Grabesruh (Die Schuppenschlächter)
Volos Geschichte über den Friedhof von Niewinter
„Hört gut zu, tapfere Recken – denn kaum ein Ort der Vergessenen Reiche wird so unterschätzt wie der ehrwürdige, gelegentlich etwas… lebhafte Friedhof von Niewinter!“
— Volothamp Geddarm
Lasst mich beginnen mit einer Wahrheit, die selbst die klügsten Magier nicht gerne öffentlich zugeben: Kein Friedhof in ganz Faerûn wurde so oft wieder aufgebaut wie der von Niewinter. Brände, Orkangriffe, Seuche, Untote, ein gewisser unbegabter Nekromant, der meinte, das Wort „Ruhestätte“ beziehe sich auf ihn selbst – die Liste ließe sich fortsetzen.
Ein Ort voller Geschichte – und Geschichten
Die ersten Gräber stammen aus der Zeit der Uthgardt-Krieger, lange bevor Niewinter gegründet wurde. Angeblich liegen dort die Gebeine zweier Stammeshäuptlinge, die selbst im Tod noch erbitterte Feinde sind. Man erzählt sich, dass an Mondlosen Nächten ihre Geister in alter Sprache miteinander streiten.
(Man könnte meinen, es sei nur der Wind. Ich persönlich halte das für ausgeschlossen – der Wind flucht deutlich weniger.)
Mit dem Aufbau der Stadt wurde der Ort zu „Neverdead Graveyard“ erweitert – ein Name, den ich für äußerst unklug halte. Wenn man einem Friedhof sagt, seine Bewohner seien „niemals tot“, darf man sich über nächtliche Spaziergänge der Toten wahrlich nicht wundern.
Die Steinengel von Corlys
Geradezu berühmt – und äußerst gefährlich – sind die weißen Marmorengel, die der Bildhauer Corlys vor hundert Jahren erschuf. Corlys war ungeheuer talentiert, aber auch… sagen wir: leicht beeinflussbar von merkwürdigen Flüstern in seinem Atelier.
Die Engel sehen wunderschön aus – doch wer genau hinschaut, erkennt ein feines Zittern in den Flügeln, wenn Magie in der Luft liegt. Ein Wächter der Magierschule behauptete einmal, einer der Engel habe seine Augen bewegt und ihm zugezwinkert.
Er starb zwei Tage später an Herzrasen. Pure Überlastung, ganz gewiss. Ganz gewiss.
Das Mausoleum der Hallwinter
Ein Ort, den man nicht übersehen sollte, ist die Familiengruft der Hallwinters. Die Hallwinters sind traditionsbewusst und ehrenvoll – und ihre Gruft ist voller Fallen, die sie vor Grabräubern schützen sollten.
Leider hat sich im Laufe der Jahre nie jemand die Mühe gemacht, die Fallen zu aktualisieren oder zumindest zu dokumentieren.
Ich selbst bin dort hineingeraten, als ich nach einer verschollenen genealogischen Schrift suchte.
Ich bin stolz zu berichten, dass ich fast alle Fallen deaktivieren konnte.
Und ja, ich kann auch heute noch gut Treppen steigen. Meistens.
Der Gärtner, der keiner ist
Kein Bericht über Niewinters Friedhof wäre vollständig ohne eine Erwähnung des „Gärtners“, eines schweigsamen alten Mannes, der stets im Nebel arbeitet. Er schneidet die Büsche, säubert die Statuen und pflegt die Gräber.
Nur wenige wissen: Der Mann hat kein offizielles Amt, niemand hat ihn je eingestellt und niemand weiß, seit wann er dort ist.
Einmal fragte ich ihn freundlich, wie lange er diesen Beruf ausübe. Er antwortete:
„So lange, wie mich die Toten brauchen.“
Dann lächelte er – und ich beschloss, das Gespräch zu beenden.
Warum ihr dort trotzdem hingehen solltet
Ich, Volo Geddarm, sage euch: Niewinters Friedhof ist ein Ort voller Geheimnisse, Magie und unerzählter Geschichten. Es ist ein Ort, an dem jeder Schritt ein Abenteuer sein kann – zumindest, wenn man darauf vorbereitet ist, gelegentlich vor einer wandelnden Leiche oder einem sehr beleidigten Geist wegzurennen.
Doch wer Mut hat, wer neugierig ist, wer wissen will, was unter dem Friedhof schlummert, der findet dort Mysterien, die selbst ich noch nicht alle lüften konnte.
Ankunft an der Halle der Gerechtigkeit
Eilig bahnten wir uns unseren Weg durch die düsteren Straßen der Stadt, entschlossen, so schnell wie möglich die Halle der Gerechtigkeit zu erreichen. Kaum hatten wir die ehrwürdigen Stufen erklommen, erblickten wir auf der Treppe einen alten Bekannten – den Bettler, der uns in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal begegnet war. Doch diesmal wirkte er verändert. Wo er zuvor in düsterer Resignation geharrt hatte, schien er nun fast fröhlich. Ein seltsames, fast unheimliches Lächeln zierte sein Gesicht, als er uns begrüßte.
Kyra, die ohnehin eine besondere Verbindung zu ihm hatte, entschloss sich, bei ihm zu bleiben und wartete geduldig, während wir in die Halle traten.
Die Leere der Hallen und das verborgene Zeichen
Doch etwas war anders. Keine Wachen standen wie gewohnt vor dem Gebäude, und auch die Halle selbst war ungewöhnlich leer. Es war spät, ja, aber in einer Stadt wie dieser konnte man sich nicht sicher sein, ob es nicht doch eine andere Erklärung hatte.
Während wir uns umschauten, fiel einigen von uns das leise Klopfen – ein signalisiertes Zeichen, das die Offizierin mit einem geheimen Handzeichen an die Tür weitergab. Kurz darauf öffnete sich die schwere Holztür, und der gesamte Stadtrat war in dem Gerichtssaal.
In ihrer Mitte stand Erwald, der sich mit einem flüchtigen Blick an uns wandte und mit einem leichten Nicken die Offizierin begrüßte: „Gut, dass du sie gefunden hast.“ Zwei Ratsmitglieder murmelten leise arkane Worte, und wir spürten die schwache, doch greifbare Magie in der Luft. Ob es Schutzzauber waren oder etwas anderes, blieb ungewiss.
Die drohende Finsternis des Friedhofs
Der Stadtrat erklärte uns schnell die Notlage, in der sich Niewinter befand. Die Toten auf dem Friedhof erhoben sich, und es schien nur eine Frage der Zeit, bis sie die Stadt überrannten. Die Wachen waren bereits überfordert, und ohne Hilfe würde das Unheil ungehindert über die Mauern rollen.
Sie baten uns eindringlich um Unterstützung, zumal auch die Angelegenheit mit Dorian noch ungelöst war. Nach kurzer Beratung willigten wir ein und versprachen unsere Hilfe. Als Dank erhielten wir einige Heiltränke – kleine, aber willkommene Gaben für den Weg, der vor uns lag.
Luka, der unerwartete Begleiter
Kurz darauf führte uns die Offizierin wieder hinaus in die kühle Nachtluft. Als wir die Stufen hinabstiegen, erblickten wir den Bettler erneut – doch diesmal stand ein großer, kräftiger Hund an seiner Seite. Der Hund trug Taschen, die offensichtlich für eine Reise gepackt waren.
Kyra jedoch war verschwunden.
Auf unsere Nachfrage erklärte der Bettler, dass sie fortgegangen sei, aber den Hund – Luka – zurückgelassen habe, damit er uns auf unserer Mission begleite.
Ohne Zeit zu verlieren, nahmen wir den neuen Gefährten in unsere Mitte und machten uns auf den Weg in den südlichen Bezirk der Stadt.
Der abgeriegelte Bezirk
Wir hasteten mit Luka an unserer Seite durch den südlichen Bezirk. Die Straßen, eben noch voller Gelächter und Gelage, wurden immer stiller. Stattdessen traten immer mehr Wachen auf den Plan – zu viele, als dass es Zufall hätte sein können. Es fühlte sich an, als wäre der gesamte Bezirk abgeriegelt worden.
Unsere Gedanken rasten. Wir hatten kaum Informationen. Wir wussten nur, dass etwas auf dem Friedhof geschehen war … und dass Untote im Spiel waren. Doch Untote hatten viele Gesichter – und nicht alle waren berechenbar.
Das Tor des Friedhofs und der Ausbruch des Chaos
Begleitet von einem Trupp Wachen erreichten wir das eiserne Tor des Friedhofs – und der Kampf hatte dort längst begonnen. Riesige Spinnen krochen über die Grabsteine, während flammend glühende Totenschädel kreischend durch die Luft jagten.
Der Kampf war chaotisch, überall verteilt. Inmitten des Lärms durchzuckte plötzlich ein Bild meinen Geist: eine weiße Eule. War sie nur eine Vision? Doch dann reagierten auch die anderen auf sie – sie war da, sie spürte meine Gedanken, erhob sich und schwang sich über die Truppen, die sich am Tor mit einer Gruppe Spinnen abmühten.
Ein Name glitt über meine Lippen, ohne dass ich wusste weshalb:
„Dr. Hoo …“
So sollte sie wohl heißen. Ein Gefährte. Ein Teil von mir. Oder von jemandem … oder etwas.
Die Magista und der tobende Kampf
Fragen brannten in mir, aber ich presste sie nieder. Jetzt war nicht der Moment.
Auf dem Schlachtfeld erblickte ich die Magista und sie webte mit ihren Händen hin und her. Die anderen aus unserer Gruppe waren bereits vorgeprescht, unterstützten die Wachen am Tor – und immer wieder tauchten neue Gegner aus dem Nichts auf.
Serena ließ ihre Bogensehne singen, ein göttlich leuchtender Hammer erschien wie aus dem Äther, Luka stürzte sich furchtlos ins Getümmel und jaulte auf, als eine Spinne ihn erwischte.
Dr. Hoo, durch meine Augen geleitet, wirkte heilende Magie.
Etwas geschah mit mir … etwas, das ich nicht verstand. Doch ich spürte: Es war real. Und es würde nicht verschwinden.
Die Verwandlung
Ein Schrei riss mich aus meinen Gedanken – mehrere Wachen waren eingesponnen, hilflos fixiert. Um andere jedoch stand es schlimmer … viel schlimmer.
Ein drängender Instinkt packte mich – ich musste zu ihnen.
Ich rannte los … und dann veränderte sich alles. Mein Blick hob sich, mein Körper streckte sich, meine Schritte wurden länger, kraftvoller. Ich blickte durch die Augen eines großen, wilden Tieres.
„Silvanus … was hast du mit mir getan?“
Noch im Lauf hatte ich Serena zugerufen, sie solle auf meinen Rücken springen – hatte ich das wirklich laut gesagt? Es spielte keine Rolle. Ich ließ es einfach geschehen.
Durchbruch über das Schlachtfeld
Im nächsten Herzschlag preschte ich als gewaltige Bestie über das Schlachtfeld, Serena im Griff meiner Schultern, Dr. Hoo über uns kreisend – und ich fokussierte mich nur noch auf eines:
Überleben sichern.
Verbündete retten.
Die Toten aufhalten.
Der Blick des Elches
Ich sah die Welt durch die Augen eines Elches, mächtig, geerdet und vom Geist der Wildnis erfüllt. Auf meinem Rücken hielt sich Serena fest, ihren Bogen bereits gespannt.
Plötzlich zerriss ein knisterndes Aufleuchten die Dunkelheit – Cleo verschwand in einem Strudel arkaner Funken, nur um im nächsten Moment eine pulsierende Energiekugel über das Schlachtfeld zu schicken. Wo sie entlangrollte, zerfielen die Untoten zu Staub.
Göttliche Macht und arkane Kunst
Steria kämpfte an mehreren Fronten gleichzeitig und hatte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Nicht weit von ihr befreite Dorian eine Gruppe eingesponnener Wachen, als ein strahlendes Licht seine Rüstung erfasste. Ein prächtiges geistliches Ross materialisierte sich neben ihm, sein Fell schimmernd wie poliertes Silber.
Cleo tauchte wieder auf und sprang mit geübter Leichtigkeit hinter ihm in den Sattel.
Luka – der treue Hund – riss sich aus dem Netz der Spinne frei, die ihn zuvor erwischt hatte.
Dr. Hoo, meine Eule, jedoch wurde selbst gefangen, das klebrige Netz hielt sie fest.
Der Ruf der Magistra
Wir stürmten weiter voran, Serena ließ unaufhörlich ihre Bogensehne singen, jeder Pfeil ein gleißender Funke im Dunkel.
Inmitten des Schlachtgetümmels vibrierte plötzlich eine Stimme in meinem Geist – sanft, klar und vertraut:
Die Magistra.
„Brecht durch die Front und findet den Ursprung des Übels. Wir halten sie hier auf.“
War es Telepathie? Eine Vision? Oder Wirklichkeit? Ich konnte es nicht sagen – aber ich vertraute ihr.
Der letzte Durchbruch
Gemeinsam überwältigten wir die letzte Spinne.
Dorian, hoch zu Ross, sein Schwert von göttlichem Licht durchdrungen.
Cleo an seiner Seite, bereit für alles.
Serena, wild und präzise, der gleißende Hammer über uns kreisend.
Ich selbst – mit der befreiten Dr. Hoo – noch immer in der Gestalt des Elches, geführt vom Geist Silvanus’.
Und so stießen wir vor, die Schlacht hinter uns lassend, und traten in ein neues Gebiet ein – dorthin, wo der Ursprung des Übels auf uns wartete.
Ein Schweigen, das nicht sein sollte
Es wurde still. Unnatürlich still.
Kaum hatten wir den inneren Bereich des Friedhofs betreten, wich das Kreischen der fliegenden Schädel und das Klirren der Klingen einem merkwürdigen Schweigen. Keine Gegner. Keine Bewegung. Nur das entfernte Echo der Schlacht am Tor, das wie ein ferner Sturm über die Gräber rollte.
Wir erinnerten uns an Sterias Worte – dass wir den Ursprung des Übels finden mussten.
Lukas Geheimnisse
Serena glitt von meinem Elchrücken und kniete sich zu Luka. Erst jetzt nahm sie sich die Zeit, die Taschen des treuen Hundes zu durchsuchen. Und tatsächlich – sie fand einen sauber gefalteten Zettel. In geschwungener Schrift stand darauf:
„Serena,
Luka wird dir zur Seite stehen.
Sprich meinen Namen, wenn du mich brauchst.“
Serena runzelte die Stirn. Etwas daran berührte sie – ein Verdacht, tief in ihr verborgen, aber noch nicht greifbar.
Weiter unten in der Tasche entdeckte sie außerdem einen Ring und einen Kommunikationsstein. Dorian nahm den Stein wortlos an sich; sein Blick war ernst, wachsam.
Die Gruft, die keine war
Währenddessen trottete ich, noch immer in Gestalt eines Elches, zu einer einzelnen Gruft am Rande des Areals – die einzige, die vollkommen unversehrt wirkte. Irgendetwas daran reizte meinen Instinkt. Ich drehte mich, holte aus und trat mit voller Kraft dagegen.
Meine Hufe trafen … nichts.
Kein Widerstand. Kein Stein. Kein Echo.
Nur Leere.
Überrascht fing ich mich gerade noch rechtzeitig, bevor ich stürzte.
„Bei Silvanus … was soll das?“ dachte ich, halb fluchend, halb ehrfürchtig.
Wandel vor der Wahrheit
Die anderen hatten inzwischen zu mir aufgeschlossen, und während wir gemeinsam das seltsame Phänomen musterten, ließ ich die tierische Gestalt los.
In einem Schimmer aus Naturmagie stand ich wieder als Belian, Mensch und Anhänger Eldaths, vor ihnen – verwirrt, doch voller Gewissheit, dass wir kurz davor waren, das Geheimnis dieses Ortes zu enthüllen.
Der Schritt durch die Barriere
Als Erster setzte Luka seine Pfoten durch die unsichtbare Barriere, dicht gefolgt von Dr. Hoo, deren Schwingen leise durch den Raum rauschten. Danach folgte der Rest von uns – oder besser gesagt: die Herren. Die Damen standen noch beisammen und diskutierten lebhaft, ob es wirklich klug sei, einfach so in eine ominöse Gruft einzutreten.
Die Warnung an der Wand
Der Durchgang führte uns in einen kleinen Vorraum, aus dem eine schmale Steintreppe nach unten führte. Kaum hatten wir die ersten Schritte gesetzt, entdeckte Dorian ein Schild an der Wand, dessen Botschaft eindeutig – und wenig vertrauenerweckend – war:
„Ziehe nicht den Hebel.“
Cleos unfreiwillige Rutschpartie
Doch bevor jemand etwas sagen konnte, war Cleo bereits halb die Treppe hinuntergestiegen. Ein scharfes Klicken ertönte – und im nächsten Augenblick verwandelte sich die gesamte Treppe in eine glatte, steile Rutsche.
Cleo schoss hinab wie ein Pfeil aus einem viel zu enthusiastischen Bogen und prallte unsanft gegen die Steintür am unteren Ende. Das Krachen hallte durch die Gruft und ließ uns alle zusammenzucken.
Mit einem erneuten Klick stellte sich die Treppe wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Doch der Mechanismus selbst blieb unsichtbar.
Der verbotene Hebel
Dorian zögerte nicht lange – vielleicht klug, vielleicht töricht –, denn in dem Moment entdeckte Luka an derselben Wand eine weitere kleine Vorrichtung. Doch bevor er sich äußern konnte, griff Dorian bereits nach dem verbotenen Hebel und zog ihn.
Ein kurzes, mechanisches Klackern.
Dann … nichts.
Er deutete es als Zeichen, dass der Weg nun sicher sei – ein Trugschluss, wie sich herausstellte.
Die tückische dritte Stufe
Als er die dritte Stufe betrat, gab die Treppe erneut nach, und auch er rutschte ungebremst nach unten, bis er – ähnlich elegant wie Cleo – gegen das massive Steintor krachte.
Jetzt war uns klar, wie der Mechanismus funktionierte. Mit Lukas Fund – einem kleinen Steinblock – blockierten wir die dritte Stufe. So gelang es dem Rest der Gruppe, die Treppe hinabzugehen, ohne erneut unfreiwillig den „Rutsch des Grauens“ zu erleben.
Am Fuße der Treppe
Unten angekommen, sammelten wir uns … und öffneten vorsichtig die Tür.
Die Halle der sieben Sarkophage
Moos klebte feucht an den uralten Steinwänden, und zu beiden Seiten des Raumes erhoben sich je drei verschlossene Sarkophage – schweigende Steinwächter einer vergessenen Zeit. Ein siebter, größer und aufwendiger verziert, thronte an der Stirnseite wie ein Grabmal von besonderer Bedeutung. Daneben ragte eine seltsame Vorrichtung in die Höhe, eine schwere Winde aus dunklem Metall, deren Zweck sich mir erst später erschließen sollte. Runen, blass glimmend und voller alter Macht, zogen sich entlang der Mauern und ließen den Raum in einem unheilvollen, mystischen Schimmer verharren. Einige Fackeln brannten träge, doch spendeten sie mehr Schatten als Licht – und wir schenkten ihnen kaum Beachtung.
Der verriegelte Rückweg
Dann ertönte ein dumpfes Grollen. Die Tür hinter uns schlug krachend zu.
In diesem Moment wussten wir alle, was nun geschehen würde, wenn die Winde benutzt werden würde. Egal, es gab nur den einen Weg.
Erwachen der Mechanik
Wir versuchten die Winde zu drehen, doch so sehr wir uns auch anstrengten, die Winde drehte sich kein bisschen. Serena flüsterte Kyras Namen und plötzlich stand ein Eulenbär unter uns. Er sah, was wir vorhatten und half uns beim in Gang bringen der Mechanik und es half, die Winde setzte sich, wenngleich auch recht langsam in Bewegung. Bereit das zu erwarten, was gleich passieren würde:
Angriff der Ghoule
Mit einem Mal sprangen die Sarkophagdeckel auf. Acht Ghoule stürzten hervor, ihre Augen glühend vor Hunger. Doch wir kannten diese Kreaturen – Dorian und ich hatten schon einmal in der Maske in der Arena gegen ihresgleichen gekämpft. Und Tymora schien uns an diesem Tag freundlich gesinnt: Stahl blitzte, Zauber zischten, und schon bald lagen die Leiber der Untoten reglos auf dem kalten Steinboden.
Doch die Winde stand nicht still.
Ein weiteres Klicken, ein scharfes Einrasten – und neue Gegner erschienen: Zauberkundige, von Illusionen umgeben, ihre Körper durch flackernde Spiegelbilder verdreifacht. Wir hatten den Fehler gemacht, eng beisammen zu stehen. Ein fataler Fehler.
Als ihre Hände brannten wie glühende Kohlen, war es bereits zu spät. Feuerbälle rasten auf uns zu, die Hitze tobte wie der Atem eines Drachen. Für einen Moment hüllte eine rote Feuerwand mein Sichtfeld ein – und meine Erinnerung bricht dort ab. Ich weiß nur noch, dass wir schrien, Funken in unseren Haaren loderten und ich den panischen Gedanken hatte, dass wir uns hätten verteilen müssen.
Als ich wieder klar sehen konnte, lag der Zauberer auf der oberen Plattform bereits reglos am Boden.







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