Gomorra

Gomorra

Gomorra



Scherben…

Man sagt, der Körper wäre der Spiegel der Seele. Doch was geschieht wenn eine Kraft auf diesen Körper wirkt, so stark, das der Spiegel zerbricht? Zersplittert in 1000 Stücke, die anstelle der einen vollständigen Seele plötzlich 1000 verzerrte Fratzen dieses Geistes zeigt. Was 3004590807_1_3_MU7TowHQgeschieht wenn in diesem Spiegel, in diesem Körper nunmehr nicht eine, komplette aber viele Teile einer Seele wohnen, die wie die Scherben eines Spiegels immer noch die Realität reflektieren, doch nicht mehr als eine absolute Realität, sondern plötzlich als 1000 Perspektiven dieser Realität auftreten? Und was passiert wenn sich jede dieser Scherben ihre eigene Realität, ja sogar ihre eigene Identität schafft, also nichtmehr Facetten eines großen Ganzen sind sondern plötzlich zu vielen großen und kleinen Ganzen zerbrechen? Wenn nun nicht mehr ein Spiegel sondern hunderte in einem Körper leben? Und was wenn jeder dieser Spiegel eine Seele hat….?

 



 

Stimmen…

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhh…………………………………



 

 An Tagen wie diesen…

„Ooooohhhh“, war alles was der geschundene Zwerg raus kriegte, als er versuchte die Augen zu öffnen. Die gleisend hellen Strahlen der Mittagssonne die sich durch das schmutzige Fenster seines Zimmers in seine Netzhaut brannten, veranlassten ihn aber dieses Unterfangen sofort abzubrechen…

Zu Spät!!!!! Wie die Paukenschläge eines eines Galeerensklaven begann der Schmerz durch seinen Hinterkopf zu pochen….. Bumm Bummm Bummmmm… Es sei der Hammer Moradins hat sein Vater immer gesagt, der seine Schäfchen zurück auf den rechten Weg bringen soll… Scheiß auf Schäfchen, dache er sich, er wusste immer schon das er eher ein  Frettchen, ein Dachs oder gar ein Eber war als ein Schäfchen.

Langsam breite sich auch ein fahler Geschmack in seinem trockenen Mund aus. Mit seiner pelzigen Zunge strich er sich über die Lippen und schmeckte das getrocknete Blut das ihm das wohl aus seiner Nase stammen  musste.“Oooooohhhhhh“

Als er versuchte sich zur Seite zu drehen stellte er fest, das er seinen Arm nicht mehr spürte, dafür schmerzte die linke Seite seine Brustkorbs umso mehr…. Was zur Hölle war nur passiert. Als er blinzelnd nach seinem Arm sah musste er erkennen, das dieser wohl unter dem Gewicht der vollbusigen Menschenfrau eingeschlafen war… „Ooooohhh Scheiße!“

Als er sie unsanft zur Seite schob wurde dies allerdings auch nur mit einem stöhnen quittiert… Es schien ihr nicht besser zu gehen als ihm. Das war gut. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.

Sein Versuch über die andere Seite des Bettes zu flüchten lies ihn allerdings auf das blanke Hinterteil einer zierlichen Elfe blicken “ Oooooohhh Scheiße Scheiße“

Was war nur passiert???

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Langsam kamen erste Erinnerungen in Form von verschleierten Bildern. Er wieder wie jeden Abend wieder in der „lustigen Wildsau“ gewesen, da war alles noch wie sonst auch. Nette Leute, zumindest genießbares Essen und billiges Bier…

 

Nichts ungewöhnliches soweit… Auch danach war alles wie sonst auch. Er stieg mit ein paar Jungs aus der Gegend ins Gildenhaus ein und überzeugte die Wache das ein Haufen so gesitteter Gentlemen wie sie doch keine Gefahr darstellen konnten.

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Dann haben sie soweit er sich erinnern konnte dort noch ne Kleinigkeit getrunken, wobei sie wie immer brüderlich teilten, war es ja nicht sein Besitz an dem er sich da labte.

 

 

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Seine Erinnerungen verblassten an diesem Punkt. Aber er vermutete sie dürften abschließend noch auf ein Schlummergetränk im „räudigen Fuchs“ gewesen sein. Eine ganz exquisite Lokalität die auch spät Nachts den Reisenden noch Unterschlupf gewährt und auch viele der lokalen Freigeister treffen sich dort um über den Sinn des Lebens zu philosophieren. Außerdem bietet der räudige Fuchs um diese Uhrzeit auch eine ganz ausgezeichnete heiße Schokolade mit Schlag….

Wieder musste Gomorra schmunzen. Nun wusste er auch wieder wie es sich ergeben hat, das der Herr Zwerg das Schlafgemach mit diesen zwei reizenden Damen teilte…

Die fallen doch immer wieder darauf rein!!!

Er schnappte sich sein Zeugs, schulterte den Streithammer und schloss leise die Tür hinter sich. Dem bisschen Rauschkraut das er noch übrig hatte nach zu urteilen dürften die Ladys noch eine ganze Weile außer Gefecht sein, bevor sie mit dickem Schädel erwachen und feststellten, das er sie wiedermal nicht bezahlt hatte… Wie denn auch, er war wiedermal völlig blank.

Ist wohl an der Zeit weiterzuziehen, dachte er grinsend.

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Charakterbogen von Gomorra



Gomorras große Liebe,

Ja, sie hatte Ecken und Kanten, das war eben so und das bekamen auch schon einige zu spüren. Sie hatte generell ein kaltes Wesen, konnte fürchterlich hart sein. Vor allem Fremden gegenüber. Und doch liebte er sie. Er liebte ihre Stärke und ihren Humor. Er liebte ihre Schlagfertigkeit und das Sie auf alles eine Antwort wusste. Er liebte die Blicke der anderen wenn er mit ihr durch die Straßen schlenderte… Sie im Arm zu halten gab ihm Selbstvertrauen. Auch sie war groß für einen Zwergen und wie er selbst war sie über und über mit Runen verziert. Gemeinsam sahen sie richtig gefährlich aus… Man hatte ihnen schon viele Spitznamen gegeben. Auch er hatte viele Kosenamen für sie, doch am liebsten nannte er sie bei dem Namen dem Namen den ihr Vater ihr gegeben hatte.  Ein schöner Name, ein klangvoller Name, aber was noch viel wichtiger war, ein passender Name: Justice! Soweit er wusste war Justice, so anmutend und geschmeidig es klang, dem elfischen entnommen und bedeutete: die die keine Türen mag! Und es war wahr, ihr Vater hatte das wohl früh erkannt, Türen mochten sie nicht, und sie mochte keine Türen…

Als ihr Vater sich damals gegen eine Bindung der Beiden ausgesprochen hatte, ja ihm sogar verboten hat sie wiederzusehen, ist er einfach mit ihr durchgebrannt. Zum Abschied hatte Sie ihrem Vater nochmal ihre Meinung ins Gesicht gesagt, was doch bleibenden Eindruck hinterlassen haben dürfte… Seit diesem Tag sind Sie ein Paar. Unzertrennlich. Gomorra und Justice. Justice und Gomorra

Justice

Ist sie nicht wunderschön…

 

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Prost!!!

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Azs-snagar

Azs-snagar

Azs-snagar„Das Blut der Orks und das Blut der Menschen floss durch meine Adern und vergiftete mich. Doch ich habe genug geblutet in dieser Welt. Der erlösende Schmerz hat Mensch wie Ork aus meinem Körper gebrannt und übrig geblieben bin nur ich. Ich ganz allein…“

Charakterblatt: Azs-snagar (IvI1)

1. Kapitel: Unter Schweinen

Der Meister hatte ihm erzählt die Frau die ihn gebar sei unter grauenvollen Schmerzen im Mutterbett dahingeschieden und er könne froh sein nicht gleich am Tage seiner Geburt ersäuft worden zu sein…

Azs erinnerte sich nicht an die Frau und auch die Erinnerungen an seinen Meister wurden immer trüber. Nur diesen einen Tag, der Tag an dem er sich erhoben hat, der Tag an dem er seinem Meister die Kehle durchgebissen hat, diesen Tag würde er wohl nie vergessen.

Er ist damals, er konnte nicht mehr als 3 Sommer zählen, vom Metzger aus dem Waisenhaus geholt worden. Normalerweise bedeutete sowas für ein Kind eine riesen Chance, ein Zuhause, vielleicht sogar die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen, zumindest aber eine PlAzs in der Welt zu bekommen. Doch der Platzes der für Azs vorgesehen war, versprach nichts davon. Im Hinterhof der Metzgerei wurde er mit einer Kette um den Hals in einer Hütte gehalten. Sein Fressen musste er sich mit den Schweinen teilen und die einzige bisschen Zuneigung das ihm geschenkt wurde, waren die täglichen Prügel des fetten, alten Metzgers. Eigentlich hätte sich der Metzger ja einen neuen Hund gewünscht um nachts streunende Hunde und andere Kreaturen von seinem Hof fern zu halten. Die täglich anfallenden Fleischabfälle lockten doch immer wieder ungebetene Gäste an und der geizige Metzger hatte ja nichts zu verschenken. Und auch das Geld für den Hund wollte er sich doch vorerst sparen und dachte sich die hässliche Brut von Halbork sollte diese Aufgabe doch genauso gut meistern und das gratis.

Die Jahre vergingen und Azs würde größer, kräftiger und schneller. Er erkämpfte sich einen fixen Platz in der Rangordnung der Schweine und tötete die ersten nächtlichen Besucher. Anstatt Lob und Anerkennung gabs jedoch wieder nur Prügel und Verachtung. Und langsam begann sich ein komisches Gefühl in Azs zu regen wenn er den Meister mit seinem Knüppel auf sich zukommen sah. Es war wie ein warmes, ja fast heißes vibrieren das sich in seiner Brust ausbreitete und in seine Glieder strömte. Und mit der Zeit wurden diese heißen Schübe zu brennenden Wogen die sich in seinem ganzen Körper ausdehnten. Es war ein beängstigendes Gefühl, er spürte keine Schmerzen mehr, egal wie hart der Metzger auch zuschlug. Er konnte seinen Schweiß riechen den Duft von frischen Fleisch und Blut der noch an seinen Händen klebte. Obwohl er am Boden zusammengekauert lag und nur versuchte sich zu schützen fühlte er sich Stark. Stärker als je zuvor. Und trotzdem mache ihm dieser Zustand Angst.

Doch noch ein anderes Gefühl entdeckte er in sich wachsen. Ein schönes Gefühl. Seit einigen Wochen nämlich besuchten in Nachts 3 noch sehr Junge Streuner. Gerade dem Welpenalter entwachsen und sicher nicht vom selben Wurf tapsten die drei nun Nacht für Nacht ungeschickt über den Hof, angelockt vom Duft von frischem Fleisch und Knochenmark. Es wär ein leichtes für Azs gewesen die kleinen Körper zu zerquetschen,doch irgendetwas hinderte ihn daran. Zuerst beobachtete er sie nur aus dem Dunklen seiner Hütte heraus, verhielt sich still und blieb unbemerkt. Doch Nacht für Nacht bewegte er sich näher zum Ausgang der Hütte und Nacht für Nacht schienen die Welpen unbefangener an ihren Diebeszug zu gehen. Als Azs dann eines Nachts im hellen Mondschein vor seiner Hütte saß und auf die 3 Gauner wartete war die Verwirrung groß als sie ihn, bereits  den halben Weg durch den Hof entdeckten. Alles roch wie sonst, alles sah aus wie sonst und doch war da jemand mit dem sie nicht gerechnet hatten… eilig ergriffen sie die Flucht. Azs war verwirrt, er wollte ihnen doch nichts tun… Die nächste Nacht verzog er sich in den hintersten Winkel seiner Hütte und wartete, doch die jungen Hunde kamen nicht. Auch die Nacht darauf war nichts von ihnen zu sehen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich breit in dem jungen Halbork. Ein eisige Schmerz durchbohrte seine Brust und schien ihn von innen her zereisen zu wollen. Am Folgenden Tag war der Himmel grau. Auch Appetit wollte sich keiner einstellen und selbst die Prügel des betrunkenen Metzgers schienen heute einfach an ihm vorüber zu gehen. Er hatte die Hoffnung bereits aufgegeben als er ein paar Nächte später aus dem Schlaf gerissen wurde. Sie waren wieder da. Der Hunger war stärker als all die Furcht. Und so beobachtete Azs die drei Hunde wie sie sich gierig auf die mickrigen Fleischreste stürzten. Am nächsten Tag als der Metzger das Futter brachte stahl er die größten und fettesten Brocke unter den Schnauzen der gierigen Schweine weg und versteckte sie in seiner Hütte. Abends kurz vor Mitternacht legte er sie für die drei jungen Welpen bereit. Aus seiner Hütte beobachtete er wie sie wenig später zuerst misstrauisch daran schnupperten aber sie dann doch gierig hinunter schlangen.

Jeden Abend von nun an servierte Azs den jungen Hunden die besten Stücke und jeden Abend schienen sie ein bisschen von der Angst vor ihm zu verlieren bis eines Nachts der wagemutigste von ihnen bis kurz vor seine Hütte getapst kam. Wenig später fraßen die 3 schon aus seinen Händen tollten auf ihm herum und zeigten nicht mehr die leisesten Anzeichen von Furcht. Doch Azs wusste er konnte sie nicht hier behalten und so trennten sie sich Nacht für Nacht beim Morgengrauen wieder voneinander. Und so ging es einige Monate dahin. Die Welpen wuchsen prächtig heran und der junge Ork hatte zum ersten Mal in seinem Leben etwas auf das er sich freuen konnte.

Doch diese Freude war ihm nicht lange vergönnt. In einer klaren Winternacht. Der erste Schnee war gefallen und das reflektierte Mondlicht erhellte den Hof. Übermütig tollten die jungen Hunde durch den Schnee als plötzlich die Tür zum Haus aufgestoßen würde und im Schein des Kaminfeuers der Metzger auf den Hof gestürmt kam. Das Fleischerbeil hoch über dem Kopf schwingend geradewegs auf die Hunde zu. Azs Herz hämmerte wie verrückt als er sich schützend vor die Hunde warf. Doch es war zu spät. Das Beil des Metzgers spritze Azs das warme Blut des junges Tiers ins Gesicht als der Mensch den Arm zum nächsten Schlag erhob. Die Schweine begannen zu quicken die zwei Hunde Bellten und winselten abwechselnd und der Metzger schrie seine Wut in voller Lautstärke heraus. Nichts davon schien Azs zu hören. Er vernahm nur dieses Berennen das sich in ihm ausbreitete. Das seine Muskeln spannte und in die Welt wie durch einen roten Schleier sehen lies. Einen blutroten Schleier. Was dann geschah ging schnell. Zu schnell für den Metzger um darauf zu reagieren. Zu schnell selbst für azs um zu realisieren was er tat. Als das Fleischerbeil gerade auf den nächsten Hund hernieder fahren wollte, rammte der junge Ork seine Schulter mit voller Wucht in den fetten Wanzt des Metzgers. Dieser verlor wohl mehr aus Überraschung als durch die Tatsächliche Wucht des Stoßes das Gleichgewicht. Doch noch bevor der schwere Körper des Menschen am Boden aufschlug war Azs über im und vergrub seine Hauer tief im weichen Hals des Metzgers. Pulsierend füllte sich sein Maul mit warmem Blut.

Und so stand er über ihm, im flackernden Schein des Kaminfeuers das durch die offen stehende Tür den Hof erhellte. Als der Mensch seinen letzten röchelnden Atemzug ausstieß und das warme rote Blut dampfend Fratzen in den neu gefallenen weißen Schnee zeichnete, wußte Azs das es nun an ihm war, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und so verließ er noch in dieser Nacht das Dorf. Das Haus des Alten Metzgers aber brannte er mit einem Lächeln im Gesicht nieder.

Und so lief er durch die Nacht… unter dem Arm die zwei Welpen und am Körper nur die spärlichen paar Sachen die er dem Metzger noch abnahm bevor er ihn den Schweinen überlies. Karma is a bitch dachte er schmunzelnd…

Erst beim Morgengrauen machte er halt. Seine Beine brannten und der Schweiß rann in Strömen von seinem in der Winterdämmerung dampfenden Körper. Er war erschöpft, müde und hungrig, Doch er musste noch weiter, tiefer in den Wald hinein. Sie würden ihn suchen! Und so lief er weiter im tiefer in den dichten Wald. Äste schlugen ihm ins Gesicht, Dornen rissen seine Haut auf und die eisige Morgenluft brannte sich bei jedem Atemzug durch seine Lunge. So lief er den ganzen Tag, bis die Sonne langsam am Horizont verschwand. Erschöpft ließ er sich in das schneebedeckte Laub fallen. Sofort rührte sich Hunger und Durst… Sein Körper schrie förmlich nach Nahrung. Langsam öffnete er die blutbeschmutze Schürze des Metzgers und untersuchte seinen bescheidenen Reichtum. Es war nicht viel, aber mehr als er jemals besessen hatte. Ein kleiner Metallbehälter mit einer übel riechenden Flüssigkeit, die ihn stark an den schlechten Atem des Meisters erinnerte. Sie brannte sich ihren Weg seinen Rachen hinunter, aber verströmte eine wohlige Wärme als sie seinen Magen erreichte…. Die 3 Stück Fleisch die er vergangen Nacht den Welpen füttern wollte hatte er glücklicherweise auch eingepackt und so fielen die 3 ungleichen Gefährten gierig über das bisschen Futter her. als er nach dem Essen, die Welpen tollten derweilen im Schnee herum und schienen mit ihrer neuen Situation vollkommen zufrieden, die Taschen der Schürze durchwühle entdeckte er neben Blutverschmierten Lumpen aus Leinen und Leder, nur 2 Steine und ein Stückchen Metall. Er hatte den Metzger oft damit hantieren gesehen. Der eine, dunklere Stein war da um die Messer zu schleifen. Der andere und das Stückchen Stahl waren da um Feuer zu machen. Zu guter Letzt schlug er die Schürze ganz auf und betrachtete seinen wohl größten Schatz. Der Messergürtel des Metzgers hin immer noch an der Lederschürze und so wie es aussah katte er auch keines der Messer verloren. Er zog eine der großen fast unterarmlangen Klingen aus der Lederhülle und lies die saubere Schneide in den letzten Sonnenstrahlen blitzen und sah zu wie die Sonne hinter den Bergen im Westen unterging.

Als er sich ein wenig ausgeruht hatte packte er seine Sachen wieder zusammen und machte sich auf die Suche nach dem Fluss den er von der Anhöhe aus gesehen hatte. Er konnte nicht weit sein, doch es zwang ihn nichts mehr zur Eile. Die Menschen mochten die Dunkelheit nicht, sie fürchteten sie geradezu. Er liebte sie. Alles Gute das ihm je passiert ist, und das war nicht viel, passierte in der Dunkelheit. Womit man andere Kinder in seinem Alter in Angst und Schrecken versetzen konnte, nämlich nachts alleine im Dunklen Wald umherirren zu müssen, löste ihn ihm nur tiefstes Wohlbefinden ja sogar Zufriedenheit aus. Nachdem die drei ausgiebig getrunken hatten, fand Azs etwas Flussaufwärts an einem kleine Felsvorsprung einen dichten Busch, der ein natürliches Dach aus Blättern und Zweigen für sie zu schaffen schien. Auf allen vieren Kroch er in das dichte Gehölz um darin gerade genug Platz für sich und die Hunden zu finden. Die dichten Blätter schützen Sie vor Wind und Wetter und auch ihre Körperwärme wurde unter dem Blätterdach gehalten. Und so schlief Azs mit den Welpen im Arm in die Lederschürze gewickelt mit einem Lächeln im Gesicht ein.

2. Kapitel: Ja im Wald da sind die Räuber

Der erste Tag in Freiheit begann für Azs mit einer schlabbernden Hundezunge quer übers Gesicht. Draußen begrüßten die Vögel zwitschernd die ersten Morgenstrahlen und ein Dachs trottete gemütlich an den dreien vorbei Richtung Fluss. Nach dem ersten Bad seit Jahren im eisigen Nass des Flusses, von seinen 2 Gefährten erntete er da nur verständnislose Blicke, war es Zeit sich auf Nahrungssuche zu begeben. Doch das war alles andere als ein Kinderspiel, war diese Umgebung doch völlig fremd, auch wenn er sich hier um so vieles wohler fühlte als in dem schattigen Hof. Dies war also eine Herausforderung der er sich gerne stellte.

91b3701440e5fe05cd5d8fd7e3fc1a09Schon bald erkannte Azs, das der Fluss im mehr gab als nur Wasser, er konnte ihn auch mit Nahrung versorgen. Es wimmelte von frischem Fisch und Flusskrebsen und allerlei Getier besuchte die flacheren Stellen um zu trinken. Er musste also nur zugreifen. Anfangs noch recht ungeschickt, entwickelte er bald Wege und Methoden für sich. Und so verbrachte er den Winter am Lebensspenden Fluss und sah mit Freuden wie sich die zwei Welpen dank der reichhaltigen Nahrung prächtig entwickelten. Der bullige mit dem schwarzen kurzen Fell überragte seinen struppigen Kammeraden bald ums doppelte. Doch was der eine an Muskelmasse überlegen war, machte der andere mit Gewieftheit und Witz wieder weg. Und so unterschiedlich sie in Aussehen und Charakter auch waren, so waren sie doch unzertrennlich und wichen nicht von seiner Seite. Und so wurde es langsam Frühjahr.

89a2a49a29dec41de3345e2b0fb47711Als der letzte Schnee sich der Frühlingssonne ergeben hatte beschloss auch Azs weiterzuziehen und dem Wild in höhere Regionen zu folgen. Und so verging die Zeit, dem Frühjahr folgte der Sommer und dem Sommer der Herbst. Asz und seine Begleiter, aus denen nun ausgewachsene Hunde geworden sind, lernten sich immer besser in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und lebten ein Leben im Überfluss. Aber es ging nicht immer so idyllisch zu wie es sich nun anhören mag. Berglöwen und Vielfraße machten ihnen ihre beute streitig, launische Bären das Leben schwer. Doch auch Asz war gewachsen, stärker geworden und hatte gelernt sich im Wald zu bewegen und er trauerte seinem Leben am Hof keine Sekunde nach.

Und als der erste Schnee fiel und sich wie Zuckerguss über die Hochebenen legte folgte Azs dem Wild wieder ins Tal. Ein Jahr war es nun her, ein Jahr das er hier in Freiheit lebte und er hätte schon fast vergessen wie Übel ihm das Schicksal doch einst mitgespielt hat, doch diesen Gefallen wollte ihm das Leben nicht machen. Asz sollte schnell begreifen, das es da draußen mehr gibt als das friedliche Leben im Wald und das man davor, vor dem was da draußen auf einen wartet, nicht davonlaufen kann…

Dieser Winter war milder als der letzte und nur wenig Schnee fiel. Azs folge dem Wild weiter gen Süden und beschloss die angrenzende Bergkette zu überqueren um zu sehen was sich wohl dahinter verbergen mag. Im war klar das dies nicht die ideale Jahreszeit für eine solche Unternehmung war, doch gut ausgerüstet mit Proviant und Fellen machte er sich an den Aufstieg. Nach drei beschwerlichen Tagen erreichte er den Schneeverwehten Pass im Schatten der Bergspitze. Was sich an diesem klaren Winternachmittag jedoch vor ihm auftat war all die Mühen wert.

Ein Wald noch viel grüner als er ihn zuvor gesehen hatte. Mächte Ströme schlängelten sich durchs Land und es schien als würden sie ihre Verzweigungen breiteten sich aus wie die Wurzeln eines Baumes und wie die Adern, die Leben in den Körper pumpen brachte das Netzwerk aus Bächen und Flüssen Leben ins Land. Grünen Auen, dichten Wäldern und saftige Wiesen wohin das Auge schaute… und zwischen all der Schönheit wucherten wie eitrige Pestbeulen unverkennbar die Städte der Menschen

To be continiued…

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