Die Worte des alten Mannes hallten unseren Helden noch in den Ohren, haltet einander fest und verliert euch nicht. Kurz darauf verschwand die Umgebung um Jenotus, Strave, Serenada und Alina in schattigen Schlieren. Nyx und Carlos hatten sich eng an ihre Herrchen geschmiegt und blieben ruhig. Alle hatten das Gefühl sich zu bewegen, obwohl sie stillstanden. Immer wieder gewannen einzelne Schatten eine festere Kontur nur um im nächsten Moment wieder in sich zusammen zu fallen. Alina hatte das Gefühl eine Katze würde um ihre Beine streifen. Verbunden mit einem Gefühl das sie bisher nur in Träumen oder in Momenten der Ekstase erlebt hatte. Sie fühlte, nein sie wußte, Sharess war nah und führte sie. Im nächsten Moment verschwanden die Schatten und es wurde dunkel.
Zumindest wurde es für Alina und Serenada dunkel, denn die anderen sahen sehr wohl wo sie sich befanden. Jenotus und Strave bewunderten ein großes Kellergewölbe das mit unbekannten Symbole verziert war. Dann bemerkten unsere Helden das sie nicht allein in diesem Keller waren. Jenotus erkannte seinen alten Freund und Weggefährten Taric und Alina spürte einen heißen und feuchten Atem in ihrem Nacken. Ihre leicht panische Frage was denn da seih ging in der freudigen Begrüßung von Taric unter. Erst als dieser erklärte er wisse auch nicht wo er hier seih und wie er hier hergekommen wäre, schauten Strave und Jenotus sich um. Mit Erschrecken erkannten sie den Grund weshalb Carlos bereits seit geraumer Zeit seine Krallen in Alinas Arme bohrte. Ein doppelt Manshoher roter Dämon hing in Ketten über Alina. Mit leisen Worten lotsten die beiden Alina weg von dem zwar gefesselten aber potentiell gefährlichen Wesen. Nachdem Alina eine ewige Fackel aus ihrem Rucksack geholt hatte konnten sich alle im Raum umschauen. Der Dämon war mit schweren oberarmdicken Ketten an ein Portal gekettet welches ihn scheinbar versuchte einzusaugen. Weiter war zu erkennen das um den Hals der Kreatur eine silberne Kette gelegt war. Insgesamt sah er allerdings ziemlich mitgenommen aus. Jenotus erklärte den Gefährten um welche Art von Kreatur es sich hierbei handelte. Einen (xxx, sry ich und Namen) vergleichbar mit einer Heerführer der Höllen. Plötzlich war eine Stimme zu vernehmen die eindeutig von dem Dämon kam. Der Dämon stellte fest das unsere Helden nicht zu denen gehörten die ihn reingelegt, überwältigt und gebunden hatten. Er wußte aber auch nicht genau wer ihn hier gebunden hatte, nur das es wohl weder Dämonen noch Engel gewesen waren. Jetzt war auch zu erkennen das der Dämon an mehreren Stellen durch die schweren Ketten wundgescheuert wurde. Jenotus begann alsbald mit dem Dämon zu verhandeln. Er überzeugte die Gefährten das der Dämon sich an einen Vertrag halten würde, solange dieser nur verbindlich geschrieben wäre. Nach zähen Verhandlungen konnte Jenotus ein einmaliges Rufen für eine böse Tat und eine angemessene Belohnung heraushandeln. Des weiteren wurde vereinbart, dass der Dämon der sich (xxx name) nannte keinem der Gefährten ein Leid zufügen dürfe. Nachdem der Vertrag mit dem Blut des Dämons unterschrieben war machten sich Strave und Alina an die Befreiung des Dämons. Zuerst wollten sie ihm die Halskette abnehmen die ihn offensichtlich am Einsetzen seiner Fähigkeiten hinderte. Hier geschah Alina leider ein kleines Mißgeschick welches sie fast komplett von den Socken haute. Nach einer kurzen Verschnaufpause und mehreren Heilzaubern, wurden dann auch die restlichen Fesseln gelöst. Hatte der Dämon sich bis zuletzt gesträubt in das Portal gesaugt zu werden stürzte er sich jetzt mit einem wütenden Angriffsgebrüll durch das Portal. Wehe dem der auf der anderen Seite wartete.
Kaum war der Dämon befreit war eine Art Erdbeben zu spüren. Das alte Gemäuer schien sich zu strecken und der Boden geriet in Schieflage.
Vorsichtig schlichen unsere Helden in den nächsten Raum. Ständig erwarteten sie Fallen oder einen Hinterhalt. Hatte doch der Dämon von misteriösen Gestalten und anderen Dämonen gesprochen. Doch der nächste Raum war bis auf zwei Leichen leer. Ein verwaister Altar und mehrere Zeichen an den Wänden deuteten schwach auf Sharess. Aber die Hinweise reichten nicht aus um zu bestimmen wo sie sich befanden. Sie entschieden sich den Gang weiter nach Norden zu nehmen.
Hier erspähten sie mehrere Feuermephiten die um ein Feuer tanzten. In ihrem Streit um eine goldene Halskette waren sie so auf sich konzentriert das sie nicht merkten wie die Helden sich auf den Kampf vorbereiteten. Waffen wurden gezückt, Rüstungen zurechtgerückt und Unterstützungszauber wurden gesprochen. Dank der guten Vorbereitung waren die Helden gegenüber dem Schaden fast Immun teilten aber selbst mächtig aus. Allen voran Taric den Jenotus groß gezaubert hatte. Schnell stand nur noch ein Mephit. Dieser ergab sich nachdem Alina ihn mit Wasser etwas abgekühlt hatte. Kleinlaut stellte er sich als Fluutsch vor. Während er immer wieder nach der glänzenden Kette schielte versprach er zu helfen. Natürlich war klar das es ihm dabei um sein Überleben ging. Bei näherer Betrachtung viel auf das der Raum Ähnlichkeiten mit dem Raum hatte in dem der Dämon gefangen war. Es war nur kein mächtiges Wesen anwesend und das Portal war zerstört.
Vorsicht ging es weiter in den nächsten Raum. In der Mitte des Raumes stand ein Portal und davor war eine Deva gekettet. Auch sie war deutlich geschwächt und konnte sich kaum bewegen. Als die Helden sich näherten begann sie mit trauriger Stimme zu sprechen. Sie fragte ob der Dämon befreit wurde. Als Jenotus dies bejahte wurde sie noch trauriger. Dann sind wir alle verloren begann sie. Und erzählte die Geschichte wie sie hier her kam und wo sie sich befanden. Sie wurde mit falschen Hilferufen hier her gelockt und überwältigt. Als sie wieder erwachte war sie an dieses Portal gekettet und wurde durch die silberne Halskette am Zaubern gehindert. Ihre Macht floss nun in diesen Tempel und lies ihn fliegen. Bisher war dies wohl auch bei dem Dämon so, aber durch dessen Befreiung geriet der Tempel ihrer Vermutung nach in Schieflage. Sollte sie auch noch befreit werden würde er gewiss abstürzen. Vertrauend auf die eigenen Fähigkeiten und die seiner Mitstreiter versprach Jenotus ihr das sie befreit werden würde. Und auch mit ihr handelte er einen komplexen Vertrag aus. Dieser sah vor das im Falle ihrer Befreiung sie der Gruppe zwei mal für eine gute Tat zur Verfügung stehen würde. Vorsichtig machte Alina sich daran die silberne Halskette von der Deva zu entfernen. Als dies gelang atmete diese erleichtert auf. Jetzt könnte sie auch wieder über einen Teil ihrer Fertigkeiten verfügen, sagte sie.
Gefolgt von Fluutsch machten sich die Helden auf die nächsten Räume zu untersuchen. Vorsichtig schlichen sie von Raum zu Raum. Ihnen viel auf das deutlich mehr Blut als Leichen zu sehen war, ansonsten war es aber ruhig. An einer Leiche fand Strave einen Köcher. Erschaute ihn fast wehmütig an, hatte er doch vor einiger Zeit beschlossen nur noch in Ausnahmefällen den Bogen zu nehmen. Desweiteren fanden sie mehrere Dokumente und endlich auch einen Namen, „Derjeb Dschohan“. Er schien für einen Großteil der Geschehnisse verantwortlich zu sein. Zumindest Alina war sich sicher das er zur Rechenschaft gezogen werden müsse. Auch fanden sich Hinweise auf einfallende Dämonen. Aber keine Dämonen selbst. Als sie an einem Loch in der Wand vorbeikamen und nur Himmel sehen konnten verwandelte sich Jenotus. In der Gestalt eines Spinned Devil schlüpfte er durch das Loch und flog nach draussen. Als er nach unten schaute sah er eine weite Wüste. Im Norden waren Berge zu sehen. Als er sich umdrehte erblickte er einen fliegenden Tempel mit einem Klumpen Boden darunter. Es sah aus als ob eine gigantische Kreatur mit einer Schippe den Tempel samt Keller aus dem Boden gegraben hatte. Er flog in die obere Ebene, konnte aber auch dort keine Bewegung entdecken. Mit diesen Informationen kehrte er zu den anderen zurück. In der Zwischenzeit hatten diese einen Raum mit einer Illusion gefunden. In einem beinahe lebensecht wirkenden Wald stand eine Kiste. Allerdings war diese nicht greifbar. Erst als Strave die Spiegelfigur die er erzeugte dirigierte lies sich die Kiste bergen. Mit Hilfe der Kette der Deva konnte Alina nach einigem Probieren auch den Mechanismus des Schlosses öffnen. Im Inneren fanden sich ein Ring und eine glänzende Münze.
Nachdem Jenotus Alina, Strave und Taric über seine Beobachtungen unterrichtet hatte beschloßen sie durch den gefundenen Brunnen nach oben zu gehen. Mit Hilfe eines magischen Seils war dies kein Problem. Nachdem Taric mehrere Dämonen am oberen Ende des Brunnens entdeckt hatte, kam Jenotus auf die Idee sich von der Deva einen Segen geben zu lassen. So vorbereitet warfen sich unsere Helden in den Kampf mit den bärtigen Teufeln die über Unmengen an Leichen hockten. Der Übermacht hatten diese nicht viel entgegen zu setzen. Aber kurz danach kamen schon die nächsten Dämonen. Diese Waren durch den Krach angelockt worden und warfen sich auf die Helden. Durch geschickt aufgestellte Hindernisse konnte Jenotus dafür sorgen das immer nur wenige Dämonen gleichzeitig angreifen konnten, während der Rest sich in seinen Beinen verschlang. Langsam aber sicher wurden die Dämonen geschlagen, lediglich Alina musste einiges einstecken.
Nachdem die Helden sich erholt hatten untersuchten sie die umliegenden Räume. Sie gelangten in einen geräumigen Innenhof der von einem Säulengang eingeschlossen war. Von diesem ging es in einen Altar raum. Hier offenbarte sich was ALina die ganze Zeit bereits befürchtet hatte. Sie befanden sich in einem Tempel Sharess. Er war zwar alt aber nichts desto trotz hatte jemand ein Sakrileg begangen für welches er Büßen würde. Das schwor sie sich. Auf dem Altar befand sich ein merkwürdiges Konstrukt. Die drei vermuteten das es sich dabei um die Fassung des erwähnten Steuerungskristalls handelte. Mit hilfe von etwas Weihwasser aus Straves Vorräten kanaliesierte Alina göttliche Energie in den Altar. Für eine echte Weihe fehlten ihr leider die Mittel. Sie spürte Dankbarkeit und die Verbundenheit zu Sharess wuchs.
In der Zwischenzeit hatten die anderen die Tore der Festhalle geöffnet und blickten jetzt hinab von dem fliegenden Tempel. Draussn fanden sie noch Unmengen an Kisten. Einige waren gefüllt mit Obst, aber die meisten enthielten Teile für Katapulte. Die Vermutung das jemand eine Fliegende Festung erschaffen wollte lag nah.
Da sich unsere Helden jetzt sicher waren das sie die letzten verbliebenen Lebewesen auf dem Tempel waren begannen sie die Evakuierung zu planen. Jenotus schlug vor das er einen nach den anderen nach unten brächte. und dann als letztes die Deva befreite, welche sich wegteleportieren könne. Alle waren einferstanden und während Jenotus mit dem Transportieren begann, machte sich Alina daran die Fesseln der Deva soweit zu lösen das Jenotus nur noch eines Handgriffes benötigte. Als auch Alina am Boden stand verhandelte Jenotus mit der Deva noch das sie sich um Fluutsch kümmern sollte und ihn zu einem guten Wesen erziehen sollte. Immerhin hatte er sich bisher bewiesen. In dem Moment als die Deva mit Fluutsch verschwand neigte sich der Tempel etwas mehr und Jenotus flog schnell zu den anderen.
Alina hatte inzwischen ihre Stiefel ausgezogen und genoß den brennend heißen Wüstensand zwischen ihren Zehen. Die anderen beobachteten wie sich der Tempel taumelnd dem fernen Gebirge näherte.
Nachmals untersuchen sie die gefundenen Schriftstücke. Ihr Ziel war klar. Calimhafen erwartete sie, und Derjeb Dschohan erwartete seine Strafe.
Nach einer für die meisten viel zu kurzen und anstrengenden Nacht erwachten die meisten Gäste im „Einbeinigen Basilisken“ durch ein Knirschen, Ächzen und Hämmern im Gebälk. Fast schien es das Haus selbst würde erwachen und sich gähnend strecken.
Thoringal beschloss den Tag zu nutzen um seine Wunden zu schonen und drehte sich auf die andere Seite um weiter zu schlafen.
Die restlichen Gäste machten sich auf in den Schankraum zum Frühstück. Alina untersuchte noch einmal das obere Stockwerk und fand einen weiteren Dolch zwischen zwei Handtüchern.
Da Strave dem Koch nach dem „gelungenen“ Reh nicht wirklich über den Weg traute begab er sich vor die Tür und erstand frisches Brot und Obst welches er mit den Gefährten und Selenada teilte.
Während des Essens planten die Gefährten ihr weiteres Vorgehen und beschloßen nach dem Essen die errungenen Gegenstände zu Untersuchen. Da sie dabei nicht gerade leise waren erbot sich Ireador Ihnen dabei behilflich zu sein. Dankbar nahmen die Gefährten die scheinbar selbstlose Hilfe an.
Von den meisten kaum beachtet kam während dessen ein stark angeschlagener Ork aus der Küche. Die Vermutung lag nahe das er sich mit dem Koch über das Essen gestritten hatte. Alina versuchte sich ihm als Masseuse anzubieten, aber der Ork weigerte sich sie zu bezahlen, so ergab sich leider keine Möglichkeit mehr über ihn zu erfahren. Kurz darauf marschierte der Ork in die Küche und stritt sich mit dem Koch. Verständlich bei dessen Kochkünsten, selbst bei einem Ork. Der Wirt ging ebenfalls in die Küche und schob den Ork hinaus. Kurz hörte man noch eine Streiterei, doch dann war Stille.
Sandrose saß an der Theke und versuchte ihren Schwertarm zu verkaufen. Bald fand sie eine Möglichkeit sich bei Triss als Wache für Selenada zu verdingen. Dann setzte sie sich wieder an die Theke und spielte mit Carlos. an ihr sah der heranwachsende Puma wie ein kleines Kätzchen aus.
Alina stellte ihr Zimmer zur Begutachtung der Neuerwerbungen zur Verfügung. Schon bald wurden dem neugierigen Ireador verschiedenste Gegenstände gezeigt. Von Stiefeln und Dolchen bis hin zu Ringen und Zauberstecken. Interessiert begutachtete er alles und auch wenn nicht alles von magischem Wert war fand er einiges was der Gruppe nützlich schien. Da waren zum Beispiel die spri
ngenden Stiefel und die selbst fliegenden Dolche. Als der Magier den Gefährten die Funktionsweise der Dolche präsentierte war Strave begeistert. Bei Alina und Jenotus wurde die Bewunderung allerdings von einem unangenehmen Kribbeln im Nacken begleitet. Auf Nachfrage erklärte Ireador das es sich hierbei um eine Verbindung der Gegenstände zur dunklen Maid handeln könnte, auf die Alina aufgrund ihrer Nähe zu Sharess und Jenotus wegen der Nähe zu Mystra reagierte. Beide sprachen sich dafür aus die Gegenstände zu vernichten und in Gewahrsam einer entsprechenden Kirche zu geben. Natürlich nicht ohne eine gleichwertige Gegenleistung zu erhalten. Strave war darüber nicht glücklich und versuchte lange und ausführlich zu diskutieren, biss aber auf Granit mit seinen Argumenten. Totes Pferd verstand die Diskussion über Götter und verfluchte Gegenstände nicht wirklich und bot sich an die Dolche zu zerstören. Was aber aufgrund des fehlenden Mehrwertes von allen abgelehnt wurde. Auf die Frage was Ireador für seine Dienste haben wollte erwiederte er nur das er Leute für eine Untersuchung bräuchte. Leute mit verschiedenen Begabungen.
Nach der Begutachtung begaben sich alle wieder in den Schankraum um zu überlegen wie weiter vorgegangen werden sollte. Einig war man sich das das Problem mit dem Kraken, und der gefundenen Krakenstatue, gelöst werden sollte. Jenotus stellte die Vermutung auf das die Statue eine direkte Verbindung zu den Seeungeheuern darstellte. Mit ihr wäre es möglich sie zu kontrollieren und mit ihr wären sie in unsere Ebene gerufen worden. Ob es mit einer bloßen Zerstörung, wie totes Pferd sie vorschlug, getan seih, bezweifelte er allerdings.
Mitten in die Diskussion platzte Madam Fley und stellte einen Beutel mit geschätzt 352 Goldmünzen auf den Tisch. Es handelte sich um sehr alte Münzen. Als Bezahlung für die Hilfe letzte Nacht. Des weiteren erklärte sie das die vermuteten Auftraggeber des Attentäters das Weite gesucht hatten.
Noch immer wussten unsere Helden nicht was sie als nächstes tun sollten. Alina, Jenotus und Strave machten sich alsbald auf um den Schrein der Sharess zu besuchen. Hier wurden sie zwar herzlich willkommen geheissen aber die attraktive ältere Priesterin hatte nicht viel gutes zu berichten. Der Stand von Sune und Sharess in Mintarn war denkbar schlecht. Vor kurzem wurde der Sune Schrein sogar ausgeraubt und die Anhänger der Dunklen Maid gewannen an Macht und Einfluß. Die Möglichkeiten die Dolche zu vernichten oder auch nur sicher zu verwahren besaß sie leider nicht. Alina versprach ihr dem Schrein zu helfen und bot ihre Unterstützung an sollten genauere Informationen vorliegen. Strave und Jenotus füllten sich einige Phiolen Weihwasser ab. Danach begaben sie sich einer Eingebung folgend zum Tempel der Selune. Der Tempel war deutlich größer und auch in der Lage zu helfen. Man war froh das die Gegenstände aus dem Verkehr geschafft werden konnten und bot den dreien nach einigem Verhandeln Edelsteine im Wert der Dolche als Entschädigung an. Danach schlenderten sie noch über den Markt um Ausschau nach interessanten Gegenständen zu halten.
Währenddessen hatte sich der Ork, welcher sich als Grumpf vorstellte, zu Sandrose und Totes Pferd an die Theke gesetzt. Auch wenn es dem Wirt nicht so recht schien, erzählte er von einem Faustkampf mit hohen Wetten im Keller. Heute Nacht sollte es wieder zur Sache gehen. Es währe wohl auch möglich dem Koch im Ring zu zeigen, was man von seinen Kochkünsten hält. Die Möglichkeit wollten sich die beiden nicht entgehen lassen und meldeten sich an. Nachdem Sandrose bezahlt hatte machte sie sich als Wächterin mit Triss und Serenada auf in die Stadt. Grumpf schritt zum Fenster und rief einen Straßenhändler herein. Ein hagerer älterer Mensch der sich als Caine vorstellte kam ins Gasthaus und versprach Grumpf ihn richtig durchzuwalken. Das kam anscheinend seiner Vorstellung einer Massage nahe genug und er machte sich zusammen mit totes Pferd auf in den Keller. Cain, der wohl der Gewinner des Kampfes der letzten Nacht war, folgte ihnen und zog den bewußtlos in der Küche liegenden Koch hinter sich her. Im Keller angekommen widmete er sich Grumpf und totes Pferd, der sich erst mal entkleidete.
In der Stadt machte sich bald ein ungutes Gefühl in Sandrose breit. Zuviele Leute schienen sie und ihre Schützlinge zu beobachten. Leider konnte sie keinen direkt benennen. Aber sie schaffte es sowohl Triss als auch Selenada zu überzeugen das es sicherer wäre in den „einbeinigen Basilisken“ zurückzukehren.
Im „einbeinigen Basilisken“ hatte sich schon wieder einiges Volk gesammelt. Auch Alina, Jenotus und Strave kamen bald von ihrem Ausflug zurück.
Allen war klar nun würden sich einige Wege vorerst trennen. Zu unterschiedlich und weitreichend waren die vor ihnen liegenden Aufgaben. Aber man versprach sich den „einbeinigen Basilisken“ vorerst als Treffpunkt zu behalten.
Körperliche und geistige Bedürfnisse (The Ragtag Bunch)
Nach einer Nacht voller Kämpfe begrüßten unsere Helden die ersten Strahlen Sunes mit Erleichterung. Die gerette Dame, Dombar und Fennweis beschlossen sich auf das manovrierunfähige Schiff zurückzuziehen.
Um neue Kräfte einzuteilen wurde beschlossen eine längere Zeit zu ruhen bevor weitere Aktionen in Angriff genommen werden sollten. Stor und Fergus bestanden darauf eine längere Pause einzulegen. Ersterer da er von der Plünderung erschöpft war, letzterer um seine Schönheit entfalten zu können.
Wohl geruht entbrannte eine Diskussion um das weitere Vorgehen. Auf der einen Seite standen Stor und Rohan mit dem Plan die entfernt sichtbare Festung zu stürmen. Fergus wollte lieber an anderer Stelle eine Möglichkeit finden um von der Insel zu fliehen. Lilian und Elias waren unschlüssig, aber waren wenig erfreut über die Aussicht sich mit den Wächtern der Festung anzulegen. Um weitere Informationen zu gewinnen erklärte sich Lilian bereit die Festung in Vogelgestalt zu überfliegen und zu erkunden. Als er sich auf den Weg machte entdeckte er in der Ferne einen Obelisken. Auf der Festung selbst entdeckte er Fischwesen die mit Dreizacks bewaffnet waren, allerdings nicht sonderlich wachsam erschienen. Einige waren scheinbar in einen beschwörungsartigen Singsang versunken. Des weiteren entdeckte er die Riesenschildkröte und den Riesenaal in unmittelbarer Nähe zur Festung.
In der Zwischenzeit versuchte Rohan „EINS“ und Elias beizubringen ein Langschwert zu benutzen. Nicht mit sonderlich viel Erfolg, aber immerhin versuchte „EINS“ das Schwert nicht mehr als Wurfwaffe zu verwenden.
Die Aussicht sich mit Gegnern anzulegen steigerte die Lust zur Festung zu marschieren nicht im Geringsten. Als Kompromis wurde beschlossen sich „zuerst“ dem Obelisken zu widmen.
In den Strahlen von Sunes untergehender Scheibe machten sich unsere Helden auf den Weg in Richtung Obelisk. Nach einer halben Stunde nahmen die meisten ein rhytmisches Beben war. Wieder machte sich Lilian in Adlergestalt auf zu einem Erkundungsflug. Was er sah lies seine Federn erschauern. Ein riesiges Monstrum, halb Wildschwein, halb aufrechtgehende Kampfmaschine, bepackt mit Rüstungsteilen war dabei nach unseren Helden zu schnüffeln. Und es hatte Witterung aufgenommen. Mit diesen Informationen machte er sich auf um die Gefährten zu warnen. Jeder der dazu in der Lage war versteckte sich hinter Bäumen und Büschen. Rohan positionierte sich auf dem Weg um das Monster herauszufordern und sein bösartiges, hässliches Antlitz von Faeruns Oberfläche zu tilgen. Als das Monster Näher kam wurde er jedoch von einer unsichtbaren, bösartigen Kraft nach hinten geschoben. An einen Kampf war nicht zu denken. Fergus schaffte es das Monster abzulenken. Dies gab der Gruppe die Möglichkeit das Monster zu umgehen und weiter zum Obelisken zu marschieren.
Doch die Überrschung war groß als sich der Obelisk als unzugänglich offenbarte. Und wieder war es Fergus der die richtige Idee hatte und die versteckte Tür fand. Mit dem Atem des Monsters im Nacken schafften es unsere Helden zusammen mit dem Muli im Obelisken zu verschwinden. Drinne war es dunkel, aber eine ewige Fackel schaffte Abhilfe. Kurz darauf fand Fergus auch heraus das sich der Raum nach oben bewegen lies. Oben angekommen öffnete er die Seitenverkleidung des Obelisken. Tief unten konnten war das Monster zu sehen. Elias konnte es nicht lassen und spuckte ihm auf den Kopf, was das Monster allerdings nicht wahrnahm. Nachdem die Verkleidungen wieder geschlossen waren erschienen 4 Schränke. Neugierig wurden diese untersucht. Im ersten fanden sich viele in Stein gefasste und recht alte Bücher. Die meisten in merkwürdigen arkanen Schriftarten. Im zweiten lagen 4 Stäbe die anscheinend magisch waren, drei steckte sich Fergus ein. Der letzte, ebenholzfarbene, Stab erregte die Aufmerksamkeit von Elias. Im dritten Schrank waren Roben ordentlich aufgehängt. In den Taschen fanden sich noch drei Schriftrollen und ein Amulett. Die Schriftrollen teilten Elias und Fergus unter sich auf, während Rohan das Amulett sicher in Mulis Tasche verstaute. Im letzten Schrank standen fein säuberlich aufgereit Fläschchen mit toten Kreaturen. Auffällig war das drei Wasserkreaturen fehlten. Entgegen den Rat Rohans steckten Elias und Fergus verschiedene Fläschchen ein. Unter anderem sicherte sich Elias einen kleinen Drachen.
Während die anderen sich noch über das weitere Vorgehen den Kopf zerbrachen, hörte Elias eine Stimme in seinem Kopf. Sie versprach ihm große Macht und sein Leben wenn er mit Hilfe der Schriftrolle und des Stabes den Drachen zum Leben erwecken würde. Ihm wurde bewußt das er dazu nur die anderen los werden musste. Als Rohan den irren Blick in Elias Gesicht sah trat er ihm entgegen und versuchte ihn zu überreden den Stab niederzulegen. Die Bosheit des Stabes wurde ihm in dem Moment als er Elias den Stab entwenden wollte schmerzhaft bewusst. Wie von einem mächtigen Hand geschleudert flog er scheppernd gegen die Wand. Auch die Anderen bemerkten jetzt das irgendwas schief lief. Zusammen mit Fergus versuchte Rohan es erneut und wurde diesmal von einem mächtigen Blitz aus Elias Hand niedergestreckt. Nur mit Mühen konnte er sich auf den Beinen halten. Diese Zeit nutzten Stor und Fergus um Elias niederzuschlagen. Daraufhin wurde er gefesselt und ihm der Stab entwunden. Peinlichst achteten die Helden darauf den Stab nicht zu berühren. Um die Gefahr zu beseitigen, oder zumindest kurzfristig zu bannen, wurde beschlossen den Stab im mehr zu versenken. Zu diesem zweck wurde er beschwert und in eine Robe gewickelt. Lilian erklärt sich bereit das Bündel bis ans Meer zu tragen. Als Fergus die Verkleidungen öffnete zerfielen die Roben und Bücher zu Staub. Angesichts der immer noch drohenden Gefahr hielt sich das Bedauern jedoch in Grenzen.
Kaum hatte Lilian abgehoben hörte auch er die Stimme in seinem Kopf die ihm Macht und das Leben versicherte sollte Elias den Stab erneut erhalten. Als er zum Rückflug ansetzte schloss Fergus wieder die Verkleidung. Die drei im Turm überlegten noch wie sie der neuen Gefahr Herr werden sollten ohne sich selbst zu zerfleischen, als sich der Boden absenkte. Stor nahm den gebundenen Elias auf die Schulter und Rohan machte sich kampfbereit. Als der Boden unten ankam stand der Druide bedrohlich mit dem Stab in beiden Händen im Eingang des Turmes. wenigstens war von dem Monster nichts mehr zu sehen. Als Fergus versuchte sich an Lilian vorbei zu drücken wurde er wie zuvor Rohan von einem mächtigen Blitz zurück geschleudert. Er landete in Rohans Armen. Der drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und heilte ihn dadurch. Leider wurde Fergus dadurch nur noch verstörter und lief irritiert davon. Stor nutzte die Zeit und lief ihm hinterher. Rohan schlug noch mit dem Schwertknauf nach Lilian, der jedoch ignorierte den Paladin und schloß ihn im Turm ein. Mit der Last des Hexenmeisters auf der Schulter war es für Stor schwer auf Abstand zu gehen. So beschloss er zu kämpfen. Auch er wurde jedoch, kaum das er einen Treffer gelandet hatte zurückgeschleudert. Er flog an Fergus vorbei der dadurch aus seiner Trance geweckt wurde. Beide stellten sich jetzt Lilian entgegen. Leider liesen sie dafür Elias aus den Augen dem es gelang sich zu befreien. Lilian warf den Stab zu Elias der sich verzückt nach ihm streckte. Dabei entging ihm der Schlag von Fergus, der ihn wieder einmal auf den Hintkopf traf und ins Land der Träume schickte. Im Anschluss daran trat er den Stab ins Gebüsch und ausser Sichtweite möglicher Interessenten. Elias wurde obwohl bewußtlos wieder gefesselt, der Paladin befreit und Lilian schüttelte die letzten Überreste der Beeinflussung ab.
Bis zu ihrem 16. Geburtstag wurde Alina mit allem umsorgt was sich ein Kind bzw. ein junger Erwachsener in Westgate nur wünschen konnte. Aber eines fehlte Ihr und ihrem Zwillingsbruder Rohan. Die Möglichkeit eigene Erfahrungen zu machen. Selbst Fehler zu begehen oder einen Erfolg zu erringen der nicht von Anfang an erwartet wurde.
Zur Mittsommerfeier an ihrem 16. Geburtstag schlichen sich die beiden davon. Sie feierten die ganze Nacht und erlebten einen Rausch von Gefühlen. Anfangs noch schüchtern und zurückhaltend wurde in Alina mit jedem neuen Gefühl das Verlangen größer. Ein Verlangen das sich sobald nicht stillen lassen sollte. Jedes neue Gefühl, jede neue Erfahrung schien bloß die Vorspeise für den Hauptgang zu sein. Lediglich ihr Bruder gab ihr in dieser Zeit noch etwas Halt.
Als Rohan jedoch nach Cormyr geschickt wurde brach für Alina eine Welt zusammen. War ihr Zwilling nicht nur ihr Bruder, sondern auch ihr bester Freund. Derjenige mit dem sie ihre Sorgen und Nöte nicht nur teilen konnte, sondern der sie ihr oft schon ansah. Derjenige aber auch mit dem sie Freuden teilen konnte. Und nun war er fort. Zwar spürte sie noch das Band das sie beide verband, aber die Meilen die zwischen den beiden lagen lasteten schwer auf ihr.
Nur halbherzig folgte sie noch den Ausführungen ihrer Lehrer. Wenig Interesse maß sie der politischen oder merkantilen Erziehung bei. Immer mehr lebte sie nur noch für die Nacht. Sobald Sunes hinter den hohen Türmen Westgates verschwand begann für sie das Leben. Sie schlich sich hinaus und ließ ihren Namen ihre gute Kleidung und ihre Erziehung hinter sich. Sie wollte leben. Und leben das hieß in dieser Zeit für sie jede Berührung, jede Emotion, jeden Sinnesreiz so intensiv als möglich zu erleben. Im Winter gab es Nächte wo sie halbnackt und blaugefroren nach Hause kam. Aber sie war glücklich. Hatte sie doch gefühlt das noch Leben in ihr ist.
Immer mehr versank sie in ihren nächtlichen Ausflügen. Bald reichte es ihr nicht mehr sich durch die Gassen der Nobelviertel zu schleichen. Und so blieb es nicht aus das es erst zu Prügeleien und dann zu Messerstechereien kam. Zwar war es nicht ihr Ziel zu kämpfen, aber das heiße Gefühl zu kämpfen entwickelte sich zu einer Sucht. Und bald blieben auch Schwerverletzte nicht aus. Während sie tagsüber den Rausch der Gefühle ausschlief, suchten die Wachen in den Elendsvierteln nach einem Verbrecher der sich an Freiern verging.
Später wurde Alina klar das sie in dieser Zeit kurz davor war den Halt komplett zu verlieren. Es waren nur zwei Ereignisse die ihr ihren endgültigen Weg weisen sollten. Das eine war ein Brief ihres Bruders. Er berichtete ihr in glühenden Worten über seine Gefühle als er und sein Schwertmeister ein Dorf vor plündernden Goblins retteten. Vor allem die Dankbarkeit der Bewohner hatte es ihr angetan. Dieses Gefühl hatte sie auf keinem ihrer Ausflüge kennen gelernt. Klar war der eine oder andere ihr dankbar gewesen als sie sich ihm hingegeben hatte. Aber das war irgendwie nicht vergleichbar. Das zweite Ereignis war ein Traum. Sie träumte von einer grauen Katze die über die Dächer Westgates tanzte. Immer wieder sah sie die Katze, wie sie sich in immer haarsträubendere Abenteuer stürzte. Wie sie sich mit großen Hunden anlegte und sich am Ende ihrer Abenteuer zu einer dunklen in leichte Gewänder gekleidete Frau legte. Immer näher legte sie sich zu der Frau und ließ sich streicheln, bis die Frau die graue Katze in den Arm nahm und ihr lachend das Genick brach.
Schweißgebadet und zitternd erwachte Alina. Ihr war klar, dass der Traum mehr als nur eine Warnung war. Er war ein Omen. Verängstigt machte sie sich auf in den Tempel Sunes. Die Deutung des Traumes viel relativ eindeutig aus. Zu sehr erinnerten die Bilder an den beinahe Mord von Shar an Sharess. An einem kleinen Schrein von Sharess in Sunes Tempel fand Alina auch zum ersten mal seit Monaten wieder etwas Frieden und Ruhe. Sie wusste nun wie sie ihre Zukunft gestalten wollte. Sie akzeptierte das sie wie die neugierige Katze war. Voller Sehnsucht nach Abenteuern und neuem. Aber sie erkannte auch das sie die Krallen der Katze brauchte um sich vor der dunklen Tänzerin zu verteidigen. Und vielleicht auch um eines Tages andere zu verteidigen.
Die folgenden Gespräche mit ihren Eltern waren ihre bis dahin schwerste Prüfung. Musste sie ihnen doch begreiflich machen das sie lieber auf Abenteuer ziehen wollte als in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Zu ihrer Überraschung waren diese zwar überrascht und nicht unbedingt erfreut, aber sie ermunterten sie ihren Gefühlen zu folgen, um ihren Platz im Leben zu finden.
In Westgate schloss sie sich einer Karawane nach Baldurs Gate an. Offiziell reiste sie als Geliebte eines der Kaufleute. Inoffiziell hatte er sie als Leibwächter angeheuert da er ein wertvolles Artefakt bei sich trug. Angeblich sollte es in der Lage sein Untote Wesenheiten zu schwächen und zu zerstören. Zum Leidwesen der Karawane war es allerdings auch mit einem Fluch bedeckt. Dieser Fluch sorgte dafür das bald Untote hinter der Karawane her waren. Als erstes tauchten Skelettfledermäuse auf. Mit Brandpfeilen konnten diese noch relativ einfach vertrieben werden. Doch schon in der darauffolgenden Nacht griffen die ersten Skelletkrieger das Lager an. Alina spürte in sich das heiße Feuer der Wut als sie sich den Skeleten entgegen stellte. An der Seite ihrer Mitreisenden hatte sie das erste mal das Gefühl da zu sein wo sie hin gehört. Sie hatte das Gefühl nicht mehr allein zu sein. Gemeinsam schlugen sie den Angriff der Skelette zurück.
Als sie tagsüber im Wagen ruhte hatte sie wieder einen Traum. Wieder erschien ihr die kleine graue Katze. Doch diesmal erkannte sie sich selbst in der Katze die dort mit Horden von untoten Mäusen kämpfte. Als sie erwachte fühlte sie eine neue innere Stärke. Etwas war in ihr erwacht und dieses etwas würde ihr Kraft geben. Sie schwor sich das sie diese Kraft dazu einsetzen würde etwas Gutes zu tun.
Nach dem Erwachen sprach der Kaufmann mit ihr. Er dankte ihr für die nächtliche Hilfe, wies aber auch darauf in das es wahrscheinlich noch nicht die letzte Begegnung mit den Untoten gewesen wäre. Daraufhin überreichte er Alina ein Paket. „Dies ist von deinen Eltern,“ sagte er, „ein Geschenk für deinen neuen Weg. Eigentlich sollte ich es dir erst in Baldurs Gate überreichen. Aber ich glaube es wird dir heute Nacht bessere Dienste leisten.“
In dem Paket befand sich ein Brief ihrer Eltern.
„Liebe Alina,
wenn du diese Zeilen liest bist du entweder schon in Baldurs Gate oder du hast deine erste Bewährungsprobe bereits hinter dir. So oder so, es liegen Gefahren vor dir und du hast bewiesen das du mit Gefahren umgehen kannst. In dem Paket findest du einige Dinge die dir helfen werden. Als erstes ist da das Kettenhemd deiner Mutter. Da ihr von ähnlicher Statur seid, sollte es dir gut passen und dir gute Dienste leisten. Des weiteren findest du zwei Unterarmklingen. Deine Lehrer haben mir berichtet das du im Kampftraining immer öfter versucht hast die Kampfweise einer Katze zu imitieren. Vielleicht helfen sie dir dabei. Dann findest du ein Paar Stiefel die dir helfen im Kampf einigen Schlägen auszuweichen.
Auch wenn du einen anderen Weg gehst als wir gehofft haben. Wir lieben dich.
Deine Eltern“
In der folgenden Nacht griffen die Untoten wieder an. Diesmal wurden sie von einem dunklen Kleriker angeführt der sie mit seiner Macht erfüllte. Die Wachen der Karawane schienen zuerst hoffnungslos unterlegen. Doch als sich Alina und zwei Krieger ihren Weg in Richtung des Klerikers bahnten wendete sich das Blatt. Als dieser die drei auf sich zukommen sah begann er sie zu verfluchen. Seine Skelette stellten sich den dreien in den Weg. Während sich die Krieger den Skeletten widmeten lief Alina den Schlägen ausweichend auf den Kleriker zu. Dieser versuchte sie in Furcht zu versetzen, aber die heiße Glut die der Kampf in ihr entfacht hatte half ihr dem Zauber zu widerstehen. Als sie vor ihm stand griff sie ihn mit beiden Unterarmklingen an. Dem ersten Angriff konnte er noch mit seinem Schild abblocken. Doch der zweite erwischte ihn am Oberarm. Seine Versuche Alina zu treffen missglückten, da Alina im ständig auswich. Als er schon mehrere leichte Treffer einstecken musste versuchte er sich Alina mit einem Zauber vom Leib zu halten. Doch der Moment den er brauchte um sich auf das Gebet zu konzentrieren reichte ihr um seine Verteidigung zu durchbrechen. Mit einem Schrei sank er in sich zusammen. Mit dem Tod des Klerikers schwand auch die Stärke der Skelette und bald war der Kampf vorüber.
Als der Morgen graute ließen die Kaufleute ihre tapferen Beschützer hochleben. Die nächste Nacht würden sie in einem Gasthaus verbringen und feiern.
Wer in Westgate als Kind wohlhabender Eltern geboren wird, dem stehen alle Türen offen. Und so war auch Rohans vom Tage seiner Geburt privilegiert.
Sein Vater hatte sich wenige Jahre vor Rohans Geburt in Westgate niedergelassen. Nach außen wurde der erfolgreiche Händler von vielen bewundert und beneidet. Hatte er doch auf seinen Reisen nicht nur große Reichtümer angehäuft sondern auch eine wunderschöne Elfenfrau mitgebracht. Es gingen Gerüchte um das sie eine Prinzessin der Mondelfen wäre. Das Anwesen der beiden wurde nach ihren Wünschen umgebaut, und bald schmückten Gärten und Teiche den von der Außenwelt abgegrenzten Bereich. Auf regelmäßigen Festen vergnügte sich die Elite von Westgate und Gesandte der umliegenden Königreiche.
Drei Jahre nachdem die Familie sich in Westgate niedergelassen hatte wurden Rohan und seine ältere Zwillingsschwester Alina geboren. Beide hatten die Schönheit ihre Mutter und das charismatische Auftreten ihres Vaters geerbt. Um ihre Gaben zu fördern wurden die beiden von den besten Privatlehrern unterrichtet. Sie erhielten Unterricht sowohl in den schönen Künsten als auch in Fechtkunst, Diplomatie und Sprachkunst.
Mit anderen Kindern kamen die beiden erst spät in Berührung. Zu groß war die Befürchtung der Eltern die beiden könnten entführt werden. Mit 16 Jahren machten sich die beiden das erste Mal eigenständig auf den Weg in die Stadt. Während eines Mitsommernachtfestes entkamen die beiden ihren Aufpassern. Während dieses Festes zu Ehren Sunes wurde Rohan das erste Mal von schwärmerischen Gefühlen übermannt. Stärker als die brüderliche Liebe zu seiner Zwillingsschwester verzehrte sie ihn und sollte ihn fortan nicht mehr los lassen. Umso betrüblicher das seine Liebe von Anbeginn zum Scheitern verdammt war. Hatte er sich doch in den Sohn eines Gildenführers verguckt. Aus der anfänglichen Schwärmerei wurde eine regelrechte Besessenheit die er in der Form der Minne auszudrücken versuchte. Seine Schwester unterstützte ihn indem sie diese Beziehung vor den Eltern geheim hielt.
Nach einigen Monaten erfuhren allerdings die Eltern von den romantischen, noch keinesfalls sexuell geprägten, Gefühlen ihres Sohnes. Um Probleme mit der Familie des Gildenführers zu vermeiden beschlossen sie schweren Herzens die Zwillinge zu trennen. Rohan wurde in die Obhut eines Schwertmeisters gegeben der mit ihm als Knappe durch die Lande ziehen würde. Alina blieb bei den Eltern und wurde auf eine Nachfolge im elterlichen Handelshaus vorbereitet.
Schweren Herzens verabschiedete sich Rohan von seiner Schwester und Familie. Gleichzeitig hoffte er sich in der Fremde beweisen zu können. Unter der Führung des Schwertmeisters Gawin zogen die beiden zuerst nach Westen und dann Richtung Cormyr. Rohan erfuhr auch das sein Vater mehr als nur Handelsbeziehungen nach Cormyr pflegte, wurden die beiden doch von vielen Adelshäusern als Verwandte aufgenommen. Rohan lernte ritterliche Tugenden und den Umgang mit dem Schwert. Im Frühjahr des folgenden Jahres erfuhr er durch einen Boten, das sein Angebeteter verheiratet worden war. Er war somit für ihn unerreichbar geworden, denn eine Einmischung in eine Ehe kam für ihn nicht in Frage. In seiner Trauer suchte er sein Heil bei Sune. Hatte sie ihn doch einst auf diesen Pfad gebracht. Nach einer Nacht der Wache vor einem Schrein wurde er sowohl mit einem kurzen Lächeln der Lady Feuerhaar als auch der Erkenntnis belohnt, das romantische reine Liebe einmalig sein kann und sich doch nicht Liebe zu anderen Wesen ausschließt.
Von diesem Zeitpunkt war Rohans Weg vorbestimmt. Auf dem Weg nach Daerlun unterrichtete Gawin ihn in allem was ein Paladin wissen musste. Zumindest soweit er es konnte. Er ermunterte den jungen Halbelfen auch sich auf Flirts und kurze Romanzen einzulassen. Und aufgrund seines Schönheit und seiner Ausstrahlung hatte Rohan schnell einen Schlag bei den Frauen. Doch achtete er stehts darauf ihnen mit ritterlichen Anstand zu begegnen. In Daerlun wurde Rohans Ausbildung dann vollendet und er wurde schließlich zum Paladin geweiht und in den Orden der rubinroten Rose aufgenommen. Gawin kehrte nach Westgate zurück da er seine Aufgabe als erfüllt ansah.
Einige Jahre später…
Seid einigen Wochen war der Frühling in dem kleinen Dorf am Fuße der Nebelberge angebrochen. Die Bauern hatten die ersten Felder bestellt und die Schäden des Winters waren fast vollständig beseitigt. Schon bald würden die ersten Händler aus Amn wieder durch den Ort reisen. Die Dorfbewohner freuten sich immer über die Durchreisenden. Erzählten sie doch Geschichten aus fernen Landen von Helden die über das Böse triumphierten und von allerlei magischen Wunderdingen. Auch brachten die Händler schöne Dinge und Gewürze mit.
Auch stand ein großes Fest vor der Tür. Nach dem Ende der Aussaat sollte der Sohn des Dorfältesten heiraten. Er hatte eine junge Maid aus dem 3 Tagesreisen entfernten Nashkel gefreit und jeder freute sich mit ihm. Auch stand die Hochzeit anscheinend unter einem guten Stern, denn eine Woche vor der eigentlichen Feier traf ein Paladin der Lady Feuerhaar im Dorf ein und erklärte bis zur Hochzeit bleiben zu wollen.
Für das Dorf bedeutete das einiges an Aufregung. Gerade die Dorfjugend war hin und her gerissen von der schönen Erscheinung des Paladins. Der hoch gewachsene Halbelf mit der milchweißen makellosen Haut, den in langen Locken wie rotes Gold über seinen Rücken fallenden Haaren und den großen smaragdgrünen Augen hatte es den Mädchen und jungen Frauen angetan. Mehr als einmal beobachteten sie ihn beim morgendlichen Bad im nahen Gebirgsbach. Die jungen Männer sahen dies nicht so gerne, konnten dem Paladin aber auch nicht böse sein. Trainierte er doch des Abends mit ihnen im Ringkampf und scherzte mit freundschaftlich mit ihnen. Des Abends spielte er auf seiner Fidel auf dem Dorfplatz. Bei lustigen und traurigen Weisen fand sich die Dorfjugend bald paarweise wieder, vergaß die harte Arbeit des Tages und genoss ihre Frühlingsgefühle.
Zwei Tage vor der Hochzeit machte sich der Paladin mit den zwei kräftigsten der Dorfjugend auf den Weg Richtung Nashkel. Er hatte ihnen gesagt sie wollten die künftige Braut gebührend empfangen und sicher ins Dorf geleiten. Eine Tagesreise vom Dorf entfernt trafen sie gerade in dem Moment auf den Brautzug als dieser von Banditen überfallen wurde. Die Banditen hatten es auf die Aussteuer der Braut abgesehen und hofften ein reiches Lösegeld für die Braut und die Brautjungfern zu erhalten. Doch aus dem erhofften leichten Kampf wurde nichts. Denn kaum hatten die 5 Banditen zum Angriff angesetzt mussten sie zu ihrem Entsetzen feststellen das ihnen der Paladin in roter Robe und feuerroter Rüstung entgegen trat. An seiner Seite die beiden Burschen mit Kurzschwertern und in Lederrüstung. Mit fester Stimme forderte der Paladin die Banditen auf ihrer Wege zu ziehen, „Ich bin Rohan von der Morgenweide, Paladin im Orden der Rubinroten Rose, Diener der Lady Feuerhaar. Ich lasse nicht zu das ihr die Hochzeit stört und die Schönheit und Ehre der Braut befleckt. Zieht von dannen und ihr sollt frei sein. Bleibt und erleidet die Konsequenzen.“ Mit den letzten Worten zog er sein mit Rosenintarsien verziertes Schwert und seinen weißen Schild mit der Rubinrose. Ermutigt und mit Feuer im Herzen stellten sich die beiden Burschen an seiner Seite auf. Doch die Banditen wähnten sich ob ihrer Überzahl im Vorteil. War es doch nur ein Paladin und zwei Bauernburschen die ihrem Reichtum im Weg standen. Und so griffen sie wütend an. Der Anführer und zwei weitere Banditen umringten den Paladin, je ein Bandit griff einen der Burschen an. Die ersten Schläge prasselten auf Rohan nieder, richteten jedoch keinen Schaden an. Sein Schwert hingegen fand schnell sein Ziel und der Anführer der Banditen war bald allein im Kampf mit Rohan. Die beiden Burschen hatten weniger Glück, waren sie doch im Kampf nicht geübt. Der eine musste einen starken Treffer einstecken während es ihm nicht gelang sein gegenüber zu verwunden. Als Rohan dies sah warf er ihm einen Luftkuss zu und neue Lebenskraft durchströmte den Burschen. Mit einem Schrei warf er sich auf seinen Gegner und stieß ihm das Kurzschwert in die Brust. Als der letzte Bandit sah, wie sich das Blatt zu wenden begann verließ ihn seine Kampfeslust und er rannte von dannen. Lediglich der Anführer der Banditen wollte nicht aufgeben und verbissen versuchte er eine Schwachstelle in Rohans Rüstung zu finden. Unter Missachtung seiner eigenen Deckung griff er an und stieß seinen Dolch in Rohans Seite. Ein Grinsen der Genugtuung stahl sich auf sein Gesicht. Es sollte sein letztes sein, denn im gleichen Moment traf ihn Rohans Schwert an der Schulter und verwundete ihn tödlich. Er fiel zu Boden, im Gesicht immer noch Grinsen während seine Augen brachen. Rohan zog den Dolch aus seiner Seite und biss seine Zähne zusammen. Zum Glück hatte der Dolch nichts lebenswichtiges verletzt und mit einem Handauflegen war das meiste schon fast verheilt. Als nächstes kümmerten sich die drei um den vollkommen geschockten Brautzug. Schnell konnten sie die Braut und ihre Begleitung beruhigen. Nachdem sie die toten und schwer verletzten Banditen auf die Packtiere gebunden hatten eskortierten sie die Braut ins Dorf. Gerade rechtzeitig zur Zeremonie trafen sie ein. Das ganze Dorf feierte und freute sich über den glücklichen Ausgang der Hochzeit. Rohan war einer der Ehrengäste auf der Hochzeit.
Am nächsten Morgen reiste er nach Norden. Im Traum hatte er glaubte er dort sein nächstes Ziel gesehen zu haben. Genauso wie ihn sein Traum in das Dorf geführt hatte war er sich sicher das er auch dort eine Aufgabe für Lady Feuerhaar erfüllen zu können.
Kommentare