Rostmonster und andere Wesen (Invictus Igni)

Was für ein Abenteuer. Die letzten Stunden waren einfach der Wahnsinn. Soviel habe ich noch nie erlebt.
Ja, ich war schon ein paar Mal Zuhause ausgerissen um meinen Vater zu entwischen wenn er schlechte Laune hatte und die hatte er sehr oft.
Aber heute… keine Ahnung wie ich das Gefühl beschreiben soll… das war einfach nur super.

Auch wenn wir ein paar brenzlige Situationen hatten kamen wir davon. Sicher das eine oder andere Mal hatten wir vielleicht einfach nur Glück, aber wie die Gruppe zusammengehalten hat und das obwohl sie mich und den anderen neuen kaum kannten, war schon beeindruckend.
Überhaupt sind die einzelnen Mitglieder auf ihre Weise genial.

Da haben wir zu einem Alberich, einen Zwerg und ein Mitglied der Tiefwasser Garde. Dass er mich nicht erkannt hat, war wohl mein Glück, aber da ich meinen Nachnamen bis jetzt noch nicht verwendet habe, kennt er mich vielleicht doch gar nicht.
In seiner strahlenden Rüstung stell er sich einfach allem in den Weg, ein mutiger Mann.

Dann ist da der andere Zwerg Gundrabur. Mit mehr Glück als Verstand. Er stieß erst später zu unserer Gruppe und das lebend und in einem Stück, während der Rest seiner Begleiter wohl nicht so viel Glück hatten wie er auf dem Rückweg feststellen musste.

Ein weiteres Mitglied ist der Halbelf Lamaar.
So wie er seine Zauber wirkt kennt er sich wohl aus. Im Moment ist er noch etwas ruhiger, aber vielleicht gibt sich das mit der Zeit.

Über Malcador lässt sich soviel sagen, dass er wohl noch recht jung ist, vielleicht ein wenig jünger als ich, und gerne mit dem Feuer spielt. Aber ich kann es ihm nicht verdenken und bis jetzt hat er damit auch wirklich gute Erfolge erzielt. Er scheint manchmal noch ein wenig unsicher zu sein, aber das wird sich mit der Zeit und mit mehr Erfahrung geben.

Und zu guter Letzt ist da noch Kairon. Ein Tiefling durch und durch. Und ein waschechter Pirat. So offen wie er seine Tattoos zeigt hat er wohl keine Angst entdeckt zu werden oder es ist ihm einerlei. Eins der Tattoos kenne ich sogar, habe ich es vor Jahren bei einem Menschen in einer Taverne gesehen. Er hat offenbar keine Probleme mit seiner Herkunft und mit dem Blut, welches durch seine Adern fließt.
Eine wirklich bemerkenswerte Eigenschaft, die ich mir selber gerne aneignen würde.

So, nun aber zurück zu den letzten Stunden.

Wir waren gerade dabei ein wenig durchzuatmen, als ein Zwerg um die Ecke gebogen kam. Er hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht und begrüßte die restliche Gruppe freundlich. Offenbar kannte man ihn und seine Verspätungen schon und darum dachte ich mir nur meinen Teil.

Wir gingen weiter. Kairon voran, gefolgt von Alberich. Das war eine gute Entscheidung, denn die Beiden konnten der riesigen Steinkugel gut ausweichen. Wir liefen eine lange Zeit, ich kann schon gar nicht mehr genau sagen ob wir nach Süden, Osten, Westen oder Richtung Norden gegangen sind. Ich bin schon froh, wenn ich mich oberirdisch nicht in der Stadt verlaufe, also wie sollte ich mich hier unten orientieren? Ich hatte keinerlei Bezugspunkte war ich doch zum ersten Mal hier. Die Anderen wussten auch nicht auf welcher Ebene wir waren, aber da man daran zunächst nichts ändern konnte, liefen wir einfach weiter.

Rostmonster

Dann hörte ich etwas. Es klang, als würde etwas Metallenes über den Boden rollen und so erzählte ich den Anderen davon. Langsam gingen wir weiter und als unser Späher entdeckte, was mit einem rostigen Helm spielte hielt er inne. Er dachte wohl nach und erzählte uns dann von den Rostmonstern und was sie können und woran sie interessiert waren. Die Waffen wurden gewechselt und wir blickten zu unserem Zwerg in Rüstung und er verstand wohl und wollte auf Abstand bleiben, was ihm offenbar schwer fiel.
Der Kampf war kurz und wir kamen ohne größere Blessuren davon.

Und jetzt standen wir vor einer massiven Steintür. Ein paar erfolglose Versuche später, holte Alberich eine Art Ramme hervor. Was der so alles dabei hat…
Damit war die Tür kein Problem und sie flog lautstark auf. In diesem Teil war wohl lange keiner mehr, denn der Boden war staubig und überall lag Müll herum und die Spinnenweben an den Wänden ließ nichts Gutes verheißen.

Als wir weiter gingen sahen wir in einem Raum Kronleuchter die zu Boden gefallen waren und in dem Raum auf der anderen Seite konnte ich ein paar Spinnenbeine sehen. Große Spinnenbeine wie von einer… Riesenspinne… Spinnen sind ja schon widerwärtig, aber Riesenspinnen??? Halloohoo?!!! Geht ja wohl gar nicht.

Zum Glück hatte die restliche Gruppe wohl auch keine große Lust diesen Viechern zu begegnen und so gingen wir ein wenig zurück und nahmen eine Abzweigung in der es immer Kälter wurde. Wieder standen wir vor einer Tür, aber diesmal gab es nicht so große Probleme diese zu öffnen.
Die Kälte schien aus diesem Raum zu kommen.

Zwerg im Eis

Nur Malcador und Gundrabor erkundeten den Raum, während wir anderen vor der Tür warteten und fanden eine zwergische Rune. Das Symbol bedeutet wohl kalt, wie uns gesagt wurde. Kairon gab ihnen einen Stab und als er „aktiviert“ wurde passierte es. Die Beiden erstarrten und waren im Eis gefangen. Wenn es nicht so schrecklich gewesen wäre, dann hätte ich glatt lachen können. Schnell wurden die Zwei aus dem Raum geholt, die Tür verschlossen und dann machten wir uns daran unsere tiefgekühlten Freunde aus ihrer Starrheit zu befreien. Ich heilte die Beiden und dann verließen wir diesen kalten Ort wieder.

Wir nahmen eine Treppe nach unten. Und wieder standen wir vor einer Steintür. Diese war allerdings anders, denn sie hatte eine Verzierung. Auf ihr konnte man einen Düstermantel erkennen, der sich auf einen Zwerg hinabließ. Dieser bewunderte einen funkelnden Edelstein.
Mit reiner Stärke kam man hier wohl nicht weiter und so wollte Kairon etwas ausprobieren, jedoch nicht unter unseren Augen und so drehten wir uns um und als er meinte „hat geklappt“ war die Tür auf. Das hat mich ja schon irgendwie beeindruckt.

Mitten im Raum stand ein Holztisch und als wir uns näherten erkannten wir Steine auf dem Tisch. Zunächst dachten wir sie wären rein zufällig angeordnet worden, doch nach einer Weile des Betrachtens sah man, dass es eine Karte war. Jemand hatte sich große Mühe gegeben eine Karte von dieser Ebene zu machen. Kairon wollte seine eigene Zeichnung vervollständigen und so fing er an zu zeichnen. Dabei bemerkte er eine lose Steinplatte unter dem Stuhl und fand darin ein in Leder gebundenes Buch, einen Steinschlüssel und ein Stück Holz mit dem Symbol der Xanathar Gilde darauf.

Nebenan fand ich eine Truhe und ging hin. Als ich sie öffnen wollte erschien auf dem Stuhl blitzartig jemand. Und vor mir waren auf einmal Werratten. Nicht nur ein paar, sondern richtig viele.
Während die anderen sich mit dem plötzlich erschienenen Dunkelelf unterhielten merkte ich wie ich Panik bekam. Ich traute mich nicht zu bewegen und so versuchte ich still zu bleiben. Ich spürte wie meine Haut anfing zu kribbeln, doch ich unterdrückte es. Nicht hier…nicht jetzt… und so konzentrierte ich mich auf das Gespräch im Raum gegenüber.

Der Dunkelelf stellte sich als Rizzerly vor und fragte was wir wollten. Er schien nicht oft Besuch zu haben, denn er redete schnell und wollte ebenso schnell Antworten haben. So ging es hin und her und dann offerierte er uns ein Angebot. Wenn wir für ihn beide Außenposten der Xanathar Gilde, die sich auf dieser Ebene befanden, zerstören und ihm die Köpfe der Anführer bringen würden, dann würden wir uns durch „sein Reich“ bewegen können ohne größere Probleme zu erwarten. Auf Nachfragen gab er uns die Namen der beiden Anführer: Nadia die Unbeugsame und Shunn Shurreth.

Wir wollten den Handel gerade abschließen, da bemerkten wir, dass Alberich sich mit dem Ganzen wohl nicht so wohl fühlte. Das lag wohl an dem Symbol welches Rizzerly bei sich trug. Wenn ich mich nicht geirrt habe war es das Zeichen der Zhentarim, kein Wunder also, dass unser Zwerg etwas unglücklich aussah.
Doch nachdem er seinen Standpunkt sehr deutlich gemacht hatte und wir nun wussten wo wir in etwa waren, beschlossen wir erstmal wieder in die Taverne zu gehen um Kraft zu Tanken.

Auf dem Rückweg kamen wir an einem Goblinbasar vorbei. Hier gab es alles Mögliche und wir sahen uns etwas um bevor wir uns auf den Rückweg machten.

Das Yawning Portal war ziemlich ruhig als wir oben ankamen. Wir setzten uns zusammen und tranken ein wenig. Dann verabschiedete ich mich um mich auf den Weg nach Hause zu machen.

Nun sitze ich hier in meinem Zimmer, schreibe diese Zeilen und blicke von hier oben auf die Schwertküste. Es war wirklich ein Abenteuer und ich würde gerne mit der Gruppe weiter den Dungeon erkunden, denn ich glaube ich kann viel mit ihnen erleben und dann könnte ich vielleicht endlich mein eigenes Lied verfassen und nicht immer über die Sagen und Legenden singen, die ich in den ganzen Büchern gelesen habe.

Das nächste Mal würde ich aber dann doch meine Laute mitnehmen und vielleicht einen Rucksack mit ein paar nützlichen Dingen.
Ich war viel zu unvorbereitet.

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