Die Manufaktur der Wahrheit (The Legacy of the Grey Guardians)

Es war schon spät in der Nacht, als die kleine Gruppe stand vor den Toren der Rockbell Manufaktur. Doch vom alten, soliden Gebäude hinter dem Tor ertönten noch immer die Geräusche fleißiger Arbeit. Ihr Auftauchen blieb nicht unbemerkt, ein wettergegerbter Pförtner mit grauen Haaren und weißen Bart begrüßte die Gruppe Neugierig ob ihres Anliegens?

Wezir ibn Drale übernahm die Initiative:
„Wir sind hier um einen Weg zu diskutieren, gewisse Anschuldigungen gegen ihren Chef zu entkräften und müssten mit ihm darüber sprechen. Wo können wir…“

„Herr Butterfield?“

„… genau, Herrn Butterfield finden?“

„Er ist noch im Büro. Wenn sie hier einem Moment warten würden?“

Und die Gruppe blickte dem alten Mann hinterher, der sich mühevoll auf dem Weg zum alten Gebäude machte. Während sie dem Boten hinterher blickten, erspähte die Gruppe einige hastig errichtete Gebäude hinter dem großen Hauptgebäude. Offensichtlich ging es dem Unternehmen gut.

Ein armer Pförtner

Der Pförtner kehrte zurück und erklärte, dass Herr Butterfield schon spezifischere Informationen brauchte, um sich um diese Tageszeit die Mühe eines Gesprächs zu machen. Nach einigem hin und her verlor der gute Mann jedoch die Geduld und führte sie in das Atrium des Gebäudes das wesentlich gemütlicher gewirkt hätte, wäre nicht der extreme Lärm hinter den großen Flügeltüren. Nachdem der Pförtner ein letztes mal hinauf zum Büro des Besitzers ging, kam dieser nun persönlich.

Butterfield persönlich

Wezir trug dem Mann noch einmal sein Anliegen vor, ihn von aufkommenden Verdacht beschützen zu wollen und dieser lud sie in den Produktionsraum, aus dem der Lärm kam. Nach einem kurzem Gespräch zeigte sich der Geschäftsmann sehr besorgt und meinte man solle doch hier warten, während er einige Erkundungen ein zieht, und sie sahen ihn zwischen ein paar Maschinen verschwinden. Im Raum waren zwei Reihen von Produktionsanlagen, mit je vier Plattformen an denen jeweils zwei Uhrwerkgolems arbeiteten.

Es zischt und dampft

Sie waren weitaus stärker verziehrt als die der Quira Automata und hatten witzige Dampfablässe aus denen gelegentlich weisser Rauch ausgestossen wurde. Für die meisten war es schwer zu erschliessen, was wo geschah, und Stormy, der wohl am ehesten etwas darin erkennen konnte, war seiner Neugier erlegen und irgendwo im Komplex verschwunden. Klar war, dass die beiden Golems, die am nächsten zur Gruppe standen, an Textilien woben. Ein Netz, wie es schien. Gary ging zu dem Flur in dem Butterfield verschwunden war und konnte dort ein Tor, nicht unähnlich dem, durch dass sie die Halle betreten hatten, erkennen.

Ein Hinterhalt?

Plötzlich und ohne erkennbaren Grund warfen plötzlich die Golems zur rechten der Gruppe das Netz, an dem sie gerade noch gearbeitet hatten, über die verbliebene Gruppe. Es kostete Mialee, Olalee und Wezir einige Mühen, sich aus dem Netz zu befreien, und Wezirs Schwert hatte sich zu allem Überfluss im Netz verheddert. Da sich das ganze nun als Hinterhalt entpuppt hatte, begann er mit direkt der Verfolgung des Urhebers, wurde aber von vier schweren Siegeln ausgebremst, die er eines nach dem anderen Knacken musste. Mialee sandte eine Eule mit einer Nachricht an Cypher, um ihn schnellstmöglich über die Situation aufzuklären und her zu rufen.

Transformer

Währenddessen konnten sie ein ungewöhnliches verhalten der insgesamt 16 Golems beobachten. Nach und nach fügten sie sich zusammen zu einer weniger leicht zu erkennenden Funktion, gingen zu ihren Nachbarn und wieder holten das Spiel, so dass erst nur noch acht Maschinen, dann vier, dann zwei übrig waren. Mialee war sich sicher. Das war kein gutes Zeichen und versuchte mit Bogenschüssen den Prozess zumindest bei den Maschinen zu ihrer Rechten zu unterbrechen, und sie schwächte auch die Geräte, die während der Vereinigung empfindlich waren.

Die Manufaktur der Wahrheit (The Legacy of the Grey Guardians)

Drache!

Gerade als Wezir endlich durch die Tür brach und zu seiner Überraschung im Freien stand, vereinigten sich die letzten beiden Geräte und offenbarten, was der Sinn dieser ungewöhnlichen Aktion war. Vor ihnen stand ein Uhrwerkdrache, dessen rechte Flügel und Klaue beschädigt waren. Was ihn aber nicht weniger gefährlich erscheinen lies. Mialee musste schnell fest stellen, dass ihre Pfeile gegen dieses mechanische Monster nichts mehr ausrichten konnten, dafür waren die schnellen Bewegungen und Faust Attacken Garys der wichtigste Faktor. Olalee konzentrierte sich darauf, ihn und Mialee so gut wie Möglich mit Segen und Heilung zu unterstützen und sich ansonsten aus der Schusslinie zu halten.

Aufgabenteilung

Nur wenige Meter weiter ignorierte Wezir die Kampfgeräusche, denn er war von und ganz auf sein Ziel konzentriert. Herrn Butterfield finden und stellen. Mit seinen erweiterten Sinnen erschnüffelte er die Fährte und begann zu rennen.

Mialee, um ihren Hauptangriff beraubt, fragte nun das Reich der Feen um Hilfe, die ihr vier Kobolde sendeten, während der Drache ihr und Gary mit seinen linken Klauen und Bissen mächtig zusetzte. Doch auch die schiere Anzahl an Gegnern half nicht viel, selbst der unglaublichste Angriff eines der Kobolde verursachte nicht mehr als eine faustgeformte Beule in der Messinghaut des Gerätes.

Feuer, welch Überraschung.

Zu allem Überfluss bewies es, dass die Ähnlichkeit zu einem Drachen nicht nur äußerlich war und es nutzte die Gelegenheit, als die meisten Angreifer in einer guten Position waren, um Feuer zu spucken. Eine Flamme so mächtig, dass selbst Wezir die Hitze noch spürte, als ein Teil des Strahles draußen an ihm vorbei ging. Mialee und Olalee jedoch konnten noch rechtzeitig hinter Maschinenteilen in Sicherheit gehen und so das schlimmste verhindern. Nicht dass es nicht trotzdem weh tat.

Perkussive Pflege

So ging es nun eine ganze Weile vor allem zwischen dem Drachen und Gary hin und her bis Gary endlich eine gute Gelegenheit in der Defensive der Maschine wahr nahm, mit wenigen windigen Schritten die Metallechse erklomm, dabei extrem viel Schwung mitnahm und den meisten in einen Faustschlag direkt in die Schnauze transferierte. Doch das war bei weitem noch nicht genug, denn Geschickt nutzte er den restlichen Schwung um mit einem Salto direkt auf dem Kopf zu landen und von dort den finalen Schlag auszuführen. Die Maschine sackte in sich zusammen, der Kopf des Gerätes seltsam verformt und Gary schlitterte gekonnt und mit einem großen Grinsen im Gesicht von dort zu den anderen, alles in einer einzigen, flüssigen Bewegung.

Glück im Unglück

Auch Wezir hatte den Flüchtenden und schwer atmenden Butterfield eingeholt und mit einem Betäubungsschuss aus seinem Blasrohr erwischt. Es gab nur ein Problem. Die Betäubungspfeile waren mehrheitlich für gut ausgestattete Banditen und Verbrecher gedacht, nicht für Bürohengste wie Butterfield und der Geschäftsmann lag im Sterben, als ihn Wezir erreichte. Genau in dem Augenblick erschien ein geflügeltes Einhorn, auf ihm der Palladin, der die Eule mittlerweile erhalten hatte und sofort zur Gruppe aufgebrochen war. Bevor er überhaupt die Situation verstehen konnte, rettete er den Ohnmächtigen mit einem leichten Heilzauber. Wezir klärte ihn über die Ereignisse auf und sie gingen wieder zum Produktionsgebäude mit dem angeschlagenen Butterfield im Schlepptau. Während dem kurzen Weg nutzte Wezir auch gleich die Gelegenheit und seine guten Kontakte zu den lokalen Behörden um mit seinem Emerald die Stadtwache zu rufen.

Wichtige Erkenntnisse

Nachdem sie die Überreste des Uhrwerkdrachens untersucht und sich die 16 mandarinengroßen Rubine geholt hatten, in der die Magie der Geräte gespeichert war, fanden sich alle bis auf Stormy im Büro Butterfields ein. Cypher klärte nun alle auf was seine weitere Recherche ergeben hatte und was seine Theorien zum Massaker in der Botschaft und dem selstamen Verhalten vieler Lantaner waren. Alle Indizien deuteten auf den Einfluss eines Aboleths hin, einer Kreatur, älter noch als die Zeit. Cypher vermutete, dass er sogar noch in der Botschaft war, als Ordrade sie zurück gerufen hatte. In seiner typischen Art bezeichnete er Gary, der mit einer Vision von einem ungewöhnlichen Angriff durch Gedankenschinder zusammengebrochen war, als Versuchskaninchen – als ob er ihn höchstselbst in die Situation gebracht hätte.

Ganz normale Sicherheit

Nachdem die Wachen eingetroffen waren, wurde begannen Cypher und Wezir, den Geschäftsmann zu verhören. Der Paladin wirkte eine Zone der Wahrheit und so bekamen sie aus Butterfield heraus, dass er verantwortlich für den Angriff auf das Boot in Velen war und versucht hatte, es als die Tat von Santar Quira dar zu stellen, seiner größten Konkurrenz. Als er hier in seinem Unternehmen von der Gruppe gestellt wurde, versuchte er, sich der Gruppe zu entledigen, indem er sie geschickt austrickste, das Sicherheitssystem der Fabrik auszulösen. Wezir klärte die Behördenvertreter weiter darüber auf, dass sie eine Gruppe unautorisierter Magier gefunden hatten, welche Quira Automata infiltriert und die Magie eines der versandten Uhrwerkgolems entsprechend manipuliert hatten.

Recht und Ordnung

Die Beamten führten den Geschäftsmann ab, erklärten Cypher jedoch, dass sie das gerade geleistete Geständnis so nicht verwenden konnten, da die Anwendung der Zone der Wahrheit von der lokalen Gerichtsbarkeit nicht anerkannt wurde. Ein geschickter Lügner konnte auch mit der Wahrheit die Sicht der Dinge verdrehen.

Safe Zone

Nachdem die Offiziellen das Büro verlassen hatten, war die Neugier der übrigen Anwesenden, Olalee, Wezir, Mialee und Cypher, noch nicht gestillt. Sie schauten sich das sehr aufgeräumte Büro näher an und fanden einen Wandsafe, der mit einem Buchstabenschloss gesichert war. Eine gefundene Notiz mit einem kryptischen Rätsel sollte Butterfield wohl dabei helfen, sich an das Passwort zu erinnern. Aber er hatte nicht mit Cypher gerechnet, der es sehr schnell entschlüsselte, dann aber an der Eingabe scheiterte. Gary ging mit seinem üblichen Grinsen an den Safe, manipulierte das Schloss leicht und schon öffnete es sich. Cypher hatte zwar das richtige Wort, es aber an der falschen Stelle eingestellt.

Etwas enttäuscht fanden sie im Safe nur die Buchführung des Unternehmens und eine Überprüfung derselben deutete auch nicht auf eine Manipulation hin, alles war sehr sauber gelistet. Aber etwas nagte an Cypher. Doch er kam auch nach längerem Nachdenken nicht dahinter.

Da steh ich nun

Und so stand die versammelte Truppe mitten in der Nacht in einem fremden Büro, und war mit jeder Menge Entscheidungen konfrontiert. Und wo war überhaupt Stormy?

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