In einem düsteren Wald welcher mehr Moor wie Wald scheint, läuft mit gesenktem Blick und hängenden Waffen einsam ein Zwerg umher. Die Rüstung und die Waffen sind Blutverkrustet, anscheinend war dieser Zwerg vor kurzem in einen Kampf verwickelt worden, denn vom Kopf bis zur Schläfe zeigt sich eine hässliche verkrustete Wunde.
So läuft der Zwerg umher und das einzige worum sich seine Gedanken kreisen ist ein Wort…, ein Name…,
SEIN NAME: Brotor
sein Name ist Brotor. Das ist alles was dem Zwerg einfällt als er einsam auf einer Lichtung wach wird. Er Weiß nicht gegen wen er gekämpft, ihm diese Wunde zugefügt hat, ob er Siegreich war, was sein eigentliches Ziel ist. Er kann sich nicht mal an seine eigene Vergangenheit erinnern woher er kommt oder sonst irgendwas von damals. Das Einzige was ihm vertraut ist, ist das Gewicht seiner Waffen, seiner beiden Zweihändigen Äxte. Denn statt diese Beidhändig zu führen nutzt er Sie Einhändig.
Brotor bleibt stehen schaut sich um, brummt nur wischt das Blut von seinen Waffen mit paar feuchten Blättern ab, prüft die Schärfe seiner Schneiden und schultert sich die Äxte. Er greift sich den Flachmann von seinem Gürtel nimmt einen kräftigen Schluck einer Brennenden Flüssigkeit welcher den ein oder anderen schon umgehauen hätte und stapft Grimmig voran ins ungewisse.
Viel lässt sich nicht über den Hünenhaften Kr’kall’a mit seinen beeindruckenden deutlich mehr als zwei Meter Größe in Erfahrung bringen. Außer seiner imposanten Größe bei der er aber recht schlank wirkt, stechen von seinen äußeren Merkmale neben einer recht fahlen weiße Hautfarbe, welche einen leichten Stich in einen Blauton aufweist, seine weißen fast kristallklaren Augen besonders stark hervor.
Nicht nur das die Augen durch ihre helle Farbe schon einen stechenden Blick besitzen, so wirken sie insbesondere dann fast wie die Augen eines Leichnams, wenn er seinen Blick gezielt auf ein Opfer richtet. Fast unausweichlich bekommt man das Gefühl, wenn man von ihnen direkt angestarrt wird, das es die Absicht ist von seinem Blick regelrecht durchbohrt zu werden und es ist deutlich spürbar das eine tiefen Verachtung mit für alles was nach seinen Maßstäben unwürdig mitschwingt.
Der Starke Kontrast du seiner fahlen Haut wird neben der verstärkten Lederrüstung welche in dunklen Brauntönen gehalten ist nur von seinem langen offenen pechschwarzen Haar übertroffen welches ihm teils sogar schon bis zur Brust reicht. Neben zahlreichen Trophäen die an seinem Gürtel, Rucksack oder als Kette als Verzierungen getragen werden und primär aus kleinen Schädeln oder klauen bestehen hält er mit festen griff einen massiven Speer in Händen welche selbst ihn noch um einen Kopf in der Länge überragt.
Mit ihm ein Gespräch, auch über einfache dinge oder gerade über diese, zu beginnen gestaltet sich als schwierig. Trotz seines eher überheblichen und ruppigen Auftretens ist er eigentlich sehr gesprächig und sogar wortgewandt, wenn er es möchte. Nur scheint er nicht begierig darauf zu sein fragen zu seiner Person oder Herkunft genauer auszuführen. Bei fragen in dieser Richtung wird er ziemlich wortkarg und versucht nur mit wenigen Informationen sein gegenüber zu befriedigen damit es ruhe gibt.
So das man nicht viel mehr erfährt als das er aus einem kleinen Stamm kommt welcher sich im Norden zwischen der Sword Coast und dem Spine of the World beheimatet ist. Zu seiner eher ungewöhnlichen Körperlichen Erscheinung gibt es auch nicht viel mehr zu erzählen das seine Blutlinie, wie die meisten seinen Stamm von Frostriesen abstammt, wenn man so möchte also sagen kann das sie Halbriesen sind.
Warum er sich soweit weg der Heimat befindet begründet er damit das ihm seine Gewohnte Umgebung zu eng wurde und er das verlangen hat andere Jagdgründe zu erforschen, und neue Herausforderungen zu suchen. So das er sich auf die Reise machte und seine Zeit seitdem gelegentlich als Handwerker aber hauptsächlich als Kopfgeldjäger verdiente.
Nachdem die Gruppe das Schiff erkundet und die Instrumente gefunden hatte, wurde beschlossen, dass nach dieser harten Schlacht erst einmal Ruhe gebraucht wurde. Man verteilte sich und ruhte die Nacht über. Am nächsten Tag beschlossen einige der Gruppenmitglieder, insbesondere Fergus und Morrigan, das Schiff noch ein wenig weiter zu durchsuchen, in der Hoffnung, auf etwas zu stoßen, das einen guten Preis bringen würde. Das einzige Interessante das gefunden wurde, war jedoch nur ein Tunnel im Inneren des Schiffes, der in die Steinspitze hinein führte, auf der das Schiff ruhte. Jaraxel hindessen hatte ebenfalls den Schauplatz der Schlacht und den momentanen Rastplatz der Gruppe erreicht und bewegte sich seinerseits vorsichtig und unerkannt durch die Kajüten, in denen allerdings nichts Verwertbares übrig geblieben war. Juraag entschied sich schließlich zusammen mit Fergus den Tunnel zu erkunden, nachdem ihnen das schwache Glitzern von frischem Blut aufgefallen war. Bereits nach wenigen Metern entdeckten sie einen schwerverletzten Ork mit einem wohl magischen Gegenstand in seinen Händen, einem hölzernen Wolfskopf, der sich hin und her bewegte. Juraag trug den Ork aus dem Tunnel und rief die Heiler um Hilfe. Während sich die alle um den Verletzten sorgten, lauschte Fergus weiter in den Tunnel hinein und hörte ein beängstigendes metallisches Geräusch, das sich in ihre Richtung zu nähern schien. Er versuchte, den Versursacher durch eine Illusion zu vertreiben, was allerdings nicht gelang. In seiner Panik wandte sich Fergus, wenn auch mit Zweifel, an den einzigen Anwesenden, der seiner Meinung nach einen Angreifer abhalten konnte: Quonsar. Dieser ritt in den Tunnel und erkannte einen Zwerg, der gen Ausgang wanderte. Der Gnomenritter begrüßte den Fremnden höflich und führte ihn zur restlichen Gruppe. Der Zwerg stellte sich als Brogalosch, Dritter Sohn des Gambosch, Hüter der zwei Silberringe, vor. Juraag schien nicht begeistert von dem Neuankömmling, war aber mit dem verletzten Ork beschäftigt, der schließlich von dem anwesenden Geisterschamanen genug stabilisiert werden konnte, um zu sprechen. Er berichtete, dass sein Name Nuraag sei und sein Schamane ihm ein Artefakt gegeben hatte, um Hilfe für seinen Clan, die fliegenden Wölfe, zu suchen. Hierbei zeigte sich der Humor der Geister, denn das Artefakt hatte Juraag wegen ihres ähnlichen Namens erwählt. Er berichtete nun, dass in seinem Clan das große Böse eingezogen sei und er nur durch die Hilfe seines Schamanen entkommen konnte. Die restlichen Mitglieder waren allerdings noch immer in Gefangenschaft und allem Anschein nach stand es sehr schlecht um sie. Weiterhin erzählte er, dass er mit einer Begleiterin unterwegs gewesen war, die aber von ihren Verfolgern so schwer verletzt worden war, dass sie in den Tunneln gestorben war. Morrigan, die sich inzwischen ebenfalls zu dem Pulk dazugesellt hatte, übersetzte etwas frei in der Deutung für die Anderen. Juraag versprach sodann Nuraag und seinem Clan zu helfen und etwas später führten sie auch eine angemessene Bestattung für die gefallene Kriegerin durch, die sie aus dem Tunnel geborgen hatten. Nach etwas Diskussion und Hin und Her wurde beschlossen, dass sie am nächsten Tag losziehen würden. In dem Moment tauchte jedoch ein Elf nahezu aus dem Nichts an Bord des Schiffes auf und äußerte seinen Ärger darüber, dass der Ork überlebt hatte. Obgleich Morrigan erkannte, dass es sich bei der Gestalt um eine magische Projektion handelte, konnte der Elf einen Zauber wirken der das Schiff in Brand steckte. Während die meisten versuchten in den Tunnel zu fliehen, setzte Morrigan ihre Magie ein, um nicht nur die Illusion aufzulösen, sondern auch das magische Feuer zu kontern und damit das Schiff zu retten. Sie rief die anderen zurück und man verbrachte noch eine Nacht auf dem Schiff, um am nächsten Morgen voll ausgeruht aufzubrechen. Jaraxel gab sich in der Nacht den Zwergen zu erkennen, da diese planten, zurück nach Mithrilhalle zu reisen. Er wollte sicher gehen, dass er sein Wort erfüllt hatte und gab ihnen eine Möglichkeit ihm Bescheid zu geben, falls die Instrumente die sie erhalten hatten, nicht den gewünschten Effekt bei den Erkrankten erzielen würden. Am nächsten Morgen trennten sich die Zwerge und auch die Gesandten aus Silbrigmond von der Gruppe.
Man folgte Nuraags Wegbeschreibung und kam nach ein paar Stunden in einem Wald heraus. Als sich Peekay umsah, entdeckte er Wesen, die Juraag beim Nachsehen als Tannaruks bezeichnete, eine Kreuzung aus Ork und Dämon. Zwei davon standen Wache vor einer Höhle, in welcher Nuraags Clan gefangen war. Er erzählte weiterhin, dass dies Mitglieder seien, oder besser gesagt waren. Dass sie nicht, wie Juraag vermutete, schon immer Monster waren, sondern verwandelt wurden. Jaraxel, der eine andere Ausgangsposition eingenommen hatte, versuchte die Wächter abzulenken, was aber nicht gelang, weil sie schlicht zu unaufmerksam waren, um sein Manöver zu bemerken. Die Gruppe entschied sich für ein vorsichtiges Vorgehen und Morrigan legte beide mit einem Zauber schlafen. Als die Gruppe jedoch die Höhle betreten wollte, nachdem sie die Schlafenden gefesselt hatte, wurde sie von einem Orkgon angegriffen, was ebenfalls ein orkähnliches Wesen war, nur diesmal mit Flügeln. Die Gruppe kämpfte tapfer und reagierte nur ein klein wenig verwirrt, als ihre Kampfesschreie nichts weiter waren als Bewegungen ihrer Lippen, da Morrigan aus Unauffälligkeitsgründen eine Zone der Stille errichtet hatte. Nachdem sie das geflügelte Biest erledigt hatten, machte Morrigan alle unsichtbar und sie betraten die Höhle. Sie schlichen durch verschiedene Gänge und konnten, obwohl Brogalosch über einen dösenden Tannaruk stolperte, unentdeckt bleiben. Schließlich kamen sie an eine Weggabelung, folgten dem rechten Weg und kamen in eine seltsame Kammer. Es befand sich dort ein Tisch mit Eisenschnallen, auf dem man wohl Wesen festbinden konnte. Das wirklich Bizarre waren aber die Stangen auf der anderen Seite des Raumes, an deren oberen Spitzen sich Schellen befanden, in denen eine Schlangenfrau gefangen war, die offenkundig dort schwebte. Ihre Arme und ihr Schwanz waren in den Schellen starr befestigt. Ihre Hände waren abgetrennt und aus den Armstümpfen tropfte unaufhörlich Blut, das von Krügen aufgefangen wurde. Als sich die Gruppe der Frau näherte, riss sie plötzlich die Augen auf und versuchte vehement ihre Freilassung zu verhandeln. Mit allerlei Tricks und Lügen versuchte die Dämonin die Gruppe zu überzeugen, dass es sich bei ihr um ein freundliches Wesen handele und sie nur ein Opfer von Luraniel, dem Elfen, sei. Jedoch glaubten die Anwesenden ihr nicht, wenn manche auch mit Nachdruck der anderen, und so gingen sie ohne etwas zu tun weiter. Sie kamen durch einen Korridor der voller Aufenthaltsräume für die geistlosen Biester zu sein schien, die Türen nur mit Lumpen verhangen. Da sie zum Glück aber noch unsichtbar waren, konnten sie auch ihn unbemerkt durchqueren. Schließlich gelangten sie vor drei Türen, links und rechts einfache Holztüren und in der Mitte ein elfisch verziertes Tor. Erst wollten sie es aufstoßen, aber Fergus entschied sich, es langsam und vorsichtig zu öffnen. Als er einen Spalt offen hatte und einen Blick riskierte, fragte ihn der Elf, der sich in dem Raum befand, wie lange man brauchen konnte, um eine Tür zu öffnen. Fergus schloss die Tür erschrocken, aber die Gruppe kam zu dem Schluss, dass es jetzt eh egal sei und stürmte den Raum. Es entbrannte ein bitterer Kampf mit dem Elfen, der eine Fähigkeit aktivierte, ständig zwischen dieser und einer anderen Welt zu wechseln und so nahezu nicht zu treffen war und seinen vier Tannarukwachen. Bereits zu Beginn tötete der Elf einen der Halborks, die die Gruppe begleiteten, indem er ihm alles Wasser aus dem Körper zog und ihn vertrocknen ließ. Seine Versuche Juraag und Fergus in Schleim zu verwandeln scheiterten zum Glück. Außerdem zeigte er bei dieser Gelegenheit seine wahre Natur. Es handelte sich nämlich gar nicht um einen reinen Elfen, sondern um einen Fey’ri, was eine Mischung aus Elf und Inkubus ist. Brogalosch beteiligte sich weniger mit seinem Streitkolben am Kampf, sondern dadurch, dass er seine wahre Macht zeigte, nämlich die Heilkraft, die seine Götter ihm zukommen ließen. Nach vielen Angriffen der Gruppe, die es schafften, eine Tannarukwache nach der anderen auszuschalten, wollte sich Luraniel eigentlich aus dem Kampf zurückziehen, aber ihm war der Weg zu einem mysteriösen Objekt versperrt, das auf einem Tisch in der Nähe lag, weswegen er weiter beim Geschehen blieb. Dies stellte sich aber als großer Fehler für ihn heraus, denn Morrigan schaffte es endlich, seine Weltenreisen zu blockieren und so konnte er erst an den Rand der Bewusstlosigkeit gebracht werden, sodass Nuraag schließlich Rache für seinen Clan und besonders für seine Begleiterin nehmen konnte, indem er ihn enthauptete. Jaraxel seinerseits war der Gruppe wieder gefolgt, hatte auf seinem Weg alle Tannaruk getötet auf die er traf, ebenfalls mit der Schlangendämonin geplaudert, sie dann aber auch in ihrer Situation gelassen und hatte, vor den drei Türen angekommen, die anderen beiden Räume inspiziert. In dem einen waren viele verwesende Leichen von halbtransformierten Orks, die mehr oder weniger nach Tannaruk oder Orkgon aussahen und im anderen waren die Überlebenden des Clans gesperrt. Er zog sich nach Ende des Kampfes schnell zurück und wählte den anderen Weg an der Gabelung, sodass er in einen Raum mit einem ähnlichen Aufbau wie dem der Schlangenfrau kam, nur dass hier ein junger Drache war, dem die Flügel abgeschnitten waren und daraus Blut lief. Jaraxel gab dem Drachen einen Heiltrank und verhandelte mit ihm, dass der Drache ihn jetzt für 1111 Tage als gleichberechtigter Partner begleiten würde. Die anderen indessen befreiten die Gefangenen. Morrigan betrachtete inzwischen das Artefakt, dass der Elf hatte retten wollen und fand sich einen Tag in den Erinnerungen eines Wesens namens As’Ferdan wieder, der sie Bilder sehen ließ, davon wie er zerteilt wurde und in Artefakte gesteckt wurde, die wiederrum auf der Welt verteilt wurden. Sie erhielt den Auftrag, eine Armee aufzustellen und nichts anderes zu tun, als seine Artefakte zu suchen und sie wieder zusammenzufügen. Völlig schockiert erwachte sie wieder und bemerkte, dass sie vielleicht für eine Minute in Trance gewesen war. Schnell packten sie ein Tuch über die Kugel und steckten sie ein, damit niemand sonst von ihr benutzt werden konnte. Fergus freute sich währenddessen über seinen ergatterten diamantbesetzten Degen, auf den er schon beim ersten Mal, als er den Elf gesehen hatte, ein Auge geworfen hatte und als persönliche Motivation für seine Teilnahme auserkoren hatte. Juraag verhandelte abschließend noch mit den befreiten Orks, dass der Schüler des Schamanen der fliegenden Wölfe mit den Gesandten aus Oboulds Königreich gehen würde, um zu prüfen, ob sein Clan dort vielleicht Unterschlupf finden könnte, da sie denkbar geschwächt waren.
Nicht noch mehr wirre Köpfe (The Legion of the Trusted)
Das Ruhm in Baldur’s Gate ein zeitraubendes Brot ist, konnte Asconion die Tage nach dem Bardensalat am eigenen Leib fühlen. Die hohe Gesellschaft in ihrer Sucht nach neuem Klatsch stürzte sich wie Geier auf diesen neuen Lokalhelden aus ihren gebildeten Reihen. So blieb Ragefast, dessen Eigenbeteiligung für selbständig genommen wurde kaum erwähnt, während er gleichzeitig sozial genötigt wurde, Asconion von einem geselligen Anlass zum nächsten zu schleifen. Zu dieser Zeit war es auch, dass Damil in Ragefasts Obhut ankam, was ihm die ersten Tage in der großen Stadt direkt in all den Trubel zog, den er auf seiner Reise hierher vermisst hatte. Damils naiv-fragende Ader war es auch, die diese Geschichte ins Leben sog. Denn als Asconion wieder einmal genötigt wurde, die Vorfälle zu schildern, fragte Damil in seiner unschuldigen Art, wieso denn die Erinnerung von Solofain – der ersten besessenen Bardin, die sie kennengelernt haben – verschwunden sei, ein mächtiger Magier müsse doch sicherlich in der Lage sein, dieser armen Frau zu helfen. Der Kommentar war Feuer auf ein Pulverfass der schnatternden Mäuler, so dass Ragefast sich genötigt sah, der verwirrten Bardin seine wertvolle Aufmerksamkeit zu widmen.
Ein, zwei Rituale später brach der Schleier, den die Besessenheit hinterlassen hatte. Doch mit ihm zerbrach auch eine ältere Verzauberung, die auf der Elfe lastete und die Illusion der Erinnerung an ihr letztes halbes Jahr verflog, um ihr die grausame Realität dieser Zeit zu offenbaren. Sie hatte sich an glückliche Monate mit ihrer Menschenfamilie und einem schlichten Leben auf einem Hof erinnert, während sie nun wusste, dass sie – oder zumindest ihr Körper – als willige Prostituierte gehandelt hatte, wie auch ihre beiden Schwestern sich täglich mit anderen Männern eingelassen hatten. Nach diesem zeitfressenden Dilemma war Ragefast heilfroh, dass Asconion und Damil beidermaßen der Elfe helfen wollten und somit eine Weile nicht mehr in Baldur’s Gate sein würden.
Asconion trommelte die in der Stadt verbliebene Truppe zusammen und da sein Aufbruch nicht unkommentiert sein konnte, erfuhr auch ein ansässiger Händler davon, der seinen Sohn, Duncan im schickte, sich der Truppe anzuschließen, um herauszufinden, was seine Lieferung auf der Route aufgehalten hatte.
Lyari hatte seinen Stein im Haus der Wunder gegen Magisches handeln wollen und bekam das Angebot eines Erlasses, wenn er auf seiner Reise den dortigen Pater aufsuchte, um ihn einen besonderen Stein untersuchen zu lassen, auf den sich dort niemand einen Reim machen konnte.
Xhorgul Schwarzhammer, der Schmied und Zwergengelehrte konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dem Gerücht nachzugehen, dass einer der Zwerge des Clans Dorwins Hämmer – ein beinahe ausgestorbenes Geschlecht, über dessen Schicksal wenig bekannt ist – gesehen wurde. Von Fenner, dessen Keule er herstellte erfur er von der Reisegruppe, die sein Ziel teilte und entschloss kurzerhand die Schmiede vorerst hinter sich zu lassen, um die Reise mit diesem seltenen Haufen anzutreten.
Nach einer kurzen Reise mit nur wenig Begegnungen aus ihrer Reiserichtung erreichten sie ihr Ziel; ein zerklüftetes Tal voller Zwergenruinen und tückischem Boden. An die besseren Teile der Trümmer waren neue Steine und Holzlatten angepasst, um ein gemütliches und im Anblick einzigartiges Wirtshaus mit einigen Nebenbauten zu bilden.
Sie lernten schnell die Bewohner des Hauses kennen, eben so schnell wie sie bemerkten, dass diese goldüberhangenen Glückbärchis zumindest teilweise im Lala-land sein mussten.
Greta, die Tochter des Wirtes warf sich begeistert an Damil, der all sein höfisches Können und Wissen mit ihr teilte, um ihren Hunger nach Fremdem zu begegnen. Als Dank gab sie ihm einen ihrer goldenen Ringe. Dieser, wie auch all das andere Gold stellten sich später als nekromantisches Machwerk heraus. Des Wirtes Sohn Garrin löste allgemeine Verstörtheit aus, denn er konnte mittelmäßig auf der Laute spielen und es herrschte eine gewisse Instrumentalophobie vor, die ihn zeitweilig zum Hauptverdächtigen machte.
Lyari übergab dem alten Azuthpriester Pater Faustos den steinernen Gegenstand zur Untersuchung und Xhorgul spekulierte, dass der Pater auch verwirrt sein musste, denn es gab Hinweise darauf, dass er Azuth nicht mehr diente und sich auch nicht darum scherte, ob die anderen es tun. Außerdem sprach er ihn auf Zwergisch an, was der Pater nur rudimentär konnte, obwohl er behauptete, wegen der Zwergenruinen hier zu sein.
Von Solofain erfuhren sie, dass sich in dem halben Jahr, dass sie weg gewesen sein musste, so vieles verändert hatte. Ihre „Schwestern“ waren um zehn, vielleicht fünfzehn Jahre gealtert und ihre Zurückhaltung hatte sich ins Gegenteil verkehrt. So fühlten sich Lotta – die zweite Schwester – und Justus – der ehemals stotternde Lehrling des Priesters – nicht einmal gestört, als Xhorgul sie in der Schmiede beim Akt erwischte.
Doch all das Treiben auf dem Hof wurde beobachtet. Lyari entdeckte die zwei Waldläufer (Fearen und Aarond) auf der Lauer als erster durch die Augen seiner Eule. Es kam schließlich zum Gespräch und sie erfuren von dem Karrenfriedhof etwas abseits der Straße und das niemand der die Taverne seit Monaten betreten hatte, je wieder herausgekommen war. Sie hörten von Camilla, der alten Kräuterfrau oder Hexe, vor der Duncan große Angst hatte. Und ihnen wurde berichtet, dass die Zwerge, welche täglich großartige Geschichten über ihre Abenteuer in der nahen Zwergenstätte zum besten geben, stets nur von morgens bis abends davor sitzen. Auch wurde bestätigt, dass der angelbiche Sohn des Wirtes wahrlich erst seit einigen Monaten dort lebt, doch alle behandeln ihn, als sei diese dritte Person im Bunde ganz natürlich. Faeren und Aarond wiesen den Weg zu Camilla, wobei der Trupp Xhorguls schweren Schrittes halber Bekanntschaft mit einer hisigen Schlafsporenpilzart in Aktion machte.
Camilla stellte sich als harmlose alte Frau heraus, die geschworen hatte/schwören musste, den Dörfern der Umgebung zu dienen und deshalb berichten konnte, dass sie bereits vier Kinder innerhalb des letzten halben Jahres von den Wirtstöchtern zur Welt gebracht hatte. Sie schert sich nicht besonders um die Menschen, doch hatte sie viel beobachtet. Sie beschrieb die Höhle der Zwerge als Ziel des Flusses nekromatischer Magie die von dem Goldschmuck ausging, doch wies darauf hin, dass die Bezauberung anderen Ursprungs sein müsste. Sie hatte weiteres Wissen über die Geschichte des Ortes und den Zwergenclan, doch reichte es nicht, um alle Fragen zu vertreiben. Ihre Informationen hatten einen Preis. So verpflichtete Asconion sich ohne lange zu fackeln, eine Urne mit ihrem Herzen darin an sich zu nehmen und einen Weg zu finden, selbiges zu vernichten, denn sie sehnte sich den Tod herbei, ist jedoch vieler Flüche und Händel halber nicht mehr in der Lage, dies selber in die Hand zu nehmen. Zu ihrer Versicherung muss Asconion einen verfluchten Ring tragen, der sich erst wieder lösen wird, wenn er sein Versprechen einlöst und ihr erlaubt ihn zu „erinnern“, wenn er sein Versprechen völlig vergisst.
In der Dämmerung kamen sie zurück zum Hof, wo sie Duncan und Solofain in der Obhut der Waldläufer ließen, welche selber lieber Abstand vom Gehöft hielten.
Die ausgelassene Stimmung und die Geschichten der Zwerge nur am Rande beachtend, wurde der völlig offensichtliche Zugang zum unteren Wirtshaus in der Küche gefunden. Statt eines kleinen Weinkellers eröffnete sich dort Lyari ein dreißig Meter tiefes Loch mit einer wackeligen Leiter, die in die ehemals prächtige Zwerkenkaverne hinabführte. Die guten Wünsche des Wirtes, das Harmoniebedürfnis des Barden, die schönen Augen der Frauen, alles ward nebensächlich, als der Trupp – Lyari und Fenner vorab – in die Tiefe stieg. Nur Xhorgul – der Priester – wachte oben, an der Theke lehnend über den heilken Abstieg.
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