Der zarte Klang des silbernen Glöckchens drang an Zyrthaas Ohren und riss sie aus ihren betrübten Gedanken.
Zu lange hatte sie gewartet, viel zu lange und ihre bislang im Zaum gehaltene Vorfreude explodierte förmlich. Pures Verlangen flutete durch ihr Inneres und schickte heiße Wellen des Begehrens in ihren Schoß.
Drei schnelle Schritte brachten sie zum Fenster. Vorsichtig schob sie den chiffongelben Seidenvorhang ein kleines Stück beiseite und spähte hinab in den prächtigen Garten ihres Vaters. Ihre grünen Augen suchten im Schein des diffusen Lichtes der magischen Lampen, die den Garten auch zu dieser späten Stunde noch erlebbar machten, nach der Quelle des süßen Klangs. Nichts rührte sich, nur das Wasser rann leise plätschernd die Kaskaden des mannshohen Basaltbrunnens hinab. Ihr Blick zuckte von links nach rechts, suchte die Schatten nach einer verräterischen Bewegung ab. Vergebens. Sie öffnete den Vorhang nun etwas weiter um sich ein größeres Blickfeld zu verschaffen. Aber auch nachdem sie sich aus dem Fenster gelehnt hatte blieb ihr verborgen was sie suchte. Hatte sie sich getäuscht? Hatte sie den Klang des Glöckchens tatsächlich vernommen, oder hatte sie das nur geträumt? Wehmütig seufzend stützte sie ihre Ellenbogen auf dem Fesnstersims ab, legte ihr Kinn auf ihren Handflächen ab und starrte enttäuscht in den Garten.
Von seinem hervorragend gewählten Beobachtungsposten aus beobachtete Na´estiel die nun entmutigt wirkende Zyrthaa und konnte das ihm so eigene, schelmische Gekicher kaum noch zurückhalten. Seine Augen glitzerten bei ihrem Anblick, er war hoffnungslos verliebt.
Es war in einem der Flure des Hauses ihres Vaters gewesen, vor sieben Wochen und drei Tagen, als er sie zum ersten mal gesehen hatte. Damals war er auf dem Weg zum Meister seiner Gilde, Zyrthaas Vater, gewesen um den wöchentlichen Rapport zu erstatten. Die drei Eunuchen die Zyrthaa praktisch rund um die Uhr bewachten, warfen ihm finstere Blicke zu, als sie bemerkten wie Na´estiel ihre Schutzbefohlene anschmachtete. Seit diesem Tage waren sie sich näher gekommen. Sie hatten sich heimlich in der luxuriösen Badeanstalt die Zyrthaa regelmäßig besuchte und auf dem großen Basar getroffen oder einfach da, wo es gerade irgendwie möglich war ein paar kurze Worte aber dafür um so längere Küsse auszutauschen.
Die Angst, von ihren Beschützern bei ihren Techtelmechtel erwischt zu werden, schwebte stets drohend wie das Schwert eines nach Gerechtigkeit heischenden Paladins über ihnen. Doch mit der Zeit verflog die Angst vor Entdeckung und Na´estiel nahm immer größere Risiken auf sich. Heute wollten sie sich das erste mal in den privaten Gemächern Zyrthaas treffen. Ein Risiko, das Na´estiel mit dem Gedanken an das weiche Bett in ihren Räumen nur zu gerne einging. Er war noch nie besonders vorsichtig, wenn es um etwas ging, das er unbedingt wollte…
Das Türschloss stellte nicht wirklich eine großere Herausforderung für den schwarzhaarigen Calishiten dar und
Na´estiel trat in den düsteren Gang, der einmal rund um den Garten des Anwesens führte. Von hier aus sollte es ein Kinderspiel werden in die oberen Stockwerke zu gelangen.
Eine geschwungene Treppe, zwei Ausweichmanöver vor Wachen und drei kleine goldene Gegenständen (die in Na´estiels Gürteltaschen verschwanden) später, hatte er das Stockwerk, das unter den Privatgemächern lag, sicher erreicht und freute sich ob seines Glücks über den reibungslosen Ablauf. Er schlich, seinen Rücken an die steinerne Wand gepresst, eine weitere Treppe nach oben. Vorsichtig. Stufe für Stufe. Darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben und immer wieder lauschend ob jemand kam, erreichte er den ersten Treppenabsatz.
Ein Luftzug an seinem Ohr lies ihn erschrocken herumfahren. Die beiden gehässig lachenden Imp´s die hinter ihm erschienen starrten ihn aus ihren teuflischen Augen an. Ihre mit einer gemeinen Spitze versehenen Schweife zucken gleichzeitig nach vorne und bohrten sich in Na´estiels Hals. Er zuckte mit einem Schmerzensschrei zurück, doch es war zu spät. Das Gift der teuflischen Haustierchen von Zyrthaas Vater tat bereits seine Wirkung. Die Beine des jungen Überlebenskünstlers gehorchten ihm nicht mehr. Er wandte sich zur Flucht und zwei wackelige, ungelenke Schritte später stürzte Na´estiel, unter dem schadenfrohen Gelächter der kleinen Teufel, die Treppe hinunter. Sein Kopf schlug wiederholt und äußerst hart gegen die steinernen Stufen.
Schwärze umfing ihn.
Dunkelheit… Schmerzen… Durst…
Na´estiel schlug erschrocken die Augen auf und stöhnte ob der bitteren Schmerzen die durch seinen Körper zuckten. Er hing an einer Kette, die Handgelenke in eisernen Ringen gefangen und schmerzhaft in sein Fleisch schneidend. Seine Füße baumelten gut zwei Hand breit über dem Boden. Es stank nach Blut, Pisse und Erbrochenem…vermutlich alles von ihm. Er versuchte durch seine geschwollenen Augen etwas zu erkennen, doch im Schein der entfernten Fackeln konnte er nur nackten Fels und eiserne Gitterstäbe erkennen. Panik erfasste ihn. Er zappelte und riss an seinen Ketten, was noch größere Schmerzen hervorrief. Blut lief an seinen Armen herab, tropfte ihm auf den Kopf und in seine Augen. Er wurde erneut ohnmächtig.
Ein gut gezielter Eimer eiskaltes Wasser lies ihn wieder erwachen. Immer noch von der Decke baumelnd hatte sich seine Situation nicht wirklich verbessert. Sein Gefängnis war nun heller, mehrer Fackeln erhellten das etwa 20 m² messenden Kellerverlies.
Ein kleiner Tisch stand etwa zwei Meter von ihm entfernt. Ein hageres, kleines Männlein stand dahinter und legte in aller Ruhe eine armdicke, lederne Rolle auf dem Tisch ab. Na´estiel kannte diesen Mann, zumindest vom Sehen, er war einer der engsten Vertrauten des Gildenmeisters. Erneut biss sich die Panik in ihm fest und er hätte am liebsten laug geschrieen. Doch alles Betteln und Jammern half nichts. Unter mahnenden Worten und der Verkündung, das er ob seiner lästerlichen Frechheit langsam und unter großen Schmerzen sterben würde, bohrten sich Nadeln in seinen Körper, knabberten Zangen an seinen Gliedmaßen und schnitten Messer brennend Wunden in sein Fleisch.
Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war. Tage, Wochen, oder doch nur Stunden? Die Schmerzen, das Blut, der Gestank und das verschwommene, gefühllose Gesicht seines Folteres machten es ihm unmöglich die Länge seines Martyriums abzuschätzen. Eigentlich war es auch nicht wichtig. Er wollte nur endlich sterben, doch er wusste, dass der Mann mit den Zangen noch nicht mit ihm fertig war. Was würde noch kommen? Welche Schmerzen musste er noch durchstehen? Man hatte ihm bereits mit einer glühenden Nadel das linke Auge herausgebrannt. Vermutlich fehlten ihm auch schon ein oder zwei Zehen, was er aber nicht genau sagen konnte, da er einfach zu schwach war um seine Beine anzuheben, sodass er sie betrachten konnte. Die täglichen Peitschehiebe mussten seinen Rücken mittlerweile übel zurichtet haben und die scharfen, mit kleinen Sägezähnen besetzten Messer schnitten immerzu tiefe, brennende Wunden in alle anderen Teile seines Körpers.
Na´estiel war das mittlerweile fast egal. Er hatte mit sich und seinem Leben abgeschlossen. Das schlimmste war, dass sich Zyrthaa kein einziges mal hatte blicken lassen. Wusste sie überhaupt wo er war? Die Ungewissheit zerfrass ihn. Er hoffte auf den Tot, doch die kalten Augen des kleinen Mannes vor ihm, der so genau zu wissen schien wo er schneiden, reißen, bohren und brechen musste, ohne das Subjekt seiner unmenschlichen Arbeit zu töten, sagten ihm eindeutig, dass es noch nicht vorbei war.
Die Tage vergingen. Die Schmerzen blieben. schnipp-schnapp
Zeit wurde nebensächlich, trat in den Hintergrund, verlor jegliche Bedeutung. schnipp-schnapp, schnipp-schnapp
Lärm drang in Na´estiels Bewusstsein und weckte ihn. Sein Folterer kam wohl wieder. Was sonst. Er versuchte sein verbleibendes, klebriges Auge zu öffnen. Das Licht stach wie Nadeln in sein Hirn, drohte seinen Kopf platzen zu lassen. Er gab es auf. Alles was er sehen würde war es nicht wert gesehen zu werden. Er schlief ein.
Erneut wurde es laut um ihn. Er konnte Schreie hören und wie Metall auf Metall schlug. Jemand brüllte schmerzerfüllt auf. Dann Ruhe. Eine der Zellentüren quitschte. Wieder Ruhe. Zwei Stimmen sprachen leise miteinander. Jemand stieß ihn an und Na´estiel zuckte kurz zusammen. Wieder eine leise Unterhaltung. Kettengerassel. Na´estiel spürte wie er fiel. Der Aufprall auf dem Boden raubte ihm das Bewusstsein.
Als er wieder erwachte hatte sich etwas verändert. Seine Schmerzen waren noch da, doch er hatten den Eindruck nicht mehr an einer Kette von einer Decke zu baumeln. Seine Arme schmerzten unerträglich, genauso wie der komplette Rest seines Körpers. Etwas warmes, gut riechendes wurde ihm in den Mund gekippt. Er verschluckte sich und hustete. Eine beruhigende Stimme sprach zu ihm. Er konnte die Worte zwar nicht genau verstehen, doch taten sie ihm gut. Er öffnete sein Auge, das abgedunkelte Licht war erträglich. Das zerfurchte, aber freundliche Gesicht einer alten Frau sah ihn lächelnd an. „Sei gegrüßt, Feind meines Feindes…“
wenn du diesen Brief in den Händen hältst, heißt es mein Sohn hat dich gefunden.
Ich habe ihn zu dir geschickt, da er daheim einige Unannehmlichkeiten hatte und ich mir dachte, dass er mit deiner Anleitung sich vielleicht aus weiteren Problemen heraushalten könnte.
Mein Sohn ist desöfteren nicht in der Lage seine Nase aus Angelegenheiten von anderen Personen herauszuhalten, was leider auch hier sein großes Problem war und daher das Missfallen von bestimmten Leuten auf sich gezogen hat, die ich nicht näher erläutern möchte. Wenn du Fragen hast, frage ihn selber der Naseweis wird es dir schon erzählen.
Bitte passe gut auf ihn auf und sende mir ab und an einen Boten um mir von seinem Zustand zu berichten.
Dies ist die Geschichte von Yurkas Heldenhammer, Runenmagier des Ordens der Runenwächter:
Yurkas wußte nicht mehr viel aus seiner Zeit vor dem Orden. Nur das er im Jahre 1292 TZ geboren wurde. Seine Kindheit verbrachte er im Eiswindtal. An mehr konnte er sich nicht erinnern.
Was war passiert? Nun es war eine Woche nach dem Angriff der Drow auf Mithrilhalle, kurz Nachdem die Brueor Heldenhammer den Duergars und dem Schattendrachen entrissen hatte, als sein neues Leben begann….
Er schlug die Augen auf. Sein Körper war eine einzige Quelle des Schmerzes. Jede Bewegung ließ ihn zurück in die Finsternis stürzen aus der er soeben erwachte. Mit der Zeit vergingen seine Schmerzen, als er nun zu sich kamerkannte er das er sich auf Krankenstation in Mithril-Halle befand. Der Raum war groß mit sanften, warmen Licht beleuchtet. Einige berobte Zwerge liefen zwischen den Betten der verletzten umher. Viele hatten Verletzungen eines Kampfes erlitten. Von dem er nix mehr wusste nur das er dabei war.
Die Kleriker erzählten ihm ein wenig von der Schlacht, dem Sieg den unser König errang und den Preis den der König dafür bezahlte. Doch auch Yurkas bezahlte teuer. Seine Familie überlebte die Schlacht nicht. Sie kamen alle während der Kämpfe um oder erlagen in den Tagen darauf ihren Verletzungen.
Sein Vater kämpfte an seiner Seite als eine Wand einbrach und ihre Gruppe vergrub. Ihn fand man 3 Tage später dem Tode näher als am Leben.
Nach einem weiteren Monat konnte er das Krankenbett verlassen, doch hatte er immer noch leichte Schmerzen und fühlte eine innere Leere.
Als er eines Abends mit einem Krug dunkelstem Ale am heimischen Kamin saß und wieder in traurige Gedanken ersoff, klopfte es kräftig an der Tür. Er öffnete die Tür und sah sich zwei männliche Zwergen gegenüber. Einer schwergerüstet und bewaffnet, der andere berobt und mit einem Stab, welcher mit vielen Runen versehen war, in der Hand halten.
Der Zwerg in den Roben begrüßte ihn und bat um Eintritt.
Noch bevor er antworten konnte traten beide ein. Der Krieger blieb an der Tür stehen, während der zweite Zwerge langsam zum Kamin lief. Erst jetzt bemerkte Yurkas, das hohe Alter des Zwerges. Dieser nahm seine Kapuze ab und Yurkas sah ein Tattoo bestehend aus Runen, den kahlen Kopf bedeckent.
Der alt bat Yurkas sich zu setzen und begann selbst eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über den Orden an deren Ende Yurkas eine Entscheidung zutreffen hatte.
Völlig verstört und doch neugierig setzte sich Yurkas zu ihm an den Kamin und lauschte stundenlang den Erzählungen des alten Zwerges.
Als der alte Zwerg geendet hatte, kam eine umheimliche Stille auf und nur das brasseln des Feuers war zu vernehmen. Yurkas mußte sich nun entscheiden und trat dem Orden bei. Zu dritt verließen sie die Heimstätte von Yurkas und machten sich auf zum Gewölbe des Ordens.
Seid diesem Tage an war Yurkas ein Mitglied des Ordens. Seine Ausbildung war hart und voller Entbehrungen doch war es nix zum Vergleich was noch folgen sollte. Man brachte ihm das Schmiedehandwerk bei. Yurkas entwickelte sich zu einem talentierten und fleißigen Handwerke. Er lernte Lesen und schreiben, sowie alte Geschichten.
Eine Tages holte ihn der alte Zwerge ab. Seine Name war übrigens Kilur vom Clan Eisenhammer. Er führte Yurkas tief in das Ordensgewölbe hinein. Sie betraten einen kleinen Raum in dem zwei Zwerge auf sie warteten und etwas in kleinen Schalen vorbereiteten. In der Mitte des Raumes war ein Gestell auf welches sich Yurkas zu legen hatte. Man Band ihn fest. Die drei Zwerge stimmten ein Gesang an und Yurkas spürte ein Schmerz der so heftig brannte wie Feuer und doch so kalt wie Eis war. An den Wänden fingen Runen an zu leuchten und er verfiel der Ohnmacht.
Er erwachte in seinem Zimmer und spürte keinen Schmerz nur ein Gefühl von Macht eine unbekannten Macht. Kilur holte ihn erneut ab und brachte ihn in das Heiligtum des Ordens, die Runenschmiede. Dort sollte Yurkas seine Waffe schmieden. Die Waffe mit der er die Runen erwecken kann. Tagelang schmiedete Yurkas diese Waffe und übergab sie Kilur.
Nun begann der zweite Teil seiner Ausbildung als Lehrling der Runenmagier. Zwei Jahre lang lernte er die arkanen Ernergien in Runen zu speichern und ihre Kräfte gezielt einzusetzen. Ob um Zerstörung anzurichten, Erkenntnis über Dinge zu erlangen oder sich zu schützen.
Nach Beendigung der Lehre wurde er als Akolyth Durak Felsenbeißer unterstellt. Drei Jahre reisten sie zusammen durchs Unter- und Oberreich, immer auf der suche nach alten Schätzen und Wissen ihres Volkes und brachten ihre Funde zurück zum Orden in Mithrilhalle. Durak befand das Yurkas nun soweit sei alleine loszuziehen und so erhob man ihn in den Rang eine Adepten des Orden.
Zwei Jahre reiste Yurkas durch die Welt bis er die Nachricht erhielt das Durak sein alter Weggefährte als verschollen galt. Der Kontakt sei vor 3 Monaten abgebrochen. In den letzten Nachrichten von Durak war zu entnehmen, das er auf etwas gestoßen ist. Aber auch das er nicht der einzige wäre, der Interesse bekundet. Kilur sande Yurkas aus, um Durak zu finden oder etwas zu seinem Verbleib herauszufinden.
Yurkas wusste nur das Durak gen Süden aufgebrochen ward vor etwas mehr als ein dreiviertel Jahr. So ging er Richtung Süden und lies die Silbermarschen hinter sich.
[…] Fortsetzung folgt Geschichte des Yarkus Heldenhammers, niedergeschrieben in Runen im Buch der Taten, übersetzt von Radan der Weise
„Enthülle die Wahrheit, bestrafe die Schuldigen, richte das Unrecht und sei immer wahrhaftig und gerecht in deinen Handlungen. Erhalte die Gesetze, wo auch immer du hingehst und bestrafe jene, welche Unrecht im Angesicht des Gesetzes begehen. Behalte ein Auge auf deine eigenen Entscheidungen, Taten und Überlegungen, denn dadurch können deine eigenen Fehler korrigiert werden, dein Verständnis der Gesetze aller Lande wird erblühen und deine Fähigkeit Gesetzesbrüche zu erkennen wird sich verschärfen. Sei wachsam in deinen Beobachtungen und blicke voraus, damit du jene, welche Unrecht planen, aufspüren mögest, bevor sie ihre Handlungen, die das Gesetz und die Ordnung bedrohen, durchführen können. Verteile Vergeltung an die Schuldigen für jene, welche es nicht selbst zu tun vermögen. „
Das Haus Sturmwetter ist über 300 Jahre alt und zählt zu mit den angesehensten Familien in Tiefwasser. Ich bin geboren im Jahr 1351 TZ im Jahr der Krone, als Sohn von Harkan und Elenia Sturmwetter in Tiefwasser. Meinen Großvater Mintos Sturmwetter habe ich nie kennengelernt. Aus Geschichten weiß ich das das Haus Sturmwetter aus der nördlichen Region der Schwertküste kommt. Nun Geschichten… leider gibt es auch eine dunklere Geschichte in deren Verlauf einige Familienmitglieder der Stadt Tiefwasser in Ungnade gefallen sind, aber wie schon erwähnt Geschichten die man mir erzählt hat. Meine Geschichte beginnt damit das ich…
Limaya wuchs in einem kleinen Dorf auf dem Lande auf. Viele Wanderer durchquerten das Dorf auf dem Weg nach Tiefwasser. In Ihrer Kindheit musste Sie mit ansehen wie ihre Schwester im Fluss fast ertrunken wäre. Viele Leute standen am Ufer und wussten sich nicht zu helfen. Gott sei Dank war ein wackerer Held unterwegs der schnell ein Seil spannte und somit ihrer Schwester helfen konnte.
Sie hatte von je her eine Bewunderung für Abenteurer und mit Ihrem steten Glauben an das Gute fand Sie schließlich ihre Bestimmung als Kleriker. Im Glauben dass die größte Macht im Wissen sowie deren Erhaltung liegt, verbrachte Sie Jahre mit ihrer Ausbildung im Kloster von Om, wo sie sehr viele Bücher studierte und alte Schriften kopierte.
Jedoch reicht das erhalten von vorhandenem Wissen nicht aus. Es gilt neues zu erfahren und Bücher sowie Schriften zu sammeln um so die Zusammenhänge und den Verlauf der Dinge besser zu verstehen. Mit der klaren Mission nach Wissen macht sich Limaya auf um eigene Erfahrungen zu gewinnen, diese zu Dokumentieren und jederzeit nach weiterem Wissen Ausschau zu halten um es Ihrer Zunft zugänglich zu machen.
So zieht sie mit den Uncontrollables durch die Lande um Wissen zu erlangen, Menschen zu helfen, das Böse aufzuhalten und dabei auch Spaß zu haben. Sie liebt ihre herbeigezauberten Geschöpfe wie Grippo und Kitty. Leider begleiten diese sie immer nur sehr kurz. Sie sind ihre liebsten Verbündeten im Kampf, auch wenn sie manchmal ziemlich unbedacht in viel zu kleinen Höhlen herbeigerufen werden.
Cyrus wuchs als Sohn eines Menschen und einer Elfe auf in einem Adelshaus auf. Die beiden Eltern bemühten sich ihrem Sohn die beste Ausbildung zu ermöglichen um ihn auf das Leben unter Aristokraten vorzubereiten, wodurch er nicht nur eine umfangreiche Bildung in Philosophie, Politik und Geschichte genoss, sondern auch von einem elfischen Privatlehrer in der Fechtkunst und den Benimmregeln des Adels unterrichtet wurde.
Als junger Mann verpflichtete sich Cyrus, um auch die Welt außerhalb der gehobenen Gesellschaft kennenzulernen, zu einem mehrjährigen Armeedienst. Er lernte schnell alle möglichen Arten des bewaffneten Kampfes und verbesserte seine bereits vorhandenen Fähigkeiten. Doch die direkte Auseinandersetzung, ein Gefecht von Mann zu Mann, schien ihm zu plump und roh, wenngleich ihn der Krieg faszinierte. Er erkannte, dass er für das Leben eines Soldaten nicht bestimmt war und begann sich der Strategie und Theorie hinter dem Krieg zu widmen.
Nach einigen Jahren des Studiums und zahlreichen gewonnenen Schlachten war Cyrus zu einem der höchsten Generäle des Landes aufgestiegen. Nie hatte er verloren, der König war begeistert und Volk verehrte ihn als Helden. Krieg war für Cyrus zu einer Herausforderung, zu einem Spiel geworden. Es ging nicht nur mehr darum zu gewinnen, das erwartete er sich ohnehin, es ging darum die Schlacht so perfekt wie möglich zu schlagen. Der Gegner sollte überrascht werden, an seinem wunden Punkt getroffen und nicht nur physisch, sondern auch moralisch komplett besiegt werden. Dem Feind wurde durch kleine Erfolge Hoffnung gemacht um ihn nachher umso vernichtender zu schlagen. Ein jeder Sieg musste etwas Besonderes sein und atemberaubend werden. Die Leute sollten sich noch nach Jahren an denselben zurückerinnern. Oft wurde Nächtelang geplant und alle möglichen Strategien des Gegners analysiert um auf jede eine passende Antwort zu besitzen. Auf dem Schlachtfeld musste dann blitzschnell reagiert und die beste Lösung angewendet werden. Darin bestand die Leidenschaft von Cyrus.
Eines Tages rückte eine übermächtige Armee an- eine Herausforderung der sich Cyrus nicht entziehen konnte. Nach Wochen von kleinen Erfolgen auf beiden Seiten, die jedoch nur örtlich begrenzte und temporäre Siege brachten, starben immer mehr von Cyrus‘ Soldaten an den Gefechten. Mit ihrer Zahl sank auch ihre Moral. Die Verstärkung des Gegners ließ auf seinem Eroberungsfeldzug nicht nach, gleichzeitig war er Cyrus strategisch gewachsen. Diese Tatsache entfachte jedoch Cyrus‘ Ehrgeiz nur noch mehr. Er konnte dieses Spiel nicht verlieren, auch wenn ein taktischer Rückzug intelligenter gewesen wäre und vom König favorisiert wurde. Cyrus war sich seines Status bewusst. Er trat vor den König und verlangte die sofortige Verlegung nahezu aller Streitkräfte des Landes auf den Kriegsschauplatz. Andernfalls wolle er seinen Posten aufgeben und das Land verlassen, ihm wären große Teile der Armee gefolgt, die Cyrus nahezu vergötterten und vielmehr ihn als den alten König als Autorität ansahen. Dem König blieb keine andere Wahl als einzuwilligen. Die Entscheidung entpuppte sich als Fehler; schon bald waren Cyrus und seine Armee vernichtend geschlagen und dem Feind standen die Tore in das nun größtenteils ungeschützte Land offen. Cyrus wurde als Geisel genommen, doch als der König eine hohe Summe im Tausch gegen seinen besten General zahlen sollte, entschied er sich Cyrus für seine Erpressung und seine Verbissenheit, den Krieg als geistiges Kräftemessen, als Strategiespiel anzusehen, jedoch die Sicherheit des Landes und der Menschen vollkommen zu vernachlässigen, büßen zu lassen. Man hatte für den General keine Verwendung mehr; er wurde kurzerhand als Sklave in ein fernes Land verkauft.
Cyrus fand sich in einer Miene wieder, in der viele andere Sklaven, verschiedenster Abstammung, bis zu ihrem Lebensende arbeiten mussten. Die meisten hatten seit ihrer Ankunft an diesen Ort kein Sonnenlicht mehr gesehen. Der Arbeitsablauf war streng bewacht, zum schlafen wurden die Gefangenen in angekettet. Betäubt von seinem großen Fehler, den er sich nie eingestehen konnte, nahm Cyrus anfangs sein Schicksal hin. Nach langem Ringen mit sich selbst, konnte sich der gefallene General jedoch aufraffen. Als Spieler musste er auch verlieren können. Daraufhin machte sich Cyrus daran wochenlang die Wachablöse zu beobachten und Kontakt zu prominenten Gefangenen aufzubauen. Mit viel Diplomatie und Sorgfalt erreichte er es, die Massen zu motivieren und eine Strategie für einen Aufstand zu erarbeiten. Als ehemaliger General war ihm dies ein Leichtes. Eine weitere Herausforderung, ein weiteres Spiel. Diesmal sollte es keine Niederlage werden. Die Miene wurde schließlich von ihren Gefangenen befreit, doch die Verluste waren gewaltig. Verluste, die Cyrus durchaus einkalkuliert hatte.
Die Flucht ist gelungen. Cyrus schaffte sich eine Rüstung an, außerdem bewaffnete er sich ausreichend. Seit langem besitzt er wieder ein Schwert, nachdem er jahrelang nur das Geschehen am Schlachtfeld analysiert hat sowie Befehle von sich gab. Er zieht die Klinge und pariert ein paar Hiebe eines unsichtbaren Gegners. Sie liegt gut in der Hand. Gleichzeitig fragt er sich welche genialen Strategen und welche Formen der Kriegsführung dieses ihm völlig fremde Land für ihn bereithält. Plötzlich schießt ihm die Frage durch den Kopf ob Kriege nicht so geführt werden sollten, dass das Leben der Kämpfer höher gewertet wird als der Sieg. Eine Frage die Cyrus seit seiner großen Niederlage schon öfters beschäftigt hat. Er unterdrückt diesen Gedanken jedoch so schnell wie er gekommen war und schreitet voran.
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