Der Eingangsbereich des Towers of Ashaba
Im Nebel des Angriffs
Der Nebel legte sich wie ein schützender Schleier um die Eindringlinge. Die vier Wachen am Eingang waren verwirrt – sie konnten kaum die Hand vor Augen sehen. Selbst ihre gegenüberstehenden Kameraden verschwanden in der grauen Wand. In diesem Moment glitten Javier, Vallas und So, begleitet von Haribert und dessen treuem Dachs, in die Eingangshalle.
Auch für die Angreifer war der Nebel eine Herausforderung – doch zugleich ein Segen. Er bot Schutz vor den Pfeilen der Fernkämpfer und ließ das Chaos zu ihrem Verbündeten werden. Bevor die Wachen begreifen konnten, was geschah, sank bereits der erste lautlos zu Boden. Vallas hatte ihn lautlos niedergestreckt. Neben dem Tor ließ So seine Klinge aufblitzen – zum ersten Mal klirrten Waffen auf Rüstungen. Das Geräusch wurde jedoch fast vollständig vom dichten Nebel verschluckt, denn im Innenhof entbrannte zeitgleich der Kampf.
Javier ließ seinen blitzenden Aal durch die Luft zucken, während So sein Schwert in gleißendem Licht erstrahlen ließ. Vallas schlich derweil durch die Schatten, suchte ihre Gegner und schaltete sie einen nach dem anderen aus. Der Nebel brachte selbst die Wachen durcheinander – manch einer stürzte sich auf den eigenen Kameraden, überzeugt, einen Feind vor sich zu haben. Einer von ihnen wurde gar von Sos glühender Klinge durchbohrt – das Schwert brannte sich durch Fleisch und Rüstung, und der Mann sank rauchend im Nebel zusammen.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Eine Lanze traf So unerwartet – geführt von einem Hasenwesen, das aus dem Dunst hervorbrach. Bevor es erneut zustoßen konnte, beendeten Vallas’ Dolche sein Leben. Drei Wachen waren bereits gefallen, als der letzte noch gegen Javier und den Druiden kämpfte. Als er die Leiber seiner Gefährten bemerkte, suchte er panisch das Weite, stolperte aus dem Nebel in den Gang dahinter.
Ein Pfeil von Vallas durchbohrte ihn, ehe er entkommen konnte – für einen Augenblick blitzte der Schütze im Dunst auf, dann war er wieder verschwunden. Doch aus einer nahen Ecke feuerte ein versteckter Armbrustschütze und setzte Javier schwer zu. Erst eine dunkle Wolke, aus der Blitze zuckten, zwang ihn, seine Deckung aufzugeben.
Kurz darauf senkte sich Stille über die Eingangshalle. Der Kampf war vorbei.
Das Tor wird geöffnet
Nun lag es an Vallas, der sich durch den Nebel inzwischen ein wenig besser zurechtfand, das Tor zu öffnen. Allerdings erklang eine Stimme in seinem Kopf, die 3 Lösungen zu 3 Rätsel hören wollte. Vallas lag es gar nicht, aber was blieb ihm übrig. Er hatte es schon befürchtet.
„Im Tal der Schatten, von Hügeln umringt,
wo Sternenlicht silberne Lieder erklingt.
Mein Volk wacht still über Wäldersaum,
mein Schwert ist die Pflicht, mein Herz ein Traum.
Wer bin ich?“
Nach einer kurzen Nachdenkpause… erwiderte Vallas die Lösung:
„Elminster Aumar“
Es folgte ohne Umschweife das 2. Rätsel:
Das 3te und schwerste Rätsel von den 3en wie sich herausstellen sollte folgte:
Ich bin ein Baum, älter als Zeit,
in meinen Zweigen wohnt Sternenleid.
Die Talländer kommen, im Dunkel der Nacht,
um Rat zu suchen, den nur ich ihnen mach.
Was bin ich?“
Da Vallas sich nicht auskannte, so holte er sich Hilfe bei Javier, aber auch er hatte seine Herausforderung… er erinnerte sich an die Bäume.. was waren das für welche… Eiben…Weiden… er rang sich mit der Weide durch. Doch woher kam die Stimme, die ihm die Hilfe gab… wie konnte das sein, es war Selune.. die Hexe.. sie half ihm…und Javier raunte die Lösung Vallas zu und dieser ließ es in seinem Kopf ertönen:
Im Dungeon des Towers of Ashaba
Im Keller des Turms
Die drei – oder sollte man sagen vier – versammelten sich an der Tür, die in den Keller führte. Sie stand offen, und Vallas übernahm die Spitze. Doch sie mussten sich beeilen – aus dem Eingangsbereich drangen plötzlich zahlreiche Talländer herein. So folgte dicht auf mit Haribert an seiner Seite, und hinter ihnen kam Javier.
Die Gruppe war erschöpft und gezeichnet vom Kampf. Auf der Treppe nach unten hielten sie kurz inne. Sollten sie wirklich in diesem Zustand hinabsteigen? Schließlich beschlossen sie, eine kleine Pause einzulegen. Rasch versorgten sie ihre Wunden, so gut es ging, und setzten dann ihren Weg fort.
Ein modriger, kühler Geruch lag in der Luft. Keine Fackel brannte, kein Lichtschein erhellte den Weg – tiefste Dunkelheit herrschte hier unten.
Vallas ging voran. Plötzlich hörte er Schreie – menschlich vielleicht, oder elfisch. Sie kamen aus dem Norden. Leise bewegte er sich in diese Richtung. Mit seiner Dunkelsicht erkannte er auf der rechten Seite mehrere Räume: große Weinfässer, Bierfässer, gestapelte Schieferplatten und allerlei Gerätschaften, wohl zur Instandhaltung des Turms.
Dann tauchten Stufen auf, die weiter nach unten führten. Die Schreie wurden lauter – und mischten sich nun mit einem anderen Geräusch: dem trockenen Klappern von Knochen. Vallas lugte um die Ecke und erblickte einen Gang. Auf der linken Seite reihten sich Zellen aneinander. Weiter vorne standen zwei seltsame Gestalten. Skelette – ihre Augenhöhlen brannten in rotem Feuer, und über ihren knöchernen Leibern schimmerte eine schattenhafte Rüstung, durch die man das Knochenwerk sehen konnte. Ihre Klauen leuchteten, von magischer Energie durchzuckt.
Was waren das für Kreaturen? Vallas wich zurück, um den anderen zu berichten.
Javier hatte inzwischen einen schwach pulsierenden, rötlich leuchtenden Trank aus seiner Tasche gezogen und hielt ihn wie eine Laterne vor sich. Das Licht war schwach, doch ausreichend, um den Weg zu erkennen. Vallas trat zu ihm, half ihm, und flüsterte leise von dem, was er gesehen hatte.
So entdeckte einen schmalen Raum im Osten, doch Vallas warnte ihn – dort, so sagte er, lauerten noch mehr dieser Wesen. Ein Dutzend vielleicht.
Also entschieden sie sich, nach Norden zu gehen – dem Durchgang entgegen.
Der Wächter des Kerkers
Während sie die unheilvollen Gestalten beobachteten – drei waren es inzwischen – berieten sie leise, wie sie die Gefangenen befreien könnten. Da vernahm Vallas plötzlich hinter sich ein schleifendes, kreischendes Geräusch. Es klang, als würde jemand eine riesige Axt über den Steinboden ziehen. Er sah zu So, Haribert und Javier hinüber – und erstarrte.
Aus dem Dunkel trat eine Gestalt, größer und furchteinflößender als alle anderen zuvor. War das der Wächter? Es konnte nur er sein. Mehrere schattenhafte Skelette folgten ihm, deren Augen in blutrotem Licht glühten. Ihre Rüstungen wirkten wie aus Rauch geformt, halb Substanz, halb Schatten. Der Anführer selbst trug eine grünlich schimmernde, skelettierte Maske mit gebogenen Hörnern. In seinen knochigen Händen hielt er eine gewaltige Doppelblattaxt, deren Schneiden Funken sprühten, als sie über den Boden schabten.
Jetzt musste es schnell gehen. Sollten sich all diese Wesen in Bewegung setzen, würden sie keine Chance haben. Einen offenen Kampf konnten sie nicht überleben.
Sie warteten auf den richtigen Moment – eine kurze Lücke, in der der Gang leer war – und schlüpften dann hastig in einige der offenen Zellen. Im letzten Augenblick zog Javier seine Tür zu. Zum Glück war sie nicht verschlossen.
Der Wächter betrat den Gang. Hinter ihm klapperten die Knochen seiner Gefolgsleute. Eine der Zellentüren wurde aufgestoßen – ein Schrei hallte durch die Dunkelheit, gellte zwischen den Mauern wider und erstarb abrupt. Dann folgte dumpfes Poltern, als würde ein lebloser Körper über den Boden gezogen. Kurz darauf erklang ein weiterer Schrei, diesmal aus einer anderen Zelle.
Heribert hatte inzwischen versucht, sich durch die Wand zu graben, doch beißende Säuredämpfe zwangen ihn zurück. Vallas hingegen arbeitete sich leise voran. Mit geschickten Fingern öffnete er nach und nach die Zellentüren – jede befreite Hand konnte den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Javier hatte währenddessen Kontakt zu seinem Zellennachbarn aufgenommen. Der stellte sich als Gunthor vor, ein Schildzwerg und der Schmied des Turms – ein kräftiger Kerl mit einem entschlossenen Blick. Kaum befreit, riss er seine Zellentür aus den Angeln und nutzte sie als Schild. Auch die anderen Gefangenen bewaffneten sich mit allem, was sie finden konnten – Werkzeuge, Ketten, Holzlatten – und das, was ihre Befreier ihnen in die Hände drückten.
Noch hallte das Schaben der Axt durch die Finsternis, als sie sich sammelten. Der Kampf um den Kerker stand erst bevor.
Die Schlacht bei den Zellen
Gegenüber der Reihe aus fünfzehn Zellen türmte sich ein großer Haufen aus Schutt und Trümmern. So führte Haribert, Javier und die befreiten Gefangenen dorthin, um von dem Hügel aus eine bessere Verteidigungsposition zu halten, falls die Skelette zurückkehren sollten. Vallas blieb in der Nähe seiner Zelle, im Schatten verborgen, bereit zum Angriff.
Da erschien das erste Skelett. Lautlos glitt es durch den Gang, hielt vor Vallas’ Zellentür inne – und spürte zu spät, dass etwas nicht stimmte. Mit blitzschneller Präzision stürzte sich Vallas auf das schattenhafte Wesen und bearbeitete es mit seinen Klingen. Das Skelett konterte mit zuckenden magischen Geschossen, die grell durch den Nebel zischten.
Die Gefangenen stürmten nun ihrerseits vor, doch ihre improvisierten Waffen richteten kaum Schaden an. So, Vallas und Javier jedoch kämpften Seite an Seite, wie ein eingespieltes Trio. Schließlich zerfiel das Skelett unter ihren Schlägen zu Staub.
Da tauchte das nächste auf. Es hatte zuvor zwei der Gefangenen im Nahkampf niedergestreckt und wandte sich nun gegen So und Vallas. Hinter ihnen trat Javier vor, ein Gedanke blitzte in seinem Kopf auf. Er murmelte eine Formel, und hinter dem Untoten entstand ein kreisender Mahlstrom aus Magie, der alles in seiner Nähe an sich zog und zermalmte.
Die Idee war gut – doch das Skelett widerstand dem Sog. Stattdessen wurde einer der bewusstlosen Gefangenen hineingerissen und teilte das grausame Schicksal, das Javier eigentlich für das Monster vorgesehen hatte.
Das Skelett schien daraufhin triumphierend anzugreifen, doch Vallas fing es ab. Mit präzisen Hieben trieb er das Wesen zurück, während So seine Klinge in einem glühenden Schwung durch die Schatten führte. Schließlich zerbarst das Skelett unter einem letzten Schlag.
Erschöpft, aber siegreich, sammelten sich die Gefährten. Ihnen wurde klar: Diese Gegner waren weit gefährlicher, als sie zunächst gedacht hatten. Doch trotz der Gefahr blieb kein Zweifel – sie mussten weiter.
Kommentare