Ein voreiliger Handel? (The Legion of the Trusted)

Ein voreiliger Handel? (The Legion of the Trusted)

Auszug aus den Aufzeichnungen Xhorgul Schwarzhammers: Erinnungen eines Dwar

Ein geheimes Treffen mit dem Prinzen

Als Arina wie jeden Tag im Burakrin erschien und fragte, ob sie zu diensten sein könne, baten wir sie um eine erneute Unterredung mit Bromm. Der Prinz empfing uns nur wenig später in einer unscheinbaren, jedoch von fremden Blicken und Ohren abgeschirmten Runedar inmitten der Unterkünfte der Mosdwar. Ohne jegliche Formalitäten kam er schnelll zur Sache. Die Runenmagier und Ollam Adbars hatten bisher weder bei der Erforschung des Throns, des Dormark, noch der Truhe nennenswerten Fortschritte gemacht… Er schien offensichtlich erfreut, dass wir uns schon bald auf die weitere Suche machen wollten…

Wir hatten drei Anhaltspunkte, die eine Hergos Wert sein könnten. Die Marnak als Hinweis auf die verborgene Mine, deren Vergangenheit mir Moradin am Fuße der Graugipfelberge offenbart hatte. Die silverne Gemeinschaft, die -wie wir von Bromm erfuhren- Khundrukar gefunden und bereits seit einiger Zeit zu einer ihrer Lager- und Rückzugsrunedars gemacht hätten. Oder Mithrilhall als Ausgangspunkt für eine Erkundung von Garumns Schlucht… Auch wenn ich meine Überlegungen zunächst für mich behielt, erschienen mir die Aussichten Dornar Bruenors Schmiedehammer in den Tiefen von Garumns Schlucht wiederzufinden mit einigen Schwierigkeiten verbunden, denn ich bezweifelte, dass der Hammer noch immer in den Tiefen zu finden war… Grund waren die Wirren der Arglary. Mithrilhall war meines Wissens nach dessen Rückeroberung mindestest zweimal  Angegriffen aus den Tiefen ausgesetzt. Während der legendären „Arglary im Tal der Hüter“ 1358 TZ hatten Dunkelolven Mithrilhall belagert und die Dwarhallen angegriffen. Der Belagerung und Angriffe durch den Orkhen Obould Vielpfeil wurden erst 1372 TZ durch die Unterstützung der Herrin von Silbrigmond – Alustriel Silverhand- zurückgeschlagen, was schließlich in dem stark umstrittenen Gelmbündnis mit dem Orkhenfeldherr endete, welches Bruenor inbesondere unter den Dwar  in Verruf brachte. Da Bromm bereits einen Trupp Delvenhandwerker ausgesandt hatte, um die von mir beschriebene Miene ausfindig zu machen, einigten wir uns kurzerhand für eine Hergos nach Khundrukar. Auch wenn die Portale einstiger Tage nicht mehr von Bestand waren, würden die Runenmagier Adbars unseren Weg verkürzen.

Hergos zum Rauvinmar

Ein eisiger Wind riss an unseren Bärten, als wir die Zitadelle in der Dämmerung des gleichen Tages verließen. Nacheinander betraten wir den schmalen Felsvorsprung, um zu dem Plateau zu gelangen, an dem bereits ein Zirkel aus weißbärtigen Marnarnxoth in schweren Roben auf Bromms Geheiß seine Gesänge angestimmt hatte. Anders als mit Hilfe des Torsteins würden sie uns mit der Macht der Runen an den Fuß des Mar Rauvin befördern. Auf dem Boden des Plateaus pulsierten Marnaks, deren Macht mit jedem Atemzug zu wachsen schien. Die Marnarngeschwängerte Luft begann zu Knistern als wir den festen Stand unter den Stiefeln verloren und durch einen sich schlängelnden Tunnel aus silvernem Licht geschleudert wurden.

Wir landeten zu meiner Freude abermals auf einem Plateau aus solidem Nae. Die Dämmerung verstärkte die langen Schatten der um uns herum aufsteigenden Mar. Die Luft war im Gegensatz zur trockenen, frischen Kälte der Eisberge eher dumpf und feucht. Nebelschwaden ließen das unter uns liegende Busch- und Blattwerk wie einen Teppich wirken, der vereinzelt von aufragenden Felsformationen durchbrochen wurde. Ich hatte kaum festen Boden unter den Stiefeln ertastet, als sich Lyari bereits auf dem Rücken seiner neuen Freundin Cashoo in die Lüfte erhob um die Gegend auszukundschaften.

Während Fenner in Frusgestalt vorraneilte wurde ich ohne Vorwarnung von Cashoos mächtigen Krallen ergriffen. In den Wipfeln eines riesigen Baums machten wir eine Pause und versuchten uns einen kurzen Überblick über die Umgegend zu verschaffen. Der mit Säulen gezierte Eingang in den Mar wurde bewacht. Doch anstelle einer Garde Dwar konnte Lyari mehrere Gestalten ausmachen, die offensichtlich in einen Arglary verstrickt waren… Eine Gruppe Trolle wurde von einem winzigen Wesen mit feurigen Stößen in Schach gehalten. Ein Wesen, dass in Cashoo eine in ihrer Blutlinie begründete Abscheu hervorrief. Wir waren uns dennoch schnell einig, dass wir in den Arglary eingreifen würden.

Fast lautlos näherten wir uns in einem atemberaubenden Gleitflug in einem weiten Bogen dem kleinen Nadelvudd, den Lyari für unsere Landung vorgesehen hatte. Das gewagte Maneuver endete statt mit einer eleganten Landung fast in einer Katastrophe. Ich verfing mich in einem dem aufragenden Bäume und fiel – nur von den Ästen der unter mir liegenden Gurnvossen gebremst – in die Tiefe… Erst im letzten Moment gelang es dem celistischen Riesenfrus mich abermals zu ergreifen und so meinen Sturz zu bremsen… Zwei Tatsachen wurden mir dabei unzweifelhaft vor Augen geführt: Dwar waren weder für die Lüfte, noch für den Vudd geschaffen!

Mehrere wehrlose Trollkörper zuckten am Vuddboden während sich ihre Gliedmaßen langsam erneut formten und ihre alte Gestalt annahmen. Wir bahnten uns einen Pfad durch das dichte Nadelgestrüpp und Arrat setzte diesem Wiedererwachen mit seiner flammenden Klinge schnell ein Ende.

Der höllische Diener war keineswegs hilflos. Ganz im Gegenteil, er schien sichtlich Freude an dem fortwährenden Arglary mit den sich immer wieder erhebenden Trollen zu haben. Sein grässliches Kichern klirrte in meinen Ohren wie zerberstender Stahl. Er war sichtlich entsetzt, als er auf Arrats Todesstöße aufmerksam wurde.

Khundrukar

IMPIch erbat von Moradin Baraktel sowie einen Schutzkreis und trat entschlossen auf die Lichtung, aus deren erdigem Boden steinerne Säulenstümpfe aufragten, die einst eine mächtige Eingangshalle gestützt haben mochten… Der Eingang zu den sagenumwobenen Dwarhallen von Khundrukar war versetzt in die Felswand eingelassen, sodass zunächst der Eindruck eines kurzen Tunnels entstand. An der rechten seitlichen Delvenwand erkannte ich das Banner mit dem Symbol der „Silvernen Gemeinschaft“. Zu gerne hätte ich einen Blick in die „glitzernde Heimstätte“ Durgeddin Steinhammers geworfen, doch der Burakrin ins Innere schien durch eine Naewand versiegelt worden zu sein, die nur eine sehr kleine Öffnung in Augenhöhe bot. Zudem wachten wenige Stiefellängen davor zwei stählerne Stauen, die entweder zur Abschreckung von Eindringlingen aufgestellt, oder aber wirklich über den Zutritt wachten…

Der kleine feige Widerling flatterte hektisch zwischen den Säulen umher, zog sich von dem Schutzkreis abgestoßen jedoch sehr bald zwischen die  Statuen zurück. Seine Miene war sichtlich von Unglaube gezeichnet als er mich erblickte und er began mit quietschender Stimme kaum verständliche Murmelings vom Raugh eines „Schwarzhammer“ zu brabbeln. Ich konnte es kaum fassen, aber er schien mich verwechselt zu haben mit… mit wem?… Mir stockte der Atem! Sollte dieser murkelige kleine Nervtöter den letzten Atemzügen Fauraels beigewohnt haben? Er erkannte seinen Irrtum, ignorierte meine drängenden Fragen zunächst, bot mir nach einigen Murmelings allerdings einen Ilith an… Als niederer Diener der unteren Ebenen war er wieder und wieder Beschwörungen durch Marnarnspinnern ausgesetzt und musste deren Willen gehorchen. So wie er gerade im Auftrag eines Magus der silvernen Gemeinschaft über diesen Ort Wachen musste… Der ständige Arglary mit den Trollen schien ihm dabei ein willkommener Zeitvertreib. Er forderte, dass wir ihm im Austausch gegen einen Bericht der Geschehnisse um Fauraels Ende ein Schmuckstück besorgen sollten, welches ihm Barak vor weiteren Beschwörungen bieten würde… Ich war nicht bereit die Ehre meines Vaters nach seinem Raugh zu beschmutzen, indem ich mit einem Teufel schacherte! Sollte es uns gelingen, den Magus der silvernen Gemeinschaft aufzuspüren, würde der kleine Racker ohnehin gezwungen sein, auf dessen Fragen ohne lange Murmelings zu antworten. Ich fragte mich allerdings, welcher ehrenwerte Mann einen derartigen Quälgeist in seine Dienste zwingen würde…  Trotz mehrfacher Aufforderungen weigerte sich der Imp seinen Meister zu rufen, entlockte mir jedoch mit einer List – er sprach mit anderer Stimme und gab sich als XXX aus – den eigendlichen Grund unseres Besuchs. Ich verspürte den auflodernden Drang dem Kleinen auf der Stelle den Hals rumzudrehen, zwang mich allerdings zur Besonnenheit und suchte den inneren Gelm!

Ein weiteres voreilig formuliertes Ilithangebot wendete wir allerdings gegen den hässlichen Imp, da wir zu dessen Entsetzen sofort und ohne weitere Verhandlungen einwilligten. Er forderte „50.000“ im Austausch gegen das Hammerheft aus dem Inneren Khundrukars. Wir zogen uns zurück und überbrachten ihm kurz darauf eine vrudden Truhe mit mindestens „50.000“… Tropfen gesegnetes Wasser in einem Weinschlauch, wie er später feststellen sollte…

Der Teufel war ausser sich, hätte sich ein Feilschen gewünscht, dass er letztlich zu seinen Gunsten beeinflussen wollte. Dennoch war er an den von ihm vorgeschlagenen Ilith gebunden. Meckernd verschwand er in dem Loch und kehrte wenig später mit einem besonderen Heft auf, das rein Äusserlich in seiner Schlichtheit den anderen Hämmern Dorwins glich und tatsächlich zum Hammerkopf passen könnte…

Auch der letzte Winkelzug des Imp schlug fehl, denn anders als von ihm geplant nutzten Arrat und Lyari ihre Marnarnkräfte, statt den durch die Statuen bewachten Bereich zu betreten, um an das fallengelassene Heft zu gelangen. Darüber noch mehr in Rage gebracht, forderte er uns auf zu gehen und schleuderte Flammen nach uns, die jedoch wirkungslos an meinem Schutzgebet abperlten. In seiner überschäumenden Wut merkte er an, dass wir doch eigentlich die Schätze der Trolle für ihn hätten Bergen sollen, nun alles schiefgelaufen sei und verschwandt durch das kleine Loch ins Innere…

Fenner kehrte später noch einmal zurück, um Arrats Truhe – Ein altes Familienerbstück – zu bergen.

Die Suche nach dem Unterschlupf der Trolle war für einen erfahrenen Fährtenleser wir Lyari keine sonderlich große Herausforderung.

Das Lager der Trolle

Das wenige Mondlicht wurde immer wieder von vorbeiziehenden Wolken verdeckt und verwandelte den Vudd in ein Labyrinth aus tanzenden Schatten. Trotz der eingeschränkten Sicht musterten wir aus einiger Entfernung skeptisch das vor uns liegende Gelände. Der hügelige Vuddboden bestand überwiegend aus Schlamm und würde nur an jenen Stellen einen einigermaßen festen Stand bieten, wo er von Wurzel- und Buschwerk durchzogen war. Die Anordnung der Dornenbüsche, sowie die Vertiefungen ließen nicht nur mich stutzig werden. Auch Arrat kam ins Grübeln… Dies war keine zufällige Formation! Irgendjemand – möglicherweise ein Befehlshaber – musste die Trolle dazu bewegt haben, das Gelände nach den strategischen Grundsätzen wohlüberlegter Verteidigungsanlagen zu verändern. Die mindestens ein dutzend Burakrin in das Erdreich schienen ebenfalls nicht zufällig gewählt. Welche tödliche Gefahr würde von einem ganzen Stamm der sonst wild und unbeherrscht um sich schlagenden Trolle unter einem geordneten Kommando ausgehen?

Ich fragte meine Gefährten, ob sie im Arglary mit Trollen Erfahrung hätten und sich trotz der Widrigkeiten der Gefahren eines Angriffs bewusst seien… Mein spitzohriger Olvenfreund schien allein die Frage als Beleidung zu empfinden… Die Entscheidung war also gefallen und ich würde mich sicher nicht vor einem Arglary drücken! Lyari führte uns zu einer Flanke, die uns unter den gegebenen Umständen für einen Angriff am geeignetsten erschien. Ich bat Moradin um „Eiserne Stille“, um die Geräusche meiner Og zu dämpfen und möglichst wenig Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Je näher wir den Erdlöchern kamen, desto mehr Trollgestank mischte sich in den ohnehin fauligen Geruch des feuchten Vudds.

Ob es die die letzten Absprachen und Murmelings zwischen Fenner und Arrat waren, oder ein aufmersamer Wachposten war, vermag ich kaum zu sagen. Erst war es ein einziger kehliger Ruf, doch nach und nach began der Boden unter unseren Stiefeln von miteinander verschmelzenden Trollrufe zu vibrieren. Der taktische Vorteil eines Überraschungsangriffs war vergeben und die ohrenbetäubenden Kriegsschreie der Trolle drangen aus den dunklen Erdlöchern und hallten in den Gurnvossen fort… Sie wurden zunehmend zu einer Prüfung der Moral! Ich griff zu meinem Gürteil, zückte das Kriegshorn und ließ herausfordernd das Hornsignal Oghranns zum Angriff erschallen… Zu meiner freudigen Überraschung tat es mir Lyari gleich! Das Hammerheft mit festem Griff umschlossen, bat ich den Seelenschmied um Darsamalagh! Bis auf Fenner, der sich Deckung im nahegelegenen Unterholz gesucht hatte, erwarteten wir gespannt das Auftauchen der unserer Feinde!

Die ersten Angriffe erfolgten einzeln und aus verschiedenen Richtungen. Mit vereinter Schlagkraft fielen die Trolle  unter unseren Ros, noch bevor sie in unseren Reihen ernsthaften Schaden anrichten konnten. Waren dies die von aufgeschreckten Trollen erwarteten ungeplanten Vorstöße, oder versuchte sich unser Feind einen gezielten Eindruck von unserer Kampfkraft zu verschaffen?

Ich gab meinen Gefährten ein Zeichen zur Formation und schließlich verharrten wir gespannt Rücken an Rücken harrten aus, um weiteren Angriffen entschlossen zu begegnen…

Die zweite Welle nutzte die offensichtliche Schwachstelle – unsere Unterzahl – geschickt aus. Gleichzeitig brachen vier Trolle aus verschiedenen Erdlöchern hervor und stürmten auf uns ein. Um den Rücken meiner Gefährten nicht schutzlos den scharfen Klauen auszusetzen, musste ich den direkt vor mir auftauchenden Troll schnell kampfunfähig machen. Ich schlug die Hacken zusammen und nutzte etstmals die Macht der Dwarstiefel, die Jorrix für mich erworben hatte. Obwohl jeder meiner Hiebe ihr Ziel trafen und meinen Gegner schnell zu Fall brachten, spürte ich, dass das Spitzohr hinter mir große Mühe hatte, sich der wilden erbarmunglosen Angriffe von zwei auf ihn einschlagenden Trolle zu erwehren.

Die Darsamrem der Gulm bereits auf den Lippen, drehte ich mich um und sah, wie sich meine Ahnung bestätigte… Obwohl Fenner aus seiner Deckung einen Thantanos nach dem anderen in die ungeschützte Flanke der stinkenden Riesen trieb, musste ich mit Ansehen, wie Lyaris Brustkorb von zwei kräftigen Pranken auseinandergerissen wurde und leblos zu Boden ging… Es verblieb uns keine Zeit, die wirkliche Bedeutung der Bilder zu begreifen… Gemeinsam mit dem in Frusgestalt herbeieilenden Fenner und dem taktisch geschickt aggierenden Arrat gelang es uns die drei verbliebenen Feinde zu Boden zwingen.

Im Augenwinkel sah ich, wie sich Cashoo im Sturzflug todesmutig auf eine weitere Gruppe sich langsam nähernder Feinde stürzte und deren Eintritt un den direkten Schlagabtausch um entscheidende Sekunden verzögerte.

Ich nutzte die Gelegenheit für ein Gebet des Gulm und erschrak, als ich meinen Blick auf Cashoos Ziel richtete…

Ein aussergewöhnlicher Widersacher hatte das Schlachtfeld betreten! Flankiert von zwei herkömmlichen Trollen, die er um mindestens zwei Köpfe überragte, schritt er ruhig und besonnen auf uns zu… Sein Schädel war mit einem Thantanos aus einem vergangenen Gefecht verwachsen…

Waldtroll

Die Ehre des letzten entscheidenden Hiebs gebührte mir, doch obwohl wir die Schlacht letztlich zu unseren Gunsten hatten entscheiden können, erstickte der schale Nachschmack einer verheerenden Niederlage jeglichen aufsteigenden Funken des Triumphs…

Cashoo kauerte über dem leblosen Olvenkörper und starrte mich hilfesuchend mit ihren riesigen Frusaugen an! Erschöpft sank ich an der Seite meines gefallenen Samrynmer auf die Knie und bat Moradin bei den Seldarin ein gutes Rem für das Spitzohr einzulegen…

 

Das Hexenherz (The Legion of the Trusted)

Das Hexenherz (The Legion of the Trusted)Das Hexenherz (The Legion of the Trusted)

Ein Bericht von Arrat Bredan.

Die Tage vergingen und Xhorgul kam nicht wieder. Die Zwerge behandelten uns zwar gut, aber ließen es uns doch spüren das wir in dieser perfekten Maschinerie einer Zwergenfestung wie Adbar, nur Außenseiter waren. Trotz allem war es eigentlich eine interessante Zeit. Der Markt brummte und es fanden sich so einige interessante Stände, die es wert waren mehr als nur einen Moment dort zu verweilen.

An gerade einem dieser Tage stand urplötzlich Lyari vor Fenner und mir. Wir berichteten ihm kurz was in seiner Abwesenheit vorgefallen war und er erzählte uns von seinem neuen Reittier, einer celestischen Eule mit Namen Cashoo. Als wir sie wenig später in den Greifenställen besuchten, stellte sie sich als äußerst intelligentes Wesen heraus. Da kann man Lyari nur beglückwünschen.

Doch auf einmal tat er recht geheimnisvoll, raunte Fenner zu ob er noch von dem Herzen wüsste… Nunja Fenner tat in seiner, ihm ganz eigenen Art, natürlich wieder so als wüsste er von nichts, aber sicherlich tat er es nur meinetwegen.

Auf jeden Fall zauberte Lyari als bald, eine kleinere Kiste aus seinem Gepäck hervor und in dieser befand sich tatsächlich ein pulsierendes Herz. Ein dunkles Herz. Auf meine Nachfragen erklärte er, dass es sich um das Herz einer Hexe handelte, der sie einmal geholfen hatten und die sie dann damit beauftragt hatte sie zu töten. Nur um diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, müssten wir in eine Art Traumwelt reisen. Mehr wusste er auch nicht. Nunja und da Xhorgul immer noch mit Abwesenheit glänzte war das doch eine recht gute Ablenkung.

Daher entschieden wir zusammen das es nun der richtige Zeitpunkt wäre dem Wunsch der Hexe nachzukommen. Die Zwerge stellten uns netter Weise einige Räumlichkeiten zur Verfügung inklusive eines Priesters der über unsere Körper wachen würde, während wir auf Geistreise waren. Und so saßen wir wenig später in einem dunklen Raum, Lyari brach ein Sigil das er dabei hatte und welches uns den Übergang in die Geisterwelt ermöglichen sollte.

Und tatsächlich, tauchten wir wenige Herzschläge später in einer Geisterwelt auf. Wir standen auf Gras, rechts und links von uns Hecken die bis in den Himmel reichten. So kam es mir jedenfalls vor. Lyari schwang sich jedenfalls sofort auf Cashoo und schon rauschten sie dahin… Wenig später kamen sie wieder und berichteten nicht wirklich viel gesehen zu haben. Währenddessen war ich selbst ebenfalls mit meiner Betrachtung der Welt fertig und nach eingehender Analyse stellte sich alles, als zu tiefst von Magie durchdrungen heraus. Nur den Lichtwechsel den ich selbst beobachtet hatte, als ich mich kampffertig machte, um jedwedem Wesen was uns hier versuchte zu überraschen zu begegnen, der war meinen Begleitern entgangen.

Und während wir also noch überlegten, ob wir nun nach vorn oder zurück gehen sollten, hörten wir plötzlich eine hohle Stimme, die durch die Hecke auf uns zu kam. Und tatsächlich erschien dort dann eine Art Geist. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, wie wunderbar Lyari mit seinen Säbeln umgehen kann, wäre ich nicht zwischen ihn und diese Erscheinung gesprungen. Auf jeden Fall verdunkelte es sich noch mehr, während ich versuchte die Erscheinung zum zurückweichen zu drängen. Da dies nicht funktionierte griff ich es an. Und die Welt wurde noch dunkler, auch Lyari zog seine Waffen und schien dann ebenfalls zu bemerkten wie sich die Welt verdunkelte.

Einige Zeit später begriffen wir, dass die Geistwelt so auf aggressive Handlungen zu reagieren schien. Das interessante war auch gewesen, das dieses Wesen sich nicht groß von der Hintergrundmagie der Welt abgehoben hatte, als wäre es ein Teil dieser Welt gewesen.

Wir gingen auf jeden Fall weiter bis wir an eine Kreuzung kamen, rechts ging es bergauf, links bergab und gerade aus blieb es so. Lyari samt Cashoo, bzw. Cashoo mit Lyari auf dem Rücken begann wieder mit einem Erkundungsflug. Und kamen zurück und berichteten von einer verdorrten Teil der Welt, wo das grüne Gras Dornen und vertrockneten Grün gewichen war.

Also entschieden wir und dorthin zu gehen. Und tatsächlich dort befand sich eine Kreatur, die dabei war den Erdboden aufzureißen und lange Gedärmartige Dinge aus dem Boden zu ziehen. Aber wir gingen erst einmal weiter. Nachdem wir festgestellt hatten, das wir irgendwie immer zu diesem Ort zurück kommen würden, fingen wir an den Ort auszutesten. Und immer wenn wir die offene Wunde betraten, schien dieses Wesen auf uns aufmerksam zu werden.

Nun mag man mir verzeihen das ich nicht mehr weis, wer die Idee hatte, ich denke es war Lyari, sicher bin ich mir nicht, begannen wir damit mit einem Heiltrank auf die Wunde zu tröpfeln und tatsächlich, sie schloss sich ein wenig. Auf ihr darauf tobte das Wesen in unbändiger Wut. Welches interessanter Weise wieder als Teil dieser Welt und nicht als Einzelwesen erschien. Davon unbeeindruckt fuhren wir fort die Wunde zu behandeln und tatsächlich nach etwas Weihwasser und einem Heiltrank war die Wunde verschwunden und das gräßliche Ding auf ihr, hatte sich in eine winzige Spinne verwandelt und war in einem Loch verschwunden, in das Lyari kurze Zeit später seinen Kopf steckte und begann sich hindurch zu zwängen. Fenner und ich schauten fassungslos dabei zu wie Lyari in einem Loch verschwand das wohl für einen Kaninchenbau, aber eigentlich nicht für Lyari, geeignet schien. Und dann rief er auch noch aus dem Loch heraus wir sollten es ihm gleich tun. Und tatsächlich, manchmal werden einem die Dinge wirklich erst bewusst wenn man sie von nahem betrachtet. Deneir möge mir meine anfänglichen Vorurteile verzeihen.

Jedenfalls kam man durch das Loch auf eine andere Seite. Und dort wurden wir auch schon erwartet. Von einem Elfenkrieger in schimmernder Rüstung mit den Insignien Moradins. Dinge gibt es. Xhorgul hätte sich gefreut.

Jedenfalls herrschte der uns an, was wir im Geist einer Gestraften zu suchen hätten. Und klärte uns wenig später darüber auf, das die Hexe Camilla hier auf Moradins Befehl hin bestraft wurde, weil sie einst ihre Pflichten verriet.

Nunja wir klärten ihn auf, das wir da wären um eben jeder Camilla zu helfen zu sterben und da meinte er tatsächlich, dass sie das schon lange hätte tun können, hätte sie die Götter um Verzeihung gebeten, aber weit davon entfernt, würde sie eben jene Götter für ihr Schicksal verantwortlich machen und hatte sie verflucht.

Nunja wenigstens gab uns Aschroth, so hieß der Elf, einige wertvolle Hinweise bevor er verschwand. Camilla müsse erstens ihren Groll überwinden, zweitens müsste ihr Schmerz gelindert werden und drittens müsste sie sich selbst verzeihen. Und eben all dieses war hier in ihrem Traum manifestiert. Als brodelnder Vulkan, als tückischer Sumpf, als stürmische See und als Alptraumschloss direkt vor uns.

Als erstes beschlossen wir in den Kerker des Alptraumschlosses zu gehen. Welch verhängnisvolle Entscheidung. Tief im Kerker fanden wir den armen Mann, der Camilla einst verriet, nachdem die Götter Ihr ihre Schönheit genommen hatten, eingeschlossen in einen Käfig. Und davor eine unförmige glibberige Masse, die dazu über ging uns anzugreifen. Nunja und hier fand ich beinahe mein Ende. Diese Masse traf mich unglücklich und durchbrach nur zu einem winzigen Teil meine Deckung, doch dies hatte furchtbare Auswirkungen. Ich selbst begann mich nach diesem Treffer zu verflüssigen. Nur dank der Götter konnte ich mich noch einmal sammeln und dem Drang widerstehen mich aufzulösen. Doch sollte mit der Zeit, die verging, jeder weitere Moment zu einer harten Prüfung für mich werden, daher mag man mir verzeihen dass ich nun den Bericht ein wenig kürze, da ich zu einen Großteil der Zeit tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes damit beschäftigt war, meinen Leib zusammen zu halten. Hier hätten wir Xhorgul sicherlich gut gebrauchen können, zu mindestens ich. Nachdem das Glibberbiest besiegt war, dankte uns der Mann, indem er jedem von uns eine Art Energie gab, die uns gleichzeitig heilte und stärkte und welche uns später überhaupt in die Lage versetzen sollte, alle anderen Prüfungen überhaupt bestehen zu können.

Als wir dann den Kerker verlassen hatten, verschwand dieser und wir wandten uns dem Vulkan zu. Dort erwartete uns ein spektakulärer Kampf gegen ein gigantisches Feuerelementar. Hier sah ich zum ersten Mal Lyaris spektakuläre Kampfkunst und mit welcher Inbrunst er sich auf das Wesen stürzte, das Feuer was ihn verschlang, ignorierend. Aber Fenner stand dem natürlich in nichts nach und tatsächlich nach einiger Zeit, hatten wir das Wesen besiegt. Ich muss hier noch einmal Cashoo danken, der mich vor den Schlägen des Elementars in Sicherheit brachte.

Nun gingen wir zum Wasser über dem ein gewaltiger Sturm tobte. Fenner und ich bemannten ein Boot was am Ufer stand und Cashoo schwang sich mit Lyari auf dem Rücken in die Luft. Und dann offenbarte sich uns alles. Vor uns ging ein gewaltiger Malstom in die Tiefe. Fenner opferte sich und schwamm, von mir mit einem Seil gehalten in die tiefe See hinab, während Chashoo das Boot hielt. Und wenig später wurden wir von einem Wesen angegriffen das aus Wolken zu bestehen schien. Ich glaube Lyari hat auch dieses Wesen besiegt, ich hatte genug damit zu tun Fenner wieder an Bord zu holen. Aber die Situation sah dann schon deutlich besser aus. Der Vulkan war verschwunden, der Sturm über dem Wasser hatte sich gelegt und so gingen wir zusammen in den Sumpf, Fenner und ich vorsichtig, Lyari flog stolz mit Cashoo voraus.

Im Sumpf selbst stand ein gewaltiger Baum der sehr bedrohlich wirkte. Und während ich wieder einmal damit beschäftigt war mich selbst zu sammeln, damit ich nicht auseinander floss, war Lyari schon im Sumpf am kämpfen, dort hatten sich nämlich Bäume aus dem Boden gezogen und damit begonnen uns einzukreisen. Und selbst als ein Baum fiel, kam wenig später der nächste nach. Daher war klar, der Baum in der Mitte musste die Quelle allen Übels sein und während Lyari ihn aus der Luft bekämpfte, bekam ich dadurch die Gelegenheit an einem der anderen Bäume vorbei zu schlüpfen und dem Urbaum meine gesamte magische Macht, in Form einiger Feuerlanzen, entgegen zu schleudern. Dem konnte der Baum nicht viel entgegen setzen und so viel, unter vereinten Schlägen, auch unser letzter Gegner.

Der Sumpf löste sich und als wir wieder an der Hütte der Hexe ankamen, hatte sich alles verändert und uns erwartete eine wunderschöne Frau. Sie bedankte sich bei uns für das was wir für sie getan hatten und tat dann kund, das sie nicht länger den Wunsch hegte sterben zu wollen. Und so hatten wir Ihr durch unsere Taten geholfen, den Schmerz zu überwinden, sich selbst zu verzeihen und den Glauben an die Götter wieder zu finden. Welch glorreiche Tat. Als wir dann wenig später erwachten und immer noch einen kleinen Teil der Macht in uns spürten die uns im Traum verliehen worden war, war doch letztendlich das größte Geschenk zu sehen wie dieses einstmals verdorrte Herz in der Truhe wunderschön rosig und geheilt dort lag und von sämtlichem Kummer geheilt schien. Lyari hatte natürlich versprochen es Camilla zurück zu bringen und so endete unser Abenteuer, wo wir auszogen waren, einer Hexe den Tod zu bringen und am Ende ihr den Glauben an das

Leben und die Götter wiedergegeben hatten.

Der stiellose Hammer und die heiligen Hallen Adbars (The Legion of the Trusted)

Der stiellose Hammer und die heiligen Hallen Adbars (The Legion of the Trusted)

Auszug aus den Aufzeichnungen von Xhorgul Schwarzhammer: Erinnerungen eines Dwar

Die Rast verlief widererwartend ereignislos. Ich versenkte mich in die Lehren des Seelenschmieds und sammelte mich für die bevorstehnden Stunden. Wie vorab besprochen, kehrten wir als erstes in den Dienerkomplex zurück und ich bat Moradin um Barak vor Giften für Fenner. Dieser richtete einige Worte an Silvanus bis er selbst scheinbar in Flammen aufging, ohne dabei verwundet zu werden. Er drang in den Raum mit den Fungus vor und barg einen Tang, dessen Marnarnkräfte sich später als überwältigend herausstellen sollten.

Während Felerian gemeinsam mit Rift die Truhe untersuchte, beschäftigte ich mich im Ritualraum mit der Barriere. Ein Gebet reichte aus, um diese zu bannen…  Abermals stießen wir auf natürliche Kavernen, die sich sehr bald weiter verzeigten. Überall fanden sich Überreste von Fußketten, Fesselringen in den Wänden, Gitterstäbe und verzweifelt in die Wände geritzte Nachrichten an Hinterbliebene… Ein Kerker! Felerian stieß bei der Erkundung abermals auf einen außergewöhnlichen Stalaktiten. Bei näherer Untersuchung schälte sich jedoch ein weit größeres Wesen aus dem nahegelegenen Stein. Mächtige Grabekrallen und ein breites Maul schoben sich in unsere Richtung.

TiefenhauserWir begrüßten ihn als Wesen des Steins und er zeigte sich alles andere als feindseelig. Mit unendlich langsamer und tief grollender Stimme stellte er sich uns als „Hauser“ vor. Er machte sehr bald deutlich, dass er dabei war, Edelstein- und Metallreste aufzustöbern, von denen er sich scheinbar ernährte. Anders als die Xorn, die er für ihre Gier und Ungelduld verabscheute, wolle er sich seine Beute durch ehrliche harte Arbeit erwerben. Ich versuchte ihm zu verdeutlichen, dass zwischen Abbathor und Moradinanhängern ein ganz ähnliches Verhältnis bestand. Hausers recht eingeschränktem Verstandnis für die Welt der Fleisch- und Blutwesen geschuldet, gestaltete sich unsere Unterhaltung etwas zäh, doch Hauser hatte Unglaubliches zu berichten. Als die Dwar in der Schlacht in der Senke über diesen Kavernen aufeinandertrafen, soll sich der Kopf eines mächtigen Kriegshammers gelöst haben und während eines Hiebes in hohem Bogen davongeflogen sein! Der fast entwaffnete Diener Moradins musste nun seinen Feind allein mit dem Heft bezwingen… was ihm auch gelungen sein soll! Die Truhe in der Gebetshalle Abbathors bewahre allein den Hammerkopf! Ich entlohnte Hauser für diese für uns wertvollen Erkenntnisse mit einer Mischung aus Münzen, die er als ehrlichen Lohn sichtlich erfreut entgegennahm. Zudem bot ich ihm an, die dunklen Hallen des Abbathor zu zerstören, wenn wir unsere Erkundung abgeschlossen hätten… Er stimmte mit einem wohlwollenden Grummeln zu!

Die Bergung der verschlossenen Truhe hielt jedoch noch eine verhängnisvolle Überraschung bereit. Felerian hatte die Truhe gründlich untersucht und keine mechanischen Fallen ausmachen können. Über der Truhe drehten sich drei kaum sichtbare durchscheinende Ringe, welche die Truhe ähnlich einem Schlossmechanismus aus Marnarn versiegelte. Keiner von uns konnte auf den ersten Blick erkennen, wie man diese öffnen könnte, also beschlossen wir kurzerhand die Truhe einfach als Ganzes mitzunehmen und uns später in Ruhe mit den Ringen zu beschäftigen. Ich hatte die Truhe kaum angehoben, als sich die Steinplatte darunter, wohl wegen des fehlenden Gegengewichts, mit einem scharrenden Geräusch in Bewegung setzte… Durch die Zähne der grinsenden Abbathorstatue schoss ein Flammenstoß hervor! Mein Wargumhang fing sofort Feuer und brandte innerhalb von Sekunden lichterloh… Dank der beherzten Thalorn meiner Mitstreiter konnten die Flammen schließlich erstickt werden…

Wir beschlossen bald aufzubrechen… Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten wir den Zugang zur Schatzkammer – die bei keiner Tempelanlage Abbathors fehlen würde – übersehen, doch ich ersparte mir dies gegenüber meinen Begleitern zu erwähnen. Das Kavernenkloster hatte schließlich einige seiner Geheimnisse offenbart und mit Hausers Schlachtenbericht und der Bergung der Truhe hatten wir mehr erreicht, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Unser Werk in diesem unheiligen Kloster war vollbracht! Doch vor unserem Aufbruch an die Oberfläche galt es noch ein Versprechen einzulösen. Ich kehrte zum Raum der Xorn zurück und bezahlte ihnen einen gerechten Lohn für die unbeschadete Rast. Langsam stiegen wir die Stufen des Levasst nach oben…

Treppe an die oberfläche

Zurück an der Oberfläche

Im grellen Tageslicht angekommen hämmerte ich wie verabredet dreimal gegen die Steinwand des Aufgangs… Hauser musste mein Signal vernommen haben, denn kurz darauf began der Boden zu virbrieren und immer wieder ließen die Erschütterungen einstürztender Hallen, Kavernen und Delven den Boden erzittern…  Die unheilige Stätte würde zerstört und hoffentlich für immer verschüttet und begraben werden!

Im kühlen Luftstrom über uns kreiste ein riesiger Raubvogel und hüllte uns bei seinem Überflug in die Schatten seiner mächtigen Schwingen… Neben dem übergroßen weißen Federvieh konnten wir jedoch bald auch eine kleine weiße Eule ausmachen – die vertraute des Olven Lyaris! Wir holten unsere Reitfrus und führten sie in die grasüberwachsene Senke in der Lyari in Begleitung eines gerüsteten Hurm auf dem Rücken einer übergroßen Eule zur gerade zur Landung ansetzte…  Die Unruhen im Hochwald mussten sich zumindest teilweise gelegt haben. denn die Beiden hatten sich kurz nach Erhalt meiner Nachricht über unseren Aufenthaltsort, die ich dem Olven mit Moradins Hilfe übersandt hatte, auf den Weg gemacht.

Die Freude war groß und auch wenn es die Höflichhkeit vielleicht anders geboten hätte, ließ ich es mir nicht nehmen mit dem Olven einen Krug des Grußes zu leeren, bevor er uns dem Fremden vorstellte.

Arrat Bredan war ein Hurm aus Luskan, den Lyari in einer Olvendrukar am Rande des Hochwalds kennengelernt hatte. UnbenanntObwohl er Agland, Og und Dur wie ein Krieger trug, gab er sich keine Mühe zu verbergen, dass er zugleich  auch über Marnarnkräfte gebot. Er selbst gab sich als Streiter für Gerechtigkeit und Wissen aus, was er durch die offen getragenen Symbole von Tyr und Oghma an seiner Halskette mit Stolz zur Schau stellte. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass er sich auf irgendeine Weise mit der „Arkanen Bruderschaft“, einer organisierten Gemeinschaft von Calass in Luskan, angelegt haben musste.

Arrat war ausgezogen, um einen verschollenen Dwar der „Silvernen Gemeinschaft“ namens Angro Schneegipfel ausfindig zu machen und dabei auf die von uns anglegte etzte Grabstätte des „namenlosen Dwar“ gestoßen. Das Durgarnsymbol auf Waffenrock und Beutel war zweifellos das Zeichen der Abenteuergruppe, die sich durch ihre Taten im Norden einen guten Ruf erworben hatte. Wo sich die anderen Mitglieder der Gemeinschaft aufhielten blieb jedoch unerwähnt…

Lyari machte eine bedeutende Geste und beförderte einen sorgfältig verstauten Umschlag hervor. Ihm war es über verschlungene Pfade vieler Hände gelungen in den Besitz eines für unsere Aufgabe vielleicht bedeutsamen Briefes zu gelangen. Wohl um sein Vertrauen gegenüber Arrat zu betonen, übergab Lyari den versiegelten Umschlag zunächst an den Hurm, der ohne langes Zögern das Siegel brach und begann laut vorzulesen:BriefDer „achte Dornar“des Angdor… Es musste sich um keinen Geringeren als um Dornar Bruenor Heldenhammer handeln! Die Berichte über die Entdeckung und Rückeroberung von Mithril Hall aus den Händen von Duergarn hatten sich vor wenigen Jahrzehnten ebenso wie ein Lauffeuer verbreitet, wie der Sturz des Dornars auf dem Rücken des schwarzen Durgarn „Trübschimmers“ in die Tiefen, dessen richtiger Name Haerinvureem lautete – wie Arrat zu berichten wusste. Die Murmelings über Bruenors Heldentaten füllten noch heute so manchen Aurdrukarabend. Welches Werkzeug mochte ihn in Schwierigkeiten gebracht haben? Bruenor war ein bekannter Telor… sein wohl berühtestes Meisterlin war unzweifelhaft der sagenumwobene Dwarhammer“Aegisfang“, den er für seinen Barbarenfreund mithilfe eines ebenso legendären Schmiedehammers geschaffen hatte. Offenbar hatte Bruenor seinen Schmiedehammer bei der Auseinandersetzung mit dem Durgarn im tiefen Graben verloren? Befand „er“ sich noch immer in den Tiefen von Garumns Schlucht ?SiegelWer war der Absender dieses Briefes? An wen war er gerichtet worden? Nachdem ich eine Weile auf das gebrochene Siegel gestarrt hatte, gab es eigentlich nur eine sinnvolle Erklärung ….Bruenors Adoptivtochter Catti-Brie! Ich behielt diesen Gedanken vorerst für mich.

Wir waren auf der Suche nach dem fehlenden Kriegshammer um Dorwins Kerker… Dieser war Hausers Beschreibungen folgend in der Schlacht in zwei Teile zerfallen. Wenn dessen Rem der Wahrheit entsprachen, waren wir mit der Truhe nun im Besitz des Hammerkopfes… 

„Erschaffen zur Zusammenführung“… ich erinnerte mich an den außergewöhlichen Dormark, den wir in der Berghütte gefunden hatten. War Bruenors verlorener Schmiedehammer das Gegenstück zum Dormark? Wo mochte sich das Heft aus dem Vrudd eines Lebensbaumes befinden? Wahrscheinlich war dieses in den Besitz der Dwarkar Steinhammer… Mochte es in Durgeddin Steinhammers versunkenem Dornarak Khundrukar verborgen sein, oder wurde es nach der siegreichen Schlacht in den nahegelegenen Stollen am Berghang gebracht ?… Der Seelenschmied hatte mir den Einblick in die Vergangnheit um den Delveneingang sicher nicht ohne Grund gewährt.

In Anbetracht des von mir vermuteten Bündnisses von Widersachern mussten die gefundenen Dwarrelikte schnellstmöglich in eine sichere Runedar verbracht werden und welche Runedar mochte dafür geeigneter sein, als die heiligen Hammerhallen Adbars. Doch vor einer Hergos in das ehemalige Herzen Delzouns, würden wir zunächst den Dormark bergen müssen. Wir schmiedeten ohne lange Murmelings einen Plan. Lyari würde mit seiner riesigen Eule den Gebirgspass überqueren und den im Kellerraum der Hütte eingeschlossenen Dormark holen. Wir anderen würden uns zu unserer eigenen Sicherheit in die nahegelene Olvendrukar G´Milla begeben…

Für Arrat schien es keinen Zweifel daran zu geben, dass er uns bei den bevorstehenden Aufgaben begleiten würde… Auch wenn ich durch mein Zögern sein Misstrauen auf mich zog, bestand ich darauf, dass alle meine Gefährten in dieser Angelegenheit zustimmten. In Anbetracht der Erlebnisse der letzten Wochen, begrüsste ich es jedoch sehr, einen Streiter von Tyr und Oghma an unserer Seite zu wissen. Eine mögliche Auseinandersetzung mit den Schurken der arkanen Bruderschaft würde ich sicher nicht scheuen!

Arrat führte unsere Hergos an und nachdem wir den Fluss überquert hatten erreichtn wir schon nach einem halben Tagesritt die Vuddgrenze. Auf verschlungenen Olvenpfaden durchquerten wir sicher die Gurnvossen und noch vor Sonnenuntergang kamen die ersten Baumbehausungen in Sicht…

G´Milla

G’Milla war eine kleine Drukar, die auf dem ersten Blick mit dem Vudd zu verschmelzen schien. Sie bestand überwiegend aus Baumhäusern in den Wipfeln, die durch schmale Hängebrücken miteinander verbunden waren. Wir wurden  freundlich vom dortigen Schankwirt willkommen geheißen, dessen Auschank sich glücklicherweise am Fuße einer riesigen Eiche befand. Abgesehen von ihrem üblichen großspurigen Gehabe schienen die Olven von G´Milla mit der Anwesenheit anderer Völker vertraut. Tatsächlich beherbergte die Drukar nahe der Baumwurzeln auch einige Gnur, die in Erdlöchern oder riesigen Fungus ein Zuhause gefunden hatten. Ich erfuhr, dass sich unter ihnen auch ein Horm des Garl Glitzergold aufhielt… Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen! Nach einem für meinen Geschmack mit zuviel Kräutern verschandelten Auraun machte ich mich auf die Suche…

Zwei junge Gnur aGnomlberten vor der mir beschriebene Erdhöhle herum. Sie boten uns Fungi an, die alle außer Felerian dankend ablehnten…

Es dauerte ganze eine Weile, bis der offensichtlich lebensalte Horm im Eingang seiner kleinen Behausung erschien. Meine Nachfragen zu Urdlen, schienen den Alten sichtlich zu verstören. Für ihn schien allein der Gedanke an die Weltsicht des „bleichen Kriechers“ eine moralische Verfehlung darzustellen…

Ich wollte den hilfsbereiten Gnur nicht allzusehr in Bedrägnis bringen und erkundigte mich nach einem Buch über die Götter der Gnur. Der Horm grinste verschroben erleichtert und überließ mir ein solches gerne für die Nacht.

Felerian schien nach dem Besuch bei den Gnur irgendwie verändert. Er starrte mit großen Augen in die Bäume und schien den Rest der Nacht mit seinen Blicken die tanzenden Funken der Feuerstellen zu verfolgen…

Der Versuch bei einem der Olvengelehrten mehr über jene Magmornder herauszufinden, die man „Allip“ nannte – schließlich solle Arundil ein solcher gewesen sein- schlugen fehl. Also verbrachte ich die verbleibenden Abendstunden mit der Abschrift der Aufzeichnungen über die Glaubengrundsätze der Gnurgötter.

Im Morgengrauen verließ ich die mir freundlicherweise überlassene Erdhöhle und widtmete mich den Lehren des Seelenschmieds. Lyari musste spät in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden angekommen sein… Er hatte zusätzlich zum Dormark auch die Fensterläden kurzerhand in meinem Beutel verstaut, auf die ich ihn kurz vor seiner Hergos aufmerksam gemacht hatte… Ihn schienen die Bilder ebenfalls an irgendetwas zu erinnern…doch diesem Rätsel könnten wir uns auch später noch stellen.

Mit einem Akhbal verabschiedeten wir uns von unsern Gastgebern und begaben uns auf eine nahegelegene Lichtung. Mit großer innerere Spannung und Vorfreude schob ich die Klemmen des Torsteins auseinander und warf ihn einige Schritte vor uns auf den Boden. Der entstehende Steinkranz begann zunächst leicht zu schimmern bis schließlich ein Kistern und grelles Leuchten die Luft zwischen den Steinen erfüllte.

Ankunft in Adbar

Das Tor öffnete sich auf einem Felsplateau außerhalb der Verteidigungsanlagen am Fuße der Zitadelle. Der harsche Wind der Eismar ließ uns einen Moment erstarren. Um uns herum ragten mit Eis und Schnee überzogene scharfkantige Felsenformationen auf und bildeten eine mehr als ungemütliche und fast feindseelige Umgebung. Während meine Begleiter sehnsüchtige Blicke in die tiefen Weiten der vor uns ausgebreiteten Täler richteten, wendete ich meinen Blick entschlossen zum Gipfel. Keine der Murmelings und Legenden, denen ich in Aurdrukars oder am Teltyn gelauscht hatte, konnten diesen atemberaubenden Anblick beschreiben! Auf den Türmen und Toren glänzte das stolze Wappen des Herrschers Dornar Harbromm: Eine einseitige Axt umgeben von roten Flammen auf silbernem Grund

Wir folgten dem befestigen Pfad entlang einer Klippe vom Plateau zum ersten Torhaus und ich erzählte meinen Begleitern ein wenig über die ohne Zweifel sicherste und mächtigste Festungsanlage des Nordens.

AdbarDie Zitadelle wurde nach ihrem Erbauer Dornar Adbar benannt. Dutzende konzentrische Granitwälle umschließen die ebenfalls aus massivem Granit errichtete Zitadelle. Die spitzen und messerscharfen eisernen Dornen an den Wehrtürmen dienen der Barak gegen Durgarn und anderen fliegenden Angreifern.

Tatsächtlich ist nur ein kleiner Teil Adbars von der Oberfläche aus sichtbar, während sich die Naeborn der Runedar „Adbarrim“ bis tief in den Mar erstrecken. Die Zitadelle ist eines der letzten intakten Bollwerke des einst mächtigen untergegangenen Nordreiches Delzoun.

Mehrere dutzend Male wurde Adbar durch Orkhenhorden belagert, doch den Schlachhtberichten zufolge fanden an ihren Wällen ganze Armeen der Schweinenasen ihren Raugh. Die Festung hielt stand und trotzt bis heute allen Bedrohungen. 

Für viele Dwar steht Adbar deshalb auch symbolisch für Standhaftigkeit und die einstige Macht und Pracht der ruhmreichen Vergangenheit unseres Volkes. Dies führt auch dazu, das Traditionen und Geschichte der Dwar hier in hohen Ehren gehalten werden, was für manch Außenstehende eher verstaubt und befremdlich erscheinen mag. 

Da die Essen Tag und Nacht angeheizt werden, dringt aus den Abzugsschächten der Telormar eine beständige Rauchwolke, welche den Himmel über der Feste verdunkelt. Die Telor der weihin Werkstätten werden auf ganz Faerun für ihre herausragenden Metallarbeiten, Waffen, Rüstungen und Werkzeuge geschätzt.

Wir wurden von einem Hauptmann der legendären Eisengarde in Empfang genommen.  Da Adbar nicht gerade für seine Gastfreundschaft gegenüber Fremden berühmt war und meiner – aus Dwarsicht doch eher ungwöhnlichen  – Begleiter, hatte ich eine eher abwehrende oder verhaltene Begrüßung erwartet… Doch wir wurden bereits erwartet… Jeder von uns erhielt eine kleine Metallscheibe, die uns als Gäste der Festung auswiesen. Flankiert von einem halben dutzend schwer gerüsteter Eisengardisten wurden wir durch eine Vielzahl Verteidungsanlagen geführt: Gräben übersäht mit Dornen, schwenkbare Ballisten auf soliden Türmen, absenkbare Steinwälle… Nachdem wir mehr als ein Dutzend Torhäuser passiert hatten war es endlich soweit. Wir betraten die Hallen Adbars!

AdbarDer Hauptmann der Garde verabschiedene sich mit knappen Rem und wir wurden von einer jungen Dwar mit sorgfältig gestutzem Flaum und schweren von Silberfäden durchzogenen Gewändern begrüßt. Sie stellte sich als Arina vor und machte klar, dass sie uns als Ortskundige Führerin zu den uns zugwiesenen Unterkünften geleiten würde.

Obowohl sich die Telormar einige Stockwerke tiefer befinden mussten, war die Luft von dem wohligen Dampf schmelzender Edelmetalle geschwängert und in den ersten Momenten überkam mich das Gefühl einer Heimkehr nach langer Hergos. Doch noch nie hatte ich eine Dwardrukar solcher größe betreten und die Vielzahl neuer und fremdartiger Eindrücke vertrieben die aufglimmende Gefühlsregung einer vertrauten Umgebung bereits nach wenigen Stiefelschritten.Endlose in den Nae gearbeitete Gänge aus Granit führten von einer Halle in die nächste. Aus schweren mannshohe Gliedern geschmiedete Ketten betrieben Hebeplattformen und ermöglichten den Transport schwerer Lasten, während Maultiere und Echsenkaravanen diese auf den einzelnen Stockwerken verteilten.

Adbar war als Ilithzentrum der Region von einer unablässigen und stetigen Geschäftigkeit erfüllt, doch anders als in der Hurmdrukar Baldurs Tor schien hier jeder Handgriff in wohlgeordenten Bahnen und zugewiesenen Pfaden abzulaufen. Die schwer bewachten Burakrin, die ständige Präsenz der Eisengarde und der allgegenwärtige strenge Befehlston ließ Besucher zu keinen Zeitpunkt vergessen, dass es sich bei Adbar in erster Linie um eine Festungsanlage und Runedar der größten Dwarstreitkräfte des Nordes handelte.

Da wir unseren Aufbruch nach Adbar abgesehen von Lyari ausgeruht angetreten hatten, verweilten wir nur kurz in den akurat gearbeiteten und angenehm quadratischen Quartieren. Wir nahmen Arinas Angebot dankend an, uns einen Überblick über die allen Völkern zugänglichem Handelshallen zu geben. LadenDie in die Felswände gearbeiteten Läden waren wohlgeordnet angelegt und wurden scheinbar durch verborgene Delvenanlagen an deren Rückseiten mit Waren versorgt. Das Angebot war überwältigend und umfasste neben meisterhafter Handwerkslin auch Dienstleistungen wie Edelsteinschleifereien oder Marnarnxoth. Auf meine Nachfrage nach Büchereien und Schreibstuben hin wurden mir gleich mehrere Orte des Wissens beschrieben, doch ich entschied, dass ich meine Nachforschungen zunächst in den heiligen Hammerhallen des Moradin beginnen würde. Arina unterbrach unsere Führung in den Mittagsstunden und verkündete, dass es nun an der Zeit wäre zu unserer „Unterredung“ aufzubrechen.

Wir bestiegen eine der Hebeplattformen und nach oben und gelangten in einen rustikalen und mit Trophen großer Alagh verzierten Empfangssaal. Arina verabschiedete sich förmlich und teilte uns zu unser aller Überraschung mit, dass uns der Prinz in Kürze empfangen werde.

Unterredung mit Bromm 

Bromm war einer von zwei Zwillingen des Donnersegens und somit genau in meinem Alter. Trotz der umfassenden Sicherheitsvorkehrungen trug er eine prachtvolle Brustplatte, um seinen Status als Kuldar zu unterstreichen. Bromm war direkt und angenehm unkompliziert. Er machte schnell deutlich, dass Zytargo in seinem Auftrag gehandelt habe und wir schließlich – wenn auch ohne es zu wissen – in seine Dienste getreten waren. Er bedankte sich für die Bergung von Dorwins Thron und unseren Bemühungen um Hammerfall. Die Gelehrten Dugmarens und Runenmagier der Feste seien bei dessen Untersuchung auf rätselhafte Xoth gestoßen… Sicherheitshalber wurde der Thron zu seiner weiteren Erforschung in einer der stillgelegten Bleidelven eingeschlossen.

Ich enthüllte die Truhe, die beiden gefundenen Dormark und begann Bromm über unsere Erlebnisse zum verlorenen Hammer zu berichten. Ich sah keinen Grund für große Murmelings und doch beschränkte ich mich bei dem Bericht mehr auf die Tatsachen und weniger auf die von mir Angestellten Undivver… Hausers Schilderungen vom siegreichen Arglaryausgang und der Zweiteilung des Hammers verwandelten Bromms eiserne Miene in ein erwartungsvolles und gleichermaßen siegesgwisses Grinsen – auch wenn ich mir nicht sicher war, ob er sich über das in Erfahrung gebrachte Xoth, oder den in Aussicht stehenden Ruhm erfreute, der zweifelsohne auch auf ihn und seine Familie zurückfallen würde.

Die ausbleibende Reaktion auf eine Andeutung zum Thundul meiner Geburt verriet mir, dass Zytargo Wort gehalten hatte und die rätselhaften Ereignisse um meine Entführung für sich behalten, oder  -wenn überhaupt -nur innerhalb des Ordens der Hämmer Moradins enthüllt geworden war.

Auf Bromms Einladung hin setzten wir unsere Unterhaltung bei einem fürstlichen Mahl im nebenangelegenen Glossaal fort. Meine Begleiter schienen von all den Murmelings über die Dwar und ihrer Geschichte weniger begeistert und im Augenwinkel sah ich wie Fenner dazu überging ein halbes Dutzend Krüge Auraun zu leeren…

Als die Rem schließlich auf Bruenor Heldenhammer, seine Taten und das geheimnisvolle Schriftstück kam, überraschte uns der Dwarprinz mit der Tatsache, dass er mit dessen Inhalt bereits bestens vertraut war. Er selbst war der Empfänger und eine Zweitschrift der von geheimen Boten überbrachten Nachricht Catti-Bries hatten ihn bereits seit langer Zeit erreicht. Bromm las in den Zeilen eine politische Brisanz, die ich nur erahnen konnte und bat um absolute Verschwiegenheit in dieser Angelegenheit! Seinen Andeutungen meinte ich entnehmen zu können, dass der Dornar Mithril Halls in Adbar keinen sonderlich guten Ruf genoss und der Inhalt der Schriftrolle unnötige Murmelings auslösen könnte.

Bromm verwies auf seine Pflichten, verabschiedete sich und übergab mir zu meiner großen Freude eine weitere Metallscheibe, die mir als Dwar und Sonnlinor den Zugang in die tieferen Ebenen Adbarrims und die Hallen der Torfaern gestattete. Während wir auf Arina warteten wurden Truhe und Dormark von Bediensteten abgeholt, um sie in den Hammerhallen des Seelenschmieds sicher zu verwahren.

Von Arina geführt kehrten wir zunächst in unsere Unterkünfte zurück. Es bedurfte mehrer nachdrücklicher Aufforderungen und einer Phiole Gegengift, um Fenner zur Teilnahme am abendlich stattfindenden „Käferfest“ zu überreden. Arina hatte keinen Zweifel aufkommen lassen, dass unsere geschlossene Anwesenheit auf den anstehenden Festlichkeiten erwartet werden würde.

Das Käferfest

Ich war mit dem Brauch eines sogenannten „Käferfestes“ nicht vertraut und so erwartete ich den Abend mit frisch gekämmten Bart, poliertem Brustpanzer und einem leicht mulmigen Grummeln im Bauch…

In einer riesigen Halle waren Glosstände aufgebaut, welche vielfältige und aussergewöhnliche Speisen anboten. Ich begriff jedoch bald, dass es bei diesem Fest weniger um „in Auraun eingelegte und in Dwarbrandwein fritierte Tiefenkäfer“, sondern vielmehr um wohlgepflegte Murmelings ins erlesener Gesellschaft zu gehen schien… In Prunk- und Zierharnischen gerüstete stolze Kuldars in Begleitung von stämmigen Dwardamen mit edelsteingezierten Bartzöpfen und aufwändig gewobenen Kleidern. Nach einer Weile verlor für mich dieser offen zur Schau gestellte Reichtum meiner Vettern jedoch den Glanz. Handelte es sich bei all den Fürsten und wohlhabenden Ilithar um jene Dwar, derendwegen man meinem Volk eine unstillbare Auraungier nachsagte, oder gehörte dieses Gehabe zu jedem Dornarak unweigerlich dazu?

Ein Dornarrem ließ ein Kriegshorn durch die Hallen dröhnen und verkündete dann mit klarer tiefer Stimme das baldige Erscheinen des Dornars!

Harbromm höchstpersönlich trat auf ein steinernes Podest und erhob seine donnernde Stimme! Schlagartig verstummten die Murmelings der Gäste und es fiel mir zunächst schwer meinen eigenen Sinnen zu trauen, als der Dornar über die ruhmreichen Fortschritte auf der Suche nach dem verschollenen Hammers unter seiner Führung sprach. Mit bedeutungsvoller Geste deutete er auf uns und förderte die Anwesenden auf, uns in der Zitadelle willkommen zu heißen. An die Ilithar gerichtet war dies gleichbedeutend mit der Forderung uns gerechte und faire Preise zu gewähren, wie wir allerdings erst in den folgenden Tagen herausfinden sollten.

Nach den eindrucksvollen Rem des Dornars war es nicht leicht, sich der Vielzahl der an uns gerichteten Fragen zu entziehen, ohne auf den ein oder anderen Bart zu steigen… Lange nachdem sich meine Gefährten zurückgezogen hatten, gelang es mir schließlich mit Verweis auf die Anstrengungen der vergangenen Wochen in meine Unterkunft zurückzukehren!

Tiefer im Kloster (The Legion of the Trusted)

Tiefer im Kloster (The Legion of the Trusted)

Nachdem Fenner die beiden nun verwaisten Derro-Kinder getötet hatte fuhr die Gruppe damit fort die Höhlen zu erkunden. Wie sich herausstellte lag noch ein in der Größe nicht abzuschätzender Bereich vor ihnen so das man sich dazu entschloß erst einmal eine Rast einzulegen. Dafür zog sich die Runde in einen Raum unweit der Kerkerhalle zurück.

Noch bevor alle zur Ruhe kamen gesellte sich ein Xorn ungebeten zu ihnen und forderte Bezahlung für eine ruhige Rast in den Höhlen die angeblich ihm und seinen vielen Freunden um uns herum gehörten.

Xhorghul erhob sein Heiliges Symbol und gab ihnen zu verstehen das er ein Priester des Moradin war und er hier in den Höhlen mindestens genauso zu Hause was wie sie.

Sie erkannten die Macht hinter diesen Worten ließen die kleine Gruppen unbehelligt ruhen.

In einer Höhle fand Felerian einen Stein der ein Behälter zu sein schien. Xhorghul und Fenner die zusammen standen öffneten diesen worauf hin eine darin befindliche Blitzfalle ausgelöst wurde welche Fenner übel erwischte.

Von diesem Schreck erholt ging es nun deutlich vorsichtiger weiter und so entdeckten sie die nächste Falle in einem Raum bevor jemand zu Schaden kam. Ein Raum in dem die Schwerkraft umgedreht worden war. Nach kurzem analysieren war es dann jedoch nicht weiter schwierig diesen Raum zu durchqueren.

Nach einigen weiteren Räumen und Gängen entdeckten sie ein Othyg eine Art Aasfresser der Tiefe welche wenn sie denn satt gefressen sind – keine besondere Gefahr darstellen.

Als die Gefährten bei der Erkundung der Kammern jedoch mehrfach seinen Weg kreuzten, wurden sie sich schnell einig. Einen Otyugh wollte keiner von ihnen im Rücken haben. Als das Wesen abermals ausweichend in einen der Räume glitt und schmatzende Geräusche von sich gab, formte Xhorgul mithilfe der Gebete zu Moradin eine Tür aus Stein und sperrte die Kreatur so in dem Raum ein.

Sie fanden einen Raum welcher wie sich herausstellte über und über mit giftigen Pilzen bewachsen war, diesen Raum sollten sie auf jeden Fall meiden. Doch stellte sich auch heraus das tiefer in dem Raum von Pilzen überwachsen anscheinend ein humanoides Wesen zu Tode gekommen war welches magische Beute bei sich hatte. Vielleicht fand sich ja später noch ein sicherer Weg die Beute zu bergen.

In einem der größeren Räume lag eine verfallene Leiche in einem unversehrten Priestergewandt Abbathors. Bei dem Versuch dessen unheiliges Symbol auf den Boden zu werfen, brannte sich ein Teil des Symbols in Xhorghuls Hand. Schon wieder zu unvorsichtig.

Etwas später traf die Gruppe auf einen riesigen Erdelementar welchen sie wohl irgendwie geweckt hatten. Er schien gewillt die Eindringlinge zu töten und/oder den kompletten Höhlenkomplex zu vernichten. Fenner welcher sich in der Sprache dieser Erdkreatur mit dieser unterhielt konnte ihn von beidem Abbringen und so verschwand der Elementar genauso plötzlich wie er erschienen war.

Nach mehreren Stunden der Erkundung verblieb nur noch eine ungeöffnete Steintür im Nordosten… Sie führte in einen gemauerten Gang, an dessen rechter Wand in regelmäßigen Abständen Metallketten angebracht waren. Wir konnten keinerlei Hinweise auf deren einstigen Zweck finden und nachdem auch Felerian nach intensiver Suche keine Fallen ausmachen konnte, setzten wir unseren Weg fort. Felerian war kaum in dem nach Osten abknickenden Gang verschwunden, als die Wände anfingen zu beben. Mit einem waghalsigen Satz landete er auf beiden Füßen außerhalb der neu entstandenen Gefahrenzone und bedeutete uns, zu ihm zu treten, um den Gang selbst in Augenschein zu nehmen. Der gesamte Durchgang war in sich zur Seite gekippt! Die auch hier angebrachten Ketten folgten der Schwerkraft und öffneten so kleine Öffnungen durch die sich grünliche Säure in den gesamten Gang ergoß, deren Dämpfe selbst aus der Entfernung ein sofortiges Brennen in Augen und Lunge hervorrief. Während Felerian mit ein wenig Stolz den Eindruck erweckte, dass er uns diese ausgeklügelte Konstruktion hatte vorführen wollen und den Mechanismus absichtlich ausgelöst habe, erschauderten wir anderen allein bei dem Gedanken daran, in dieser Falle gefangen zu sein. Es dauerte eine Weile, ehe auch der letzte Tropfen der ätzenden Flüssigkeit in kleinen Bodenschlitzen versickert war… Bei näherer Untersuchung zeigte sich, dass der gesamte Gang mit Trittfallen gespickt war, die diese Falle auslösen vermochte.

Etwas später fanden die Gefährten eine Art Küchentrakt der anscheinend auch einen gesonderten Ausgang zur Oberfläche hatte. Gut zu wissen.

Ein Doppelportal welches den Runen darauf zufolge der Eingang in die Gebetshalle Abbathorswar, war nun der letzte verblieben Weg. Felerian und Fenner zogen sich den Gang runter zurück während Xhorgul die Tür öffnete. Es herrschte Dunkelheit und Stille. Dann tauchte ein Erdkollos auf ein wahrlich furchterregender Gegner. Erdkoloss

Xhorghul war gewillt sich diese Gegner sofort zu stellen und ging in den Nahkampf über was es Fenner und Felerian erschwerte das Wesen mit Fernkampfwaffen zu schwächen. Schließlich waren sie gezwungen sich mit in den Nahkampf zu begeben um Xhorgul zu unterstützen. Es gab noch einen weiteren jüngeren Erdkollos und einige Düstermäntel. Doch gemeinsam konnten sie die Gegner niederringen wenn auch mit viel Anstrengung.

 

Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)

Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)

Die Dämmerung brach herein und die einsetzende Dunkelheit würde der Gruppe schon bald einen sicheren Abstieg deutlich erschweren. Zudem ließ Felerian keine Zweifel aufkommen, dass er die Reise an diesem Tag nicht mehr fortzusetzen würde. Wenige Pfadwindungen bergab schlugen sie ihr  Nachtlager unter einem Felsüberhang auf, der sie vor herabfallenden Seinbrocken schützen sollte. Sie teilten wie immer die Wachen ein und versuchten auf dem moosbewachsenen Boden etwas Schlaf zu finden.

Doch als die Zeit für Xhorguls Wache gekommen war, gelang es Rift und Felerian trotz intensiver Bemühungen nicht, den Zwergen zu wecken. Fast so, als hätte die sture Seele des Zwergen seinen Körper verlassen. Die Morgendämmerung war längst der wärmenden Sonnenstrahlen gewichen, als Xhorgul seine Augen aufschlug und wie so oft mit bedeutungsvoller Mimik irgendetwas von „vergangenen Zeiten“, Mieneneingängen und Zwergenklans in seinen Bart brummelte. Er behauptete tatsächlich, Moradin hätte an seiner Stelle über die Gruppe gewacht. Letztlich bat er für die Pflichtverletzung der verschlafenen Wache und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Während Rift diese aufrichtig annahm, hüllte sich Felerian in Schweigen.

Nachdem eine weitere Stunde vergangen war, die Xhorgul für seine Gebete an Moradin benötigte, hoffte die Gruppe bald aufbrechen zu können. Der Zwerg bestand jedoch darauf, die höher Gelegene Rune erneut aufzusuchen. Doch ausser den Schatten einst mächtiger Magie konnte weder er, noch einer der Gefährten etwas von Bedeutung aufspüren.

Der weitere Abstieg erwies sich als weniger beschwerlich und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Kaum hatten sie den Pass mit seinen nichtendenwollenden Windungen verlassen, wurde der Berg von einer hügeldurchzogenen Vorgebirgslandschaft abgelöst. Nicht unerwartet trafen sie auf Fenner. Der Halbork musste den Mar umgangen haben und erwartete sie bereits.

Am späten Nachmittag erreichte die Gruppe die von Felerian angelegte provisorische namenlose Grabstätte des Moradinanhängers. Langsam legte Xhorgul Stein für Stein den Leichnam frei. Er war ausser der bekannten Verletzungen weitestgehend unversehrt. Neben dem Wappenrock und dem von Felerian bereits beschriebenen Lederbeutel, ließen sich keinerlei Anzeichen für seine Herkunft finden: Spuren der Vergangenheit (The Legion of the Trusted)Ein schwarzer Drache mit goldgelben Brustschuppen und violetten Innenflügeln auf einem hellen Schild. Im Hintergrund wurde dieser von einem nach oben gerichteten roten Dreieckskeil geteilt. Der Schildzwerg trug weder Waffen noch Gold bei sich… Fenner vermutete aufgrund der Wundränder entlang des aufgerissenen Brustkorbs, dass dieser Trollen zum Opfer gefallen war… Um eine genaue Darstellung des Wappens zu bewahren, nahm Xhorgul den Lederbeutel an sich. Auf die Bitte des Moradinpriesters hin sammelte Fenner Brennholz, während der Zwerg den Körper des Namenlosen für seine letzte Reise vorbereitete… Xhorgul rezitierte die rituellen Gebetsverse des „letzten Abstiegs“ und setzte den sorgfältig aufgebahrten Leichnam in Brand. Die Flammen loderten blau und silberne Funken stiegen empor… Moradin schien sich dem Namenlosen Zwerg angenommen zu haben!

Die Gefährten umgingen den vor ihnen liegenden Wald am südlichen Rand. Nach mehreren Stunden Marsch erreichten sie die Gegend östlich des Flusses Delimbiyr, die ihnen Zytargo auf der Karte markiert hatte. Trotz einiger steiniger Hügel und vereinzelter Felsbrocken schien ein „Felsenkloster“ jedoch zunächst abwägig. Fragend machten sie vor einer von Hügeln umgeben Senke halt. Trotz Rifts mahnender Worte betrat Xhorgul die Senke.

Der Boden unter seinen Stiefeln erzitterte und ein tiefes Grollen ließ alle wie angespannt innehalten. Ein Strom blutrotes Licht schien aus den Tiefen hervorzubrechen und füllte die Senke. Diese schien sich zu wehren und innerhalb weniger Atemzüge bildeten sich unzählige Risse und Grater bis vor ihnen eine mit Symbolen des Abbathor gezeichnete Treppe aus Stein freigelegt wurde, die eine Einladung hinab in eine undurchdringliche Finsternis darbot. Die Gefährten starrten fassungslos und mit fragenden Blicken in Richtung des Zwergen.  Jetzt war es Xhorgul selbst, der mahende Worte brabbelte: „Abbathor ist ein Meister der Gier und wird nicht zögern, sich deiner eigenen heimlichen Wünsche und Träume zu bedienen! Hüte dich vor Versprechungen unverdienter und unredlich erworbener Macht und Reichtümer!“

Felerian zögerte nur kurz und machte sich daran, die  Stufen auf mögliche Trittfallen und Fallstricke abzusuchen. Langsam und doch entschlossen traten sie gemeinsam die kantigen Stufen hinab bis sie mit Eintritt in die Dunkelheit von einem Sog erfasst und in die Tiefen gezogen wurden.

Die Gruppe fand sich in einem quadratischen Raum wieder, in dessen Mitte eine mit dunklen Runen überzogene Steinscheibe in den Boden eingelassen wurde. In den Ecken der akurat aus dem Fels herausgearbeiteten Wände glommen auf verzierten Säulen vier Feuerschalen, welche den Raum in ein rötlich düsteres Licht tauchten. Die Erbauer hatten kaum eine Gelegenheit ausgelassen, den Stein mit Symbolen Abbathors zu verzieren.

Ätherischer LangfingerRift sprang überrascht zur Seite, als er im Augenwinkel eine mit unnatürlich langen Fingern bewährte Hand erblickte haben wollte, die sich gerade aus seinem Reisegepäck zurückzog. Trotz seiner Warnungen war nichts und niemanden erkennen. Doch nur wenige Momente später sollte es den Anderen nicht  Anders ergehen… Immer nur für wenige  Augenblicke konnten sie ein riesiges breites Maul mit Armen erkennen, dass sich kurz darauf in Nebel aufzulösen schien… Sie sammelten sich in der Mitte des Raumes Rücken an Rücken und Xhorgul sprach ein Gebet, das den steinigen Boden um die Gruppe mit unsichbaren schartigen Steinen zu überzog… Fenner, der sich zunächst zurückgehalten hatte, schien mittlerweile wütend ob der dreisten Diebstähle… Nach wiederholten Fehlschlägen gelang es mit vereinten Kräften zwei dieser merkwürdigen Wesen zu erschlagen. Zu Boden gezwungen gaben sie glücklicherweise ihr Diebesgut wieder preis.

Alle lauschten angespannt, um zu erfahren welches Dunkel in diesen Tiefen noch warten mochte . Aus der Ferne drang das Echo von kreischenden Lauten einer Echse zu Ihnen und hallte an den Wänden wieder…

MantelwesenEin Blick in den Gang offenbarte eine merklich höhere und weitläufigere kleine Halle, deren Decke durch Säulen aus Gitterstäben gestützt würde.  Xhorgul wollte gerade einen Fuss in die Halle setzen, als er eine Bewegung an der Decke wahrnahm und die Gruppe warnte. Erwartet und doch fast unbemerkt huschte ein Mantel aus Schatten über Felerian hinweg bevor Ihnen allen die Sicht genommen wurde. Der Rückzug in den Eingangsbereich änderte daran nichts… Mehrfach spürten sie einen Luftzug, der sich nur knapp an ihnen vorbei auf den Boden zubewegte… Fast zeitgleich wurden der Halbork und der Zwerg von einem der Schattenmäntel umschlungen. Irgendetwas nahm Ihnen den Atem und schnürte sich um Ihren Hals! Der Zwerg bekam den wabernden zuckenden Lappen zu fassen und zerschmetterte ihn auf dem Boden. Fenner verwandelte sich in ein Raubtier und beendete seinen Kampf wenig später ebenfalls siegreich und zerfetzte das Wesen in Stücke!

Die Säulen aus Gitterstäben entpuppten sich bei näherer Untersuchung als ehemalige Gefängniszellen, in denen vor Ewigkeiten verschiedenste Wesen einen qualvollen Tod erleiden mussten. Sie stießen auf Skelettreste von Menschen, Zwergen und nicht zu deutdenden Knochen…  Ein Skelett ließ Xhorgul  erschaudern: Ein Derro! Diese abgrundtief bösen unnatürlichen Geschöpfe des Unterreichs waren das Ergebnis von abartigen Experimenten und sollten diese Erde nach Ansicht des Zwergen nicht bevölkern!  Der südliche Teil der Halle schien eingestürtzt zu sein.

Die Gruppe drängte an der linken Wand weiter und schon bald kamen zwei Durchgänge auf der gegenüberliegenden Seite in Sicht. Felerian musste ein wundersames Gespür entwickelt haben, denn abermals erkannte und entschärfte er eine Trittfalle, die in die Bodenschwelle des ersten Durchgangs eingelassen war. Die dahinterliegende Wachstube hatte einst Platz für vielleicht ein halbes Dutzend Aufseher geboten. Verfallene Reste deuteten auf eine einstige Waffenkammer hin. Felerian schlich sich vorsichtig weiter… Die Gefährten konnten weder ihn, noch andere Geräusche ausmachen und erwarteten mit Spannung seine Wiederkehr… Diese folgte allerdings plötzlicher als erwartet. Nachdem er am Ende eines hastigen Rückzugs hinter Rift zum stehen kam, brachte er mit großen aufgerissen Augen ein atemloses „Käfer“ heraus. Wieder verharrten sie in wartender Anspannung und richteten ihre Blicke auf den schmalen Durchgang…

Die kräftigen Krabekrallen des mit Chitinplatten gepanzerten Käfers gruben sich durch die soliden Bodenplatten wie durch loses Erdreich. Als das Wesen in Xhorguls Rücken auftauchte, gelang es diesem gerade noch seinen Schild in einen schützenden Winkel zu kippen, doch nun war es der Zwerg, der mit weit aufgerissenen Augen einem Albtraum entgegen sah… Der meisterhaft gearbeitete Schild aus den Tiefen Hammerfalls verwandelte sich augenblicklich in Rost und fiel  in hunderten kleinen Bruchstücken zu Boden! Der Fluch eines jeden Schmieds! Die langen Fühler griffen um sich und doch starrte der Zwerg noch immer fassungslos zu Boden…

Die Gefährten setzten diesem Schrecken ein schnelles Ende, doch mit dem knackenden Geräusch des durch Fenners Keule zerberstenden Panzers spritzte eine zähflüssige Masse in alle Richtungen! Der schützende Stahl des mit Schienen verstärkten linken Stiefels des Zwergen fiel dem Käfer selbst nach dessen Tod zum Opfer!

rostmonster

Es dauerte eine Weile, ehe sie sich gesammelt hatten… Felerian berichtete, dass der Käfer eine mit Folterwerkzeugen bestückte Kammer bezogen hatte. Während Xhorgul den Versuch unternahm, seinen Stiefel notdürftig vor der völligen Zerstörung zu bewahren, durchsuchte der Halbelf den hinter dem zweiten Durchgang liegenden Raum und fand die schimmligen Überreste einstiger Schlafstätten.

In der südostlichen Ecke der kleinen Kerkerhalle hing ein merkwürdiger einzelner Stalagtit von der Decke, unter dem die Bodenplatten wie von Säure zerfressen waren. Es gab keinen Grund, sich diesem unnötig zu nähern und so beliessen sie es dabei.

Die Helden starrten eine Weile auf die scheinbar eingestürzte südliche Wand, bis sich diese als Trugbild entpuppte… Vor ihnen lag der Eingang in einen natürlichen Höhlenkomplex. Diesmal war es Rift, der sich in Frusgestalt voranwagte… Vereinzelte und von den mit Moos überzogenen Wänden gedämpfte klappernde Geräusche gaben erste Hinweise… Rift war es gelungen, scheinbar unbemerkt zurückzukehren. Er sprach von weishaarigen verschrobenen kleinen Wesen mit pupillenlosen Augen… Derro!

Die Gruppe stimmte ihr weiteres Vorgehen ab und traf Vorbereitungen für den aus Xhorguls Sicht unausweichlich vor ihnen liegenden Kampf. Der Zwerg ergriff seinen Kriegshammer mit beiden Händen und eilte an der beschriebenen Kreuzung wie verabredet in die westliche Kaverne. Ob sie ihre Geschäftigkeit nur vortäuschten, oder teuflisch schnelle Reflexe besaßen, blieb unklar… Beiden Derro gelang es, Ihre Waffen rechtzeitig zu ergreifen und noch bevor die Widersacher aufeinander traffen, wurde Xhorgul von einem Armbrustbolzen begrüsst, der jedoch wirkungslos in die hinter ihm liegende Höhlenwand einschlug. Die kurzen Klingen der Derro waren kaum geeignet, große Wunden zu verursachen und der Schlagabtausch war schnell entschieden. Doch obwohl nur zwei kleine Kratzer die Haut des Zwergen geritzt hatten, spürte er, wie sich eine anhaltende Schwäche in seine Adern fraß… Die Kampfgeräusche, die von Osten zu ihm drangen, zwangen ihn jedoch, diese vorerst zu ignorieren, um schnellstmöglich an die Seite seiner Gefährten zu eilen!derro

Die östliche Kaverne war von Marnarn geachwängert und der beissende Geruch von Ozon und Phosphor vertrieb auch die letzten Zweifel. Hier musste ein Magieweber sein Netz gesponnen haben! Der Kampf tobte in vollem Gange und eine Hand voll gefallene Feinde lagen mittlerweile regungslos über den Boden verstreut. Fenners Fell – er hatte abermals die Gestalt eines Raubtieres angenommen – qualmte von dem kurz zuvor aufflackerden Flammenschlag. Geifernd und zitternd kauerte Fenner über der in Roben gekleideten Leiche eines Derro und riss dessen Überreste in einer beängstigenden Rage mit seinen Klauen in kleine Stücke! Erst nachdem die heilenden Kräfte Moradins ihn durchströmten, schien sich der Halbork zögernd zu beruhigen.

Während Rift sich der Versorgung seiner Wunden widtmete, stand Felerian mit gezücktem Dolch und kampfbereit inmitten der Höhle und hielt nach weiteren Feinden Ausschau… doch das Ende dieser Schlacht hüllte die Kavernen vorerst in die Stille eines blutigen Sieges. Die östlichen Höhlen bargen Schlafstätten, eine Art Herrscherhalle, sowie eine kleine Kammer, in welcher die Gefährten ein zweites Teilstück  des rätselhaften Zwergenkonstrukts fanden… Auf den ersten Blick ebenso glatt und unscheinbar wie das Teilstück aus den Händen des Namenlosen.

Die Erlebnisse des Tages liessen die Gruppe mit unzähligen Fragen zurück. Wie passte all dies zusammen? Beim Betreten der Stätten Abbathors hatten sie mit Prüfungen des Glaubens und einem inneren Kampf der Versuchungen gerechnet…. Tatsächlich mussten sie sich lebendigen Widersachern stellen, die alle auf ihre ganz eigene Weise zu Fleisch gewordene Aspekte des Abbathorglaubens wiederspiegelten: unsichtbare gierige Langfinger, umschlingende Schatten, die neidvolle Zerstörung ehrlicher Handwerkskunst, sowie die unheilvollen Versuche durch Experimente die Regeln der Götter zu durchbrechen…

 

Troll dich … (Legion of the Trusted)

Troll dich ... (Legion of the Trusted)Troll dich … (Legion of the Trusted)

Die Gefahr auf dem Berge macht die Gruppe zögerlich. So macht Fenner sich auf die Gegend zu erkunden und trennte sich erst einmal von der Gruppe.

Die Frage des Amboss und dessen Besitzer umtrieb die Gruppe weiter. Dank der magischen Fähigkeiten Rifts konnte er berichtet, dass die Tote Frau den Amboss wohl von einem vermeintlichen Menschen geschenkt bekommen hatte. Sein Alter entsprach aber nicht dem für Menschen angemessenen.

Beim durchsuchen des Hauses betrachtete Xorhul erneut die Fensterläde. Ein Motiv von zwei Menschen an einer Wassermühle fiel ihm dabei in die Augen, etwas von größerer Bedeutung war aber nicht auszumachen.

Länger wollte die Abenteurer nicht in der Hütte verweilen. Da Rift wusste, dass Würmer Einzelgänger sind und dieser Wurm vermutlich gerade Beute gerissen hatte, war genau jetzt der beste Zeitpunkt aufzubrechen. Die Bestie würde mit fressen beschäftigt sein.

Um zu verhindern einer weiteren Gefahr in die Arme zu laufen, verwandelte Rift sich in einen Schneefuchs und kundschaftete die nähere Umgebung aus. Felerian, welcher den Pass dieses Berges bereits einmal durchquert hatte, wusste von einer Höhle. Allerdings sei sie noch einige Stunden entfernt.

Der Weg durch die Berge war für sich schon gefährlich genug, die Reise wurde den Abenteurer umso schwerer, je stärker ein annäherder Sturm ihnen Sicht und Geschwindigkeit raubte. In Sorge fürchtete Rift, dass die Höhle bereits von anderen als Zufluchtsort aufgesucht worden wäre. In Fuchsgestalt kämpfe er sich so schnell wie möglich durch den Sturm. Derweil stapften der Halb-Elf und der Zwerg durch den tiefen Schnee und Sturm.

Nachdem einige Zeit vergangen war und Rift einem Wald zur Linken passierte, traf er auf die Wegmarkierung in Form einer erneuten Waldgruppe zur rechten, welche Felerian erwähnt hatte.

Zwei Frostriesen bewachten, wie bereits befürchtet, furchterregend die ersehnte Höhle. Schnellstmöglich begab sich Rift zurück zur Gruppe um von seinen Entdeckungen zu berichten.

Die kräftezeehrende Reise machte es der Gruppe unmöglich weiter in der beißenden Kälter zu verweilen. An einem Berghang nahe des Waldes und der eigentlichen Höhle suchten sie einen geeigneten Fleck zur Rast.

Nachdem Xhorgul eine Stelle für günstig empfand, legt er seine Hände auf eine große Felswand, murmelte etwas in seinen Bart und erschuf in nur wenigen Augenblicken eine Höhle.

Tief und groß genug, um Schutz vor der Kälte und anderen Gefahren zu bieten.

Bis auf einige Lawine im nahen Umfeld verlief die Nacht ruhig.

Am nächsten Morgen, machten sich die drei Reisenden, nach Xhorgul’s allmorgentlichen Gebeten auf den Weg. In Richtung Nord/Nord-Westen bergauf bis sie wieder auf ihren ursprünglichen Pfad zurückfanden. Vor der Höhle waren die ersten Baumreihen gebrochen und durch Schneemaßen beschädigt.

Wie am Tage zuvor, spähte Rift die nähe Umgebung und den kommenden Weg aus. Noch einige Kilometer vor der Gruppe konnte er einen toten Bären und seine Schlächter, vier Trolle, erspähen.

Natürlich berichtete er sofort den anderen beiden davon.

Ein direkter Kampf stand außer Frage. Weder Felerian noch Rift waren große Kämpfer.

Recht schnell entwickelte sich ein Plan und so näherten sich die drei den Trollen.

Während Felerian eine Fackel entzündete und Rift sich bereit hielt, stand Xhorgul vor einer Steingruppe. Wie am Abend zuvor berührte er den Stein murmelte einige Wort.

Kaum war das letzte Wort gesprochen, rollten die Steine los und entwickelten sich zu einer riesigen Steinlawine, welche direkt auf die Trolle zuhielt.

Einer von ihnen drehte sich um und bemerkte die anrollende Gefahr und versuchte sofort zu flüchten, die anderen drei brauchten einen Moment länger womit ihre Chancen gleich null waren zu entkommen.

Letzendlich wurden alle von der einhundertzwanzig Meter breiten und mehr als einer halben Meile langen Steinlawine erwischt. Jedoch waren die Trolle damit nicht besiegt und das wussten die Helden.

Gleich nachdem die Trolle von der Lawine erfasst wurden, rannten sie los, um den Trolle nachzustellen und ihnen den Gar auszumachen.

Voller Kampfeslust schwang Xhorgul seinen Hammer durch die Luft und rannte los so schnell er konnte. Allerdings trugen ihn seine Beine nicht so schnell zum Schlachtfeld, wie die von Felerian und Rift.

Rift, welcher zuerst auf der rechten Seite ankam und ausmachen konnte, wo die Trolle begraben waren, teilte sich in sieben gleich aussehende Illusionen. Da grub sich bereits der erste Troll aus der Lawine hervor und wurde von den riesigen Tatzen eines Bärens empfangen. Rift hatte sich des Bärengeistes asngenommen und mit Hilfe seiner Magie selbigen auf das Schlachtfeld zurück gerufen. Der Troll war schnell außer Gefecht gesetzt. Mittlerweile kam Felerian an und zündete sofort den Troll an, damit dieser nicht noch einmal wiederkehrte.

Auf der anderen Seite, war das laute Lachen des Zwerges zu hören, welcher seinen Feind nun auch erreicht hatte. Mit seinem von blauleuchtenden flammenden Hammer wehrte er den Angriff des Trolls gekonnt ab. Mit beiden Händen führend holte nun Xhorgul zum Schlag aus und rammte dem Troll seinen Hammer der Seite entlang und deformierte den Troll förmlich mit seinem Angriff. Sofort fing der Troll Feuer und fiel zu Boden.

Wenige Meter vor dem Zwerg lugte der Kopf eines weiteren Trolls heraus. Ohne zu zögern, stürmte Xhorgul voller Freude auch auf diesen zu und schwang seinen brennenden Hammer.

Noch ehe der Troll überhaupt mitbekam, was sich über der Lawine abspielte, fiel ihm ein Hammer mit solcher Wucht auf den Kopf, dass dieser zerplatzte und den Troll in den Tod riss.

Hinter dem Halb-Elfen befreite sich der vierte Troll und hielt auf Felerian und Rift zu. Mit seinen riesigen Pranken holte er aus und riss tiefe Wunde in die Brust seines Gegenübers. Dieser holte noch zu einem Schwertstreich aus, verfehlte jedoch sein Ziel. Rift versuchte, den Geist des Troll auszuschalten. Im Kampfgetümmel verfehlte die Wirkung jedoch ihren Zweck. Nun richtete sich der Troll gegen sieben gleichausehende, umherwuselnde Menschen.

Felerian, welcher erneut einen Angrifft wagte, konnte nicht genügend Kraft aufbringen und so prallte seine Klinge an der robusten Haut des Trolls einfach nur ab. Dieser war gerade dabei zwei weitere Illusionen auszuschalten.

Sprintend machte Xhorgul sich in die Richtung seiner Kameraden, welche dabei waren von einem Troll zerfetzt zu werden.

Während der Troll immer weiter die Zahl der Illusionen verringerte und scheinbar ein oder zwei Mal auch Rift selbst traf, gelang es Felerian einfach nicht den Troll zu erwischen.

Zu ungunsten der beiden regenierte der Troll währenddessen seine Wunden. Und während Rift einen Schritt zurückmachte, wurde auch er von den Fängen des Trolls erfasst.

Von zwei schwer Verwundeten umgeben, holte der Troll mit seinen Klauen aus um Rift vollends zu erlegen. Seine zweite Attacke richtet sich jedoch überraschend gegen den heran nahenden Zwerg und verfehlte diesen. Zu seinem Pech so ungeschickt, dass der Kopf des Trolls direkt in der Schwungbahn des Hammers vom Diener Morradins lag. Xhorgul, mit einem Grinsen unter seinem Bart, hielt seinen Hammer fest in beiden Händen und holte aus. Dies war sein sofortiges Todesurteil.

Stille erfüllte das Schlachtfeld. Eine halbe Minute vergang, bis sich plötzlich doch ein letzter Troll aus den Trümmern emporhob. Der in blaufarben getränke feurige Hammer erwischte auch den Letzten mit voller Wucht und erlosch noch im Schwung während die Reste des letzten Monsters brennend zu Boden fielen.

Blut und Speichel spritzten Xhorgul entgegen und zeichneten ihn mit der Farbe des Todes.

Zufrieden legte der Zwerg seinen Hammer auf die Schulter und schnaufte bestätigend über den Sieg über die Trolle.

Zur gleichen Zeit ließ sich Rift erschöpft und seinem Ende nahe auf den Boden fallen und japste nach Luft.

Augenblicklich eilte Xhorgul zu ihm und sprach mehrere Gebete um ihn im Leben zu halten und seine Wunden zu heilen. Danach wand sich der Zwerg Felerian zu und kümmerte sich auch um dessen größte Wunden.

Kaum den ersten Atemzug genommen und sich aufgerichtet, wird Rift von Xhorgul konfrontiert, warum er keine Waffe habe und sich solch einem Wesen ohne Verteidigung entgegenstelle.

Für eine Weile verblieb die Gruppe dort und regenerierte sich. Schon bald machten sie sich wieder auf den Weg. Während Xhorgul und Felerian weiterhin dem Weg folgten, ging Rift in Tiergestalt einer Fährt abseits des Weges nach.

Dort fand er eine Höhle, welche vermutlich dem Bären gehörte. Er setzte sich einen Moment, sprach dem Bären seinen Dank aus und machte sich wieder auf den Weg zu den anderen beiden Reisenden.

Wie lodernde Flammen brannte die Füße des Halb-Elf und Blut machte sich in seinen Schuhen breit. Stur sank er zu Boden und beharrend weigerte er sich weiterzureisen. In dieser Situation entdeckte Xhorgul eine Zwegenrune in der anliegenden steinernden Wand. Sofort zückte er die Reisekarte des Riesen Falgrim und zeichnete diesen Ort darauf ein. Anschließend witmete er seine Aufmerksamkeit der Rune.

Es schien eine sehr alte, magische Runen zu sein, welche den Erhalt einer Mine sichern sollte. Vom Eingang der Mine ist jedoch keine Spur zu sehen.

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