Was geschah auf Madison Manor (The Legacy of the Grey Guardians)

Was geschah auf Madison Manor (The Legacy of the Grey Guardians)

Was geschah auf Madison Manor Part 2

Die Heldengruppe stand vor dem Schlafgemach des Barons und Baroness. Die Klerikerin sprach zu ihren Gefährten: „Es sollten nur die Frauen in das Zimmer gehen. Die Baroness ist gesundheitlich sehr angeschlagen und zu viele Personen machen sie wahrscheinlich nervös. Von daher sollten nur meine Wenigkeit als Heilerin, Sophie als Mutter und Maevina zur Sicherung das Zimmer betreten. Vielleicht finden wir so mehr heraus und können die Lady Madison heilen.“ Die Gruppe stimmte ihr zu und so zogen die Männer in den Keller, um die restlichen Räumlichkeiten zu erkunden. Die Dunkelelfin knackte das Schloss und die Tür schwang auf. Der Raum wurde spärlich, durch Vernagelte Bretter vor den Fenstern, mit dem abendlichen Tageslicht beleuchtet. Die Frauen betraten den Raum. Sie sahen ein großes leeres Himmelbett mit verschlissenen Vorhängen. Bei näherer Betrachtung fielen zerrissene Lederriemen an den Bettpfosten auf. Die Posten selber waren mit tiefen Kratzern und Furchen versehen, vermutlich durch Krallen hergeführt. Die Kissen und Bettdecke waren zerfetzt, Blutspuren auf dem Laken deuteten auf weiteres Unheil hin. Sie sahen sich weiter im Raum um. Eine Kommode und Waschutensilien standen an einer Wand und wurden untersucht. Es kamen keine weiteren Hinweise auf den Verbleib oder das Geschehene zustande. Ein bisschen enttäuscht und besorgt gingen die Frauen hinunter. Sophie wurde gebeten, sich in ihrem Zimmer zu verbarrikadieren und niemanden hinein zu lassen, bis die Situation gelöst war.

Anakis flog wieder zurück zum Haus. Dort traf sie vor Sophies Zimmer auf die anderen und berichtete von den Geschehnissen draußen. „Ich sah ein lilanes Licht im Wald und konnte keine Spur mehr Aufnehmen. Er ist entkommen.“ Ein weiterer Rückschlag. Gemeinsam gingen Sie nach draußen. Aber was taten die Männer derweil?

Im Keller angekommen stellten sie fest, dass dort kein Dunkelheitzauber mehr war. Sie sahen vier Eingänge zu Räumen, zwei waren schon bekannt und führten zum Waffenlager und Weinlager. Cypher nahm es sich nicht, auf „Erkundungstour“ seines Gourmetsinns zu gehen, wie er es benannte, und erforschte ausgiebig das Weinlager des Barons. Dyrus und Ander hingegen erkundeten die zwei restlichen Räume. Dyrus fand das Nahrungslager und gönnte sich einen guten Bissen vom Schinken, Käse und Brot. Ander fand das Alchemielabor. Dieser Raum weckte sein Interesse, auf einem Tisch war ein komplettes Alchemieset aufgebaut und gebraute Tränke mit Tiersymbolen standen in einem Regal. Einige Bücher auf einem weiteren Tisch erregten seine Aufmerksamkeit und er öffnete eines mit dem Namen „Der Garten von Bi-Bel“ und verschwand darin. Dyrus wollte seinen tollen Fund Ander mitteilen, aber er sah keinen Ander. Verwirrt schaute er sich um. Auf dem Boden lag ein offenes Buch und Dyrus war so schlau Ander + Buch zusammen zu zählen. Leicht in Panik nahm er das Buch, klappte es zu und ging schnellen Schrittes zu Cypher, der innerhalb der wenigen vergangenen Augenblicke schon mehrere Dutzende Flaschen „probiert“ hatte. In seinem Zustand sah er auf einmal drei Zwerge und fing an zu pöbeln. Irritiert über das Verhalten vom Halbelf erklärte der Zwerg oder besser, er versuchte es dem Halbelf die Situation zu erklären und öffnete dabei versehentlich das Buch und war ebenfalls weg. Cypher, der den Zwerg eigentlich nicht wahr genommen hat, sah auf einmal ein Buch auf dem Boden liegen. Mit adliger Inbrunst kickte er es an die nächste Wand und als es offen auf dem Boden aufschlug war er ebenfalls in der Geschichte. Was die drei erlebt haben und wie sie sich daraus wieder befreiten, ist ein anderen Kapitel.

Zurück zu den Powerfrauen im Garten des Anwesens. Dort fand die findige Anakis Fußabdrücke von einem Kind und einem erwachsenen Mann. Relativ frisch und sie führten zu einem Mausoleum. Der Eingang bestand aus Stein und Ornamente verzierten die Struktur. Auf der ebenfalls steinernen Tür waren keine Scharniere oder Klinken auszumachen. Lediglich ein blutiger Handabdruck in der Mitte war auszumachen. Die Klerikerin versuchte es als Erstes mit der subtilsten Art und schnitt sich in ihre Hand. Sie legte die blutende Handfläche auf den Abdruck und nichts geschah. Jetzt wurde es ihnen zu bunt und sieritualisierten den Zauber Magie entdecken. Natürlich war der komplette Eingang magisch und kurzer Hand wurde der Zauber Magie bannen gewirkt. Die Tür war nur noch ein schwerer Steinklotz und ließ sich nicht öffnen. Das war Anakis Stichwort und mit einem Erdzauber riss sie einfach einen Eingang aus dem Stein. Der Weg war frei.

Die drei Frauen wagten sich hinein. Es war finster und eine lange Treppe führte hinab ins Erdreich der Toten. In regelmäßigen Abständen waren Fackelhalterungen angebracht, aber Licht schien nicht nötig, da alle Dunkelsicht besaßen. Unten angelangt sahen sie einen langen Gang. Von diesem führten immer wieder Räume zu den Grabmälern von den Ahnen der Familie. Beeindruckende Steinhauerkünste zierten die Gräber und Lebensgroße Statuen von den Mitgliedern zeigte auf wer hier verweilt. Mit ehrfürchtigen Schritten und den nötigen Respekt vor den Toten gingen sie weiter den Gang hinab. Am Ende war unbehauener Stein und zur rechten führte eine verschlossene Tür zu einem weiteren Raum. „Moment mal, eine verschlossene Tür?“, fragten sich die Drei im Stillen und ließen nun äußerste Vorsicht gebieten. Zu erst wurde die Tür magisch untersucht und keine Magie war zu entdecken. Dann wurde an der Tür gelauscht. Es waren eindeutig Stimmen zu vernehmen – sehr dumpf und tief. Danach wurde das Schloss untersucht und keine Fallen waren zu entdecken. Die Drei blickten sich an, nickten kurz und öffneten ruckartig die Tür.

Dort stand er mit Leib und Seele, der Baron. Über einen Tisch gebeugt und vertieft im Selbstgespräch schien er über irgendetwas zu brüten. Ein kleiner Junge saß mit tränenüberströmtem Gesicht auf einem Bett. In der Ecke stand ein Tierkäfig offen und darin befand sich eine Lagerstatt. „Haben wir Sie endlich gefunden, Baron Madison!“ kam es bestimmt von den Frauen. Der Baron drehte sich verwirrt um. „Ja, was macht ihr denn hier?“ Es entbrannte eine lange und heftige Diskussion über den Zustand und die Umstände des Treffens. „Aber ich muss doch meiner Lady Madison helfen!“ Waren die abschließenden Worte daraus. „Gut, dann gehen wir in Ihr Arbeitszimmer und sie zeigen uns alles und damit meinen wir wirklich alles!“ Kam es abschließend von der Heldengruppe. Den Jungen nahmen sie mit und brachten ihn zu ihrer Mutter. Diesmal mit Glückstränen wurden Mutter und Sohn wieder vereint und die Vereinigung angemessen gewürdigt. Danach ging es weiter zum Arbeitszimmer. Unterwegs dorthin gabelten sie die Männer wieder auf, die gerade etwas mitgenommen aus dem Keller kamen. Das Arbeitszimmer wurde vom Baron geöffnet und es wurde sich schnell gegenseitig aufgeklärt, was vorgefallen war. An der Wand im Arbeitsraum hing eine große Karte von der Schwertküste und mehrere standen Bücherregale daneben. Ein großer Schreibtisch fing jeden Blick auf und dominierte den Raum. Auf dem Schreibtisch sah man Papier, Feder und Tinte. Kleckse und mehrere benutzte Schreibfedern zeugten von unzureichender Handhabung der Schreibkunst. Während der Baron den Helden die Dokumente zeigte untersuchte die Dunkelelfin die Bücher. Ein Buch mit de Familienwappen fiel ihr in die Augen und sie zog es heraus. Sofort öffnete sich eine Geheimtür. Im dahinter verborgenen Raum erblickte man einen Opferstein aus Obelisk und rituelle Zeichnungen sowie einen Ritualdolch. Verkrustete alte Blutspuren zeugten von übler Tat und der Baron wurde stark in Bedrängnis gebracht. Er wurde genötigt alles im Detail zu erklären und verwies dabei immer wieder auf die Dokumente. Diese waren von einem Lord Uther und beinhalteten eine Dämonenbeschwörung! Jetzt war allen klar, was hier geschah. Fluchs wurde ein Plan ausgeheckt, um den Dämon zu exorzieren. Gemeinsam stürmten sie in die Nacht hinaus, während Cypher nach oben ging und alles absicherte. Die Helden hatten genug von Überraschungen.

In der Nacht konnte man das Wolfsgeheul hören und am Rande des Waldes bewegten sich die Büsche. Die Gruppe nahm Kampfhaltung ein und das Monster brach aus dem Wald hervor. Es hatte lange Hasenohren, eine Wolfsschnauze und Bärenpranken. Das schwarze Fell umarmte die Nacht. Der Baron reagierte als erster „Meine Lady!“, rief er und stürmte voran. Er warf dem Dämon eine Substanz in Gesicht und plötzlich flammte ein rotglühendes Symbol auf der Stirn auf. Es war das Familienwappen und eine gar menschliche Regung von Schmerz durchfuhr den Dämon. Es begann ein epischer Kampf gut und weniger gut gegen Dämon. Die Zauberer erzeugten Blitzgewitter und hüllten damit das Monster ein. Der Paladin warf seine Kette und band das Unwesen fest. Immer wieder wurden beide Kampfgruppen getroffen und es bedurfte größter Anstrengungen den Baron nicht sterben zu lassen. Es ging in die tiefe Nacht hinein und beim Dämon kamen verstärkt die Züge von Lady Madison durch.  Mit einem letzten geheiligten Kampfspruch auf den Lippen fuhr der Hammer der Austreibung auf den Dämon und mit einem unfassbar mißtönenden Laut brach das Ungetüm zusammen. Das Wesen verwandelte sich zurück in die betuchte Lady Madison. Hier reagierte der Baron wieder als Erster und umstürmte seine geliebte Frau.

Es war makaber und rührend zugleich. Die Helden gewährten den Beiden die Zeit.

Doch alles Gute hat auch ein Ende. Das Rad der Zeit dreht sich kontinuierlich weiter und kennt kein Ende. Seine Augen und Ohren ist der Wind. Aber es war ein Ende.

Zurück in Tiefenwasser wurden der Baron und die Baroness für Ihre Verbrechen angeklagt und verurteilt. Welches Urteil die Beiden erwartet weiß keiner der Helden. Sophie wurde ebenfalls angeklagt, aber dank des Zuspruchs der Heldengruppe befand man die Handlungen als Notwehr und weitere Verfahren wurden eingestellt. Sie und ihr Mann Tom leben gemeinsam mit ihrem Sohn Elliot in Tiefenwasser und mit der Hilfe von Camilla fanden sie Lohn und Brot. Fortan leben sie ein glückliches Leben als Familie.

Doch bin ich euch noch eine Geschichte von Bi-Bel schuldig.

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