Leinen los  (The Outbreaks)Leinen los (The Outbreaks)

Knarrend schauckelte die „Treue Frenja“ in den Wogen der Gewässer um Mintarn, einige Möwen begleiteten das Schiff, waren doch die Winde günstig dem Schiff gesonnen. In den frühen Morgenstunden des 28. Mirtul war das Schiff in See gestochen mit dem Ziel der Hafen von Callidyr. Am Steuerrad stand mit flatternden Haaren Kapitän Friesel und auf Deck waren mehrere kleine Grüppchen in Unterhaltung verwickelt zwischen denen einige Matrosen ihr harte Arbeit verrichteten. Unter den Mitreisenden an Deck waren unter anderem die beiden Naturkundler Mumrik und Ceferando, Anskaviat und Thoringal, als auch Melchior Sternenglanz der 1. Offizier und Kilian der Heilkundige des Schiffes. Grumpf stand weiter abseits der Gruppen und starrte aufs weite Meer hinaus, über was er wohl nachsann? Auch der Schiffsmagier Ibenir und Nannay waren nicht an Deck auszumachen und ließ vermuten, das sich Beiden den Studium unter Deck hingegeben hatten. Waren doch etliche Bücher in Mintarn an Board gebracht worden.

Anskaviats Sicht des Tages:

Die letzten Tage liegen noch schwer auf dem „Helden von Mintarn“ und den daraus resultierenden Vorzügen und der Aufmerksamkeit der weiblichen Gesellschaft. Wie oft hat er nachstellen müssen, wie er in letzter Sekunde den Dolch in den Leib des Totenbeschwörers gestoßen hat. Das es nur Glück war, ließ er zumeist weg, dafür ergänzte er hier und da Geschichten über die Hilflosigkeit seiner Kameraden. Freude strahlend über die Ruhe lehnte sich der eher introvertierte Anskaviat, neben Thoringal an die Rehling. Sie besprechen die Geschehnisse der letzten Tage, als plötzlich Totes Pferd auf Deck erschien, sichtlich ruhiger als sonst. Als er sich zu den beiden gesellt muss Anskaviat Totes Pferd erst einmal erklären warum er auf dem Schiff war und warum wir Richtung Mondscheininseln unterwegs sind. Für alles weitere deutet er auf Grumpf. Als Thoringal ihn an die versprochenen Gegenstände aus Mintarn erinnert, gibt es für ihn kein halten mehr. Die Gruppe fragt den Kapitän nach den Gegenständen und wird auf ein großes Fass verwiesen. Der gierige Zwerg springt einfach ins Fass! Jetzt muss sich Anskaviat damit begnügen, dass die Gegenstände Stück für Stück herausgegeben werden. Zuerst wird Totes Pferd beschenkt. Der Zwerg findet ausserdem einen großen Beutel mit Edelsteinen und reicht dann endlich zwei Rüstungen herraus die anscheinend für Anskaviat und Sana gedacht sind, da letztere leider gestorben ist, behält er ihre Rüstung ebenfalls. Kurze Verwirrung macht sich bei ihm breit als Thoringal völlig verschwommen aus dem Fass gekrochen kommt. Nach kurzer Zeit der Erklärung, verliert er jedoch das Interesse und zieht sich in seine Kajüte zurück. Dort befinden sich einige Briefe, eine nette Ausstattung und eine kleine Alchemieausrüstung. Er probiert die Rüstung an und fühlt sich trotz der dicke des Materials erstaunlich gut und beweglich. In den Briefen befinden sich neben einigen Lagebeschreibungen und Informationen über die Welt auch verschiedene Pulver, einige giftig, andere einschläfernd. Ohne Absender sind ihm diese tierischen Substanzen zwar etwas suspekt aber als Alchemist ist er doch höchst erfreut. Ausserdem bekommt er einen wahnsinnig gut aussehenden Mantel, der aussen dunkel und nach dem umdrehen hell ist und mit einem Wappen der Harfner bestickt ist. Eine nette Geste des Dankes. Beim Abendessen muss er noch einen Streit zwischen dem neu dazugekommenen Blm und dem Koch schlichten, lässt sich einige Zauber von Nanay zeigen und ist höchst erfreut über ihre Fähigkeiten ihn Unsichtbar zu machen. Als er dann noch Geschichten und Darstellungen etwaiger Monströsitäten lauscht, wird er langsam müde und begibt sich ins Bett.

Aus dem Reisetagebuch von Tamrosekincaiwellyn AKA Totes Pferd
Es ist jetzt einige Wochen her, seit wir lebend aus der Gruft von de Goula zurückgekehrt sind. Der Grund warum ich so lange nichts geschrieben habe ist einfach, es ist lange Zeit einfach nichts passiert. Mit der Belohnung für die Beseitigung von de Goula in der Tasche und dem Fürsten von Mintarn auf unserer Seite haben sich unsere Probleme praktisch wie von selbst aufgelöst. Die magische Blockade, die alles auf der Insel praktisch stillstehen hat lassen ist gefallen und mit ihr sind auch die Sklavenhändler, die Roten Magier von Thay und sogar der unsterbliche Totengräber, der uns noch so kurz vor unserer Konfrontation mit Zhan verspottet hat verschwunden.
Ich habe sogar einen Weg gefunden, den Fluch der Seehexe auf mich zu nehmen. An einem stillen frühen Morgen vor der ersten Flut habe ich der Göttin der toten Hexe ein angemessenes Opfer dargebracht – ein Lehrling eines Fleischhauers, vielleicht dreizehn Jahre alt. In dem Moment, wo ihn das Wasser angenommen und sich die Kreaturen der Tiefe auf ihn gestürzt haben habe ich mir eingebildet zu spüren, wie sich der Griff der Furienkönigin um mein Leben gelockert hat, aber ich habe mich geirrt, denn kurze Zeit später bin ich auf einem Schiff erwacht – ironischer Weise auf genau dem selben, auf dem ich vor wenigen Wochen erst auf Mintarn angekommen bin. Ich traue der Mannschaft immer noch nicht, genauso wenig wie den fremden Passagieren, aber Grumpf, Anskaviat und Thoringal sind ebenfalls hier, also bin ich zuversichtlich, das die Zukunft die Umberlee für mich plant einiges mehr an Gewalt und Chaos bereit hält. Und für Gewalt und Chaos bin ich IMMER vorbereitet.

Nachtrag:
Alle, die wir an der Zerstörung von Cabenon de Goula beteiligt waren, haben von einem anonymen Patron – ich vermute Madam Flay oder Fürst Embuirhan dahinter – einige Geschenke mit magischen Eigenschaften bekommen. Ich vermute, dass diese im Zuge unserer neuen Mission bald zum Einsatz kommen werden. Laut Grumpf sind wir auf der Suche nach einer vermissten Person, mit der er gut befreundet ist und wenn Anskaviat, Thoringal oder ich Vorzeigebeispiele für die Art Freunde sind, die Grumpf hat, dann können wir damit rechnen, dass diese Person viele Feinde hat.

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