du willst, doch lass mich nicht!
Ich diene dem Wandel, dem Zorn, der Ruh –
Denn alles Leben kehrt zu dir im Nu.“

 

[Strophe III – feierlich, in Moll]

Nun wandert er von Küst’ zu Küst,
Wo Wasser fließt und Salz sich küsst.
Er heilt mit Blut, mit Schlamm, mit Tang,
Mit Liedern, die das Meer einst sang.

Und wer sein Wort im Sturm vernimmt,
Dem sei vergeben – oder bestimmt.
Denn wo sein Schatten niedergeht,
Das Meer sich hebt und wieder dreht.

[Finaler Refrain – laut, gemeinschaftlich, fast hymnisch]

🌊
O Umberlee, du Furie, du Macht,
Du nimmst, du gibst, du brichst die Nacht.
Dein Sohn zieht aus auf salz’ner Spur,
Javier duBois – der Gezeiten Natur.

Welle kommt, und Welle geht,
Wie das Leben untergeht.
O Herrin, schenk uns milden Wind,
Wenn dein Sohn uns wiederfind’t!
🌊

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