Grabesruh (Die Schuppenschlächter)

Volos Geschichte über den Friedhof von Niewinter

„Hört gut zu, tapfere Recken – denn kaum ein Ort der Vergessenen Reiche wird so unterschätzt wie der ehrwürdige, gelegentlich etwas… lebhafte Friedhof von Niewinter!“
Volothamp Geddarm

Lasst mich beginnen mit einer Wahrheit, die selbst die klügsten Magier nicht gerne öffentlich zugeben: Kein Friedhof in ganz Faerûn wurde so oft wieder aufgebaut wie der von Niewinter. Brände, Orkangriffe, Seuche, Untote, ein gewisser unbegabter Nekromant, der meinte, das Wort „Ruhestätte“ beziehe sich auf ihn selbst – die Liste ließe sich fortsetzen.

Ein Ort voller Geschichte – und Geschichten

Die ersten Gräber stammen aus der Zeit der Uthgardt-Krieger, lange bevor Niewinter gegründet wurde. Angeblich liegen dort die Gebeine zweier Stammeshäuptlinge, die selbst im Tod noch erbitterte Feinde sind. Man erzählt sich, dass an Mondlosen Nächten ihre Geister in alter Sprache miteinander streiten.
(Man könnte meinen, es sei nur der Wind. Ich persönlich halte das für ausgeschlossen – der Wind flucht deutlich weniger.)

Mit dem Aufbau der Stadt wurde der Ort zu „Neverdead Graveyard“ erweitert – ein Name, den ich für äußerst unklug halte. Wenn man einem Friedhof sagt, seine Bewohner seien „niemals tot“, darf man sich über nächtliche Spaziergänge der Toten wahrlich nicht wundern.

Die Steinengel von Corlys

Geradezu berühmt – und äußerst gefährlich – sind die weißen Marmorengel, die der Bildhauer Corlys vor hundert Jahren erschuf. Corlys war ungeheuer talentiert, aber auch… sagen wir: leicht beeinflussbar von merkwürdigen Flüstern in seinem Atelier.
Die Engel sehen wunderschön aus – doch wer genau hinschaut, erkennt ein feines Zittern in den Flügeln, wenn Magie in der Luft liegt. Ein Wächter der Magierschule behauptete einmal, einer der Engel habe seine Augen bewegt und ihm zugezwinkert.
Er starb zwei Tage später an Herzrasen. Pure Überlastung, ganz gewiss. Ganz gewiss.

Das Mausoleum der Hallwinter

Ein Ort, den man nicht übersehen sollte, ist die Familiengruft der Hallwinters. Die Hallwinters sind traditionsbewusst und ehrenvoll – und ihre Gruft ist voller Fallen, die sie vor Grabräubern schützen sollten.
Leider hat sich im Laufe der Jahre nie jemand die Mühe gemacht, die Fallen zu aktualisieren oder zumindest zu dokumentieren.
Ich selbst bin dort hineingeraten, als ich nach einer verschollenen genealogischen Schrift suchte.
Ich bin stolz zu berichten, dass ich fast alle Fallen deaktivieren konnte.

Und ja, ich kann auch heute noch gut Treppen steigen. Meistens.

Der Gärtner, der keiner ist

Kein Bericht über Niewinters Friedhof wäre vollständig ohne eine Erwähnung des „Gärtners“, eines schweigsamen alten Mannes, der stets im Nebel arbeitet. Er schneidet die Büsche, säubert die Statuen und pflegt die Gräber.
Nur wenige wissen: Der Mann hat kein offizielles Amt, niemand hat ihn je eingestellt und niemand weiß, seit wann er dort ist.
Einmal fragte ich ihn freundlich, wie lange er diesen Beruf ausübe. Er antwortete:

„So lange, wie mich die Toten brauchen.“

Dann lächelte er – und ich beschloss, das Gespräch zu beenden.

Warum ihr dort trotzdem hingehen solltet

Ich, Volo Geddarm, sage euch: Niewinters Friedhof ist ein Ort voller Geheimnisse, Magie und unerzählter Geschichten. Es ist ein Ort, an dem jeder Schritt ein Abenteuer sein kann – zumindest, wenn man darauf vorbereitet ist, gelegentlich vor einer wandelnden Leiche oder einem sehr beleidigten Geist wegzurennen.

Doch wer Mut hat, wer neugierig ist, wer wissen will, was unter dem Friedhof schlummert, der findet dort Mysterien, die selbst ich noch nicht alle lüften konnte.

Volothamp Geddarm (Volo)

Reisender, Entdecker und schurkischer Magier

Ankunft an der Halle der Gerechtigkeit

Eilig bahnten wir uns unseren Weg durch die düsteren Straßen der Stadt, entschlossen, so schnell wie möglich die Halle der Gerechtigkeit zu erreichen. Kaum hatten wir die ehrwürdigen Stufen erklommen, erblickten wir auf der Treppe einen alten Bekannten – den Bettler, der uns in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal begegnet war. Doch diesmal wirkte er verändert. Wo er zuvor in düsterer Resignation geharrt hatte, schien er nun fast fröhlich. Ein seltsames, fast unheimliches Lächeln zierte sein Gesicht, als er uns begrüßte.

Kyra, die ohnehin eine besondere Verbindung zu ihm hatte, entschloss sich, bei ihm zu bleiben und wartete geduldig, während wir in die Halle traten.

Die Leere der Hallen und das verborgene Zeichen

Doch etwas war anders. Keine Wachen standen wie gewohnt vor dem Gebäude, und auch die Halle selbst war ungewöhnlich leer. Es war spät, ja, aber in einer Stadt wie dieser konnte man sich nicht sicher sein, ob es nicht doch eine andere Erklärung hatte.

Während wir uns umschauten, fiel einigen von uns das leise Klopfen – ein signalisiertes Zeichen, das die Offizierin mit einem geheimen Handzeichen an die Tür weitergab. Kurz darauf öffnete sich die schwere Holztür, und der gesamte Stadtrat war in dem Gerichtssaal.

In ihrer Mitte stand Erwald, der sich mit einem flüchtigen Blick an uns wandte und mit einem leichten Nicken die Offizierin begrüßte: „Gut, dass du sie gefunden hast.“ Zwei Ratsmitglieder murmelten leise arkane Worte, und wir spürten die schwache, doch greifbare Magie in der Luft. Ob es Schutzzauber waren oder etwas anderes, blieb ungewiss.

Die drohende Finsternis des Friedhofs

Der Stadtrat erklärte uns schnell die Notlage, in der sich Niewinter befand. Die Toten auf dem Friedhof erhoben sich, und es schien nur eine Frage der Zeit, bis sie die Stadt überrannten. Die Wachen waren bereits überfordert, und ohne Hilfe würde das Unheil ungehindert über die Mauern rollen.

Sie baten uns eindringlich um Unterstützung, zumal auch die Angelegenheit mit Dorian noch ungelöst war. Nach kurzer Beratung willigten wir ein und versprachen unsere Hilfe. Als Dank erhielten wir einige Heiltränke – kleine, aber willkommene Gaben für den Weg, der vor uns lag.

Luka, der unerwartete Begleiter

Kurz darauf führte uns die Offizierin wieder hinaus in die kühle Nachtluft. Als wir die Stufen hinabstiegen, erblickten wir den Bettler erneut – doch diesmal stand ein großer, kräftiger Hund an seiner Seite. Der Hund trug Taschen, die offensichtlich für eine Reise gepackt waren.

Kyra jedoch war verschwunden.

Auf unsere Nachfrage erklärte der Bettler, dass sie fortgegangen sei, aber den Hund – Luka – zurückgelassen habe, damit er uns auf unserer Mission begleite.

Ohne Zeit zu verlieren, nahmen wir den neuen Gefährten in unsere Mitte und machten uns auf den Weg in den südlichen Bezirk der Stadt.

Der abgeriegelte Bezirk

Wir hasteten mit Luka an unserer Seite durch den südlichen Bezirk. Die Straßen, eben noch voller Gelächter und Gelage, wurden immer stiller. Stattdessen traten immer mehr Wachen auf den Plan – zu viele, als dass es Zufall hätte sein können. Es fühlte sich an, als wäre der gesamte Bezirk abgeriegelt worden.

Unsere Gedanken rasten. Wir hatten kaum Informationen. Wir wussten nur, dass etwas auf dem Friedhof geschehen war … und dass Untote im Spiel waren. Doch Untote hatten viele Gesichter – und nicht alle waren berechenbar.

Das Tor des Friedhofs und der Ausbruch des Chaos

Begleitet von einem Trupp Wachen erreichten wir das eiserne Tor des Friedhofs – und der Kampf hatte dort längst begonnen. Riesige Spinnen krochen über die Grabsteine, während flammend glühende Totenschädel kreischend durch die Luft jagten.

Der Kampf war chaotisch, überall verteilt. Inmitten des Lärms durchzuckte plötzlich ein Bild meinen Geist: eine weiße Eule. War sie nur eine Vision? Doch dann reagierten auch die anderen auf sie – sie war da, sie spürte meine Gedanken, erhob sich und schwang sich über die Truppen, die sich am Tor mit einer Gruppe Spinnen abmühten.

Ein Name glitt über meine Lippen, ohne dass ich wusste weshalb:
„Dr. Hoo …“
So sollte sie wohl heißen. Ein Gefährte. Ein Teil von mir. Oder von jemandem … oder etwas.

Die Magista und der tobende Kampf

Fragen brannten in mir, aber ich presste sie nieder. Jetzt war nicht der Moment.

Auf dem Schlachtfeld erblickte ich die Magista und sie webte mit ihren Händen hin und her. Die anderen aus unserer Gruppe waren bereits vorgeprescht, unterstützten die Wachen am Tor – und immer wieder tauchten neue Gegner aus dem Nichts auf.

Serena ließ ihre Bogensehne singen, ein göttlich leuchtender Hammer erschien wie aus dem Äther, Luka stürzte sich furchtlos ins Getümmel und jaulte auf, als eine Spinne ihn erwischte.

Dr. Hoo, durch meine Augen geleitet, wirkte heilende Magie.
Etwas geschah mit mir … etwas, das ich nicht verstand. Doch ich spürte: Es war real. Und es würde nicht verschwinden.

Grabesruh (Die Schuppenschlächter)

Die Verwandlung

Ein Schrei riss mich aus meinen Gedanken – mehrere Wachen waren eingesponnen, hilflos fixiert. Um andere jedoch stand es schlimmer … viel schlimmer.

Ein drängender Instinkt packte mich – ich musste zu ihnen.

Ich rannte los … und dann veränderte sich alles. Mein Blick hob sich, mein Körper streckte sich, meine Schritte wurden länger, kraftvoller. Ich blickte durch die Augen eines großen, wilden Tieres.

„Silvanus … was hast du mit mir getan?“

Noch im Lauf hatte ich Serena zugerufen, sie solle auf meinen Rücken springen – hatte ich das wirklich laut gesagt? Es spielte keine Rolle. Ich ließ es einfach geschehen.

Durchbruch über das Schlachtfeld

Im nächsten Herzschlag preschte ich als gewaltige Bestie über das Schlachtfeld, Serena im Griff meiner Schultern, Dr. Hoo über uns kreisend – und ich fokussierte mich nur noch auf eines:

Überleben sichern.
Verbündete retten.
Die Toten aufhalten.

Grabesruh (Die Schuppenschlächter)

Der Blick des Elches

Ich sah die Welt durch die Augen eines Elches, mächtig, geerdet und vom Geist der Wildnis erfüllt. Auf meinem Rücken hielt sich Serena fest, ihren Bogen bereits gespannt.

Plötzlich zerriss ein knisterndes Aufleuchten die Dunkelheit – Cleo verschwand in einem Strudel arkaner Funken, nur um im nächsten Moment eine pulsierende Energiekugel über das Schlachtfeld zu schicken. Wo sie entlangrollte, zerfielen die Untoten zu Staub.

Göttliche Macht und arkane Kunst

Steria kämpfte an mehreren Fronten gleichzeitig und hatte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Nicht weit von ihr befreite Dorian eine Gruppe eingesponnener Wachen, als ein strahlendes Licht seine Rüstung erfasste. Ein prächtiges geistliches Ross materialisierte sich neben ihm, sein Fell schimmernd wie poliertes Silber.
Cleo tauchte wieder auf und sprang mit geübter Leichtigkeit hinter ihm in den Sattel.

Luka – der treue Hund – riss sich aus dem Netz der Spinne frei, die ihn zuvor erwischt hatte.
Dr. Hoo, meine Eule, jedoch wurde selbst gefangen, das klebrige Netz hielt sie fest.

Der Ruf der Magistra

Wir stürmten weiter voran, Serena ließ unaufhörlich ihre Bogensehne singen, jeder Pfeil ein gleißender Funke im Dunkel.

Inmitten des Schlachtgetümmels vibrierte plötzlich eine Stimme in meinem Geist – sanft, klar und vertraut:
Die Magistra.

„Brecht durch die Front und findet den Ursprung des Übels. Wir halten sie hier auf.“

War es Telepathie? Eine Vision? Oder Wirklichkeit? Ich konnte es nicht sagen – aber ich vertraute ihr.

Der letzte Durchbruch

Gemeinsam überwältigten wir die letzte Spinne.
Dorian, hoch zu Ross, sein Schwert von göttlichem Licht durchdrungen.
Cleo an seiner Seite, bereit für alles.
Serena, wild und präzise, der gleißende Hammer über uns kreisend.
Ich selbst – mit der befreiten Dr. Hoo – noch immer in der Gestalt des Elches, geführt vom Geist Silvanus’.

Und so stießen wir vor, die Schlacht hinter uns lassend, und traten in ein neues Gebiet ein – dorthin, wo der Ursprung des Übels auf uns wartete.

Ein Schweigen, das nicht sein sollte

Es wurde still. Unnatürlich still.
Kaum hatten wir den inneren Bereich des Friedhofs betreten, wich das Kreischen der fliegenden Schädel und das Klirren der Klingen einem merkwürdigen Schweigen. Keine Gegner. Keine Bewegung. Nur das entfernte Echo der Schlacht am Tor, das wie ein ferner Sturm über die Gräber rollte.

Wir erinnerten uns an Sterias Worte – dass wir den Ursprung des Übels finden mussten.

Lukas Geheimnisse

Serena glitt von meinem Elchrücken und kniete sich zu Luka. Erst jetzt nahm sie sich die Zeit, die Taschen des treuen Hundes zu durchsuchen. Und tatsächlich – sie fand einen sauber gefalteten Zettel. In geschwungener Schrift stand darauf:

„Serena,
Luka wird dir zur Seite stehen.
Sprich meinen Namen, wenn du mich brauchst.“

Serena runzelte die Stirn. Etwas daran berührte sie – ein Verdacht, tief in ihr verborgen, aber noch nicht greifbar.

Weiter unten in der Tasche entdeckte sie außerdem einen Ring und einen Kommunikationsstein. Dorian nahm den Stein wortlos an sich; sein Blick war ernst, wachsam.

Die Gruft, die keine war

Währenddessen trottete ich, noch immer in Gestalt eines Elches, zu einer einzelnen Gruft am Rande des Areals – die einzige, die vollkommen unversehrt wirkte. Irgendetwas daran reizte meinen Instinkt. Ich drehte mich, holte aus und trat mit voller Kraft dagegen.

Meine Hufe trafen … nichts.

Kein Widerstand. Kein Stein. Kein Echo.
Nur Leere.

Überrascht fing ich mich gerade noch rechtzeitig, bevor ich stürzte.
„Bei Silvanus … was soll das?“ dachte ich, halb fluchend, halb ehrfürchtig.

Wandel vor der Wahrheit

Die anderen hatten inzwischen zu mir aufgeschlossen, und während wir gemeinsam das seltsame Phänomen musterten, ließ ich die tierische Gestalt los.

In einem Schimmer aus Naturmagie stand ich wieder als Belian, Mensch und Anhänger Eldaths, vor ihnen – verwirrt, doch voller Gewissheit, dass wir kurz davor waren, das Geheimnis dieses Ortes zu enthüllen.

Der Schritt durch die Barriere

Als Erster setzte Luka seine Pfoten durch die unsichtbare Barriere, dicht gefolgt von Dr. Hoo, deren Schwingen leise durch den Raum rauschten. Danach folgte der Rest von uns – oder besser gesagt: die Herren. Die Damen standen noch beisammen und diskutierten lebhaft, ob es wirklich klug sei, einfach so in eine ominöse Gruft einzutreten.

Die Warnung an der Wand

Der Durchgang führte uns in einen kleinen Vorraum, aus dem eine schmale Steintreppe nach unten führte. Kaum hatten wir die ersten Schritte gesetzt, entdeckte Dorian ein Schild an der Wand, dessen Botschaft eindeutig – und wenig vertrauenerweckend – war:

„Ziehe nicht den Hebel.“

Cleos unfreiwillige Rutschpartie

Doch bevor jemand etwas sagen konnte, war Cleo bereits halb die Treppe hinuntergestiegen. Ein scharfes Klicken ertönte – und im nächsten Augenblick verwandelte sich die gesamte Treppe in eine glatte, steile Rutsche.

Cleo schoss hinab wie ein Pfeil aus einem viel zu enthusiastischen Bogen und prallte unsanft gegen die Steintür am unteren Ende. Das Krachen hallte durch die Gruft und ließ uns alle zusammenzucken.

Mit einem erneuten Klick stellte sich die Treppe wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Doch der Mechanismus selbst blieb unsichtbar.

Der verbotene Hebel

Dorian zögerte nicht lange – vielleicht klug, vielleicht töricht –, denn in dem Moment entdeckte Luka an derselben Wand eine weitere kleine Vorrichtung. Doch bevor er sich äußern konnte, griff Dorian bereits nach dem verbotenen Hebel und zog ihn.

Ein kurzes, mechanisches Klackern.
Dann … nichts.

Er deutete es als Zeichen, dass der Weg nun sicher sei – ein Trugschluss, wie sich herausstellte.

Die tückische dritte Stufe

Als er die dritte Stufe betrat, gab die Treppe erneut nach, und auch er rutschte ungebremst nach unten, bis er – ähnlich elegant wie Cleo – gegen das massive Steintor krachte.

Jetzt war uns klar, wie der Mechanismus funktionierte. Mit Lukas Fund – einem kleinen Steinblock – blockierten wir die dritte Stufe. So gelang es dem Rest der Gruppe, die Treppe hinabzugehen, ohne erneut unfreiwillig den „Rutsch des Grauens“ zu erleben.

Am Fuße der Treppe

Unten angekommen, sammelten wir uns … und öffneten vorsichtig die Tür.

Heros_Gruft

Die Halle der sieben Sarkophage

Moos klebte feucht an den uralten Steinwänden, und zu beiden Seiten des Raumes erhoben sich je drei verschlossene Sarkophage – schweigende Steinwächter einer vergessenen Zeit. Ein siebter, größer und aufwendiger verziert, thronte an der Stirnseite wie ein Grabmal von besonderer Bedeutung. Daneben ragte eine seltsame Vorrichtung in die Höhe, eine schwere Winde aus dunklem Metall, deren Zweck sich mir erst später erschließen sollte. Runen, blass glimmend und voller alter Macht, zogen sich entlang der Mauern und ließen den Raum in einem unheilvollen, mystischen Schimmer verharren. Einige Fackeln brannten träge, doch spendeten sie mehr Schatten als Licht – und wir schenkten ihnen kaum Beachtung.

Der verriegelte Rückweg

Dann ertönte ein dumpfes Grollen. Die Tür hinter uns schlug krachend zu.

In diesem Moment wussten wir alle, was nun geschehen würde, wenn die Winde benutzt werden würde. Egal, es gab nur den einen Weg.

Erwachen der Mechanik

Wir versuchten die Winde zu drehen, doch so sehr wir uns auch anstrengten, die Winde drehte sich kein bisschen. Serena flüsterte Kyras Namen und plötzlich stand ein Eulenbär unter uns. Er sah, was wir vorhatten und half uns beim in Gang bringen der Mechanik und es half, die Winde setzte sich, wenngleich auch recht langsam in Bewegung. Bereit das zu erwarten, was gleich passieren würde:

Angriff der Ghoule

Mit einem Mal sprangen die Sarkophagdeckel auf. Acht Ghoule stürzten hervor, ihre Augen glühend vor Hunger. Doch wir kannten diese Kreaturen – Dorian und ich hatten schon einmal in der Maske in der Arena gegen ihresgleichen gekämpft. Und Tymora schien uns an diesem Tag freundlich gesinnt: Stahl blitzte, Zauber zischten, und schon bald lagen die Leiber der Untoten reglos auf dem kalten Steinboden.

Doch die Winde stand nicht still.

Ein weiteres Klicken, ein scharfes Einrasten – und neue Gegner erschienen: Zauberkundige, von Illusionen umgeben, ihre Körper durch flackernde Spiegelbilder verdreifacht. Wir hatten den Fehler gemacht, eng beisammen zu stehen. Ein fataler Fehler.

Als ihre Hände brannten wie glühende Kohlen, war es bereits zu spät. Feuerbälle rasten auf uns zu, die Hitze tobte wie der Atem eines Drachen. Für einen Moment hüllte eine rote Feuerwand mein Sichtfeld ein – und meine Erinnerung bricht dort ab. Ich weiß nur noch, dass wir schrien, Funken in unseren Haaren loderten und ich den panischen Gedanken hatte, dass wir uns hätten verteilen müssen.

Als ich wieder klar sehen konnte, lag der Zauberer auf der oberen Plattform bereits reglos am Boden.

Caster_Encounter

Das Fest des Mondes (Die Schuppenschlächter)

„Das Fest des Mondes ist ein wichtiger Feiertag in den Vergessenen Reichen, der den Übergang in den Winter markiert, indem die Ahnen und die Toten geehrt werden. Es ist eine Zeit, in der Familien das Ritual der Erinnerung durchführen, Gräber segnen und sich versammeln, um Geschichten und Legenden über vergangene Helden und Taten auszutauschen. Das Fest findet am Ende des Monats Uktar statt, und an diesem Tag erfüllen die Herolde von Faerûn oft besondere Aufgaben wie die Blutslied-Zeremonie.“

Volothamp Geddarm (Volo)

Reisender, Entdecker und schurkischer Magier

Rückkehr nach Neverwinter

Dämmerung über dem Magierviertel: Begegnung mit Steria

Zurück im Boot bemerkten wir, dass der Tag sich dem Ende neigte. Die Sonne stand tief, ihr letztes Licht brach sich im träge dahinfließenden Wasser des Neverwinter-Flusses. Dämmerung senkte sich über die Stadt, als unsere Barkasse lautlos mit der Strömung trieb.
An der alten Treidelstation war keine Menschenseele zu sehen. Nur das leise Schlagen der Wellen gegen den Rumpf begleitete uns, während wir noch einige Worte mit Dorian wechselten. Wir erklärten ihm unser weiteres Vorgehen – ihn zu Magus Steria im Magierviertel zu bringen.
Man sah ihm die Enttäuschung über Vanell an, doch Worte fanden kaum noch Platz zwischen uns. Schweigend glitten wir dahin, bis die dunklen Türme des Viertels über uns aufragten.

Wir legten an, stiegen aus und folgten den steinernen Treppen, flankiert von Gargoyles, die im Fackelschein zu leben schienen. Cleo klopfte an das Tor, und ein Akolyth – Blian Sternsucher, wie er sich vorstellte – gewährte uns nach kurzem Wortwechsel Einlass.
Cleo hatte uns bereits von Sterias Domizil erzählt, doch die Wirklichkeit übertraf jede Beschreibung: Ein Säulengang führte uns empor in ein Studierzimmer, in dem sich aus dem Nichts Bänke formten, sobald wir eintraten. Bücher stapelten sich bis zur Decke, ein Schreibpult mit Feder und Tinte stand bereit, daneben alchemistische Gerätschaften, deren Glas im Kerzenlicht glühte. Schwere Samtvorhänge verhüllten die Fenster.

Wir mussten nicht lange warten, bis Steria erschien – würdevoll, ruhig und durchdrungen von magischer Präsenz. Wir berichteten ihr, dass unsere Mission im Holzfällerlager erfolgreich gewesen war, jedoch nun Dorian, der eigentlich in einer Zelle sitzen sollte, unsere Begleitung war.
Ohne ein Wort hob sie die Hand, und das Mal an seinem Hals begann zu glühen, bis es sich auflöste. Kurz darauf öffnete sich ein schimmerndes Portal, und Dorian glitt hindurch – zurück an den Ort, an dem er hingehörte.

Wir dankten Steria, doch ihr Blick verweilte auf Cleo. Sie runzelte die Stirn, schien etwas zu erkennen, das sie uns noch nicht offenbaren wollte. „Kommt morgen wieder, wenn Meister Xelion da ist“, sagte sie nur. „Es gibt etwas, das wir prüfen müssen.“
Dann mahnte sie zur Eile: Die Sonne der Sûne sandte bereits ihre letzten Strahlen über den Horizont – und in der Halle der Justiz wartete man auf uns.

Wir verabschiedeten uns, Blian brachte uns zum Tor zurück, und ohne Dorian stiegen wir eilig die Treppen hinab zu unserem Boot, das in der beginnenden Nacht leise im Wasser schaukelte.

Zwischen Feierlicht und Verlockung: Die goldene Münze

Wir beeilten uns, mit dem Boot die Brücke des schlafenden Drachen zu erreichen. Während wir über den Fluss glitten, fiel uns auf, dass die Stadt in Feierlaune war – überall brannten Kerzen, Musik hallte über das Wasser, und bunte Lichter spiegelten sich auf den Wellen. Da erinnerte ich mich: Der Monat Uktar neigte sich dem Ende zu. Wie schnell die Zeit vergangen war.

Man ehrte die Toten, und so war ganz Niewinter geschmückt – mit Lichtern, Masken und stillen Gebeten zwischen den Gassen. Ich musste lächeln. Solche Feste waren nie ganz mein Geschmack. Ich mochte lieber den „Ersten Fluss“ oder die „Schmelze“, wenn das Leben zurückkehrt und die Welt wieder atmet.

Gedankenverloren starrte ich in das flackernde Licht auf dem Wasser, bis ein Ruck durch das Boot ging. Wir hatten angelegt. Die anderen sprangen bereits an Land und zurrten die Leinen fest. Ich atmete tief durch, schob meine Gedanken beiseite und folgte ihnen – zurück im Hier und Jetzt.

Wir hatten die Halle der Gerechtigkeit fast erreicht, als uns ein Bettler in zerlumpten Gewändern den Weg verstellte. Mit flehender Stimme bat er uns, etwas von ihm anzunehmen. In seiner zitternden Hand lag eine goldene Münze, die im schwachen Abendlicht funkelte. Er sprach hastig, fast atemlos: Sie sei besonders, sagte er, gebunden an ein Versprechen. Wenn wir nur unterschrieben, würde der Pakt besiegelt sein – die Münze kehre immer zu ihrem Besitzer zurück.

Er drängte sie uns auf, doch ein ungutes Gefühl überkam mich. Eldath sandte mir ein Zeichen – ein mildes, grünliches Leuchten umhüllte die Münze. Ich sah es ganz deutlich: Magie lag auf ihr. „Ein verzauberter Gegenstand“, warnte ich meine Gefährten leise. „Ob Fluch oder Segen, das kann ich nicht sagen – aber wir sollten die Finger davon lassen.“

Der Bettler wich zurück, doch seine Stimme bebte, als er weitersprach. Die Münze, so behauptete er, raube ihm den Schlaf. Nacht für Nacht höre er Stimmen, die ihn riefen. Sie müsse nach Norden gebracht werden – und nur wir, so meinte er, seien dazu imstande. Wir fragten ihn, warum er sich nicht längst an den Tempel der Tymora gewandt habe. Als er dies verneinte, mischte sich bereits eine Patrouille der Stadtwache ein und führte ihn fort.

Halle der Gerechtigkeit

Halle der Gerechtigkeit

Die Halle der Gerechtigkeit befand sich auf einer Klippe mit Blick auf das Schwertmeer am Südufer des Neverwinter River nahe seiner Mündung. Sie lag direkt gegenüber der Sleeping Dragon Bridge vom Schloss Never.

Vor der Zerstörung im Jahr 1451 DR befand sich die Halle der Gerechtigkeit im Stadtkern, und nach den Wiederaufbauarbeiten in den späten 1470er Jahren DR befand sie sich in der Protector’s Enclave.

Aufträge, Masken und die Wendeltreppe der Verantwortung

Wir setzten unseren Weg fort und traten schließlich in die Halle der Gerechtigkeit. Das helle Licht der Marmorsäulen blendete uns für einen Moment, bevor uns eine vertraute Offizierin der Stadtwache begrüßte. Nach kurzer Wartezeit wurden wir vorgelassen.

Herr Erwald empfing uns mit ernster, aber wohlwollender Miene. Er gratulierte uns zu unserem Erfolg im Wald von Niewinter. Man habe bereits Holzfäller ausgesandt, berichtete er, und auch aus Phandalin seien Trupps unterwegs. Unsere Mission – so schien es – hatte Wirkung gezeigt.

Allerdings, so hieß es, bedürfe es mehr als nur eines einzelnen Auftrags, um Dorians Vergehen zu sühnen. Ein kaum merkliches Schmunzeln stahl sich auf mein Gesicht – wieder einmal zeigte sich, warum ich Städte nicht ausstehen kann. Hätte es nicht einfach gehen können? Stattdessen waren es wie immer Drohungen, Regeln und großspurige Gebärden, die Menschen dazu brachten, sich zu fügen.

Meine Gefährten wollten Einspruch erheben, doch was hätten wir sagen sollen? Die Wahrheit lag offen vor uns. Was in der Maske geschehen war – der Giftanschlag, Dorians Zustand – all das war letztlich unsere eigene Schuld. Wir hatten uns in diese Lage gebracht, aus purer Neugier, aus dem Drang nach Wissen. Der Preis war hoch… vielleicht zu hoch.

„Was in der Maske geschieht, bleibt in der Maske“, murmelte ich nur knapp und ließ den Blick sinken. Dann fragte ich den „ehrenwerten“ Herrn, welcher der angebotenen Aufträge nun als Wiedergutmachung angemessen sei. Doch er erwiderte lediglich, man werde sich beraten. Wir mögen morgen wiederkommen.

Immerhin führte er uns anschließend durch einen Seitengang des Gerichtssaals über eine Wendeltreppe zu Dorian hinab. Eine schmale, steinerne Treppe wand sich endlos in die Tiefe, feucht und hallend – als würden wir hinabsteigen in die Schuld, die wir selbst heraufbeschworen hatten.

Der Klang der Freiheit

Als die Zellentür Nr. 13 aufschwangen, saß Dorian in seiner schimmernden, doch vom Staub des Kerkers bedeckten Rüstung auf einer schmalen Pritsche aus Stroh. Der düstere Schein der Fackeln ließ seine Züge ernst wirken, doch in seinen Augen lag Entschlossenheit.

Wir schilderten Erwald die Ereignisse im Holzfällerlager und betonten, dass Dorian entscheidend zu unserem Erfolg beigetragen hatte. Erwald musterte den Mann prüfend, bemerkte die verblassten Spuren an seinem Hals und runzelte die Stirn, als er hörte, dass die Magiergilde in die Angelegenheit verwickelt war.

Dorian präsentierte daraufhin das alkoholische Relikt, das er aus dem Lager mitgebracht hatte – es wurde ihm jedoch sogleich abgenommen. Wir sprachen offen und ehrlich mit Erwald und baten ihn, Dorian wenigstens innerhalb der Stadtmauern wieder freizulassen.

Nach kurzem Zögern nickte er zustimmend – eine großzügige Geste angesichts der Umstände. So verließen die Schuppenschlächter geeint die Halle der Gerechtigkeit, das Gefühl von Schwere und Hoffnung gleichermaßen in unseren Herzen.

Rückkehr zur Taverne: Feier, Münze und ungeahnte Überraschungen

Auf dem Rückweg begegneten wir erneut dem Bettler vor der Halle der Gerechtigkeit. Nach kurzem Zögern ließ Dorian die goldene Münze in seine Tasche gleiten – offenbar hatte er meine Warnung doch beherzigt.

Wir kehrten zur Barkasse zurück und ließen uns gemächlich den Fluss hinab bis zum Hafen treiben. Dort machten wir fest, und während die anderen das Boot vertäuten, gingen wir bereits zum Gasthaus hinüber. Vor der Tür stand Fred – breitschultrig, wettergegerbt, und unverkennbar ein Mitglied der Mannschaft von Kapitän Harrag.

Als er Kyra trotz ihrer Verkleidung erkannte, huschte ein schiefes Grinsen über sein Gesicht, und er ließ uns ohne Zögern eintreten. Die Taverne war festlich geschmückt: Schädel dienten als Bierkrüge, Kürbisse warfen warmes Licht über grobe Holztische, und Girlanden aus getrocknetem Laub schmückten die Balken.

Kapitän Harrag begrüßte uns mit donnerndem Lachen, und zu unserer Überraschung waren unsere Zimmer noch immer auf unsere Namen reserviert. Dorian spendierte eine Runde für den ganzen Saal – und bald erfüllten Lachen, Musik und Geschichten von unseren Abenteuern die Taverne.

Doch zwischen all der Heiterkeit kam es zum Eklat: Kyra beugte sich zu Dorian und offenbarte ihm, dass sie schwanger sei. Sein unbedachter, spöttischer Kommentar ließ die Stimmung augenblicklich kippen – ein schallender Schlag hallte durch den Raum, als Kyras Hand seine Wange traf. Einen Moment lang herrschte Stille, dann mischte sich das Raunen der Gäste mit vereinzeltem Lachen. Ja… Dorian wusste, wie man sich Ärger einhandelte.

Die etwas andere Feier

Der Händler, der Wunder versprach

Kapitän Harrag mahnte uns, den Abend nicht gänzlich in der Taverne zu vertrödeln. So machten wir uns auf den Weg zum Tempel der Tymora – zu Löwenschilds Kontor.
Unterwegs gab Kyra die gestohlene Geldbörse, prall gefüllt mit Münzen, wortlos an Serena zurück. Es war ein stiller Moment; kein Wort hätte mehr gesagt, als diese Geste selbst.

Wir waren kaum ein Stück des Weges gegangen, da trat uns ein windiger Halblingshändler entgegen. Mit flinker Zunge bot er mir allerlei „verzauberte Schätze“ an – Stiefel, die über Wasser tragen sollten, für nur fünfundzwanzig Goldstücke, selbstverständlich mit Zertifikat der Magiergilde von Niewinter. Und das war erst der Anfang: ein Ring der Stille, Handschuhe des Spinnenkletterns, ein Ring der heilenden Winde und gar ein Schwert des Skorpions – alles zu Preisen, die selbst einem Stadtunkundigen verdächtig gering erschienen.

Er trug nichts bei sich außer dem angeblichen Ring der heilenden Winde und ein paar Pergamente, die er als Echtheitsnachweise präsentierte. Doch je länger ich ihn beobachtete, desto sicherer war ich mir – hier fälschte jemand, und zwar schlecht. Mir schossen bereits die Strafen durch den Kopf, die in Niewinter auf solche Betrüger warteten.

Meine Gefährten waren inzwischen stehen geblieben. Der Halbling redete sich heiß, verhandelte hastig mit Kyra, während Cleo, Dorian und ich beratschlagten, was mit ihm geschehen sollte. Die Stadtwache rufen? Nein – besser, die Magiergilde selbst sollte sich um diesen Betrüger kümmern.

Noch ehe ich zu Ende gedacht hatte, packte Dorian den Halbling kurzerhand, fesselte ihn mit einem Seil und warf ihn sich über die Schulter. Ich seufzte leise. Wenn dieser Kerl wirklich einen Komplizen in der Gilde hatte, dann sollte Steria das klären.
Der Halbling zappelte und wehrte sich mit Zähnen und Händen – und tatsächlich, er biss Dorian auf dem Weg zu den Magiern.

Das Fest des Mondes (Die Schuppenschlächter)

Rückkehr zur Akademie der Magier

Auf dem Weg zu Steria wehten die Düfte von Mondkuchen, Sternanis und reifen Trauben durch die Straßen. Gedämpftes Licht lag über Niewinter und tauchte die Stadt in ein mystisches Zwielicht, während verkleidete Gestalten zwischen den Gassen umherzogen. Auch wir trugen unsere Masken.
Cleo hatte mir einst, beim ersten Betreten des Magierturms, ihren Umhang geliehen, der mich älter und weiser erscheinen ließ – ein Segen in diesen Zeiten.

Nur Dorian, mit dem zappelnden Halbling über der Schulter, fiel auf wie eine Laterne im Zeichen Torms. So zogen wir an geöffneten Läden vorbei, wo Händler Gewänder, Schmuck und sogar Spielzeug anboten.

Zum zweiten Mal erreichten wir die Tore der Akademie. Wieder öffnete Blien uns die Tür – und zu unserem Glück war auch Steria noch anwesend.
Blien kannte den Halbling nicht, also führte man uns direkt zu ihr. Nach unserer kurzen Schilderung musterte Steria die vermeintlichen Zertifikate, runzelte die Stirn – und ließ eine leuchtende Rune unter dem Gefesselten erscheinen. Ein gleißender Schein – und der Halbling verschwand spurlos.

Mit ruhiger Stimme erklärte sie nur:

„Die Akademie wird sich um diese Angelegenheit kümmern. Ihr habt gut gehandelt.“

Dann entließ sie uns – und so standen wir, von Blien hinausbegleitet, wieder vor den Toren der Akademie, den Mond über Niewinter als stillen Zeugen über uns.

Serenas eiliger Aufbruch

Kaum hatten wir wieder die Straße betreten, da segelte bereits ein alter Bekannter durch die kühle Abendluft heran – Tigris. Der geflügelte Bote landete elegant auf Serenas ausgestrecktem Arm, und die beiden wechselten ein paar leise Worte, die nur sie verstand.

Ein Schatten huschte über Serenas Gesicht. „Ich muss zu meiner Mutter, Eldra Steinhaut“, sagte sie schließlich leise. „Es gibt dringende Angelegenheiten.“

Noch ehe wir etwas erwidern konnten, zog sie davon – Tigris flatterte über ihr, und beide verschwanden bald zwischen den schmalen Gassen Niewinters.

Im Wunderhaus der Mysterien

So kehrten wir kurze Zeit später in ein unscheinbares Eckhaus ein – von außen klein und unauffällig, doch kaum hatten wir die Schwelle überschritten, weitete sich der Raum auf wundersame Weise. Regale voller Kräuterbündel, Phiolen, Bücher und seltsamer Artefakte säumten die Wände. Der Duft von Salbei, Myrrhe und fremden Essenzen hing schwer in der Luft.

Eine Halblingsdame, in schimmernde Stoffe gehüllt, trat hinter einem Vorhang hervor und begrüßte uns mit einem wissenden Lächeln. „Willkommen, Reisende. Die Mysterien der Welt haben viele Gesichter – und manche findet man genau hier.“

Cleo ließ nach einem extravaganten, roten Kleid suchen – eng anliegend und elegant –, und als sie kurz darauf aus der Umkleide trat, übertraf das Ergebnis selbst ihre Vorstellung. Im Spiegel jedoch erstarrte sie: feine Male, alte Zeichen aus vergangener Zeit, zeichneten sich wieder auf ihrer Haut ab. Dorian kommentierte die Szene wenig ehrenhaft, doch Kyra brachte ihn mit einem scharfen Blick rasch zur Vernunft.

Währenddessen hatte die Ladenbesitzerin bemerkt, wie mein Blick immer wieder zu den Kräutern glitt. Sie trat näher und fragte, ob ich mich in der Kunst der Trankbrauerei auskenne. Ich gab mich bescheiden, erklärte, dass ich mich darin übe – und fand mich kurz darauf mit einem kleinen Auftrag in ihrem Dienst wieder. Ich wählte sorgsam meine Kräuter aus, verglich sie mit den Notizen in Adabras Buch und spürte, wie sich in mir die Vorfreude auf neue Tränke regte.

Auf meine Nachfrage nach einem Lehrbuch versprach die Dame, mir ein passendes Werk zu besorgen – wir würden uns gewiss einig werden. Inzwischen hatte Cleo ein schlichtes, schwarzes Kleid gefunden, das ihr hervorragend stand. Serena war von ihrer Mutter zurückgekehrt, Kyra hatte einen Trank erworben, und auch Serena folgte ihrem Beispiel mit einem Antidot.

Doch kaum war der Handel vollzogen, da stürmten Stadtwachen herein – angeführt von jener Offizierin, die wir bereits kannten. „Es eilt!“, rief sie außer Atem. „Ein Notfall – zur Halle der Gerechtigkeit!“ Ohne zu zögern folgten wir ihr hinaus in die Nacht.

Pakt Auflösung (Die Schuppenschlächter)

„Von mancherley Tränken und Kräutern ward der Mensch gar übel gefangen, also daß sein Leib darnach verlanget und sein Geist ohn’ jene Gaben matt und kraftlos erscheinet.

Solch’ Knechtschaft der Lüste und Trünke nennet man Sucht, auf daß der Wille gebrochen und das Gemüt in Fesseln lieget.“

Kappiyan Flurmastyr

Meister Alchemist aus Waterdeep (1372)

Im Holzfällerlager

Überlebender im Lager

Nachdem der Kampf vorbei war, wurden die Leichen der Oger untersucht nach Wertsachen, allerdings waren die Funde eher enttäuschend. Ebenso auch in den Zelten. Einzig Cleo fand in den Überresten eines Gebäudes in einem Kamin 5 Holzstücke, die sie mir auch später zeigte, aber ich konnte ihr leider auch nicht weiterhelfen. Während Cleo, Serena und Kyra die Zelte untersuchten, war ich mit Dorian zu der Blockhütte auf der leichten Anhöhe gegangen. Die Fensterläden, als auch die Tür waren verschlossen, man konnte nicht in das Innere blicken. Der Versuch, die Tür aufzubrechen, misslang dem Paladin und rutschte dabei weg.

Die Damen waren inzwischen mit ihren Untersuchungen in dem restlichen Lager fertig und nachdem Dorian zu Boden ging vor der Tür, wusste schon Kyra, die zu uns blickte, dass ihre Hilfe vonnöten war. Immerhin war sie in solchen Sachen sehr geschickt und keine Tür war vor ihr sicher. Das spätere Klicken der Tür, woraufhin uns ein starker Verwesungsgeruch in die Nase drang, gab mir wieder recht. Manchmal hilft die rohe Gewalt doch nicht. Der Boden in der Hütte war auch aufgebuddelt und ein verendetes Insekt (Ankheg) lag zur Hälfte vor dem Loch.

Die anderen fanden, ihren Berichten nach, eine weitere Tür, die ebenfalls Kyra, mit ein wenig Kraftaufwand, öffnete. Erstaunter weise befand sich hinter der Tür ein Überlebender und noch erstaunlicher wurde es, als er sich mit Tibor Wester vorstellte, dem Halbbruder von Harbin Wester. Er berichtete wohl von dem Angriff und wie er sich schnell hinter der Tür verschanzt hätte, mit all den Vorräten.

Kurze Zeit schoss an mir, der nach wie vor an der Eingangstür stand, Tigris vorbei. Mit einer Botschaft in seinen Fängen. Es dämmerte mir und es konnte nur bedeuten, dass Serena nach Phandalin eine Botschaft geschickt hatte. Nach dem Vogel kam Tibor Wester heraus… nach einem Gruß zu Tymora… stellte ich mich dem alten Wester vor. Wir machten uns ohne große Worte ans Ausladen der Barkasse. Sicherlich hatten sie hier noch genug Vorräte, aber wenn erstmal wieder die Produktion wieder in Schwung kommen würde und Niewerwinter die nächste Lieferung erhalten würde, würde noch eine Weile vergehen.

Tibor Wester

Tibor Wester

Unternehmer

In den 1490er Jahren gründete Tibor ein Holzfällercamp im Niewinter-Wald am südlichen Ufer des Flusses, wo er lokale Holzfäller beschäftigte, um Bäume zu fällen und sie flussabwärts nach Niewinter zu transportieren. Er kaufte Vorräte bei Barthen’s Provisions in Phandalin statt in Niewinter, um die dortigen „Verwüstungssteuern“ zu umgehen, und beschäftigte oft Abenteurer als Begleiter für diese Fracht.

Aufbruch nach Niewinter

Tigris kam relativ schnell wieder zurück und mit einer kurzen Nachricht von Harbin… ob der Absender auch wirklich er wäre… Dorian und Serena verfassten nochmal ein passenderes Schriftstück und ich schloss mich an, da mir in den Sinn kam, dass ja Niewinter durchaus auch Holzfäller stellen konnte. Das Pergament für den Lord steckte ich ein und Tigris zog ebenso mit einer Nachricht zu Harbin davon. Man würde Raben schicken, um eine bessere Verständigung zu ermöglichen, teilte uns Serena mit. Inzwischen war auch die Sache geklärt, dass wir einen Auftrag hatten, nach Tibor zu schauen und ließen uns das auch nochmal schriftlich bestätigen.

Der Tag war gut vorangeschritten und neigte sich seinem Ende entgegen. (ja wir hatten uns um die Beseitigung der Kadaver gekümmert, ein wenig Ordnung geschaffen und das ein oder andere repariert) da drängte es mich, warum auch immer, die Sache mit der Bürgschaft von Dorian in Niewinter zu beenden. Die anderen waren von meinen Worten überrascht. Ich gebe zu ich war es selber auch, wollte ich doch der Stadt Niewinter endlich den Rücken kehren. Wäre da nicht die Bürde gewesen. Die Bürgschaft, die man für Dorian übernommen hatte.

Diesem ging es inzwischen schlechter. Das Verlangen nach alkoholischen Tränken war gestiegen und der Versuch ihn davon abzubringen scheiterte. Tibor war in der Hinsicht nicht förderlich, gab er ihm doch die Flaschen. Kurze Zeit saß Dorian auf der Barkasse, gut gefesselt und sicher.

Wir verabschiedeten uns von Tibor. In dem guten Gewissen, dass wir alle Angreifer in dem Lager erledigt hatten und bald weitere Holzfäller aus Niewinter oder Phandalin kommen würden, um ihn zu unterstützen und legten, als die Nacht hereinbrach, vom Ufer des Lagers ab.

Holzfällerlager

Kampf gegen Loviatars Anhänger

Die Bootsfahrt gen Niewinter

Woran ich mich noch erinnern kann war das Kyra am Steuer der Barkasse war. Danach schlief ich ein und erwachte gut ausgeschlafen am nächsten Morgen. Es gibt doch nichts Schöneres, als über das fließende Wasser getragen zu werden, während das Boot einem sanft schaukelnd seinem Ziel entgegenbringt. Leider hatten nicht alle so eine gute und erholsame Nacht wie ich. Serena wirkte übermüdet, als wäre sie nicht zum Schlaf gekommen. Auf Nachfrage bei ihr, gab es wohl einige holprige Stromschnellen, die ich persönlich als angenehm empfand. Auch Dorian ging es gar nicht gut, den Grund bestätigte mir Kyra. Also ging ich daran, Dorian zu entgiften und es gelang mir, zumindest vorerst. Selbst, wenn das Ganze hier vorbei wäre, benötigte er einen richtigen Heiler, der dafür spezialisiert war.

Fliegende Wesen mit lederartigen Flügeln

Wir bemerkten anfangs gar nicht, dass sich das Wetter veränderte, wie Cleo meinte, magische Winde aufgezogen waren. Wir hatten das Gefühl, mit dem Boot nicht weiter voranzukommen, aber vor uns lag schon Niewinter in Sichtweite. Auf den Versuch, das Boot ans Ufer zu fahren, veränderte sich die Umgebung noch mehr. Wir wurden nach unten gezogen, eine unwirkliche, mit Basaltsteinen und Lava Umgebung löste die noch so friedliche Stimmung ab. Ich glaube, jeder hatte in diesem Moment nur einen Namen im Kopf. Spike.

Dann hörten wir ihn auch schon sprechen: „Ihr glaubt wohl, ich höre Euch nicht?“ gefolgt von „Ich werde es niemals zulassen“. Kaum waren seine letzten Worte verklungen, befanden wir uns in einem großen Kessel, der nur von Basalt und Lava begrenzt war. Dazu gesellten sich 6 fliegende Wesen, mit lederartigen Flügeln. Die meisten trugen eine Rüstung. Wir nahmen unsere Kampfposition ein und legten los. Kyra fing an.

fliegende Wesen

Kyra stürzte sich auf einen der Angreifer und konnte einige Treffer erzielen, Serena schoss, doch hatten wir das Gefühl, dass wir gegen diese Wesen kaum was anrichten konnten… was waren das für Wesen? Ihrerseits setzen sie Kyra ganz schön zu und mit einem Mal verschwanden die Wesen und ein froschähnliches Wesen zeichnete sich vor uns ab. „Ich werde Euch helfen“ „Immer, wenn Spike geschwächt ist, nennt eines der 3 Wörter!“ Darauf verschwand es und Spike tauchte auf. Da stand er, derjenige, der einen Pakt mit Cleo geschlossen hatte. Ein Anhänger von Loviatar… dem Gott der Pein und der Qualen. Allein das Wort des Gottes löste bei mir eine ruhige, in sich kehrende Kraft aus, die immer stärker wurde.

Der Kampf gegen Spike

.Es war keine Zeit der großen Worte, nachdem Kyra ihre Wunden erstmal versorgt waren, ging es los. Es knisterte der ganze Kessel, für Cleo ging es um alles und so erging es ihr wahrscheinlich wie mir und sie steckte ihre ganze Energie in ihre ersten Zaubersprüche. Dorian wandte sich an seinen Gott, ihm beizustehen, Serena wechselte schnell noch den Bogen, es wäre sonst zu einer Katastrophe gekommen. (gut, dass ihr die Worte von Meister Xelion noch rechtzeitig in den Kopf schossen) Kyra bewegte sich wieder flink durch den Kessel und wirbelte um Spike herum, während sie gezielt versucht, mit ihren Dolchen durch die lederartige Rüstung zu kommen. Dann entlud sich die geballte Kraft der Gruppe, gefolgt von dem Wort „nix“ von Serena. Es schien ihm Schmerzen zu verursachen.. Ironisch, wenn man bedenkt, dass sie sonst anderen Schmerzen zufügen..

Ich hob meine Hand und zeigte auf Spike… gleißendes, silbriges-weißes Licht sammelte sich wie eine verdichtete Sternschnuppe, die mit heiliger Kraft brannte, meine gesamte Kraft in mir ließ die Sternschnuppe immer größer werden. Dann entlud sich die helle gleißende Lichtlanze auf Spike, Funken sprühten, als ob ein Komet oder ein Fragment der Sonne ihn getroffen hätte. Spike glühte in einer schimmernden, Gold-weißen Lichtschein, fast wie von unsichtbaren Flammen umhüllt. Dieser Lichteffekt blieb auf ihm, wie ein unsichtbarer Finger von Eldath… die auf ihn zeigte und ihn angestrahlte.

Die göttliche Macht hatte mich erschöpft. Ich bekam erst wieder etwas mit, als Dorian einen Namen rief, er war weit entfernt… kaum wahrnehmbar und doch… „Finis“ und ein Knurren und Brüllen war, das, was wir von der Lichtumhüllten Gestalt wahr nahmen, bevor sie sich auflöste. Es kehrte Stille ein.

Spike war verschwunden oder gar zerstört. Meine Gefährten berichteten mir, dass das froschähnliche Wesen mit dem Namen „Stella“ noch einmal erschien und zu Cleo gewandt sagte: „Du kriegst deine Gefühle wieder“ und „Du musst Gutes tun“. Danach verschwand sie.

Ein Portal war, nachdem Spike sich aufgelöst hatte, hinter ihm entstanden und so schritten wir angeführt von Dorian hindurch.

Das Schalenrätsel

Der Raum mit den Steelen und den Schalen

Rätsel

Durch das Portal betraten wir einen Raum mit 4 stützenden Säulen, einer mit Runen verzierten Wand und 5 Stelen. 4 Äußere und eine in der Mitte. Am Ende jeder Stele stand eine Schüssel, die leer war. Allerdings war jede Schüssel mit einer anderen Rune verziert. Wir untersuchten den Raum und auf jeder der 4 Wände waren eben so die Runen abgebildet. Nach einer ganzen Weile fiel mir ein, wo ich sie schonmal gesehen hatte. So machte ich mich an die Arbeit der Übersetzung:

Kyra: Ich atme, ich verspeise, ich wachse, habe aber nie oder werde nie leben.

Serena: ein Leben lang trittst du mich, am Ende deines Lebens umarme ich dich

Dorian: Ich bin schwer zu greifen, doch weiß man nach vielen Jahren wo ich gewesen bin

ich: zu viel von mir wirkt zerstörend, zu wenig aber auch

Cleo: ich habe ein Kopf, aber keine Beine und du hast mich sehr wahrscheinlich bei dir

Ich gebe zu, wir taten uns schwer. Wir brauchten mehrere Anläufe und ja Dorian und meiner einer ging es wirklich nicht gut. Während es den anderen gut ging, erlitten wir Schmerzen. Es lag daran, dass wir noch nicht das in die Schale füllten, was hineingehörte. Doch als am Ende, die Wände rückten immer näher, konnten wir alle Aufgaben erfüllen. So entzündete Kyra in ihrer Schale die brennbare Flüssigkeit, Serena suchte sich im Raum ein wenig Dreck und füllte es in ihre Schüssel, Dorian füllte Wasser in seine Schale, ich ließ meine leer und Cleo warf eine Goldmünze in ihre mittlere Schale.

Die Gegenstände verschwanden, wie zuvor auch und die Umgebung veränderte sich wieder. Wir waren wieder auf der Barkasse in Richtung Niewinter.

Die Ballade vom Ende Cleos Pakts

Die Schuppenschlächter

Die Bürgschaft(en) (Die Schuppenschlächter)

Vorwort

Abschrift aus der Kerzenburg

Im Namen Tyrs, des Gerechten, der die Waage hält und das Schwert führt.

Unter dem Lichte der ewigen Kerze, im Schutze heiliger Hallen, sei hiermit dies Recht verzeichnet, auf dass Wahrheit und Ordnung unter Menschen währen.

Kein Wort sei verloren, kein Satz gefälscht, denn wer wider Recht handelt, widerstrebt dem Willen des Herrn der Gerechtigkeit.

Vom Bande der Bürgschaft

§I. Wer da spricht vor Gott und Menschen, er wolle für eines andern Schuld und Pflicht einstehen, der sei erkannt als Bürge. Gleich einem Schild tritt er vor den Schuldner, und wo jener versaget, da trifft die Bürde den Bürgen.

§II. Der Bürge ist dem Gläubiger als der Schuldner selbst, und sein Wort bindet ihn, auf dass Recht und Ordnung gewahrt sei. Darum soll ein jeglich Gelöbnis in Klarheit geschehen, bezeugt durch ehrbare Männer und geheiligt im Lichte des Herrn.

§III. Doch wisse ein jeglich Herz: Bürgschaft ist kein leicht Gewand, sondern eine eiserne Kette, die währet, bis die Schuld bezahlt oder durch Recht gelöset wird.

§IV. Der Gerechte prüfe sein Herz, ehe er solch Fessel auf sich legt, auf dass er nicht in Kummer falle durch fremde Untreue.

 

Also ist dies Recht vollendet im Namen Tyrs.

Wer solches Wort bewahret und hält, der wandelt auf dem Pfade der Wahrheit und wird nicht wanken im Gericht.

Doch wer es bricht, der lade Schuld auf sein Haupt, und die Waage des Gerechten wird ihn richten ohne Trug.

 

Gegeben unter dem ewigen Lichte der Kerze, besiegelt mit des Herrn Zeichen,

auf dass Recht und Ordnung bestehen bis an der Tage Ende.

Die Bürgschaft(en)

Der Morgen danach

Lathander entsandt mir Sûnes erste warme Strahlen auf mein Gesicht, das beruhigende Plätschern des Brunnens ließ mich tatsächlich beinah nochmal ein wenig länger schlafen. Ich hatte so gut wie lange nicht mehr geschlafen. Töne der erwachenden Stadt drangen an meine Ohren und ließen mich nicht nochmal träumen. Dorian holen und dann zurück zum gestrandeten Piratenschiff, zu Kapitän Harrag und den anderen. Ging mir durch den Kopf, während ich meine wenigen Habseligkeiten nahm und aufstand. Es war niemand zu sehen. Sie schienen alle zu schlafen.

Nun gut… ich klopfte an eine der 4 Türen und nachdem ich keine Rückmeldung bekommen hatte, trat ich ein und musste feststellen, dass dort ein Portal stand. Auch in den anderen 3 Türen befand sich ein Portal. Hier stimmte etwas nicht. Ich war mit einem Schlag hellwach. Etliche Gedanken vom letzten Abend schossen durch meinen Kopf, wo war Dorian? Ich blickte zu meinen Sachen, doch alles war noch da, auch die Schriftrolle vom Lord. Also was war in der Nacht passiert, wo ich den Schlaf der Gerechten hatte?

Wiedertreffen der etwas anderen Art

Nun, kein anderer Weg führte an den Portalen vorbei. So schritt ich mutig durch eines hindurch und befand mich am Hafen, gegenüber dem Tarmalune Handelshaus. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken Dorian verloren zu haben, aber vielleicht hatten die anderen Neuigkeiten. Ich eilte schwinden Fußes über die Brücke des schlafenden Drachen. Etwas war anders. Zu so früher Stunde schon Stadtwachen, die nach jemanden zu suchen schien. Aber ich ignorierte es und schritt forsch gen gestrandeten Leviathan zu.

Von Weiten sah ich schon Cleo und Serena. Ich war neugierig, was sie erlebte oder gar herausbekommen hatten, um den Namen Moonfall. Nach einer kurzen Begrüßung und einer kurzen Erklärung, dass ich Dorian verloren hatte, in der Maske und welche Dinge wir erlebt hatten, wurden wir unsanft von einer Offizierin der Stadtwache und weiteren Wachen der Stadt gehindert, weiter zur Taverne zu kommen. Ich entrollte die Schriftrolle, die uns der Lord gegeben hatte und hoffte auf freies Geleit. Ich wurde enttäuscht, als sie mir entgegnete, dass dies keine Gültigkeit hätte… irgendetwas war vorgefallen. Nur was?

Da wir nicht wussten, wo Kyra und Dorian war, wurden wir zu 3 abgeführt und zur Halle der Justiz eskortiert. Wir würden unsere Antwort schon bald erhalten. Durch ein Spalier von Wachen brachte man uns in einen Wartesaal, indem wir nur kurz verweilten, bis man uns in den Gerichtssaal einbestellte.  

Die Anklage

Ein Gerichtsdiener brachte uns, begleitet von etlichen Stadtwachen, in den Gerichtssaal. Es waren uns vorgesetzt, 5 Personen, die ich alle nicht kannte. Hinter uns schlossen sich die massiven Türen des Saals, während die mittlere Person einen Zauberspruch wirkte und wir unter unseren Füßen sich ein magisches Feld bildete. Einer der 5 war anscheinend meinen Begleiterinnen bekannt, denn Cleo sprachen ihn mit Erwald Sonnenstein an. So viel Aufwand nur für uns, ich war ein wenig beeindruckt. Nach einem kleinen Fauxpas, meiner Begleitung Cleo und letztendlich die Herausgabe unserer Namen für den Gerichtsschreiber, (mir fielen nur die Vornamen meiner Begleiterinnen ein) erfuhren wir, was uns vorgeworfen wurde. Es machte jetzt auch alles Sinn, warum ich nicht mehr die Maske betreten durfte heute früh.

Dorian wurde bezichtigt, in der Nacht eine Person diplomatischen Vertrauens von Niewinter angegriffen zu haben, in der Maske.

Des anfänglichen Beindruckens wich jetzt Schuldgefühlen, auf, Dorian nicht richtig aufgepasst zu haben, dass er in der Maske einen Ausraster bekommen hatte und wir jetzt in dieser misslichen Lage gelangt waren. Ich wurde aus den Gedanken gerissen.

Die Gerichtsverhandlung

„Macht uns ein Angebot, wie die Schuld wieder beglichen werden kann“

Wir beratschlagten uns, nach meinen Informationen gab es die Sache mit den verschwundenen Bauarbeitern am Schloss, die Wirbelstürme, die kein Boot aus dem Hafen ließen, das Problem mit den Untoten auf dem Friedhof und letztendlich die Reaktivierung der Holzlieferung, aus dem Holzfällerlager. Wir entschieden uns für Letzteres, da es aus unserer Sicht am einfachsten zu sein schien. Ob dies so war, würde die Zukunft zeigen.

Mit dem Vorschlag, Holz aus dem Wald für die Sägewerke zu besorgen und somit wieder die Produktion in Schwung zu bringen, zeigten sich die 5 Personen einverstanden und willigten dem Vorschlag ein. Mit der Bedingung das die Lieferung in 2 Tagen wieder anläuft.

Als wir nach Dorians Verbleib fragten, so ließ man uns auch nicht im Ungewissen und zeigte ihn uns durch eine magische Projektion. Da lag Dorian nun in der Zelle. Seinen Rausch ausschlafend.

Damit war die Verhandlung geschlossen. Die Türen öffneten sich und wir waren entlassen.

Freudige Neuigkeiten

Wir kehrten zu 3te, ohne Eskorte, aber mit einem Gefühl, dass uns jemand beobachten würde, zum gestrandeten Leviathan. Plötzlich rannte Serena auf eine Frau vor der Taverne zu. Es war Kyra, die uns anscheinend zu erwarten schien. Als Cleo und ich näher kamen, vernahm ich nur die Worte „Wer ist der Vater? Ist es… “ Wir begrüßten ebenfalls Kyra. Für mich war es eine sehr schöne und freudige Überraschung. Allerdings merkte ich auch, dass wir weiterhin beobachtet wurden und es nicht vielleicht besser wäre in die Taverne zu gehen. Auch ich hatte etliche Fragen, diese mussten allerdings warten. Kyra schien meine Gedanken zu teilen, aber es war zu spät. Vor uns stand statt Kyra plötzlich eine Magd… endlich öffneten wir die Tür und entschwanden wir in der Taverne. Selbst mir, der die Stadt meidet, war bewusst, das, was gerade auf der Straße passiert war, war verdammt unvorsichtig, allen voran, wenn man bedenkt, wie die Umstände waren.

Auf zum Holzfällerlager

Uns empfing der Kapitän… nach einem kleinen Wortwechsel lieh er uns eine Barkasse, die unweit im Hafen lag und für mich ein wenig was zu Essen, da der Morgen ein wenig holprig gestartet war. Wir packten auch Vorräte für alle anderen in das Boot. Ich ließ mich vom Kapitän über die Gewässer in und um Neverwinter aufklären. Strömungen würden uns bis zum Stadtrand bringen, danach würden wir mittels Ochsen weiter stromaufwärts treideln.

Kurz danach saßen wir, heißt Cleo, Serena, die unsichtbare Kyra und meiner einer in der Barkasse und fuhren erst am Hafen, dann durch magische Strömung gleitend, unter den Brücken hindurch zum Rande der Stadt. An der letzten Brücke erblickten wir 2 Gestalten, die dem Boot hinterherschauten. Wer waren die?

Am Rande der Stadt tauchte ein Steg auf, auf dem ein kräftiger Mann stand, der mehrere Ochsen neben sich hatte. Er warf uns ein Seil zu, welches wir zwar fangen konnten, allerdings es zu befestigten, gelang uns nicht gut genug. Es kam, wie es kommen musste. Das Seil spannte und flog uns im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren. Die Blutungen konnten zum Glück schnell gestillt werden, aber es war unnötig gewesen.

Kurze Zeit später zogen uns 2 Ochsen, den Nethlur, Stromaufwärts.

Endlich blieb Zeit zum Reden.

Dagult Neverember

Erlebnisse von Cleo und Serena

Bei Löwenschilds

Serena, Cleo und Kyra berichteten, dass sie schon früh getrennte Wege gegangen waren. Während Kyra alleine unterwegs war, waren die anderen beiden zusammen in Niewinter unterwegs. Dabei wurde Serena überfallen (wie sich später herausstellte von den toten Ratten)  und ihr wurde das Gold aus der Tasche entwendet. Kurz danach trat ein Herr Erwald Sonnenstein in das Leben der beiden und gab Serena 5 Gold.

Sie zogen dann weiter zu Löwenschilds. Dort erwarben sie zu günstigen Konditionen Heil- und diverse andere Tränke. Mit den Sachen zogen sie weiter zum Magierturm.

Im Magierturm

Dort angekommen ließen sie ihre Gegenstände von Meister Xelion identifizieren (Cleos Zauberstab der Geheimnisse, der Umhang der Verkleidung und Serenas Streitkolben) und zu reparieren (Cleos Hut) im Gegenzug gaben sie ihm das gefundene Zauberbuch. Normalerweise würde das die Zauberkundige Steria machen, aber sie wäre verhindert. Meister Xelion spürte das Cleo eine Hexe war und bekam wohl auch die Situation mit, daraufhin gab er Serena Einsichten, in Cleos Wesen, und erhielt das 3 Wort um Celo von ihrem Pakt mit Spike zu entbinden. Er gab ihr allerdings mit auf dem Weg, dass die Konsequenzen nicht absehbar wären und man vorsichtig mit den Worten im Beisein von Cleo sein müsste, um keine Aufmerksamkeit von Spike zu bekommen. Daraufhin wurden die Gedanken von Cleo in dem Zeitraum des Informationsaustausches gelöscht, um sie zu schützen.

In der Taverne zum gefallenen Turm

Mit dem Wissen gingen sie weiter zur Taverne des gefallenen Turms. Die beiden betraten getrennt die Taverne und so verkleidete sich Cleo in einen Matrosen. Serena ging voraus und schnell blieb sie nicht alleine, denn ein gewisser Derek stellte sich ihr vor und sprach sie an. Auf ein Zeichen trafen sie die beiden Frauen kurze Zeit später wieder auf der Toilette der Taverne. Kurze Zeit später folgte die unsichtbare Cleo einem Bandenmitglied in die Dunkelheit hinaus, da sie mitbekommen hatte, dass nach einer wichtigen Person geschickt wurde. Der Grund konnte nur Serena sein.

„Die Herrin soll geholt werden…“ ging noch Cleo durch den Kopf. Wer mochte das wohl sein. Cleo bekam einen riesigen Schreck, als eine Serena ähnliche Person auftauchte. Ihr schossen Gedanken durch den Kopf… Löwenschild in Phandalin… die Anführerin der toten Ratten (wie sich später herausstellte) betrat die Taverne und sie überraschte Serena. Serena verständigte Cleo (die sich wieder sichtbar machte) und zusammen gingen sie in einen separaten Raum in der Taverne. Nun waren Mutter und Tochter vereint. Die Anführerin stellte sich Serena mit dem Namen Eldra Steinhaut ihr vor. Serena fordert in dem Gespräch ihre Mutter auf, das Kopfgeld für Dorian Moonfall aufzuheben. Die Mutter willigt ein und erklärt, wie es zu dem Auftrag kam und wo dieser abgegeben wurde. Der Auftrag war im Haus des Wissens abgegeben und so hatte der Orden des Schattens diesen angenommen.

Nach dem Gespräch verließen alle Beteiligten das Separee und stellten fest, dass es keinen lebenden Tavernenbesucher mehr gab. Alle waren tot, verteilt im gesamten Schankraum. Ja, mit den toten Ratten war nicht zu spaßen.

Kyras Erlebnisse

Kyra war, was die anderen nicht wussten, von der Gruppe nicht freiwillig getrennt worden. Mit einem Dolch im Rücken wurde sie zu ihrem ehemaligen Meister Melvin Grauhand gebracht, dabei wurde sie auf dem Weg von etwas Unsichtbaren angerempelt. Melvin fordert von Kyra die Auftragserfüllung. Kyra beobachtet zusammen mit Melvin die Taverne, der gefallene Turm und wird überrascht, als plötzlich Serena auftaucht, die Person neben ihr ein Matrose, stellt sich schnell als Cleo heraus. Sie beobachtet das ganze Geschehen, bis Eldra Steinhaut auftaucht. Melvin fordert Kyra auf, mit ihm den Ort zu verlassen, da ihre Sicherheit gefährdet wäre.

Erst zieht sich Kyra zurück, ihre Neugierde bringt sie aber wieder zurück und sie sieht das Blutbad in der Taverne. Sie wird entdeckt und nur durch das schnelle Eingreifen, des verstorbenen geglaubten Kindsvater, war es zu verdanken, dass Kyra die Flucht über die Dächer von Niewinter gelang.

Das Gespräch zwischen Kyra und dem Kindsvater, dessen Name Ray ist, war kurz, aber nun wurde ihr klar, welche Position sie beim Orden der Schatten hatte. Ray entschwand, wie er aufgetaucht war. Ein großer Interessenskonflikt drohte.

Sie war am frühen Morgen im gestrandeten Leviathan aufgewacht und hatte die Verhaftung der anderen 3 miterlebt und war ihnen aber gefolgt bis zur Halle der Justiz.

Dorian taucht wieder auf

Wir bemerkten, durch die Gespräche, die wirklich aufschlussreich waren, gar nicht, dass sich die Landschaft verändert hatte. Felder und Hügel waren Bäumen und Sümpfen gewichen. Einzig das Klappern der Hufe von den Ochsen und das monotone Plätschern der Strömung gegen das Boot war unverändert. Wir, oder sollte ich sagen, die beiden Tiere hatten uns ein großes Stück vorangebracht.

Dabei bemerkte ich, dass hinter uns ein Boot herkam. Es näherte sich schnell. An Bord war nur eine Dame mit einem Kapuzenumhang. Als sie nah genug war, stellte sie sich mit Steria vor und sie schickte Meister Xelion. Man war der Meinung, dass wir durchaus Unterstützung brauchten und waren überrascht, als plötzlich durch ein Portal, Dorian auftauchte, der ein wenig benommen bei uns ins Boot stolperte. Als Ausgleich für unsere Bemühungen der Stadt zu helfen und eine Art Bewährungsprobe für Dorian, dessen Bürde wir ja nun alle trugen. Kurze Zeit darauf entschwand Steria, nicht aber ohne Dorian am Hals zu markieren. Was das bedeute, war uns allen klar.

Um ihn wieder klaren Kopfes zu bekommen, halfen wir mit dem Wasser des Flusses nach. Mit seinen ersten Worten landete er gleich im Fettnäpfchen… ahh, die Schenkel von Vanell sind so… und schon war das Klatschen von einer, gefolgt von einer zweiten ordentlichen Ohrfeige, die über den Fluss hallte, zu hören. „Habt ihr Wein… und er erntete böse Blicke. Was zu viel war, war zu viel. Die Bürgschaft war das Eine, aber ein gebrochenes Versprechen stand im Raum. Zumindest konnte er Serena ein wenig beruhigen, indem er versprach, während der Reise nichts angerührt zu haben. Immerhin hatte man uns des Wissens in der Halle der Justiz beschuldigt, dies seit längeren unbemerkt zu dulden.

 

Der Kampf im Holzfällerlager

Die Ochsen, die das Boot gezogen hatten, waren sicherlich schon wieder in Niewinter, da tauchte vor uns ein Steg gefolgt von Zelten, Grundmauern einer Ruine und einem Hügel auf. Sollte es das Holzfällerlager sein? Es lag verlassen da, keine Seele, die weit und breit zu sehen war. Einzig ein paar Waldvögel zwitscherten munter. Am Steg angekommen, stiegen wir aus. Der Versuch einen Hasen zu befragen schlug fehl, brachte aber Tigris von Serena sein gesichertes Abendmahl.

Leichtsinnig ging Serena am ersten Zelt vorbei und wollte sich dem 2ten nähern, wir folgten ihr hinterher, da begann plötzlich der Boden unter unseren Füßen zu wackeln. Was war das? Noch ehe wir unsere Kampfhaltung einnehmen konnten, tauchten 3 riesige Insekten verteilt um die Gruppe auf, dessen Beine in scharfe Klauen endeten. Von diesen Wesen hatte ich noch nie etwas gehört. Abgelenkt durch den Chitinpanzer und den scharfen Klauen, erwischte uns der erste Säureschwall von ihnen, gefolgt von weiteren völlig überraschend. Während des Kampfes konnten wir unsere Kampfpositionen einnehmen und funktionieren wieder wie eine Gruppe.

Getroffen durch Pfeil, Dolchen, Schwert und Zauber fiel ein Wesen nach dem anderen. Besonders Cleos Zauber schienen große Auswirkungen auf die Wesen zu haben. Allerdings mussten die Gruppe ordentlich Säureschaden einstecken und Kyra war kurzzeitig zu Boden gegangen. Sorgen und Gedanken um das Ungeborene in ihr ließen mich kurzzeitig unkonzentriert. Zum Glück waren die Ankhegs tot, doch ich würde zu einem späteren Zeitpunkt mit der Gruppe reden müssen.

Die Oger

Doch bevor der Kampf endete, tauchten am Ende des Lagers 3 Oger auf, mit Axt, Speer und Keule auf. Sie näherten sich schnell und ihr Gebrüll ging durch Mark und Bein. Der erste Oger stürmte mit seiner Keule heran, direkt auf Kyra zu, doch unsere Kampfposition verhinderten, dass er richtig mit seiner Keule treffen konnte. Stattdessen traf er den zuvor mit Säure bespuckten Baum. Cleo fluchte ein wenig, hatte anscheinend der Zauber seine Wirkung verfehlt. Die Pfeile von Serena surrten nur so durch die Luft, während Dorian die Mitte abdeckte, rotierte Cleo und Kyra an den Seiten. Ein Speer flog und traf Cleo schwer, wir, das waren Dorian und ich hatten gut zu tun, um unseren Mitstreitern tatkräftig zur Seite zu stehen, aber wir hielten die Gruppe aufrecht. Ich gebe zu, ich probierte sogar ein paar neue Dinge aus, die mir Silvanus (der Eichenvater, ist der hohe Gott der Natur und der Druiden. Er ist eine der ältesten und bekanntesten Gottheiten auf Faerûn) zuteilwerden lassen.

Oger Ambush

Der letzte Oger

Erst ging der Oger mit der Keule zu Boden. Ihm folgt der Axtwerfer und zum Schluss lag auch der Speerwerfer und zuckte nur noch. Doch noch bevor dieser zu Boden ging, tauchte ein weiterer, noch größerer von ihnen am Rand des Lagers auf. Auch hier probierte ich etwas Neues aus. In der Hoffnung, dass mir Eldath die Kraft gegeben hatte, sollte der Große nur noch wie eine Säule in der Landschaft stehen und somit mehr Zeit verschaffen. Zeit genug, dass Kyra mit ihren Dolchen auf seinen Rücken springen, Serena ihren Bogen richtig anlegen, Dorian ihm sich richtig nähern und Cleo die richtigen Zauber überlegen konnte. Der Rest war das, was Barden über eine epische Gruppe besingen würden. Tödlich getroffen von allem kippte der Oger, ohne eine Chance sich zu wehren um.

Der Kampf war vorbei. Wie würde es weitergehen.. würden sie den Grund im Lager finden, oder waren es gar die Wesen selbst, dass der Betrieb eingestellt worden war?

Die Ballade von der Bürgschaft Tyrs

Die Schuppenschlächter

Zu Besuch in der Mondsteinmaske (Die Schuppenschlächter)

Vorwort

Um 1363 DR baute Ophala Cheldarstorn das Mask, um einen freundlichen Ort zu schaffen, an dem sie gerne bleiben würde. Das Mask wurde in den folgenden Jahren im Norden und an der Schwertküste sehr beliebt.

Während der Zauberpest von 1385 DR wurde das Land um das Gasthaus herum in Mitleidenschaft gezogen und verwandelte sich in einen Erdklumpen. Schnell denkende Gäste sicherten es mit Taue und Dutzenden dicker Seile, als wäre es ein vor Anker liegendes Schiff. Das im Himmel schwebende Gasthaus wurde noch im selben Jahr in ganz Faerûn schnell beliebt.

Als jedoch 1451 DR der Berg Hotenow ausbrach, wurden die Seile, die den Erdklumpen an seinem Platz hielten, zerstört, und der Erdklumpen trieb monatelang ziellos über das Schwertmeer. Als es den Besitzern gelang, seinen Kurs zu ändern und es nach Neverwinter zurückzubringen, war die Stadt verwüstet und fast menschenleer. Selbst nachdem die Besitzer das Mask wiedereröffnet und es mit riesigen Ketten am Hafen von Neverwinter festgemacht hatten, ging das Mask schnell bankrott und wurde schließlich aufgegeben.

Einige Zeit vor 1479 DR wandte sich Liset Cheldar, eine mutmaßliche Nachfahrin von Ophala, an Lord Neverember und überzeugte ihn, ihr nicht nur zu erlauben, die Maske zurückzugewinnen, sondern auch ihre Wiedereröffnung zu finanzieren. In den Jahren nach der Wiedereröffnung erlangte die Maske ihren Status als einer der beliebtesten Festsaal in ganz Faerûn zurück.

Zu Besuch bei der Mondsteinmaske (Die Schuppenschlächter)

Der Weg zur Mondsteinmaske

So brachen wir, Dorian und meiner einer, zu der besagten Mondsteinmaske auf, um mehr über den Hintergrund der Eltern und der Vergangenheit von Dorian herauszubekommen. Falls es Dinge gab in der Stadt, die wir wissen sollten, war die Festhalle die beste Adresse. Es gab aber nie Information in einer Stadt umsonst, die Frage war also, wie hoch der Preis wäre.

Nach der herzlichen Verabschiedung von den anderen gingen wir vorbei an der Driftwood Taverne, am Schloss Never vorbei über die Brücke des schlafenden Drachen, um die Halle der Justiz herum, um dann Tarmalunes Handelshaus, auf der Linken liegenzulassen. Dabei nahmen wir immer wahr, dass kein Schiff durch diese Barriere konnte. Ob wir dazu auch eine Antwort in der Maske finden würden? Noch ehe wir uns versahen, standen wir vor einem Tyrianer, wählten unsere Maske aus, Dorian nahm eine Fuchsmaske und ich nahm die aussah wie ein Fisch… wir akzeptierten die Regeln der Maske: keine Waffen, Kommunikation und Handeln mit den Damen in beider Einvernehmen, Unkosten, als auch Zerstörungen müssen bezahlt werden… dazu wurde Dorian auf seine Kreditwürdigkeit geprüft und schon schritten wir durch das aktivierte Portal… verstauten dann, Dorian hing sehr an seiner Waffe, die Dinge in einer transparenten Kiste.

Es war nicht viel los in der Festhalle, wie auch, es war ja noch in den frühen Morgenstunden. Gut für uns.

Das Leuchtfeuer am Turm der Stürme

Wein, Weib und Schoki

Bevor wir durch das Portal getreten waren hatte ich mich nach Liset erkundigt und man hatte mir versichert, dass ich diese antreffen würde. Da stand sie nun an der Theke und noch bevor ich mich versah, gesellte sich eine leicht gekleidete Dame, mit dem Namen: Vanell, mit einer Flasche von der Theke in der einen Hand um Dorian und nahm ihn mit. Als ich Liset auf Dorian ansprach, merkte ich wie sie auswich, mir schien, als würde über dem Familiennamen ein Schatten liegen. Ein paar wenige Informationen, bekam ich dann doch noch von ihr. Ich würde mich später noch revanchieren. Eigentlich wollte ich auf eine Begleiterin verzichten, um klare Gedanken zu behalten, dennoch wurde mir eine Dame Namens Liandra, von Liset, vorgestellt. Wir führten ein gutes Gespräch und dabei blieb es auch. 

Dorian wurde nach einer späteren Aussage von ihm, in ein Separee geführt und er ließ sich von der Dame, oder besser gesagt vom feinen Wein verführen. Das lässt mich darauf schließen, dass wenn Dorian Informationen hatte, diese er geteilt hat.

Zum Dank für die spärlichen Informationen von Liset bestellte ich Erdbeeren in Schoko. Liandra begleitete mich zum Separee von Dorian und Vanell, Dorian sollte auf so eine Leckerei nicht verzichten. Es war genau das eingetreten, was ich mir gedacht hatte. Dorian lag ordentlich angetrunken in den Armen der Dame. Ach Dorian… 

Schaukämpfe für Gäste

In dem Separee machte uns Vanell ein Angebot, das, wenngleich ich diese Art verwerflich fand, uns helfen würde. Ein Schaukampf zur Belustigung für andere, im Gegenzug versprach man uns Informationen zu Dorian und den Moonfalls. Wir willigten schweren Herzens ein. Eldath, auf welche Probe stellst du mich? Dann wurden wir gefragt, ob wir Wetten abgeben würden. Dorian setzt auf uns.

Vanell reichte Dorian eine Phiole und es schien, als würde er einen klareren Kopf bekommen. Die Speisen waren gut, aber ein Spruch den ich bei anderen Rittersleute aufgegriffen hatte, kam hier gut zu tragen. Mit vollem Bauch kämpft es sich schlecht. Plötzlich ertönte ein Gong und mit ihm änderte sich die Umgebung um uns. Wir befanden uns plötzlich in einem Raum mit Waffen und Kisten.

Dorian und meiner einer rüsteten sich und nach weiteren Gongtönen, standen wir in einer Arena. Mit Hindernissen und natürlich Gegnern. Ich will hier nicht ausführlich werden. Wir waren erfolgreich und die 4 Orks waren schnell bezwungen.

Nach dem Kampf veränderte sich die Umgebung und wir befanden uns wieder in dem Raum, mit den Kisten und auch unser Gesundheitszustand war in den Ursprungszustand versetzt. Danach ertönte wieder ein Gong und es ging gegen 6 gut organisierte Orks. Hier hatten wir Mühen, aber Tymora war uns gut gesonnen und so gingen wir auch in diesem Kampf als Gewinner hervor. Doch Eldath ließ mich spüren, dass ich mit Angriffszaubern zurückhaltender sein sollte. Fast jeder Versuch schlug fehl. Ich hatte verstanden.

Es wiederholte sich alles ein weiteres Mal. Voll genesen standen wir dieses Mal aber in keiner Arena, sondern in einem Labyrinth, dort wichen wir einem Ooze aus und bezwangen 2 Ghule und eine Täuschungsbestie. Den Applaus, den wir nur vernahm, zeigte, dass wir uns wacker geschlagen hatten.

 

Arena fight against orcs
Arena against displacer beast

Informationen und Schutz

Der Kampf war vorbei, der Applaus abgeebbt und die Wunden versorgt, dank der Möglichkeiten der Maske. Vanell gratulierte uns zu unserer Darbietung und brachte uns kurz darauf zur Theke, wo Liset und andere auf uns warteten. Auch hier beglückwünschte man uns zu unserem Erfolg. Dann brachte man uns in einen Salon in den 1. Stock.

Dort wartete bereits eine ältere Person in einem Stuhl. Es war der Lord Neverember persönlich. Nett und auf Etikette bedacht, er bot uns Speis und Trank an und endlich konnte endlich Dorian seine Fragen vorbringen und bekam Antworten.  Zwar wussten wir, dass die Holzlieferung aus dem Niewinterwald ausblieb und auch dass die Stadt im Aufbau war, aber dass ein Kopfgeld auf Dorian ausgesetzt war, das war neu. 

Vanell holte auf ein Zeichen vom Lord, eine Karte, einen Steckbrief:  „Tot oder Begleichung der Schuld“. Was für eine Schuld mochte das sein? Die toten Ratten, eine Diebesorganisation, waren hinter ihm her und das Interessante an dem Brief war, es stand sogar der aktuelle Aufenthaltsort von Dorian darin.

Wir bekamen von Vanell einen blau-silbernen Abdruck, als Schutz. Dieser galt aber nicht überall, aber zumindest standen wir jetzt unter dem Schutz des Lords. Auf Wunsch von mir, gab uns der Lord, auch für die anderen der Gruppe, ein Schreiben mit dem Siegelwachs der Stadt mit. Somit standen alle unter dem Schutz.

Doch die größte Herausforderung lag noch vor uns… in einer Ecke der Stadt, wo Dorian seine Antworten bekommen sollte, aber euch gleichzeitig der Schutz keine Rolle mehr spielte.

Dann wechselt sich das Thema und die Bedürfnisse der Stadt und auch die Suche nach Abenteurer, die sich der Sachen annehmen, würden war entbrannt. Zum einen sorgte der Wirbelsturm vor dem Hafen für Probleme, dann gab es die Sache mit den Untoten auf dem Friedhof und das Verschwinden von Bauarbeitern war auch noch zu klären. Mit diesen Informationen verabschiedeten wir uns beim Lord. Wir würden uns melden, sobald wir die Sache um Dorian geklärt hätten. Er wünschte uns viel Erfolg.

Dagult Neverember

Dorian gibt sich Vanell wieder hin

Es war bereits recht spät und die Nacht war über Neverwinter hereingebrochen. Da die Kosten übernommen wurden von der Maske, blieben wir. Dorian entschwand mit Vanell im Separee und ich machte es mir unter den Sternen am Brunnen gemütlich. Es war eine sternenklare Nacht und ich war froh, nicht in irgendwelchen Räumen meine Ruhe zu finden.

sky full stars

Schatztauchen am Turm der Stürme (Die Schuppenschlächter)

Vorbereitungen

Während Cleo mit der Krabbe sich unterhielt, Serena auf die Jagd mit Dorin ging, versuchte ich mich daran zu erinnern wie wir bei uns nach Perlen tauchten am Vilhor Reach.. und versuchte die Erinnerungen aufleben zulassen. Die meisten Dinge fand ich hier.. Fässer, ein paar Seile.. Kerzen zum Abdichten und Steine zum beschweren um eine Taucherglocke zu bauen. Zum Glück unterstützen mich Serena und Kyra bei dem Versuch etwas umzusetzen, was ich bislang nur gesehen hatte. Es kam der Sache recht nahe, was ich vor langer Zeit gesehen hatte. Am Ende verwendete wir Wachs um die Fässer abzudichten. Würde ich meine Freunde damit in Gefahr bringen? Sie hegten aber den Wunsch nach Schätzen zu suchen die der Familie von Dorian gehörten.

Die sprechende Krabbe

Das falsche Signalfeuer

Das Wetter änderte sich, es fing an zu Regnen. Da erst erblickten wir diesen Turm. Zusammen mit den anderen erklommen wir den Stufen zum Turm und das war auf der Plattform dieser Mechanismus… keine Ahnung sowas hatte ich noch nie gesehen und leider kannte Kyra diese Vorrichtung auch nicht. Was tun und wir beschlossen die Platform wieder zu verlassen, nachdem wir eine Laterne mit Öl hingestellt hatten. Wir waren auf den Treppenstufen nach unten. Doch bevor wir uns versahen, schlug ein blauer Blitz ein und entzündete das Leuchtfeuer, ein grüner Schimmer, der mir bekannt vorkam, erstrahlte von der Vorrichtung und… es war falsch… nur wo hatte ich das Licht schonmal gesehen… doch nicht nur die Vorrichtung wurde durch den Blitz aktiviert, er traf Dorian und schickte ihn zu Boden. Serena kümmerte sich gleich um den zu Boden Gegangenen. Da fiel mir ein, woher ich das es war, das Signalfeuer von Niewinter. Der Gedanken schossen nur so durch den Kopf… schnell war klar, das Feuer musste wieder gelöscht werden. Schnell dunkelten Umhänge die Fensterbögen ab. Mit der Tatsache das keine Schiffe mehr in die Irre gelockt werden würden, begaben wir uns zu den Schlafplätzen, bewacht von Kyra und Cleo.

Das Leuchtfeuer am Turm der Stürme

Tauchgang

Die Nacht lief ohne besondere Momente und der Regen weckte uns, um daran zu erinnern, was wir noch vorhaben. Nach unseren Ritualen, dem Frühstück, ging es los. Einige Köder von Serena hatte sie auf die abgelegene Seite der möglichen Wracks platziert. Nur dass wenig später eine Finne von einem Hai auftauchte, der direkt auf den Köder zu schwamm. Unterdessen hatte Dorian den Trank mit der Wasseratmung genommen und auch die anderen waren schnell gesunken, da die Steine an den Taucherglocken sie schnell tauchen ließ. Cleo hatte ihren neu gewonnen Freund, die Krabbe, dabei. Nach meiner kurzen Verständigung mit dem Hai, verschwand dieser nach Norden, um Fisch zu fangen. Doch es sollten noch mehr Gefahren auf die Taucher warten.

Schätze

Versunkene Schätze

Während die anderen Gruppenmitglieder tauchen waren, beobachtete ich die Wasseroberfläche. Bis auf 2 Finnen die am Horizont auftauchten und ein toter Hai der später an Cleos Freund, der Krabbe, verfüttert wurde. An der Oberfläche passierte nichts spannendes. Allerdings wurde mir später berichtet was sich unter Wasser  abgespielt hatte.

So sei es am Anfang alles friedlich und mehrere Schiffe wurden auf dem Grund entdeckt. „Die Seeigel“, welches sie zuerst erreicht hatten und untersucht und fündig in Bezug auf Schätze  geworden waren, war das erste Schiff.  Dann war da noch „die Orca“, die in das Interesse von Celo fiel, „die Liebesglück“ und am entferntesten war „die goldene Möwe“. Auf jeden Schiff wurden sie fündig, sei es Schatzkisten, eingewickelte Waffen oder Logbücher. Der Berg der geborgenen Gegenstände von den Wracks war recht ordentlich. Ein Streitkobel, war ebenso darunter wie 120 Eternium Münzen, eine Meerjungfraustatue, Perlen um nur ein paar Dinge zu erwähnen.

Haie

Als die Gruppe wieder auf dem Rückweg waren von der „Liebesglück“ tauchten die beiden Haie auf. Cleo hatte versucht einen Zauber zu verwenden, doch statt eine positive Auswirkung zu erhalten. Griff der eine Hai das Fass, unter der sich Cleo befand an. Er versuchte das Fass zu zerbeißen. Es misslang ihm aber, zum Glück für Cleo. Der andere nahm sich Dorin vor, verfehlte ihn und so hatten Kyra und Serena ihre Chance diese nutzten sie verdammt gut. Kyra kam wohl in die Gelegenheit beim Hai die Leber und den Darm aufzuschneiden. Zumindest konnte ich oben auch das Blut sehen. 

Der angeschlagene Hai griff Dorian an, und Biss ordentlich zu.. doch auch Dorian schnitt ein gutes Stück aus dem Hai. Der Hai brach nachdem Kyra und Serena ihr Handwerk beendet hatten, tot an die Oberfläche. Verflucht und flüchtet der andere Hai ins weite Meer.

Kurze Zeit später tauchten alle 3 Taucherglocken mit den Abenteurern und den Schätzen an der Wasseroberfläche auf. Ein Tauchgang der sich gelohnt hatte.

Schatztauchen am Turm der Stürme

Letzte Erledigungen am Turm der Stürme

Für die Krabbe von Cleo gab es als Abschiedsgeschenk den großen Kadaver vom Hai. Einzig ein großes Stück vom Hai nahm sich Dorian mit. Cleo verabschiedete sich von ihrer Krabbe und versprach ein Wiedersehen. Die gefundenen Gegenstände aus den Wracks wurden verstaut und so machte sich die Gruppe auf nach Niewinter.. eine 6 Tag Reise, bei der es keine Vorkomnisse gab.

Die Stadt Niewinter

Karte von Neverwinter

Auf dem Weg zu der Familie Moonfall

In den frühen Morgenstunden erreichten wir das Südtor von Neverwinter. Das Wetter war so gut und am Stadttor tummelten sich schon viele Leute. Es war lebhaftes Treiben. Obwohl ich meine Bedenken gegenüber der Stadt, der Gruppe, geäußert hatte. Willigte ich zum Wohl der Gruppe ein und begleitete diese mit in die Stadt, auch wenn alles in mir sich dagegen stemmte. Ich staunte nicht schlecht über Serena… sie kam mit der Situation anscheinend recht gut klar. Wie auch immer, ich würde mir die Zeit nehmen und die Emerald Enklave aufsuchen. Jetzt ging es erstmal um Dorian und seine Familie. Wie würde sie reagieren? Wie würden sie ihn wieder aufnehmen? Die Familie schwebte in Gefahr, wie Dorian selbst auch.

Wir überquerten eine der Brücken und unterhielten uns noch über das Haus des Wissens, schon standen wir unter einem Schild mit der Aufschrift: „Holz macht uns stolz“ dahinter ein stattliches Kontor. Uns trat ein Elf entgegen, verlangte nach unsere Identität. Wir ließen Dorian Vortritt, doch er erreichte nicht viel, nicht einmal wo sich die Eltern sich aufhielten. Es schien der Eindruck in mir aufzukommen, dass man Dorian Moonfall aus der Familienchronik gestrichen hatte. In Dorian brodelte es… er ging an dem Elfen vorbei und beobachtete die oberen Fenster des Kontors. Doch es tat sich nicht. Ich legte Dorian meine Hand auf seine Schulter und sagte: „Du wirst hier keine Antworten finden, lass es gut sein.“ Wir hinterließen eine Nachricht für seine Eltern, dass wir bei dem gestrandeten Leviathan anzutreffen sein.

 

Der gestrandete Leviathan

Unweit des Kontors der Moonfalls, befand sich der gestrandete Leviathan, einer von vielen Tavernen in der Stadt, allerdings kannte ich den Besitzer, Kapitän Harrag, ein alter, einbeiniger Kapitän… er hatte sein Bein im Kampf gegen einen Sarhaugin eingebüßt. Dessen Kopf zierte nun die Wand des Schankraums. In seinen jüngeren Jahren war Harrag ein berüchtigter Pirat, der entlang der Schwertküste gefürchtet wurde. Für ihn war kein Schiff zu gewaltig und kein Schatz war zu klein.

Lautstark wie er war, begrüßte ich ihn gleich bei der Ankunft recht laut. Schnell hatten wir die Übernachtungsmöglichkeiten geklärt. Während Serena und meiner auf dem Deck des Leviathan jeweils ein Zimmer nahmen, bewies Kyra anscheinend ein besseres Verhandlungsgeschick und bezog die Kapitänskabine. Der Rest der Gruppe besorgte sich ein Zimmer auf dem Quatar.

Der gestrandete Leviathan

Die Gruppe teilt sich auf

Nachdem die Zimmer aufgeteilt waren, traf man sich im Schankraum und überlegte das weitere Vorgehen. Wir, das waren Dorian und meiner einer, würden zur Mondsteinmaske gehen. Damen waren leider nicht erlaubt. Die Damen wollten eine andere Taverne aufsuchen.

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