Tagebuch einer Elfe (Shield of Light)

Liebste Mutter,
wieder sitze ich an einem Schreibtisch und schreibe dir während die Anderen unten sitzen und am Essen und Trinken sind.

Ich brauche eine kurze Auszeit um meine Eindrücke zu ordnen. So viel ist passiert und ich weiß nicht wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen.

Aber von Anfang an:

Das Wichtigste zuerst. Yggdra ist wieder da. Er wurde von Strahd persönlich zu mir gebracht. Mitten in der Nacht stand er in meinem Zimmer. Ich war so glücklich, dass ich Strahd etwas Versprach. Ich weiß ich weiß… wie kann ich nur? Aber er hat mir doch Yggdra zurückgebracht und genauso schnell kann er ihn mir wieder nehmen. Die Anderen wissen davon noch nichts, nur Tebaun ahnt vielleicht etwas.

Und da sind wir auch schon bei ihm. Dem Neuen Mitglied unserer Gruppe. Ein Elf. Mutter… jemanden wie ihn habe ich bei uns zu Hause noch nie gesehen. Ich kenne zwar die Geschichten von den Elfen mit der dunklen Haut und dass sie es oft waren, die Probleme gemacht haben. Doch zum Glück war Tante Agathe immer anderer Meinung und ich bin froh, dass ich ihre Denkweise übernommen habe. Denn er ist wirklich nett und er strahlt innerlich und damit löst etwas in mir aus was ich noch nicht zu ordnen kann.
Wenn du ihn nur spielen hören könntest. Mit so viel Hingabe und Leidenschaft.

Doch ich schweife ab, mal wieder.

Yggdra und ich redeten die ganze Nacht. Er erzählte was ihm widerfahren war und ich habe ihm berichtet was uns alles passiert war. Ich erzählte ihm auch von unserem neuen Begleiter und dass er etwas in mir auslösen würde, doch anstatt darauf einzugehen wechselte er das Thema und fragte nach seinen Sachen. Da war es bereits Morgen und es klopfte an unserer Tür.


Ich wollte sie nicht öffnen, wollte Yggdra noch ein wenig für mich alleine haben, doch er machte die Tür auf und Tebaun stand davor. Ohne zu zögern lud Yggdra ihn zu uns ins Zimmer ein. Und jetzt kommt es, während mein Freund in meinem Rucksack nach seinen Sachen suchte, erzählte er von seinem Schwert, welches ich leider verloren habe.
Aber nicht nur das, er erzählte Tebaun so gut wie alles von sich. Ich habe Wochen dafür gebraucht, dass er sich mir so öffnete.
Tebaun lauschte ihm auch gespannt und stellte ein paar Fragen, bis er sich von uns verabschiedete, da er mit den Anderen unten auf uns warten wollte.

Als wir dann zusammen zu den anderen stießen, schienen alle schon bescheid zu wissen, dass Yggdra wieder da war und er wurde herzlich begrüßt.

Während wir nun gemeinsam am Tisch saßen und überlegten das Fest der brennenden Sonne zu schwänzen um der fehlenden Weinlieferung nachzugehen ertönte auf einmal ein Horn und die Wirtin warf uns aus der Taverne.
Das „Fest“ hatte schon begonnen doch wirkte es eher wie ein Trauermarsch. Auf der Straße liefen Kinder voran, gefolgt von den Erwachsenen. Es wirkte alles traurig und gezwungen. Nur der Bürgermeister auf seinem Pferd wirkte fröhlich und betonte immer wieder „alles wird gut“.

Während wir also Richtung Markplatz liefen fing es an zu regnen. Nicht nur so ein bisschen, nein es schüttete richtig. Und so klappte das Anzünden der riesigen Bastkugel natürlich nicht. Ich musste mein Lachen wirklich zurückhalten, doch hörte ich in meinem Kopf jemand Bekannten lachen.
Er steckte also dahinter.
Eine Wache konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und natürlich wurde er sofort festgenommen und hinter das Pferd des Bürgermeisters gespannt.

Auch als jemand die Bastkugel anzündete ließ er den Mann nicht frei und der Marsch zog weiter in Richtung der Kirche.
Theo setzte dem Bürgermeister nach. Mutter ich weiß nicht warum, aber ich glaube mit ihm stimmt etwas nicht. Er wirkt abgelenkt und nicht bei der Sache. Als ich einmal neben ihm saß und mich an ihn lehnte ist er aufgesprungen und weggelaufen. Was ist nur los mit ihm?

Wie dem auch sei setzte Tebaun Theo nach. Ich wollte auch schon hinterher, als ich einen Schrei hörte. Schnell fand ich heraus, dass wohl ein Tier aus einem Wagen ausgebrochen sei. Die Leute, die ganz hinten liefen gingen dann eher in ihre Häuser zurück, als dem Bürgermeister zu folgen.

Ich schloss zu den Anderen auf und berichte ihnen was ich gehört hatte und führte sie zu dem Wagen. Nach ein wenig Zeit bekamen wir heraus, wo sich der Besitzer des „Tigers“ befand und wir machten uns auf Richtung Taverne.

Tagebuch einer Elfe (Shield of Light)
Rictavio

Theo hatte wieder anderes im Sinn. Er wollte direkt zu Maduin in die Kirche. Auch wenn das der Ort ist wo ich nicht hinwollte, musste ich Theo erstmal hinterher. Ich probierte mit ihm zu reden, doch er vertröstete mich auf später.

Und so suchten wir nach dem Tier doch wir trafen auf Hara, die uns berichtete, dass Tebaun und sie das Tier gefunden hatten und nun den Besitzer suchten.
Relativ schnell fanden wir ihn auch und brachten ihn zurück zu Tebaun. Rictavio, der Halter des Tigers, war uns sehr dankbar und bat uns um Hilfe. Er wollte ungesehen aus der Stadt verschwinden und Tebaun und ich machten uns auf, die Wachen in die entgegengesetzte Richtung zuschicken währen Hara und ihre Männer den Wagen holten.
Wir blickten Rictavio hinterher, als er die Stadt verließ.

Da es die ganze Zeit über regnete machten wir uns auf in die Taverne. Hier konnten wir uns aufwärmen.

So liebe Mutter.
Es tat gut dies alles niederzuschreiben. Jetzt sollte ich wohl langsam zu den Anderen zurück.

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