Wir sind der Champion (Gearpunks)

Nach der langen Aufnahme der Aussagen wandte sich Descartes an die Drei: „Tassen hin oder her, ihr solltet es mal etwas langsamer angehen lassen, ihr seid ja ständig hier.“ Dennoch waren sie begeistert über ihre individuellen Trinkutensilien. Lucc freute sich besonders über die überraschende Grösse seines Bechers, der stets genügend Platz für einen Schuss aus seinem Flachmann übrig liess.

Nachdem sie zuhause angekommen waren, kostete er seinen Brandt jedoch unverdünnt nach dem ganze Stress. Sie sassen in Delias Wohnung, doch sie selbst hatte sich in Bad zurück gezogen. Kurze Zeit später kam ihre Mitbewohnerin und gesellte sich zu Lucc und Amber, die die Nase über den Pinselreiniger rümpfte, den Lucc da trank.

„Euro Bestellung ist fertig, morgen früh könnt ihr die Kleidung für Amber abholen. Lucc und Amber erzählten ihr begeistert, wie sie sich für die Streikenden in Todes Tor eingesetzt hatten und Amber insistierte, eine Arbeiterbewegung für Kriegsgechmiedete führen zu wollen. Als auch die Schneiderin sich zurück zog, bemerkte Amber, dass Lucc eingeschlafen war. Er hatte wohl den Pinselrei… Pinsel? Ein Grinsen zog über ihr Gesicht und sie besorgte sich ein paar Utensilien.

Lucc bekam nichts mit. Lange nicht, denn er schlief am längsten von allen, noch immer auf Delias Couch. Als er schliesslich sein kunsthaft geschminktes Gesicht bemerkte, dass er jedoch dank Augenreiben schon ziemlich ruiniert hatte, nahm er Amber ins Gebet. Die meinte, sie wollte ihm für den Schneidereibesuch nur schön machen. Dort war das Staunen gross, als Amber ihre drei neuen Kleider anprobieren konnte. Besonders ein Kleid mit angedeuteten Zahnrädern hatte es ihr angetan. Dazu gehörte noch ein Zylinder aus dem dominanten Material, an dem eine Fliegerbrille wie bei ihrem Teddy angebracht war.

Nach dem Mittagessen brach man zum Schwarzen Fass auf. Dort war es Erwartungsgemäss erst noch ruhig, und Fausti breitete sie auf den kommenden Schaukampf vor. Ganz so „Schau“ allerdings nicht. Für die Kayfabe war es gar nicht so wichtig, wer den Kampf gewann und Wetten bringen immer Geld, so dass dies ein ehrlicher Kampf sein würde. Nur mit gespielten Konsequenzen. Während Lucc gleich in die Umkleide ging, besuchte Amber die Bar und brachte erneutet einen Kellner dazu, mit den Utensillien für Cocktails kreativ zu werden, um ihr etwas schmackhaftes aber alkoholfreies zu kredenzen.

Am besten traf es Deliah, die sich unter den frühen Gästen des Lokals um sah, und ein sehr herausforderndes Lächeln in der Menge fand. Von einer Menschlichen Frau mit Blonden Haaren und bestimmten Gang, die Deliah mit den Worten „Also habe ich mich nicht getäuscht.“ begrüsste, als sie zu kam. Die beiden flirteten eine ganze Weile, redeten über alte Wunden und Neubeginn, bis schliesslich die Zeit für den grossen Kampf des Abends gekommen war. Doria, wie sie hies, erwies sich al grosser Fan von Sulla MaCasa, aber das machte sie in Delias Augen nur noch reizvoller.

Doria Kenegut

Amber stellte sich auf einer Tribübe auf, während Faustis Ansage über allen Dröhnte und er die beiden Kämpfer – und den angeblichen Grund ihres Zwists – vorstellte. Schon schlug die Glocke und man merkte beiden deutlich an, dass sie seit ihrem letzten Kampf viel trainiert hatten.

Doch das erwies sich als etwas Nachteilhaft für das Publikum, war doch der Kampf schon nach nicht einmal einer halben Minute entschieden, als DeCasa zu Boden ging.

Man merkte ihnen die Enttäuschung an, und zu Dorias überraschung sprang Delia auf und forderte Lucc heraus. Fausti, der das Publikum zufrieden stellen wollte präsentierte erneut den Kampf, nachdem etwas Zeit zum Aufpäppeln Luccs einberaumt war standen sich Lucc und Delia wieder im Ring gegenüber. Delia gerüstet, Lucc mit ihren Schlagringen und Amber, die ihn von der Tribüne her anfeuerte.

Es war ein guter Kampf, der auch länger dauerte, doch auch hier bewies Lucc trotz all der unerwarteten Elementarmagie von Delia sein Geschick.

Einer jedoch war darüber unglücklich. Wie abgesprochen kam Sulla in die Arena, aber musste einen Grund improvisieren, weshalb er so sauer war und war nicht ganz auf der Höhe. Dennoch war er sein Handtuch, erklärte, wie wütend und ettäuscht er war, und das er im Championship statt für das Schwarze Fass für die Goldene Leber antreten würde. Und, ebenfalls ganz wie geplant, rief Björn Faustrecht Lucc de Carpon zum neuen Champion für das Schwarze Fass aus.

In der Umkleide lästerte Delia gerade etwas über Sullas schauspielerische Leistung, da kam auch schon Doria zu ihr. Stolz auf Delias Mut, aber zu Sulla gestikulierend, dass er immer noch ihr Champion war. Delia gab sie ganz andere Signale, Signale bei denen Delia ganz warm wurde.

Gerade kamen auch Lucc, Amber und Fausti in den Personalbereich, wo die verletzten aufgeheilt worden waren, und Delia wandt sich etwas bei dem Versuch, ihr zu erklären, warum sie die Nacht bei Doria zu bringen wollte. Fausti warf Lucc und Sulla je einen Goldbeutel zu. Als Fausti sah, dass Lucc etwas neidisch auf Sullas grösseren Beutel schaute, erklärte er, dass Sulla ja eine Abschlussprämie erhalten hatte, nachdem er näher bei seiner neuen Wohnung arbeiten wollte und das Schwarze Fass verlief.
Doch Lucc war schnell zufrieden, als er 200 Goldstücke abgezählt hatte. Und so beschloss man, sich auf den Weg zu machen. Delia mit Doria zum Grünen Schwan, ein Stockwerk höher, die anderen zurück zur Wohnung. Das war zumindest der Plan.

Ein unerwarteter Rabe (Shield of Light)

Erst wollte Hara der Zweiggestalt mit der Kommode folgen, doch schon folgte ihr eine andere. Offensichtlich wurde es doch nicht so einfach sein, und sie blies die Pfeife, die Tebaun ihr für einen solchen Moment gegeben hatte. Entgegen ihrer Erwartung war der Ton nicht nur weit im leicht hörbaren Bereich, sie hatte auch noch so kräftig geblasen, dass die Pfeife sich regelrecht im Ton überschlug. Nun kam eine der Druiden durch die Aufgebrochene Tür, schickte die beiden Zweigdinger mit der Truhe voraus und suchte den Bereich ab, von wo das laute Pfeifen gekommen war.

Trotz ihrer Unsichtbarkeit versteckte sie sich hinter dem nahen Toilettenhäuschen. So konnte sie nicht sehen, wie ein weiterer Druide ins freie trat, und es wäre ganz und gar unmöglich gewesen, Theo zu sehen, der diesem heimlich folgte. Beide, Theo und Hara wussten jedoch, das nun schnell etwas geschehen musste, auf das die beiden Geschöpfe nicht mit der Kommode entkamen und griffen an. Derweil eilten Arabella, die drei Drachengeborenen und Tebaun so schnell wie möglich zum Ursprung des Pfiffs.

Arabella war nicht nur die erste, die in Reichweite kam, sie erfasste die Situation mit den beiden Trägern der Kommode sofort und platzierte eine Feuersbrunst in ihre Mitte. Das schwächte zwar die Träger, aber es zerstörte auch die Kommode, und der lebensspendende Stein purzelte heraus. Zu allem Überfluss kamen nun auch enorme Wellen von kleineren Zweigenweisen die den Enttarnten, Hara und Theo mächtig zusetzten.

Es war ein langer Kampf doch irgendwann klärten die Druiden ihre Prioritäten und einer verwandelte sich in eine Eule, schnappte sich den Stein und flog davon. Hara, die am nächsten zur Stelle war, versuchte die Eule vom Himmel zu schiessen, verfehlte, rannte hinter der Eule her und es passierte seltsames…. Während des Rennens noch verwandelte sie sich in einen Raben. Verwirrt wie sie war nutzte sie die Gelegenheit jedoch um weit in die Luft zu steigen bis sie die Eule sehen konnte und flog in ihre Richtung.

Es dauerte jetzt nicht mehr lang, bis alle Wellen Arten und wellen von Zweigenwesen besiegt waren und sie gingen ins Haus, um nach Nachzüglern zu schauen. Ausserdem waren einige sehr Neugierig, wesehalb die Familie eigentlich nicht wollte, das man in die Privatgemächer ging. Arabella versorgte die halb verdursteten Jutschenpferde. Die einzige echte Auffälligkeit war jedoch, dass eines der grossen Keltereifässer mit Zweigen gefüllt war.

Nach einer Weile kehrte der Rabe zurück und noch etwas später nahm Hara wieder ihre eigentliche Form an. Nun suchte sie erst einmal das Gespräch mit Arabella, mit der sie nun etwas unerwartetes gemeinsam hatte. Spontane Verwandlungen in ein Tier. Ob es ein Segen oder ein Fluch war?

Zeta steckt ein (Gearpunks)

Nachdem die Piratin die Drei am Übergabeort abgeliefert hatte, war diesen schnell langweilig. Lucc fischte ungeschickt mit seinen leicht gebundenen Händen ein paar Würfel aus der Tasche, und sie begannen „Lügners Wurf“ zu spielen. Die Zeit verflog, und so waren sie fast schon überrascht, als die Himmelskutsche sich plötlzich bei ihnen niedersenkte. Aus dem Gefährt stiegen ein wuchtiger, eher ungepflegter Mann und eine alte Bekannte. Kapitän Quecksilber, eine Kriegsgeschmiedete in einem klassischem, roten Mantel nicht ganz unähnlich der Unfiform der Piraten und ebenfalls mit einem Dreispitz auf dem Kopf. „Gerhard, Kontrollier die Fesseln kommandierte der Kapitän“, da hielt Lucc ihm schon seine Hände hin, doch so ungeschickt, dass sich die Fesseln gleich lösten. Er grinste, und man wäre entschuldigt zu glauben, er hat es mit Absicht gemacht. Gleich darauf folgten nämlich seine Faustschläge. So ganz war das nicht wie geplant, wollten sie sich doch zu Zeta bringen lassen. Aber nun war der Kampf im Gange. Zu Luccs Überraschung flog ein Bolzen an ihm Vorbei und Traf Quecksilber vor allem da ihm eine unbekannte Stimme auch noch Tipps zur Taktik zu rief. Da sie offensichtlich zu viert waren hatten sie schnell die Oberhand über die zwei Schergen, und der Muskelmann versuchte zu fliehen und zur Luftkutsche zu gelangen. Doch so schnell lies die sich nicht starten, und so gelang es Delia mehr versehentlich, das Gefährt in Brand zu setzen und ihn damit auch endgültig in das Land der Träume zu schicken, als dieser mit einer Brandwunde aufschreckte und sich den Kopf stiess.

Auch Kapitän Quecksilber hielt nicht mehr lange durch, und als sich alles beruhigt hatte, bemerkte Delia, dass die Luftkutsche brannte, und löschte das Feuer.

Delia erkannte die vierte Person. Es war Carric Phiarlan, der gestern bei der Aufklärung dabei war. Genervt erklärte er, dass er eigentlich besseres zu tun hatte, aber jemand in der Familie hatte jemand anderen in der Familie einen gefallen getan, und so hatte er die Piraten überwacht. Bis sich die Drei unerwartet eingemischt hatten. Sie brachten die zwei Bewusstlosen in ein übrig gebliebenes Führerhäusschen, banden sie Rücken an Rücken und weckten sie auf. Quecksilber war extrem sauer auf den Verräter, der sie zurück lassen wollte und kickte ohne etwas zu sehen immer wieder nach hinten. Der lies ein paar böswillige Bemerkungen über Kriegsgeschmiedete Fallen, was Lucc zur Weisglut brachte. Und so war er gleich wieder ausgeknockt und Lucc ging zum Durchatmen erst mal vor die Hütte. Er ratterte die ganzen Erlebnisse der letzten Woche herunter was Carric sich offenbar in der Hütte notierte. Dann machte er sich daran, Quecksilber zu verhören. Doch Drohungen schienen sie nicht weiter zu motivieren, erst die Aussicht, sich an ihrem Begleiter rächen zu können löste etwas in ihr aus. Aber diese Idee gefiel den anderen gar nicht. Letztlich einigten sie sich darauf, dass sie ihn in Ruhe lassen musste, so lange sie dabei waren, dafür würde sie sie zu Zeta kutschieren. Recht weit hoch.

Delia improvisierte Reperaturen an der Luftkutsche, um sie wieder Flugtauglich zu machen und so waren sie bald für eine Weile unterwegs, in der sich Carric geschickt alle Details zu Delias Begleitern erklären liess. Angekommen gingen sie auf der anderen Seite der Landestelle durch eine grosszügige Glastür und sahen vor sich eine Zwergin am Empfang. Ringsherum waren Türen. Lucc und Delia stürmten mit Fragen auf sie ein. Welches Büro das von Zeta wäre. Nein, sie haben keinen Termin, aber sie müssen zu ihm könnte sie jetzt bitte.

Die Gute hatte schnell genug und nachdem ihre bestimmte Aufforderung an die beiden, die Geschäftsräume zu verlassen, keine Wirkung zeigte, holte sie im hintersten Raum Hilfe. Sie kam zwar nicht mehr heraus, aber zwei Männer, die noch einmal die Forderung stellten, dass die Neuankömmlinge die Räume verlassen sollen. Carric ging derweil der Empfangsdame hinterher, fand sie in dem Büro, erklärte ihr auch er müsse sich verstecken und schaffte es gleichzeitig vielerlei information zu sammeln. Auch was für „Projekte“ hier offensichtlich geplant wurden. Draussen derweil brach ein Kampf aus.

Und während Lucc genüsslich Kopfnüsse an Bürohengste verfütterte, suchte Delia im Büro Links von ihr Deckung. Erst hatte sie es gar nicht bemerkt, aber der verschreckte Besitzer des Büros war auch Herr über das Telefon. Und nachdem er sich gefasst hatte, versuchte kein anderer als Ula Jughe , Hilfe damit herbei zu holen. Was er nicht bedacht hatte, war, dass der Stimmverzerrer noch aktiviert war und somit verriet er sich.

Er war Zeta. Er versuchte Delia ein letztes Mal zu überreden für ihn zu arbeiten, wohl gewahr, dass die Voraussetzungen sehr schlecht waren.

Delia lehnte wenig dankend ab.

Er war allerdings auch ein bäriger Mann der, wenn in die Ecke gedrängt zu einem ausgewachsenen Bären wurde. Delia konnte sich zwar halten aber war doch froh, als Lucc zu ihnen stiess, weil ihm die Kunden für Kopfnüsse aus gegangen waren – auch wenn aus allen Türen welche gekommen waren.
Jughe war derweil auf seinen Schreibtisch gesprungen um die erhöhte Position zu seinem Vorteil zu nutzen doch Lucc bearbeitete seine Knie. Der Bär brach zusammen und landete direkt auf Lucc.

Allerdings war es dann auch schnell vorbei.

Delia nutzte das Telefon um die Sharn Wache zu rufen, derweil stiess Carric wieder zufrieden drein schauend zu ihnen. Er riss eine Seite aus seinem Notizbuch und reichte sie Lucc. Denn er hatte viel interessantere Informationen gefunden als Delias mutmasslich schädlichen Umgang. Versteckte Informationen zu Wertsachen und Informationen, Streitigkeiten und Intrigen, in den Unterlagen hier war alles zu finden.

Er verbaschiedete sich mit neu gefundener Herzlichkeit von den Dreien und als Lucc die heraus gerissene Seite betrachtete, kam er sich sehr unrecht bewertet vor. Gut dass dies nicht an jemanden, wen auch immer, weiter geleitet wurde.

Letztlich ging es einmal mehr zur Erfassung der Aussagen zur Wache, und man scherzte schon mit ihnen wie unter alten Kollegen.

Azaerith

Vor 27 Jahren entschloss ich mich dazu, aus meiner Heimat bzw. besser gesagt, von meiner Mutter zu flüchten. Aber alles der Reihe nach.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, was ich als erstes sah. Unzählige Magmafontänen, eine Bergkette die mit Lavaströmen durchzogen war und unterhalb von mir eine rot-schwarze Schlucht, die anscheint keinen Boden besaß. Auf einem Balkon war ich und neben mir saß meine Mutter, Arthremath. Es war mir sofort bewusst, das es meine Mutter war, nichts anderes hätte Sinn ergeben. Aber wo ich genau war, wusste ich nicht.

„Das, mein Kind, ist der Blutgraben. Unser Haus mag nicht das höchste sein, das niedrigste sind wir definitiv nicht. Dieser Anblick, der dir gerade gebührt, erhält nur der Adel. Nicht mehr weit ist es, bis auch der Hochadel unser ist!“ sagte sie zu mir und schaute mich dabei an.

Eine Frau, die eine absolut perfekte und reine Haut besaß, nicht der kleinste vorstellbare Makel war zu sehen. Rotglühende Augen, pechschwarzes langes Haare und Hörner, die von einem Widder stammen könnten. Spitze und längere Zähne säumten den Mund, violette volle Lippen und kleine Ohrringe rundeten das Gesicht ab. Dämonisch aussehende, teilweise zerfledderte Flügel sprosssen aus ihrem Rücken hervor. Auch der Rest der Körpers war makellos. Menschen, insbesondere die Männlichen würden alles erdenkliche tun um auch nur einen Blick auf meine Mutter werfen zu können. Sehr knapp war sie angezogen, im Grunde war es ein Hauch von Nichts. Nichtsdestotrotz passte es zu ihr.

„Irgendwann, wenn du groß genug bist und auch mit deinen Kräften umgehen kannst, sollst auch du deine Aufgaben bekommen. Zuvor musst du jedoch noch üben und lernen.“

So begann es auch, das ich den Großteil des Tages lernen musste. Die Kunde von der Magie, Religion, Sprachen, wie auch der Umgang mit den Waffen und Rüstungen war mein Tageswerk. Ebenso die mir innewohnenden Kräfte, das ich einfache Geister überreden konnte, musste ich lernen. Es mag sich leicht anhören, jedoch waren die Strafen, wenn ich nur irgendwas falsch machte oder etwas nicht zur Zufriedenheit meiner Mutter geschah, willkürlich und hart.

Irgendwann bemerkte ich, es muss schon eine längere Zeit vergangen sein, da auch mein Körper sich langsam aber sicher immer mehr entwickelte und weiblicher aussah, begehrte ich gegen meine Mutter auf. Es gefiel mir nicht, Tag ein, Tag aus die Sklaven zu foltern oder gar hinzurichten, wenn ich einen Fehler beging.
Natürlich gefiel dies meiner Mutter nicht und so waren die Strafen die ich erhielt, nur noch drakonischer. Nicht nur das mein Körper und Geist missbraucht wurde, so wurde ich in der Nacht häufig zu den Sklaven mit in die Zellen gesteckt. Anfangs waren die Sklaven noch argwöhnisch und ich hatte meine Ruhe. Irgendwann verstanden sie allerdings, dass ich alleine und außerhalb des Schutzes meiner Mutter war. Somit musste ich mich auch hier meiner Haut erwehren.

Ich weiß nicht wann es war, Zeit spielt in Kiaraschnaleeh immerhin keine große Bedeutung, insbesondere da Sklaven kommen und gehen, jung und greis zu gleich, allerdings war mir dies alles zu viel. Da ich dem Adel des Blutgrabens angehörte, stand es auch mir zu, zumindest offiziell, Portale zu anderen Welten zu nutzen. Natürlich nicht alleine und nicht ohne die Zustimmung meiner Mutter, aber an einem mir unbekannten Datum scherte ich mich nicht um die Regeln.

An dem mir unbekannten Datum nutze ich die mir inne wohnende Möglichkeit mich in einen Menschen zu verwandeln und schlich mich in eine Gesandtschaft von Händlern. Es waren allesamt Menschen, die angeblich von Faerûn, Toril kommen sollten. Ein bisschen was davon wusste ich bereits, da meine Mutter mich in die Lehren des Multiversums unterrichtete. Nicht viel, aber dadurch wusste ich zumindest, das es unterschiedliche Existenzebenen gibt. Nun versteckt unter den Händler konnte ich entkommen, nämlich in die Zentilfeste.

In der Zentilfeste verbrachte ich ein paar Jahre und es fiel auch nicht groß auf, das ich ein Dämon war. Die Dämonen gingen teilweise ein und aus in der Feste. Jedoch fiel meine Abwesenheit in meiner Heimat auf. Dies bekam ich nur mit, da die Kommandantschaft von der Zentilfeste irgendwann besuch von einem Balor bekam, welcher nach mir suchte. Bevor ich gefunden und erwischt werden konnte, floh ich aus der Feste. Ich wusste zwar so gut wie nichts über Faerûn, aber es war mir doch lieber, als wieder zu meiner Mutter zurück zu müssen.

Die Wildnis um den Mondsee war nicht sonderlich friedvoll. Vielleicht lag es auch an meiner Person, auf die das Wildleben mit Abscheu und Angst reagierte. Zumindest war es schwer zu überleben. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, allerdings überwand ich mich irgendwann, in der Gestalt einer jungen Frau, mich einem Bauernhof zu nähern. Dieser Hof lag nur kurz außerhalb von Phlan, welches wieder östlich von der Zentilfeste beheimatet war. Mit der zerschundenen Kleidung, meinen Verletzungen und meinem können im Überreden war es mir ein leichtes, die Familie des Hofes zu überzeugen, das ich keine Gefahr für sie war. Zum Glück wussten sie nichts von meinem wahren Aussehen.

So lebte ich dann eine Zeit lang bei ihnen und lernte, dass in Phlan ein Tempel des Gottes Tyr sein soll. Tyr soll, soweit ich mich erinnern konnte, eine große Gottheit der Gerechtigkeit sein.

Nachdem ich mich bei der Bauernfamilie verdingte, beschloss ich, mich auf nach Phlan zu machen um dort den Tempel von Tyr aufzusuchen. Vielleicht konnte ich dort lernen, ein neues Leben beginnen und der Menschheit und anderen Rassen helfen. Mein vorheriges Leben war durch die den Sklaven angedeihten Qualen soweit schlecht und bösartig geworden, das meine Mutter mir lehrte, auch wenn es unfreiwillig ihrerseits war, das es viel einfacher und schöner ist, zusammen zu leben als nur für sich selbst.

Angekommen im Tempel von Tyr, welcher sich Die Wartehalle schimpfte, wurde ich freundlich empfangen. Der Tempel gewährte mir Obdach und Verpflegung. Irgendwann durfte ich sogar, warum, weiß ich nicht, im Tempel mit aushelfen. Auch dies war alles nicht leicht, da ich meine Verwandlung als junge Frau aufrecht erhalten musste.
Nach einigen Jahren war es dann soweit, dass ein hochrangiger Paladin und Klerus des Tyrs mich besuchten. Sie baten mich zu einer Unterredung. Bei dieser Unterredung fiel auch meine Maskerade, ich konnte nichts dagegen machen. Der Klerus nutzte eine mir unbekannte Magie, die selbst das Amulett, welches ich von meiner Mutter stahl, bezwang. Mit dem Amulett war es mir bisher vergönnt gewesen, mein Wesen und meine Gesinnung von der Öffentlichkeit zu verbergen. Zu all meiner Angst, weil mittlerweile wusste ich, das Dämonen absolut verhasst sind in den allermeisten Teilen von Faerûn und die Zentilfeste eine der wenigen Ausnahmen war, sprachen mir der Klerus und Paladin gut zu. Ihnen war schon länger bekannt, das ich etwas war, was kein Mensch gewesen ist. Da ich allerdings von Anfang an mich um die Gesellschaft kümmerte, um den Tempel, um die Lehren von Tyr und kaum bis keine Böswilligkeit in mir trug, vertrauten sie mir. Genau dies war es auch, dass sie mir anboten, mich entweder als Paladin oder als Klerikerin auszubilden. Ich entschied mich für ersteres.

Nun sind wir im für mich Jahr 0 angekommen. Die ganzen Jahre davor sind zwar alle vergangen, nur ohne das ich die Zeit gezählt hätte. Das heißt natürlich auch, ich weiß gar nicht wie alt ich genau bin. Wie bereits schon mal geschrieben, insbesondere im Blutgraben ist die Zeit unwichtig.

Es dauerte gute 23 Jahre bis ich soweit war, das ich den Rang eines Paladins des Tyrs tragen durfte. Ich brauchte wesentlich länger als alle anderen. Meine Ausbilder und im allgemeinen die Kirche des Tyrs glaubten, dass das an meinem dämonischen Blut lag, welches grundsätzlich das Gute nicht schert. Aber mir gelang es, irgendwann auch die Heilige Magie zu führen.

Viel wichtiger war jedoch, auch wenn meine Mutter mich weiterhin suchte, wie ich hier und dort mal mitbekam und auch der von ihr beauftragte Balor mir auf den Fersen war, so fand er oder die Schergen meiner Mutter mich nicht. Ich weiß nicht ob Tyr höchstpersönlich mich beschütze oder ob es etwas anderes war, vielleicht funktionierte mein Amulett ja doch, allerdings war ich bis vor kurzem sicher gewesen.

Vor 1 1/2 Jahren war es dann soweit, nachdem ich die Ausbildung zu einem der Wächter abgeschlossen hatte, dass mir der Auftrag gegeben wurde, den Balor, welcher mich verfolgte, ausfindig zu machen und am besten dorthin zurück zu senden, von wo er gekommen ist, aus den Unendlichen Ebenen des Abyss. Nicht nur damit ich endlich frei leben könne, sondern damit ich auch unter beweis stellen kann, wie sehr ich den Wächtern vertraue und sie mir vertrauen können. Die Wächter sind immerhin dafür da, um Bedrohungen von außerhalb Torils zu vermeiden und da ich selbst am eigenen Leib weiß und ich auch der lebende Beweis bin, was es sonst noch so im Kosmos alles gibt, bin ich gut dafür gerüstet, auf die Suche nach dem Balor zu gehen.

Es gab Berichte davon, dass ein Balor in der Umgebung vom Schädelhafen, welcher weit unter Tiefwasser liegt, gesichtet worden sein soll. Von daher führte mein Weg mich erst zum Schädelhafen. Meine Aufgabe war es nicht, alleine den Balor zu bekämpfen. Dies wäre purer Selbstmord gewesen. Ich sollte Informationen sammeln und später, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, die Kirche von Tyr zusammen zu ziehen, um gegen den Balor ins Feld zu schreiten.

Viele Monate dauerte es, bis ich Informationen zusammen bekam. Auch wenn die Kirche von Tyr mich aufgenommen hatte, so war mein dämonisches Aussehen, auch wenn dies annähernd perfekt und makellos war, weiterhin nichts für die Rassen von Faerûn. Also blieb ich die meiste Zeit in meiner menschlichen Verwandlung, obwohl wenn mir dies nicht immer leicht fiel. Es kostet mich immerhin viel Konzentration. Natürlich gab es auch Menschen, Zwerge, Elfen und andere Rassen, die mein wahres Aussehen kennen und mit denen ich mich derweil befreunden konnte. Allerdings sind diese Freunde weiterhin in der absoluten Minderheit.

Die Piraten des Manifest (Gearpunks)

Delia hatte gerade ihre Meditation beendet und einen genüsslichen Blick auf ihr Werk vom Vortag geworfen, da klopfte es an der Tür. Olana deutete hin und nach einem Nicken von Delia öffnete sie einem Kurier die Tür. Gleich dahinter kam ein zweiter schnaufend an. Der erste gab ihnen ein Telegramm von Haus Phiarlan weitere Informationen gewonnen hatte und dass die beiden sich doch bitte so schnell wie möglich im Turm melden sollten. Der zweite Übergab ihnen ein Schreiben von Thorondor Mondsilber. Es war die Einladung für die Eröffnung des Konservatoriums von Haus Cannith in `Der erste Turm’ mit einem Scheck den sie als Spende für die Flüchtlinge aus Cyre im Namen des Hauses überreichen sollte. Es war schon in zwei Tagen.

Im Büro der Agentur trafen sie auf viele gelangweilte Gesichter, aber Delias Unglück war nun zur Gefahr für die Ehre des Hauses geworden. Eine neue Organisation von Schattenarbeitern außerhalb ihrer Kontrolle, die auch noch ein entferntes Mitglied der Familie töten wollten? Man hatte nun eine erste Spur gefunden. ‚Die Piraten des Manifests’ operierten von einer Basis aus, die sie in Alt Sharn versteckt hätten. Schauplatz einer der größten Tragödien der Stadt und ihre eiternde Wunde.

Als sie zurück waren, dauerte es noch eine ganze Weile, bis Lucc mit Amber von ihren Tagesgeschäften zurück gekehrt waren, doch sie hatten viel zu erzählen und der Orc präsentierte Stolz die Trophäen ihrer Handlung, die drei Ohrstöpsel, über die sie sich verständigen können würden.

Doch bald neigte sich auch dieser Tag dem Ende zu. Doch Alt Sharn liess Delia keine Ruhe. Sie hatte Freunde und Familie im Krieg der Drachenzeichen verloren. So beschloss sie, die Städte zu besuchen, ihre Freunde zu Ehren und wer weis, vielleicht nach diesen verd… Piraten Ausschau halten.

Lucc und Amber erklärten schnell, dass sie gerne mitkommen würden. Der Zugang zu ‚Alt Sharn‘ war auch über ‚Todes Tor‘, vielleicht würden sie ja ein paar ihrer neuen Freunde wiedersehen. Amber fing wieder an, ihren Slogan zu intonieren und Lucc schüttelte nur einmal mehr mit dem Kopf.

In ‚Todes Tor‘ angekommen, legte Delia erst einmal ein Gebinde Blumen für an dem Schrein ab, der mitten an dem Tor gebaut wurde, das nach ‚Alt Sharn‘ führte und so gleichzeitig als absperrende Barriere wirkte. Als sie niederkniete und an ihre Verlorenen dachte sah sie eine seltsame Vision der Ruinen in der schwarze „Seelen“ langsam umher trieben. Etwas zog sie in die Zone, von der Viele behaupten, dass dort noch die Seuche grassierte und viele Träger der verzerrten Zeichen noch dort hausten – mit unbekannten, beängstigenden Kräften.

Letztlich gewann die Stimme, die nicht ihre eigene zu sein schien und sie brach zu der Stelle auf, an der, wie man ihr gestern gesagt hatte, die Piraten ihr Nest gebaut hatten. Lucc und Amber brauchten dagegen keine Stimme um an der Seite ihrer Freundin zu bleiben.

Nachdem sie ein Weile gegangen waren, konnten sie einen Schiffsfriedhof ausmachen, es war nicht schwer, zu erraten, wie diese ganzen Schiffe hier geendet hatten. Lucc und Amber konnten beobachten, wie Delia sich immer wieder nervös umsah, und dann auch nach etwas zu suchen schien, plötzlich krümmte sie sich vor schmerzen schreiend. Lucc war äusserst besorgt, doch nach ein paar Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatten, entspannte sie sich wieder. Sie erklärte sich und sie gingen in eines der Schiffsfracks, wo sie sich die Stelle am Rücken an sah. Es war ein Zeichen eingebrannt. Nun schon rannte Delia zu dem Bereich, der wohl dereinst die Brücke war, sah eine metallische Kugel und zerstörte sie mit ihren Waffen. Lucc und Amber waren sehr erschreckt, als sich letztlich ein Luftelementar aus der Kugel befreite. Er griff die Gruppe jedoch nicht an und Delia schien mit ihm zu sprechen. Nach kurzer Weile flog er davon und Delia erklärte, dass die Elementare, mit denen die Flugschiffe einst betrieben wurden, nun hier gefangen waren. Zuerst zuckte Lucc nur mit den Achseln, doch sie erklärte ihm, dass die Elementare denkende, fühlende Wesen waren, die mehr oder weniger versklavt wurden und dann hier vergessen waren. Nun hatten Lucc und Amber wegen der Elemtare, die sie am Vortag getötet hatten, ein schlechtes Gewissen. Sie gingen durch alle Fracks und befreite einen Elementar nach dem anderen, es schwirrten so einige herum doch mit der Weile wurden es auch wieder weniger. Delia zeigte sich erleichtert.

Doch nachdem man schon hier war, war es nun Zeit für das eigentliche Ziel. Von den Piraten des Manifests den Aufenthaltsort Zetas und seiner Organisation in Erfahrung bringen. Offensichtlich hatten sie aus Schriffsresten und Trümmern eine richtige kleine Festung gebaut, die zwischen den ausgeschlachteten Schiffen hindurch zu sehen war.

Da Delia immer noch etwas abgelenkt von diesen neuen Erfahrungen war – seit wann konnte sie mit Elementaren reden? – übernahm erst Lucc die Führung indem er direkt zum Tor maschierte. Und nicht nur Lucc war eifrig, nun war es an Amber, die eindrücklich anfing zu weinen und die verdutzden Wachen anging, sie solle ihren Papa holen. Nach etwas hin und her, fragten sie nach dem Namen und holten prompt einen Kollegen, doch Amber sagte das war er nicht.

Die mittlerweile drei Piraten, und sogar Lucc, waren von Ambers scheinbaren Gefühlsausbruch so verunsichert, dass man nach „der Chefin“ rief.

Als eine Frau kam, auf die die Beschreibung offensichtlich zu traf, schaute die sich die ganze Situation nur wenige Sekunden an und schrie die Wachen an: „Erkennt ihr keine Ablenkung wenn sie euch ins Gesicht starrt, schnell sichert alle Stellen an denen Leute eindringen können. Und ihr drei kommt mit.“ wandte sie sich an die Gruppe.

Der oberste Pirat

Die taten achselzuckend wie geheissen, an einem grossen Gebäude vorbei vor dem viele kristallene Luftschlitten geparkt waren, und folgten sie ihr zu einem kleineren Gebäude, dass sich als ein Büro erwies. Sie schickte die weitere Wache, die sie begleitet hatte, zur Sicherung einer weiteren Stelle weg und wandte sich an drei.

„Also, wieviele seit ihr und wo dringen die anderen ein?“
Delia bemerkte, das auf dem Tisch hinter ihr die Aufträge zu ihrer, Luccs und Ambers Beseitigung inklusive gut gezeichneter Portrais zu sehen waren und wandte sich an die oberste Piratin

„Und, wie viel sind wir Wert?“

Die angesprochene war völlig irritiert, folgte aber dann Delias Blick zu den Unterlagen. Langsam machte sich die Erkenntnis auf ihrem Gesicht breit und sie holte Luft, um nach Verstärkung zu rufen, doch brachte sie kein Wort heraus. Delia hielt ihr den Mund mit einer magischen Hand zu.

Sie zog ihr Rapier und ein Kampf entbrannte. Lucc genoss die Prügelei, Delia jedoch war verwirrt, denn wann immer sie Zaubern wollte, passierte alles etwas anders als erwartet. Amber jedoch entschied den Kampf mit guten, alten und berechenbaren magischen Geschossen.

Als die Taschenkönigin schliesslich bewusstlos am Boden lag, las Delia in aller Ruhe die Steckbriefe, 5000 Goldstücke pro Person, bezahlt mit einem Passwort gesicherten, aber ansonsten gesicherten Einlage bei einer Bank. Es stand allerdings nicht da, wie die Organisation zu kontaktieren war. Letztlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als sie zu wecken und direkt zu verhören.

Von Amber eingeschüchtert verhandelte sie eine Lösung für alle Beteiligten. Sie würde Zeta magisch kontaktieren, sie angeblich übergeben, dabei aber ihre Fesseln nicht sichern und hoffentlich dennoch die Belohnung kassieren, während sie direkt zu Zeta gebracht würden. Offensichtlich war es ihr jedoch das wichtigste, vor ihren Leuten nicht dumm da zu stehen, und ihr Gesicht zu wahren.

Für ihr Leben schuldeten die Piraten der Gruppe nun einen Gefallen.

Und so brachte man sie zur anderen Seite des Schiffsfriedhofs, wo sie eine Luftkutsche abholen würde.

Streik (Gearpunks)
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