Ein neuer Anfang (Shield of Light)

Meine Seele ist rein.
Mein Gewissen ist schwarz.
Der Tod ist dein.
Die Kraft – mein.

Suzail

In Suzail im schönen Cormyr, mitten auf einem prominenten Stadtplatz droschen zwei Männer aufeinander ein. Ein gepflegter, wahrscheinlich Adliger, und ein deutlich weniger gepflegter Herumstreuner. Nach kurzer Zeit hatte sich eine Menschenmenge um die kämpfenden herum versammelt und einige davon sahen dem Schauspiel eher besorgt zu.

So auch ein Mensch in einer Rüstung, die viel zu schwer für ihn schien.
Yggdra ein junger Kerl beobachtete, wie dieser eine Handbewegung machte. Kurz darauf erzitterte die Erde. Doch die Menge war zu berauscht, um es so richtig wahr zu nehmen und er wiederholte das ganze, und nun ertönte aus dem Nichts auch noch der Schrei einer Frau.
Nun kam Bewegung in die Masse. Doch weitaus mehr, als irgendwem lieb sein konnte und an andere Stelle stiess eine Elfe mit einer sehr auffälligen Haarfarbe eine Drachengeborene um, als sie versuchte, den ersten Flüchtenden auszuweichen.

Yggdra ging geradewegs auf den Mann zu, der diese Szene ausgelöst hatte und versuchte diesen zur Rede zur stellen. Dieser reagierte ausweichend und trat seinerseits die Flucht an, während Yggdra ihm stetig folgte. Nachdem der Unbekannte eine Weile erfolglos versucht hatte, den jungen Mann ab zu schütteln, erblickte er das Schild einer Taverne mit einem auffälligen Drachenkopf.
Mit einer weiteren Handbewegung schlug er auf magische Art die schwere Eichentür des Etablissements auf und flüchtete sich hinein. Wo sich ihm ein seltsamer Anblick bot. Verschiedenste Menschen schienen sich einem Ritual hin zu geben und mindestens die Hälfte davon war Nackt.
Doch bevor er all zu lange schauen konnte spürte er schon eine schwere Hand, die ihn an seiner Schulter zurück hielt. Ein muskulöser Türsteher war mit seinem ungefragten Eindringen so gar nicht einverstanden und kurz darauf kam auch Yggdra und klärte den Türsteher darüber auf, was der unbekannte Mensch gerade getan hatte.
Die Behörden wurden verständig, doch während man auf die Stadtwache warte stritt sich der Mann weiterhin mit Yggdra, lehnte eine Gebühr ab, die der Türsteher als Entschuldigung verlangte und versuchte sich auch noch just in dem Augenblick, als die Stadtwache Eintraf, mit dem Wirken einer kleinen Schockwelle aus seiner misslichen Lage zu befreien. Doch es half ihm gar nichts, seine Schulter blieb felsenfest gegen eine Wand gepresst, und alle Anwesenden waren nun noch viel stärker verstimmt.
Die Stadtwache lies sich nicht lange bitten und bereitete sich darauf vor ihn ab zu führen als der Mann plötzlich behauptete, Yggdra sei sein Komplize und hätte ihm überhaupt erst die Tür zum Dragonrider Club geöffnet. Jeder Geduld beraubt nahm die Stadtwache kurzerhand beide mit.

Ein paar Seitengassen weiter hatten sich die Elfe und die Drachengeborene in eine Seitengasse gerettet während die aufgebrachte Masse sich verlief. Nun gingen sie wieder zur Hauptstrasse vor und während die Elfe beobachtete, wie die Stadtwache zwei Männer abführte, schaute die Drachengeborene in Richtung des Platzes wo die offiziellen mit erstaunlicher Effizienz die letzten Reste jeder Unruhe auflösten. „Beeindruckend“ sagte sie in Common. Da fing die Elfe an zu lächeln; „Schön, jemanden zu finden mit dem man sich in seiner Sprache unterhalten kann“.
Die beiden kamen ins Gespräch, beide waren sie neu in der Stadt und so hatten beide das Problem, sich um eine Unterkunft kümmern zu müssen. Ausserdem suchte die Drachengeborene, die sich als Hara vom Clan der Kynker vorstellte, eine lukrative Tätigkeit.
Die Elfe stellte sich als Arabella vor, sie kam weit aus dem Westen.
Sie fragten ein wenig herum und unter verschiedenen Optionen einigten sie sich schnell auf die vielversprechend klingende Assozation der Abenteurer und machten sich auf den Weg. Dort angekommen wurden sie allerdings etwas enttäuscht. Die einstige Villa wirkte mehr wie ein Geisterhaus, wenn sie nicht der Lärm einer prall gefüllten Taverne begrüsst hätte.
Sie hatten denn auch einige Mühe, sich mit dem Verwalter zu verständigen. Zumindest bis dieser seine Ohrpropfen heraus nahm. Eigentlich war alles ausgebucht, aber sie konnten noch eine Art Schuppen unter der Treppe mit ein paar Pritschen bekommen. Da das Gebäude etwas abseits lag und zumindest Hara hier ja noch etwas zu erledigen hatte, willigten sie ein, um nicht zurück in der Stadt auf den letzten Drücker etwas suchen zu müssen.
Hara sah sich etwas um. Ihre Mine erhellte sich zwar, als sie vier Drachengeborene an einem Tisch sah, doch diese wirkten so grummelig, dass sie lieber nach etwas anderem Ausschau hielt und fand mit Arabella einen Tisch der von einer Truppe geselliger Zwerge besiedelt war.
Sie wurden wilkommen geheissen, man stellte sich vor und lud gleich zu einer Verköstigung der lokalen Getränke ein. Arabella liess sich ein bekömmliches Bier geben, doch Hara mochte es feurig. Doch zur Belustigung aller hatte sie die Wirkung von Pfefferschnapps völlig unterschätzt. Nachdem sie nach Luft rang und ein Würgen zurück hielt, reichte ihr Arabella ihr Bier zum Herunter spülen und stimmte in das Gelächter ein, als sie wieder Luft bekam.

Tiefer in der Stadt erfassten die Stadtwachen die Personalien der beiden Verdächtigen, die an einen Tisch gekettet und je von einer Wache flankiert waren.
So lernte Yggdra endlich den Namen des Mannes, den er so eifrig zu stellen versucht hatte: Maduin, ein Kleriker im Dienste von Latander. Ein Offizieller stellte sich als Untergeneral Ornion vor. Er murmelte mehr oder weniger fast vor sich hin als er fest stellte, dass die Kampfmagier die ganze Situation rekonstruieren konnten, dass die ausgelöste Panik an die 50 Bürger verletzt hatte und das eine Wiedergutmachung in Höhe von 150 Gold Maduin Branford in Rechnung gestellt würde.
Der Status von Yggdra sei dagegen nicht klar, er könne jedoch seinen Willen als guter Bürger beweisen und sich für eine geheime Mission zur Verfügung stellen.
Schnell stellte man fest, das Maduin nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügte, um seiner Strafe nach zu kommen – etwas womit Ornion wohl bewusst gerechnet hatte, bot er ihm doch nun an, gemeinsam mit Yggdra die gewünschte Mission zu bestreiten.
Maduin blieb keine andere Wahl, obwohl weder Yggdra noch er sich vorstellen konnten, mit dem jeweils anderen zusammen zu arbeiten. Nachdem die beiden den Bedingungen zugestimmt hatten, wurde alles vertraglich festgehalten.
Erst jetzt gab der Untergeneral die Details des Auftrages bekannt: In der Stadt hatten sich zwei kriminelle Organisationen eingenistet, die sich untereinander bekriegten. Gleichzeitig verbreitete sich in der Stadt eine bewusstseinsverändernde Droge. Die beiden sollten recherchieren, wer genau dafür verantwortlich ist.
Sollten sie die Produktionsstätte der Drogen finden und zerstören winkte sogar eine Belohnung. Ihnen wurde zugesagt, das sie sich zwei bis drei Leute Verstärkung dazu holen könnten und diesen je 50 Gold für die Mühen in Aussicht stellen dürften. Geld dass sie sogleich in zwei Säckchen auf den Tisch legten.
Etwas irritiert fragten sie Ornion, wo sie denn solch Verstärkung ausfindig machen könnten, und der Untergeneral schlug die Soziotät der Abenteurer am Rande der Stadt vor. So wurden sie gehen gelassen und machten sich unter weiterer , konstanter Streiterei auf den Weg.

Vor Ort hatten Arabella und Hara viel Spass mit den Zwergen, welche die letzte Nacht vor dem Aufbruch zu einer Karavane feierten.
Schnell erfuhr Hara, dass immer Leute als Begleitung für Karavanen gesucht wurden, doch die meisten Abenteurer hier waren auf dem Weg in die Köngiswälder, wo ein Kopfgeld für die Goblins dort ausgelobt war.
Sollte es jemanden gelingen, den Wald komplett von Goblins zu befreien, war sogar ein Baronat über eben diese Wälder ausgelobt.
Arabella erzählte Hara, das sie auf der Suche nach ihrem Bruder war, der in dieser Stadt nach einer potentiellen Lebenspartnerin Ausschau gehalten hatte. Hara, für die der Clan das wichtigste im Leben war, war dies sehr sympatisch.

Als Yggdra und Maduin in der Taverne eintrafen, ging Yggdra erst auf die vier schweigsamen Drachengeborenen zu, doch Maduin dirigierte ihn zu der Gruppe der Zwerge und der beiden Damen, während er eine Runde für den Tisch bestellte.
Um die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zu ziehen, hielt Yggrda unter begeisterten Rufen der Zwerge eine kleine Rede:
Abenteurer von Weit und Fern, Willkommen im wunderschönen Königreich Cormyr. Mein sehr guter Freund Maduin steht dort hinten an der Bar und kommt gleich mit noch mehr Bier für euch alle an und lädt euch alle ein. Ich bin hier um – besonders zwei von euch – zu fragen, ob ihr nicht vielleicht Interesse an einem kleinen Abenteuer habt.“
So sprach Yggdra, Hänfling mit Schwert und einem Schild auf dem Rücken.
Arabella und Hara wahren fühlten sich etwas überfallen mit dem Angebot und Arabella meinte, dass schon etwas dafür Bezahlt werden müsste.
Da packte Maduin, der mittlerweile dazu gestossen war, etwas übereifrig einen der zuvor erhaltenen Goldbeutel auf den Tisch und meinte, dass es 50 Gold für jede geben würde. Ein Raunen ging durch den Raum und die Zwerge am Tisch meinten nur, dass sie auch gerne einmal so viel Gold auf einmal verdienen wollten.
Hara versuchte das Gold verschwinden zu lassen, was Yggdra sofort als Einverständnis missdeutete. Doch schon richtete er sich an Arabella und fragte, ob auch sie einverstanden sei – was sie bejahte. Und da Hara nicht von der Seite ihrer neuen Freundin weichen wollte, stimmte sie ein.
Nun Maduin völlig unbedarft aller Ohren hier der Gruppe erzählen, worin denn ihre Mission bestand, doch Yggdra bemerkte es rechtzeitig und brachte ihn zum Schweigen – mit einem Kuss.
Maduin ging darauf ein und wollte mehr, doch Yggdra war damit zufrieden, ihre Mission nicht schon vor Beginn scheitern zu sehen. Die Zwerge waren begeistert ob der unerwarteten Romantik und so bemerkte niemand die vier Drachengeborenen, die an den Tisch heran getreten waren.

Mit schwerem Akzent forderten sie das Gold gegen das Leben der Anwesenden. Doch Hara war zuerst neugierig. „Ich kenne euren Akzent nicht, von welchem Klan seid ihr?“
Vom Klan Sindra aus Ahm“ intonierten sie, während sie ihre Drohung unterstrichen, indem einer Haras Kopf auf die Tischplatte vor ihr knallte.
Während sie sich wieder aufrichtete und sich dabei umdrehte, landete sie einen unbemerkten Dolch in der Armbeuge des Täters, der Schmerzerfüllt zusammenbrach.
Wir können diese Sache vergessen, ihr geht wieder zu eurem Tisch zurück und ich gebe euch eine Runde aus – oder ihr werdet alle Schmerzen erfahren wie euer Kamerad hier.“ Erklärte Hara der Runde. Und die Sindra reagierten Unerwartet. „Ja Herrin, was immer ihr befehlt.“

Nach dem weitere Runden Bier zwischen den Tischen aufgeteilt wurden, einigte man sich darauf, in die Stadt aufzubrechen, um dort die Details des Auftrages beim Essen zu besprechen. Nachdem man eine Weile unterwegs war, bemerkten die Männer, das ihnen die Drachengeborenen folgten. Maduin sprach Hara darauf an. Der gefiel die neue Entourage, doch Maduin bestand darauf, dass sie zu vier unter sich blieben und Hara ging zu den Sindra und besprach sich mit ihnen. Sie waren sehr beeindruckt von Haras überlegenen Jagdinstinkten, die sie selbst die nächsten Tage im Königswald unter Beweis stellen wollten, doch nun hatten den Eindruck, sich ihr beweisen zu müssen. Hara bat sie, sich zuerst noch zurück zu halten, dass sie sie dazu holen würde, würde sich eine Möglichkeit zur Jagd ergeben – und vielleicht würde sie sie ja im Anschluss in den Köngiswald begleiten.

Sie fanden sich in der Schlemmermeile der Stadt ein und lernten sich dabei etwas kennen. Doch es zeigten sich zunehmende Schrulligkeiten bei allen Beteiligten. Arabella befragte ständig ihre Tasche, als ob darin ein kleiner Mensch wäre, Hara schien Leute nicht mehr voneinander unterscheiden zu können, Yggdra klebte noch immer der Vogeldreck am Kopf und Maduin erfand neue Wörter.
Hara ging es so schlimm, dass sich schnell von der Gruppe verabschiedete, zur Taverne rannte und sich im Schuppen unter der Treppe auf der Pritsche einrollte und von nichts mehr wissen wollte.
Die anderen vereinbarten sich am nächsten Tag auf der Stadtwache zu viert mit dem Auftraggeber auszutauschen und verliefen sich.
Yggdra und Maduin nahmen eine Herberge in der Stadt und ein zumindest einer ein Bad, doch dann gingen auch sie zu Bett.

Und alle vier träumten das gleiche:

Meine Seele ist rein.
Mein Gewissen ist schwarz.
Der Tod ist dein.
Die Kraft – mein
.“


In einem dunklen Raum unter Tage steht ein Obelisk, in den eine Geschichte eingeritzt ist
Es begab sich zu einer Zeit, als Dämonen Dörfer und Städte überfielen.
In einer Zeit, in der sich Menschen abschlachteten.
In einer dunkel Zeit.
Ein Monarch rief alle Schmiede des Reichs zusammen um zu verkünden:
„Wer es schafft, die ultimative Waffe gegen die Dämonen zu schmieden, solle fürstlich entlohnt werden,d en Posten des Hofschmiedes erlangen und es solle seiner Familie an nichts mangeln.“
Die Männer schrien auf, in grimmiger Entschlossenheit, den Auftrag ihres Herren zu erfüllen und zogen sich in ihre Schmieden zurück.
Sie schmiedeten.
Tag ein,
Tag aus.
Jeder glaubte, die ultimative Waffe geschmiedet zu haben. Voller Stolz versammelten sie sich wieder beim Monarchen, und ein jeder prahlte und präsentierte seine Waffe. Der Monarch bat zur ruhe und bat einen jeden vor zu treten, um seiner Waffe einen Test zu unterziehen.

Da geschah es:
Der Alarm wurde ausgelöst, Dämonen griffen das Schloss an, die Torflügel rissen auf, barsten an der Wand und hinein stürmte eine Horde von Dämonen. Mit gekreische und gejohle griffen sie jeden Menschen im Schloss an.
Die Schmiede, in der festen Überzeugung das beste Schwert gegen den Dämonen geschaffen zu haben riefen zum Gegenangriff und stürmten auf die Dämonen zu.
Waffen zerbrachen, Männer schrien und starben, sie flohen und sahen ihre Familien sterben.
Alle Hoffnung schien verloren, und die Dämonen plünderten das Schloss.
Einige der Schmiede konnten entkommen und schworen bittere Rache. Einer von ihnen war zuvor als Geselle auf Wanderschaft und studierte die Schmiedekunst im ganzen Land. Bei einem Hexenmeister stahl er die Formel um den Waffen magische Kraft einzuhauchen.
So sammelte er die Materialien und schloss sich in seine Schmiede ein.
Tag ein,
Tag aus
hämmerte er und das klirren hallte über das ganze Dorf.
Zuerst versuchte er es mit Menschenhaaren.
Er formte ein Schwert daraus und voller Hoffnung, die Dämonenwaffe hergestellt zu haben, stürzte er sich in den Kampf, als eine Horde das Dorf überfiel.
Er schlug, er stach, er hiebte sich einen Weg.
Doch die Klinge richtete keinen Schaden an. Voller Verzweiflung musste er mit an sehen, wie sein Dorf zerstört wurde.
Er schrie.
Er schrie sich all seinen Wahn hinaus, dem er verfiel.
Es blieb im nur noch eine Möglichkeit: Wieder schloss er sich in der Schmiede ein. Tag und Nacht arbeitete er. Er formte einen Speer aus seinem Blute.
Mit jedem Schlag auf die Spitze verlor sich ein Stück Seele darin.
Er formte einen Schaft, mit jedem Schlag verformte sich sein Fleisch ein wenig mehr.
Und nach 40 Tagen und Nächten war es vollbracht. Der Speer war erwacht und der Schmied war fort.

Meine Seele ist rein.
Mein Gewissen ist schwarz.
Der Tod ist dein.
Die Kraft – mein
.“

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner