Wenn die Glocke 13 schlägt und das Sandmännchen zur Geisterstunde lädt (Shield of Light)
Eine Geschichte über Käse, Tod und Fußbäder
Informationen und Aufgaben: Meine Kameraden kehrten von ihrer Jagd zurück und berichteten von Ihren Erfolgen, während ich sie über den Stand des Schlosses und den Erkenntnissen aus meiner Entdeckungstour unterrichtete. Ich gab den dreien einen groben Abriss zum Grundriss des Schlosses und teilte meine Vermutung mit, dass die Geheimnisse des Ortes im Tunnel und im Thronsaal zu finden wären. Die 3 brachten mir sogar eine Schriftprobe von einem der Schiffswracks auf „altelfisch“ – einem alten Dialekt, welcher sich sogar Arabella – gebürtige Vollelfe – entzog. Wir sprachen sogleich über die Aufgabenverteilung – ich würde die Schrift übersetzen, während Hara und Yggdra sich um das Freiräumen des eingestürzten Tunnels kümmerten.
Das Fußbad: Eine wichtige Aufgabe, um dem Schloss seine letzten Geheimnisse zu entlocken und die Infrastruktur dieses Ortes einigermaßen wieder herzustellen. Yggdra schrieb sogleich die Aufgabe an das Brett und hielt eine heißblütige Rede die selbst dem letzten Analphabeten die Knochen erwärmte. Wo wir gerade davon sprechen – für eine Belohnung nach harter getaner Arbeit entschieden wir uns, eine Badewanne zu bauen, mit der man sich so richtig erwärmen konnte. Leichter gesagt als getan – aufgrund gegebener Ressourcen konnten wir gerade mal ein Fußbad schaffen – was jedoch ebenfalls den gewünschten Effekt besaß – nämlich unsere Helfer durchdringend zu erwärmen. Mit ein paar Handgriffen durch Hara und ihrem Har.. ihrer Männer ward das Produkt fertig gestellt. So schritt die Zeit voran, ich übersetzte fleißig alle Schriftproben – das entdeckte Wrack trug übrigens den Namen „Seemöwe“ – falls wir jemals zurück kehren sollten, wäre das sicher ein interessanter Anhaltspunkt, in den Archiven nach „Aggdra“ und der „Seemöwe“ zu forschen.
Von Leben und Tod: Haras Har… Männer meldeten sich alle 4 für die Jagd mit den Halbriesen – es kehrten aber nur 3 zurück, es hatte Blaukralle leider erwischt, der blauste von allen – möge erm… Lathander seiner Seele gedenken. So heilte ich die 3 verwundeten Drachengeborenen und bot Hara an, ein Gedenkgottesdienst für Blaukralle abzuhalten, was sie dankend annahm – ich verwendete meine Magie für einen Ritualzauber, den mir Lathander eingab aber ohne die Materialien, hatte es keinen anderen Effekt, als dem Toten zu gedenken – mögen die Götter sich seiner Seele erbarmen und ihn aus dieser Eishölle zu sich nehmen. Wie es überhaupt zu dem Vorfall kam, wurde uns leider von den Halbriesen verschwiegen, wir erfuhren durch gezieltes Nachfragen jedoch, dass da draußen weitere Humanoiden lebten, die gerne Leute töten – in diesem Fall unglücklicherweise Blaukralle.
Das Sandmännchen: Ein paar Tage später bot sich uns ein ungewöhnlicher Anblick – die anderen Schlossbewohner führten einen Tanz auf und führten eine sonderbare Choreografie durch. War wohl so eine Art ritueller Tanz um die bösen Eisgeister zu besänftigen oder so. Es sah etwas komisch aus, wie in einem alten Bollywood-Film aber wenn es die Gemüter beruhigte, erfüllte es seinen Zweck. Welcher hoffentlich nicht der war, ein riesiges Sandmännchen zu beschwören, dass wild um sich schlug und Leute angriff – genau das tat es nämlich. Während Panik ausbrach und die anderen Bewohner aus der unmittelbaren Umgebung des Sandmonsters flohen, stellten wir uns dem staubigen Ungetüm entgegen. Allen voran Hara und ihr Har… ihre Männer – welcher Pfeile auf das Ungetüm schossen, die… absolut gar keinen Effekt zu haben schienen. Da musste mehr her und daher ging ich in den Super Sayajin Modus und schuf eine Leuchtkugel, die für mich dem Vieh eine überbraten sollte.
Yggdra lenkte die Gestalt mit seinen Angriffen auf sich, Hara und ihr Har… ihre Männer schossen Pfeile, die gelegentlich andere trafen und ich feuerte ein Kamehameha mit einschlagendem Erfolg auf das Ding, was so dermaßen erfolgreich war, dass es direkt auf mich einschlug und mir die Luft aus den Lungen presste und das Bewusstsein raubte. Als ich wieder zu mir kam, standen meine Kameraden um mich herum und schauten ganz besorgt drein. Da mir immer noch der Atem für Zauber wegblieb, legte ich zumindest meine Hand auf, um mich allein durch meine heilige Kraft zu heilen, was mir zumindest ermöglichte, alle anderen schwer Verwundeten zu versorgen. Ich erfuhr, dass Yggdra den Sandmann nieder gestreckt hatte und das von dem Wesen ein sogenannter Seelenstein zurück blieb, mit dem der Staubsauger wohl beschworen wurde.
Alles Käse oder was: Wie der Stein zu uns ins Schloss kam, war allerdings unklar – ich verdächtigte den Rattenmann, der beim Riesen schon aufgefallen war und ging mit Hara zum Schlepptau zum Riesen, um das zu klären – eine so gefährliche Gestalt in unseren Reihen zu wissen, wäre ein törichter Fehler und so unterhielten wir uns mit dem Riesen, der den Rattenmann aus seiner Arschritze zog – dessen Aufgabe war es nämlich, den Hintern des Riesen sauber zu halten – würg
Dank Hara klappte auch eine einwandfreie Kommunikation und so klärte sich das Missverständnis, dass die Ratte lediglich ein sehr großer Pechvogel war und mit uns hier gelandet ist. Jedenfalls konnten wir ihn als Spion akquirieren, um die Halbriesen zu beschatten, die sich ebenfalls auffällig verdächtig verhielten. Der Rattenmann war wohl eine Art Dieb und in der Kunst des Versteckens bewandert und so würden wir früher oder später die benötigten Informationen erhalten – wo sie ihren Alkohol herbekamen, warum sie sich so verdächtig verhielten und wer ggf. eine Gefahr darstellte.
Ein Hinweis: Wir brauchten Antworten – und so griff ich zu etwas unüblichen Methoden und geleitete Yggdra zum Thronsaal von König Aggdra. Er fragte sich laut, wie wir rechtzeitig wieder zurück kommen würden, was ich mit einem „heute nicht – morgen wieder“ quittierte. Er erinnerte mich an meine Aufgabe, das Wasser für die Leute herzustellen, wodurch mir ein „ups“ entglitt. Ich zuckte mit den Schultern und wir konzentrierten uns wieder auf das wesentliche vor uns. Und mein Instinkt bewahrheitete sich – Yggdra verhielt sich sonderbar und dann steckte er sein Schwert in eines der Waffenhalterungen des Königssarges, was einen Mechanismus aktivierte, der eine verborgene Kammer öffnete und ein gut erhaltenes Buch zutage förderte. Yggdra nahm das Buch entgegen und laß gedankenversunken laut daraus vor:
„Es hat begonnen. Wir sind im Krieg. Alle Fremden müssen sterben. Wir sind durch die unbeugsame Entschlossenheit vereint, sich den wünschen unserer Unterdrücker, der erbärmlichen Fremden und toxischen Verbündeten zu widersetzen, und verfolgen das Ideal des letzten Ausbruchs bis zu seinem logischen Schluss. Wir befinden uns in der ersten Phase des größten und langwierigsten Konflikts der Geschichte. Wir sind überall in der Ebene aktiv. Wir werden unseren Bestrebungen, das ganze Warmblütige Ungeziefer auszulöschen, nie aufgeben. Wir können nicht mehr in Harmonie leben, zusammen oder getrennt, geheim oder offen. Wir können nicht überleben, wenn sie mit ihrem erklärten Ziel unserer Ausrottung fortfahren. Ihr fragt, was unser Ziel ist? Das kann ich mit einem Wort beantworten. Auslöschung. Für sie alle. Auslöschung um jeden Preis. Auslöschung trotz aller Zweifel. Auslöschung trotz aller Fragen über die Zukunft. Auslöschung trotz unserer Unsicherheit. Auslöschung weil dies unsere einzige Überlebenschance ist. Auslöschung jetzt. Auslöschung für immer. Das Überleben unserer Art, das Überleben unserer Unlebensweise, hängt von der vollständigen Zerstörung allen menschlichen Lebens auf der Ebene ab. Dies ist ein Krieg bis zum Ende. Wir sind die letzten Überreste einer mächtigen Heerschar, die nach dem schwarzen Tod von der Inquisition vernichtet wurde. Die meisten von uns wurden zerstört. Wenige überlebten. Wir warteten, formten die Geißel wie einen Preisgekrönten Rosenbusch, vermehrten sie selektiv, um ihre Tödlichkeit, Übertragungsgeschwindigkeit und Ansteckungsrate zu erhöhen. Wir erschufen, aber dann wurden wir verraten. Sie begannen sich auf eine Weise zu entwickeln, die wir nicht vorhergesehen hatten, fanden zu Sünden wie Moral und Mitleid. Wir werden den gleichen Fehler nicht wiederholen. Jetzt sind wir kurz davor, einen Neuen zu entwickeln und er wird in der Luft sein, so gut sie sofort zu infizieren und uns die loyalen Legionen geben, die wir brauchen. Aber zunächst müssen wir die Vorbereitungen Treffen. Wenige Begreifen, was für ein Aufwand es ist, die Apokalypse zu inszenieren. Zeit sich zu erheben! Die Auslöschung ist gekommen.“
Persönliches Fazit: Wow, das laß sich ja so ähnlich wie ein Manifest der Nazis, krass das es solche Leute auch in dieser Welt gab. Und Yggdra war in irgendeiner Weise mit diesen Psychopathen verwandt?! Ich würde ihn wohl in nächster Zeit genauer im Auge behalten müssen. Rückblickend betrachtet stellen sich mir allerdings mehr Fragen als Antworten – wurde der von Pest betroffene Kranke in Cormyr von diesen Auslöschern dorthin gebracht? Wer sind Yggdras Vorfahren wirklich und was hat es mit seinem Schwert auf sich? Welche Geheimnisse würde diese Dimension noch offenbaren und würden wir Ihr jemals entfliehen können? Das und vieles mehr, werte Leser, findet ihr vielleicht beim nächsten mal heraus, also schaltet wieder ein, wenn es wieder ein Abenteuer gibt von Hara und ihrem Har… ihren Leuten.
Während Arabella und Yggdra ihre kleine Orgie bis in den morgen feierten, strahlten Lathanders erste Sonnenstrahlen des Tages auf die nun schlafende Hara hinab. Die Dragonborn kämpfte ausdauernd gegen Ihre Müdigkeit, doch ohne gewisse Hilfsmittel musste Sie dem Ruf der Natur nachgeben und rollte sich neben Maduin auf eines der provisorischen Betten, während der Heiler den Adligen versorgte.
Das magisch generierte Enema rettete dem Bewusstlosen vermutlich das Leben und der Kleriker Lathanders arbeitete hart, um seinen eigenen Maßstäben gerecht zu werden.
Als der Morgen vollends Anbrach und selbst die Musik in der Villa nun eingestellt wurde und die Bediensteten sich daran machten, das absolute Chaos der hochgeborenen Schweinebande von verzogenen Nobelskindern zu beseitigen, wurden nun endlich auch Yggdra und Arabella vor die Tür gesetzt. Während Arabella sich zwischenzeitlich an einem Baum entgiftete, war Yggdra so aufgewühlt, wie ein dreijähriger mit ADHS der sein Ritalin nicht bekommen hatte, dachte sich Maduin. Zumindest hatte er noch klaren Verstand, um einen Wagen zu besorgen, den die beiden Feierwütigen Schnapsleichen energetisch zur Taverne schoben – ein Hoch auf den Hochlandschnee! Maduin fühlte sich wie ein Sklaventreiber, der die feierwütigen Nichtsnutze einen Schritt nach dem nächsten tätigen ließ – andererseits waren sie so wenigstens zu IRGENDETWAS nützlich, da sie nicht nur den besorgten Hochlandschnee verschwendet haben, sondern nicht einmal brauchbare Informationen besorgt haben!
Das ernste Wörtchen konnte jedoch warten, bis alle wieder wach und bei Verstand waren. In der Taverne angekommen beförderte er die 3 unter die Treppe – Yggra wollte anscheinend weiter bei Arabella bleiben, um Socken zu stopfen – Maduin hatte jedenfalls für diese Nacht genug von dieser Gurkentruppe.
Schnaubend stapfte er zu seiner Unterkunft und ließ sich ein heißes Bad bringen und schrubbte sich mindestens eine halbe Stunde in jeder erdenklichen magischen sowie nichtmagischen Weise ab – so dreckig hatte er sich noch nie gefühlt, seit er in dieser fremden Welt gelandet war. Und so schlief er bis in den Abendstunden, um sich der Erschöpfung und den Wirkungen des Hochlandschnees zu entledigen.
Als er später zur Taverne zurück kam, sah er die Elfe sowie Yggdra schlafen – offenbar ineinandergeschlungen und in ihren Suden und Säften und dem Gestank von Sex – der Anblick erregte Übelkeit in ihm und so reinigte er die beiden mit einem Cantrip, sodass sie beim Erwachen keine derart jämmerliche Erscheinung als seine Gefährten abgeben mögen.
Hara war jedoch wach und die beiden subsummierten das Gelernte: „Der Hochlandschnee wird durch den Tempel des Cyric vertrieben und die Stand von ‚Wiegald von außerhalb‘ beliefert. Das Handelshaus ‚Scatterhawk‘ steckte in der Produktion mit drin, die Herkunft des Hochlandschnees ist höchstwahrscheinlich in einem der Anbaugebiete der Adligen verborgen.“
Mit diesem Wissen gingen Maduin und Hara zur Stadtwache, um Hauptmann Gendion hiervon zu berichten. Dieser lies den Bericht direkt verschriftlichen und händigte ein Schreiben für die Entgegennahme der Belohnung aus – eine magische Waffe aus der Waffenkammer der Stadtwache. Weiterhin erhielten die beiden ein Abzeichen als „Ehrenmitglieder der Stadtwache“, welches bei Bedarf für zukunftige Aufträge genutzt werden konnte. Bezüglich der Freisprechung Maduins bot Gendion an, dies zu belassen, wie es derzeit war, um ggf. zukünftige Zusammenarbeit dahingehend auszunutzen. Widerwillig willigte Maduin ein und Hara und er erhielten Informationen zu einem weiteren Auftrag im Königswald, außerhalb der Stadt, bei der Siedlung „Arabel, wo Goblins und Orks sich in alten Ruinen niedergelassen hatten – mit einer Belohnung von 100-1000 Gold je Kriegsbanner. Die beiden Söldner berieten sich kurz und teilten mit, dass sie dies mit dem Rest der Party besprechen würden und die Belohnung am Tage holen kommen würden.
Zurück in der Taverne unterhielt sich Hara mit ihren befreundeten Drachengeborenen, welche den Königswald bereits kannten und sich unter der Führung Hara’s anschließen wollten während Maduin bis zum Erwachen der beiden Partymäuschen in seinem Gebetsbuch las (Das aus seiner Sicht eher wie die Geschichte eines Videospielprotagonisten klang und die mit Abstand aufregendste Freizeitbeschäftigung abseits von Drogen und Orgien darstellte).
Als Arabella schlaftrunken zum Barkeeper schlurfte, trank sie doch tatsächlich den hochprozentigen Brandschnaps und man konnte sie sprichwörtlich Feuer spucken sehen, wie es sonst nur ein Drachengeborener konnte – sie war wach.
Als Yggdra nach ein paar Versuchen nun mit pochendem Schädel auch wach wurde, stellte Maduin die beiden zur Rede – was die absurdeste Situation zur Folge hatte: Nicht nur die bodenlose Verantwortungslosigkeit der beiden fiel unter dem Tisch, sondern auf die teils unangemessenen sexuellen Akte während des Auftrags angesprochen stürmte die Elfe aus der Taverne und der Mensch ihr hinterher (der scheinbar aufgrund des gesamten Drogenkonsums Erinnerungslücken hatte).
Man sollte meinen, eine über 100 Jahre alte Elfe hätte genug Lebenserfahrung, mit derlei Situationen umzugehen aber scheinbar war die Elfe behüteter aufgewachsen als ein Goldenes Ei einer Henne während der Brutzeit.
Zwar konnte ein ernsthaftes Gespräch später die Wogen glätten und man entschied sich gemeinsam, den Auftrag im Königswald anzunehmen, doch die Hoffnung, die Gruppe an den Erfahrungen wachsen zu sehen, wurde offen kommuniziert. Auch die Belohnung wurde offen kommuniziert, das Gold sollte fair in der Gruppe aufgeteilt werden, doch die Waffe aus der Waffenkammer wurde der Elfe überlassen, die während dieser Mission wortwörtlich vollsten Körpereinsatz gezeigt hatte.
Arabella entschied sich für eine Magische Armbrust, die der Waffenmeister ihr erklärte, während Maduin sich mit einem der Stadtwachen zum Kerzenlichtdinner verabredete.
In der Nacht vor dem Aufbruch erwachte Maduin, der ein letztes Mal vor Verlassen der Stadt im Sinne der Gruppe handeln wollte, um die Beobachter aus dem Untergrund auf eine falsche Fährte zu locken.
Der Versuch Maduins endete darin, dass er zum Hafen floh, bei dem seine Verfolger ihm einen Sack überstülpten und er nach einem dumpfen Schlag das Bewusstsein verlor. Er konnte nur hoffen, dass seine Gruppe ihn finden würden, solange er noch in einem Stück war. Ihm sollte später der Schädel pochen, wie bei einem Kater…
Abschlussbericht des Diplomaten Cipher Zaabiz (The Legacy of the Grey Guardians)
„…“
In den Katakomben Lantan’s entledigten wir uns der Verteidigungsstreitkräfte des Abolethen – welcher das Ableben unserer Diplomaten verursachte und versuchte die Kontrolle über die Regierung Lantan’s an sich zu reißen. Die Untergebenen des Abolethen waren zum einen Elementare, zum andern scheußliche Krabbenwesen, die aber ob ihrer geringen Intelligenz keine große Herausforderung für meine Gruppe darstellte.
Die letzte Bastion stellte eine Hydra dar, welche jedoch durch einen Flammenzauber unserer Klerikerin und meiner Unterstützung keine große Herausforderung darstellte. Nun standen wir dem Ungetüm gegenüber bzw. blickten auf einen Fleck voller Wasser. Nach einem Augenschlag jedoch verwandelte unsere Wassernixe Olalee dies zu einem Flecken Erde, welcher trockener nicht sein konnte – der Aboleth fing an, zu ersticken und ich nutzte diese Gelegenheit. Ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich, indem ich mich mit einem Trank des Vergrößerns seine Ausmaße annahm, mich dann zu ihm teleportierte und dann versuchte, ihn mit meiner Kette zu umschlingen. Panisch schlug der Aboleth um sich, doch mein Schildzauber konnte dessen letzte Verzweiflungsschläge absorbieren, sodass die Gruppe vereint dem Scheusal den Rest gab. Mit ein paar gekonnten Schwerthieben trennte ich dem Ungetüm den Kopf ab, welchen ich sogleich in einem Beutel in meiner Bag of Holding verstaute und mich zu meinen Gefährten teleportierte.
Es war geschafft, der Einfluss des Abolethen war gebrochen. Von der Verräterin Ordrade, die aus Überzeugung mit dem Abolethen zusammenarbeitete, war keine weitere Spur zu finden. Dafür bargen wir all die Schätze und Reichtümer, die Abenteurern gehörten, die dem Abolethen in der Vergangenheit zum Opfer fielen. Mit dem gebrochenen Einfluss des Abolethen entfaltete sich eine Massenkonfusion auf der Insel, sodass wir eine zeitnahe Abreise planten.
Jedoch konnte meine Wenigkeit nicht nur die Asche der Verstorbenen bergen, sondern einen Handelsvertrag im Sinne Tiefwassers aushandeln, der für unsere Region eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit sowie Lebensqualität mit sich bringt.
Um die Technologie (Boiler zur Wassererhitzung durch Maschinen, ohne offenes Feuer oder Magie; Emeralde, die eine weitläufige Kommunikation ohne Magie ermöglichten) zu nutzen, stellte uns Lantan weiterhin ein Team aus Gnom-Technikern zur Verfügung, die neben Ihrer Tätigkeit als Austauschschüler die Künste der Magie in Tiefwasser studieren werden. Den gleichen Handelsvertrag konnte ich für die Kerzenburg aushandeln. Ich erinnere hierbei an unsere Verpflichtung, die Burg zu reaktivieren und wiederaufzubauen. Ich bin sicher, dass diese Boiler und Emeralde für die Kerzenburg von unschätzbarem Wert sein werden und Gnomtechniker sind eine kulturelle Bereicherung für die Region.
Im Gegenzug für die Techniker und Techologien habe ich Lantan ein Austauschprogramm zur Ausbildung der Gnome in den Künsten der Magie sowie ein Handelsabkommen von Bodenschätzen aus den Regionen von Tiefwasser bzw. der Kerzenburg vorgeschlagen. Aufgrund der immens profitablen Natur des Abkommens für beide Seiten entschied ich mich, dies mit einem Handschlag zu besiegeln.
Ein Schreiben der Lantan’schen Regierung, welches meinen Bericht bestätigt, liegt anbei, sowie die Rechnung der Spesen, die durch die Umsetzung des Auftrags zustande gekommen sind. Wir entschieden uns, zeitnah nach Erledigung aller Details abzureisen. Während unserer Mission erfuhren wir von Ordrade, dass in der nahen Zukunft ein Angriff von Mindflayern stattfinden soll. Ich ersuche euch hiermit, die Verteidigung der Stadt zu verbessern und durch die von mir ermöglichten Handelsverträge eure Ressourcen und Möglichkeiten zu nutzen.
Folgende Empfehlung möchte ich für meine Gefährten aussprechen:
Der Mensch und Faustkämpfer Garry Galloway: Ich bitte um Entfernung seiner kriminellen Vergangenheit aus den Büchern Tiefwassers. Sein Engagement und seine Hilfe haben erheblich zur Lösung der Mission beigetragen.
Die elfische Fährtensucherin Mialee Aloro: Sie ist eine intelligente und talentierte Gefährtin, welche mit Ihrem empathischen Feingefühl zur Entspannung der diplomatischen Verhandlungen beigetragen hat und mich dabei unterstützte, die Handelsverträge mit Lantan auszuarbeiten und abzuschließen, sowie den entscheidenden Hinweis zum Abolethen zu bergen. Daher empfehle ich die Anhebung ihres Standes zumindest in den niederen Adelsstand oder zum Rittertum. Das Haus Zaabiz wäre erfreut, die Beförderung Mialee’s zu unterstützen.
Die elfische Klerikerin Ola’Lee: Durch ihre Hilfe konnte der Aboleth ohne Verluste erschlagen werden, da sie diesen sprichwörtlich an Land setzte und sie stellte eine Brücke zwischen Lantan und Tiefwasser her. Ihr Verdienst kann nicht hoch genug gelobt werden, daher würde ich es sehr begrüßen, wenn sie eine Bürgerschaft erhält – als Ehrenbürger Tiefwassers, da sie nun gedenkt, sich vorerst in Tiefwasser niederzulassen.
Wesir ibn Drale aus Amn: Es gab Momente, da war ich mit meiner offenen Diplomatie an meine Grenzen angelangt. Dank Wesir konnten wir auf „subtilere“ Alternativen der Informationsbeschaffung und Diplomatie zurückgreifen. Ihm war es zu verdanken, dass wir den Abolethen mit angemessener militärischer Präsenz entgegentreten konnten – ohne sein tun hätte die Verräterin Ordrade möglicherweise eingegriffen. Auch für ihn würde ich mich freuen, wenn er zum Ehrenbürger Tiefwassers ernannt wird.
Cipher Zaabiz, Held von Tiefwasser: Verehrte Lady Silverhand, hiermit informiere ich euch darüber, dass ich in nächster Zeit in der Kerzenburg zugange sein werde und dort beim Aufbau helfe. Nicht nur leben dort einige meiner engsten Freunde, auch eine Person, die mir im Herzen nahe steht, lebt dort und ich möchte mehr Zeit mit ihr verbringen.
Grämt euch nicht, meine Gegenwart wird die Kerzenburg sehr viel sicherer machen und die enge Bande zwischen Tiefwasser und der Kerzenburg vertiefen. Ich werde mein möglichstes tun, um die Handelswege dort sicherer und nutzbarer zu machen und den Aufbau der Burg voran zu treiben.
Ich hoffe, ich konnte euren Auftrag zur Zufriedenheit erfüllen.
Vermutungen und Verhandlungen (The Legacy of the Grey Guardians)
So stand ich am nächsten Morgen wie versprochen am Denkmalplatz und spielte auf meiner Harfe, in der Hoffnung, meine Freunde bald wiederzusehen, als mich plötzlich ein – im Vergleich zu den schönen Elfen und kindlichen Gnomen – recht schmuddeliger Mann ansprach, ich hielt ihn für einen Obdachlosen, doch es stellte sich heraus, dass es mein alter Freund Wesir war, der recht intensiv nach Algen und Meerwasser roch. Einen Cantrip später sah er frisch poliert aus und verstömte einen angenehmen Hauch von Minze, sodass ich mich in dessen Gegenwart zumindest blicken lassen konnte. Er bat mich, ihm zu folgen, sodass wir allesamt gemeinsam rekapitulieren konnten, was seit unserer letzten Trennung geschehen war und inwieweit wir jeweils erfolgreich gewesen sind.
Tavernentalk
In der Taverne angekommen, waren bereits alle anderen anwesend, selbst meine entzückenden Show Girls, Olalee und Mialee, welche mir dank ihrer femininen Eigenschaften wesentliche Unterstützung bei den Ermittlungen haben zukommen lassen. Das sollte nicht ungeachtet bleiben. Ich lieh Mialee zur Probe meinen Ring der Schnelligkeit aus, und brachte den Vorschlag direkt im Beisein aller Anwesenden vor, sodass es nicht zu missverständnissen kommen würde und ich bei Ihrem Kauf später dann das Gold bekommen würde.
Wesir berichtete das Erlebte und auf Nachfrage erzählte er, dass die Gruppe die Peryton freigelassen hatte – was nicht teil der Abmachung war aber darum würde ich mich später kümmern müssen.
Jedenfalls konnten Wesir und Stormy Kontakte zum örtlichen Militär herstellen, welche aufgrund gnomischer Technologie überragende Kommunikationskanäle verfügten, eine Eigenschaft, von der Tiefwasser erheblich profitieren könnte, wenn ich geschickt verhandelte. Olalee und Mialee hingegen untersuchten die Konflikte und Anspannungen zwischen den Mondelfen und den Gnomen – eine Situation, welche durch den Fokus der Elfen auf Magie und damit deren Machtanspruch in Lantan entstanden ist und die Gnome, die zwar ihre Technologie liebten aber nur in der zweiten Reihe mitspielen durften, für erhebliche Frustrationen sorgte. Garry war währenddessen relativ still und blass und schrie sogar auf, als ich einmal den Verdacht äußerte, dass an dem Tod der Botschafter ggf. andere Kreaturen wie Mindflayer beteiligt sein könnten. Und so ging jeder ans Werk, weitere Nachforschungen zu betreiben, bis auf Garry, der als perfekter Köder wohl Kontakt mit einem Feind hatte und sich deshalb erholen musste. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie praktisch so ein lebender, resilienter Köder ist.
Ich machte mich jedenfalls mit Mialee im Schlepptau, nachdem diese wohl mit ihren Nachforschungen nicht sonderlich weiter kam, zum Schloss des Ayrar und forderte eine Audienz ein, um die Erkenntnisse zu rekapitulieren. Da ich heut morgen nichts gefrühstückt hatte, knurrte mir etwas der Magen und ich war leicht kurz angebunden.
Lanterns Pracht
Yelric war überaus freundlich zu uns und ich berichtete, was wir durch die Befragung der Toten herausgefunden haben und äußerte den Verdacht, dass Frau Automata im Tod meiner Landsleute involviert gewesen sei und bat ihn, ein Verhör durchführen zu dürfen, notfalls auch mit einem Zirkel der Wahrheit und einem Befehl, um ggf. ein Geständnis aus ihr hervorzubringen. Dies stieß beim Ayrar auf wenig Gegenliebe und er verwies mich verärgert der Hallen, während Mialee dort verweilen durfte. Ein kurzes Nicken ihrerseits in meine Richtung signalisierte mir zumindest, dass Sie mein Anliegen und die Prüfung der Automata auch ohne mich bewältigen würde.
Da Stormy und Wesir ihr Ding in den Hintergassen und vermutlich auch Kanalisationen machten und die Damen mit dem Pudern ihrer Nase beschäftigt waren, begab ich mich in mein Hotelzimmer und fing an, produktiv zu werden. Ich arbeitete mich durch alle 3 Bände durch, die wir in der Botschaft gefunden haben und kombinierte das bisher erlebte mit den Notizen und Aufzeichnungen, die ich in den Bänden fand. Sie handelten von Hexen, Mindflayern und Abolethen, 2/3 kannte ich bereits durch frühere Begegnungen.
Die Umstände des Todes in der Botschaft, das abweichende Verhalten der Betroffenen sowie Garrys Reaktion zu Mindflayern, als auch die dokumentierten Albträume der Bewohner als auch Hinweise zu telepathischer Kommunikation wie Projektionen von Gedanken als auch die Tatsache, dass Lantan ein Inselstaat und dadurch stark an Wasser gebunden ist, entlarvte den „Täter“ umso deutlicher: ein ABOLETH. Das machte meinen Verdacht gegenüber Frau Automata obsolet, denn es war der Aboleth.
Aboleth
So bereitete ich alles für eine weitere Audienz gleich morgen vor. Nicht nur eine Entschuldigung meinerseits stand an, es musste schnell gehandelt werden, bevor die Kreatur weiteren, erheblichen Schaden anrichten würde. Mir kribbelten die Fingerspitzen beim Gedanken, einer solch exotischen Kreatur im Kampf gegenüber zu stehen und ein rechtschaffenes Urteil zu dessen Verbrechen zu vollstrecken und dies in einer Ballade festzuhalten, welche meines Gottes Milil als würdig erachtet werden konnte. So schrieb ich den Abend durch, um sämtliche Vorbereitungen zu dokumentieren und Pläne zu schmieden, wie man diesem Ungetüm bestmöglich das Handwerk legte.
Drei Diplomaten und eine Verschwundene Botschaft (The Legacy of the Grey Guardians)
– Eine Mörder-Mysterie
Am Bord des U-Bootes machten wir uns mit den Schwankungen vertraut. Wir hatten eine Woche bis zur Ankunft in Lantan – genug Zeit, um aus unserem ungeschliffenen Diamanten Mia Lee eine echte Lady zu machen.
So brachte ich ihr nicht nur die Etikette der Adligen bei, sondern gab ihr auch Tanzunterricht sowie Körper- und Haltungsschule und – zu meiner als auch unser aller Verzückung – Mia Lees scheinbar erste Begegnung mit einem Korsett. Sie war ein Naturtalent und lernte in Windeseile, wie man während des Tragens eines Korsetts atmet und sogar spricht. Aber all die anderen Dinge hatte Sie natürlich auch in Windeseile verinnerlicht.
Eine derart aufmerksame Schülerin, die selbst Anekdoten verinnerlicht und anwendet, ist sehr lohnenswert, zu unterrichten. Und so ging die Woche schneller vorüber als erwartet. Ich hatte sogar Zeit, meinen Glauben weiter zu vertiefen und mir bisher verschlossene Erkenntnisse zu offenbaren.
Sei es der Golem oder die Peryton der anderen Gruppe oder der generelle Einfluss dieser Reise, ich hatte das Gefühl, mich weiterzuentwickeln. Ich stellte mir die Frage – als Paladin, mit welchem Reittier möchtest du eine engere Verbindung eingehen, wenn wir wieder an Land sind? Die Frage würde ich mir beantworten, sobald wir wieder angelegt haben.
Tatsächlich erreichten wir einen Unterseehafen, unterhalb von Samber, mit dem Beinamen „Sashelos“. Dort wurden wir von Tordove Ulastra, der „Außenministerin“ Lantans und Mondelfe, begrüßt.
Zugegen war eine weitere Mondelfe in blauen Gewändern, die sich als Ostrade vorstellte, Olalees direkte Vorgesetzte und Vorsteherin ihres Kultes.
So graziell und ehrehrbietend wie möglich geleitete ich Mia Lee von Bord in den Hafen und wir nahmen uns die Zeit der politischen Formalitäten, bevor wir zu konkreteren Besprechungen übergingen.
Tordove wollte uns direkt zu den Regierenden Lantans bringen, doch ich lehnte ab, mit der Begründung, zunächst präsentierbar sein zu müssen, bevor es eine mögliche Zusammenkunft gäbe.
Dem wurde zugestimmt und wir wurden zunächst von Ola Lee’s Orden genährt. Nicht unbedingt das beste Essen aber es machte satt und Ostrade bot uns mit etwas stolz etwas Seegras an und betonte verzückt, wie unabhängig sich ihr Orden ernähren konnte. Ich dankte ihr und versuchte, so gut es ging, meinen Ekel bezüglich der Essgewohnheiten vor Ort zu verbergen.
Tordove fragte, ob wir noch etwas bräuchten, uns wurden bereits Zimmer im besten Hotel der Stadt reserviert und uns würde es an nichts fehlen.
Ich entgegnete, dass wir einen Stadtführer benötigen würden, um uns mit angemessener Kleidung vor Ort auszustatten, wenn möglich 5 Schriftrollen des Zaubers „Tote befragen“ und die Berichte, die doch bitte ins Bekleidungsgeschäft gebracht werden sollten, sodass ich diese bereits vorab bereits lesen konnte, wenn wir beim Allah und dessen Anhang vorsprechen würden.
Olalee erinnerte mich an mein Versprechen, ihr auch ein Kleid zu kaufen und ich scherzte, dass ich ihr gerne ein Kleid angemessen für eine Magd besorgen würde. Leicht verärgert puffte sie ihre Wangen auf und stapfte davon, um Vorbereitungen ihres Ordens zur Teilnahme an der Versammlung zu treffen. Ich habe selten eine so hübsche Elfendame sich wie ein kleines Kind benehmen sehen. Der Scherz hatte sie wohl härter getroffen als erwartet.
Glücklicherweise bot uns Ostrade 5 Ihrer Schriftrollen zur Nutzung an, jedoch konnten Sie aktuell keine weiteren herstellen, sodass wir anderweitig diesen Nekromantiezauber auftreiben müssten. Wir wurden hierbei auch mit den religiösen Ansichten des Ordens konfrontiert, dass Tote eigentlich zu ruhen haben, aufgrund der brisanten Umstände jedoch eine Ausnahme gemacht würde.
Grundsätzlich ist Magie weder gut oder böse, so auch Nekromantie. Neigte diese Schule jedoch dazu, Opfer von Missbrauch für das Erschaffen von Untoten zu sein. Hierin waren wir uns einig und ich versicherte, die Schriftrollen ehrenhaft zu nutzen und nicht für finstere Zwecke zu missbrauchen.
Kurz darauf wurde uns die Gnomin Trihani vorgestellt, welche unsere Stadtführerin sein sollte. Mit dem Herausschreiten aus dem Untergrund in die Sonne des Tages erblickten wir eine Stadt so wundersam wie wunderschön vor uns, den Hügel hinab. Das war der perfekte Moment, um zu bestimmen, was mein neues Reittier sein würde. Der Weg hinab in die Stadt von dieser Grotte würde etwas 10-15 Minuten dauern und während Mia Lee und Trihani voran schlenderten, beschwor ich das Ross meiner Träume.
In den Erzählungen Milils heißt es, dass er sowohl auf Einhörnern als auch Pegasi ritt. Beides anmutige und wunderschöne Existenzen. Da ich mich jedoch nicht entscheiden konnte, was mir eher lag, beschwor ich von der celestischen Ebene ein Pegacorn, das ich auf den Namen Silberschwinge taufte und ab sofort nutzen würde. Das war viel schöner, besser und legendärer, als so ein Peryton je sein würde. Das hatte Abdul nun davon. HA!
In der Stadt zog Silberschwinge den ein oder anderen Blick auf sich und ein paar Kinder kamen, um das schöne Tier etwas zu streicheln. Silberschwinge genoss die Aufmerksamkeit und ich ließ ihn vor dem Bekleidungsgeschäft stehen, denn er konnte sicher gut selbst auf sich aufpassen mit Horn, Hufen und Flügeln.
Wir entschieden uns für ein Smaragdgrünes Kleid und passenden Schmuck für Mia Lee sowie ein Meerblaues Kleid und eine aquamarine Haarbrosche für Ola Lee. Ich selbst kaufte einen silbernen und goldenen Smoking mit jeweils passenden Ohrringen. In der Zwischenzeit traf ein bediensteter Kurier ein und übergab eine Vielzahl an Dokumenten, welche wohl die Berichte zusammen fassten. Der arme Kerl war so außer Atem, dass er fast das Bewusstsein verlor, daher legte ich meine Hand auf seine Schulter und nahm die Erschöpfung von ihm. Dankbar verabschiedete sich der gute Mann und machte sich prompt von dannen.
Als nächstes zeigte uns Trihani ein Magiegeschäft, in der Hoffnung, wir würden dort die restlichen benötigten Schriftrollen finden. Unglücklicherweise war der alte Ladenbesitzer und seines Zeichens Mondelf nicht im Besitz der benötigten Schriftrollen, da er, wie viele andere Zauberkundige, die Schule der Nekromantie verpönten.
Ich erinnerte den guten Herrn, dass es auch positive Nekromantiezauber gäbe wie „spare the Dying“ und „Gentle Repose“, die häufigere Verwendung von Klerikern fänden. Nach einer kurzen Diskussion bot uns der Ladenbesitzer eine Kontaktkarte an und gab uns den Namen Torbeus, Besitzer des „Verkrüppelten Seemans“, der am ehesten hatte, was wir brauchten. Dafür versprach ich ihm, ggf. Schriftrollen für Heilzauber anzufertigen, sofern ich dazu ausreichend Zeit finden würde.
Nachdem wir die Einkäufe beendet hatten, nutzten wir die restliche Zeit noch für etwas Sightseeing. Zum einen war da das Denkmal der 5 Weisen, 5 Menschenstatuen, die einen Zeitzauber sprachen, um Lantan als Insel in die Zukunft zu teleportieren – was nach den Angaben der hiesigen Bevölkerung zum Ableben der Menschen durch deren Opferung in Form eines Blutmagie-Rituals zur Folge hatte, sodass fast ausschließlich Gnome und Mondelfen auf Lantan anzutreffen waren. Trihani zeigte uns auch das Ordenshaus von Gond und die Marktstraße, bei der wir einige Leckereien erwarben.
Zudem hatte Lantan ein orientalisches Flair, dass ich allenfalls von Wesirs Heimat erwartet hätte. Exotisch jedoch wunderschön anzusehen. Am hiesigen Park rasteten wir etwas und während Mia Lee die Sonne genoss, nutzte ich die Zeit, um die Berichte zu lesen. Als ich auch damit fertig war, kamen viele der hier Lebenden wohl von ihrer Arbeit und so spielte ich eine Ballade über unseren Kampf gegen den Tiefseegolem und ließ die eine oder andere schelmische Anekdote über Garry mit einfließen, was mir prompt etwas Silber und Gold in die Kasse spülte.
Auf dem Rücken von Silberschwinge zurück ins Hotel getragen machten Mia Lee und ich uns direkt an die Vorbereitungen zur Vorsprache im Regierungspalast. Sie sah so umwerfend aus, dass selbst ich verlegen errötete. Sie modifizierte ihr Kleid so gekonnt, wie nur eine Meisterschneiderin es vermocht hätte. Es hat seine Vorteile, eine lange Lebensspanne zu haben. Mein Silbersmoking komplementierte hierbei ihre Erscheinung, sodass wir uns wie ein Paar aus Tag und Nacht ergänzten.
Ein kurzer Ritt auf Silberschwinge und wir standen vor den Toren des imposantesten Gebäudes des gesamten Inselstaates. Wesir hätte sich hier bestimmt mehr als nur wohl gefühlt. Trihani brachte uns in die Haupthalle und stellte uns den unbekannten Noblen und Noblessen vor, allen voran, das Staatsoberhaupt, Yelric Pevron, Allah von Lantan.
Während des freundlichen Geplänkels konnte ich Ola Lee ausfindig machen, die ein klein wenig aufgeregt zu sein schien. Die Nervösität, zwischen so vielen wichtigen Leuten zu sein, setzte ihr wohl zu. Umso freudiger blickte sie drein, als sie ein Päckchen von mir erhielt und Mia Lee sich prompt bei ihr einhakte, um ihre Ordensgewandung gegen ein Kleid einzutauschen, dass für diese Veranstaltung mehr als nur angemessen war. Die beiden Damen erweckten durchaus Eindruck, als sie zurück kamen, gaben die eine oder andere Person doch anerkennende Laute und Blicke von sich. Mein Plan ging damit vollumfänglich auf.
Wir wurden sogar als Ehrengäste rechts und links vom Allah gesetzt, eine Ehre, die selten Staatsgäste zuteil geworden wäre. Auf der anderen Seite des Tisches fernab befanden sich Ostrade und Ola Lee neben ihr. Ein Indiz für die Brisanz unseres Auftrages, rief ich mir in Erinnerung. Nach dem vorzüglichen Bankett, mit nur den erlesensten Speisen und Tränken gesegnet, ging es zum Geschäftlichen über.
Yelric drückte sein tiefstes Bedauern aus bezüglich der schrecklichen Tragödie, die sich in der Botschaft ereignete. Ich hingegen hatte den diplomatischen Drahtseilakt zu absolvieren, den Allah von den Gesetzen Tiefwassers zu informieren, ohne einen weiteren diplomatischen Skandal zu verursachen. Und so erklärte ich, dass anhand der vorliegenden Umstände eine Geldstrafe von etwa 11000 Gold für das Ableben der in der Botschaft ansässigen und ggf. die Todesstrafe oder aber 10 Jahre Haftstrafe für die Regierenden Lantans auf den Spiel standen. Dies führte wie erwartet, zu unruhigen Reaktionen. Nachdem ich jedoch versicherte, dass eine abschließende Entscheidung erst nach Abwägung und Prüfung aller neugewonnenen Erkenntnisse getroffen würde und diese Entscheidung möglichst einvernehmlich zwischen Lantan und Tiefwasser erfolgen sollte, allein schon, um einen möglichen Krieg zu vermeiden – dies führte zu einem beidseitigen Verständnis und einem Bündniss, um das Unglück aufzuklären.
So gingen wir noch einmal durch, was sich genau ereignete: Eines Nachts vor ein paar Wachen hörten die Wachen schreie und Kampflärm aus der Botschaft. Aufgrund der bisherigen Verträge war den Wachen unter keinen Umständen, auch nicht in Notfällen, ein Eingreifen in die Botschaft Tiefwassers gestattet. Aufgrund der Brisanz der Angelegenheit musste schnell gehandelt werden, und so ließ Ordrade, die Herrin Ola Lee’s die Zeit für die Botschaft und deren Interior einfrieren und schickte dies in die Zukunft, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Priesterin den Zauber aufheben würde. Dabei nutzte Sie die residuelle Magie der 5 Weisen, mit der einst ganz Lantan in die Zukunft geschickt wurde. Ein weiterer Magier, Lyosys Falgarion, ein Fernsicht-Spezialist blickte in die Räumlichkeiten der Botschaft, fand dort jedoch nur Tote, bevor Ostrade das Gebäude zurück in die Zukunft beförderte.
Anhand der Dokumente war tatsächlich klar, dass ein Eingreifen Lantans selbst in Notfällen ausgeschlossen war. Die Vereinbarung hierzu lag schriftlich vor. Warum ein Oberhaupt einer Botschaft so etwas einrichten ließ, war mir schleierhaft, jedoch auch ein Indiz, dass meine Intuition bestätigte, eine Aufteilung in zwei Gruppen die strategisch richtige Entscheidung gewesen war.
Das fasste es im Großen und Ganzen zusammen. Und so vereinbarten wir für den Folgetag die Aufhebung des Zeitzaubers, um die Untersuchung des Tatortes durchzuführen und die Wachen noch zu Details zu befragen.
Eine geruhsame Nacht und ein köstliches Frühstück später befanden wir uns vor dem Anwesen, auf dem offenkundig die Villa fehlte. Wachen schützten vor neugierigen Blicken und während Ostrade ihr Ritual durchführte, unterhielt ich mich mit den Wachen, die mir bestätigten, dass der Kampflärm zunächst von oben gekommen war und nicht von der Pforte. Dies deutete darauf hin, dass der Täter kein Eindringling gewesen war, sondern Mitglied der Botschaft. Ein lautes Beben verkündete die Wiederherstellung des Gebäudes, sodass ein Betreten des Objektes zur Untersuchung nun endlich möglich war.
Zum Zwecke der Identifikation erhielten wir eine Liste mit den Personen der Botschaft und jeweils eine kurze Beschreibung. An unserer Seite befand sich auch Ola Lee, die Mia Lee und mir zur Hand gehen sollten. Wir vereinbarten ein strategisches Vorgehen: Während Mia Lee die Todesursache jeweils feststellte und die Personen identifizierte, als auch die Mordwaffen sicherstellte, schaute ich mit meiner magischen Sicht nach magischen Gegenständen, Giften und Krankheiten als auch okkulten Einflüssen.
Dadurch konnten wir feststellen, dass die Verstorbenen ausschließlich durch Gewalteinwirkungen starben und weder Krankheiten, Gifte oder magische Einwirkungen umgebracht wurden. Auffällig war, dass es sich bei den Mordwaffen zum Teil um mundäne Gegenstände wie Gabeln oder Löffel, Kerzenhalter und Küchenmesser handelte. Der starke Blutgeruch machte die Untersuchung nicht einfacher, die ganze Botschaft war getränkt vom Gestank metallener Körperflüssigkeiten und gefärbt von Unmengen an Blut.
Ich fand zudem einen magischen Schrank, der durch Magie gesichert und somit nicht so einfach zu öffnen sein würde – ein mögliches Indiz für den Angriff in der Botschaft. Das Rätsel, mit 10 Magneten in einem Glas auf dem Tisch und einem Zettel mit einem Stern unter dem Schrank lautete: 4 in 5 im Stern. Dies ließ uns eine halbe Stunde lang Knobeln und überlegen, doch konnten wir uns letztlich durchsetzen und das Rätsel lösen, waren Mia Lee’s Überlebenskunde und Sternendeuterei und mein Wissen um Arkane Formeln und Geometrie eine deutliche Erleichterung zur Lösung des Rätsels. So bildeten die 10 Magneten 5 Linien mit je 4 Magneten, um ein Pentagram abzubilden. Der Tresor öffnete sich frohlockend und wir nahmen 3 Folianten an uns, die möglicherweise weitere Hinweise später bieten würden: Ein Archiv über Mindflyer, eine Enzyklopädie über Hexen und eine Abhandlung über Abolethen. Recht finstere Lektüre für eine Botschaft Tiefwassers.
Weiterhin untersuchten wir das Archiv als auch das Zimmer des Botschafters nach auffälligen Dokumenten. Ins Auge fielen hierbei Bestellungen von Uhrwerkgolems an Adlige nach Tiefwasser – was nicht im Namen der Botschaft sondern private Investitionen zu sein schienen. Der Hersteller wurde mit dem Namen „Automata“ beschriftet. Mia Lee teilte mir hierbei mit, was Ola Lee zum einen im Hafen zum anderen beim Bankett aufgefallen war, die besagte Person Quira Automata wurde mir sogar persönlich vorgestellt.
Nun kamen wir zu unserem letzten Teil der heutigen Untersuchung, die Verwendung der Schriftrollen. Mia Lee lehnte ab, die Schriftrolle selbst zu wirken und überließ die grausige Durchführung meiner Wenigkeit. Wir entschieden uns für ein kongruentes System von Fragen, welche wir allen Toten stellen würden: 1. Wie lautet dein Name. 2. Wie bist du gestorben. 3. Wer hat dich umgebracht. 4. Was ist der wertvollste Gegenstand in der Botschaft, für den es sich lohnt, alle umzubringen. 5. Wer profitiert am ehesten vom Tod aller in der Botschaft.
Küchenhilfe – Venhophe, 2. Stich ins Herz, 3. Darvone – 4. fragte ich: Wer hat dich mit den Morden beauftragt: Quiera? 5. Warst du bei dem Ermorden der anderen in der Botschaft bei klarem Verstand?: „Ich war gar nicht…“
An dieser Stelle beendeten wir das Verhör. Wir hatten zunächst genug Material gesammelt, um zumindest eine Beteiligung besagter Quiera Automata festzustellen. Wir untersuchten die genannten Gegenstände und stellten fest, dass das Klavier von einem Artificer namens Danak Tar hergestellt wurde und einen vorzüglichen Klang hatte. Die Weinflasche steckte ich auch sogleich als wichtiges Beweismittel ein, dessen Aroma sicher weitere potentielle Hinweise auf den Täter bieten könnte.
Am Ende der Untersuchung gestatteten wir, die Verstorbenen abzutransportieren und ich bat Ostrade, statt einer Bestattung, zunächst die Leichen an einem sicheren Ort zu lagern und wenn möglich das Ritual „sanfte Ruhe“ zu wirken, um die Toten in 10 Tagen erneut befragen zu können. Bis dahin sollten wir genug Material zusammen gesucht haben, um das Ereignis zu rekonstruieren und den Schuldigen festzunehmen.
Bis dahin würde ich jedoch mein Versprechen gegenüber den drei anderen einlösen und am Denkmal der 5 Weisen jeden Mittag meine Harfe spielen. Ein strahlender Ritter auf einem Pegacorn, der vor den Rettern Lantan jeden Mittag eine Serenade spielte – dieser Anblick würde sich sicher herumsprechen, dachte ich mir. Ich hoffte nur, die anderen würden Erkenntnisse gewinnen, welche die Informationen unsererseits ergänzen würden.
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