Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden (The Outbreaks)

Normalerweise hab ich jemanden dem ich das direkt erzählen kann, meine jüngst erlebten Abenteuer auf Papier zu bringen ist ein wenig ungewohnt, aber da ich sowieso hier herum sitze und warte dass unsere Rast vorbei ist, kann ich genauso gut auch mal was Neues ausprobieren. Noch vor wenigen Tagen, als ich Myth Drannor erreichte, ging ich davon aus mit dem Magier Araevin Teshurr ein wenig über die Magie zu sprechen, die mich so mächtig und superkrass macht. Stattdessen nahm man mich jedoch mit zum „Landeplatz“ dieses mega geilen Luftschiffs, das ich bisher leider noch nicht betreten konnte. Hab’s aber auf meine To-Do-Liste gesetzt!

Daraufhin lernte ich die Crew kennen und aufgrund meiner beeindruckend anziehenden Persönlichkeit, wollten sie mich gar nicht mehr gehen lassen und schlugen mir sogar vor, sie auf ihrem nächsten Auftrag vielleicht zu begleiten. (Eigentlich habe ich mich ihnen regelrecht aufgedrängt und ich glaube die Tatsache, dass ich diesen Dryadenwein so gut vertragen habe, hat sie echt von mir überzeugt!) Sie erzählten mir dass sie irgendetwas mit Riesen zu tun hätten und auch wenn ich ab der Hälfte nicht mehr zu gehört hatte – mein Hirn ist nur zu gewissen Teilen dazu in der Lage viele Informationen auf einmal aufzunehmen – war ich doch sofort Feuer und Flamme. Je mehr ich durch die Welt komme, desto besser!

Zuvor gab es jedoch ein paar Dinge in Myth Drannor selbst zu erledigen. Wiederholte Angriffe durch Vrocks und andere Schattendämonen sorgten immer wieder für Probleme innerhalb der Stadt und der Wiederaufbau war auch noch in vollem Gange. Sowohl ich, als auch die Abenteurergruppe halfen hier und da bei Patrouillen, wobei uns einige dieser Vrocks vor allem in den oberen Plattformen begegneten. Selbstverständlich waren sie für meine Kampfkunst und deren … Geschick kein Problem.

Wild Fire, der putzige, übergroße und sprechende Kater der Gruppe führte eine Menge Gespräche mit dem Magier, den sie mit dem Schiff hier her gebracht hatten. Sein Name ist Taern Hornblade, wenn ich mich richtig erinnere. Eigentlich ein ziemlich netter Kerl, aber er redet auch so super viel … Hab ich erwähnt, dass ich dann schnell den Faden verliere? Aber egal. Er erzählte uns auf jeden Fall dass ein Hexenmeister von Myth Drannor einst einen Pakt mit einer dämonischen Kreatur einging, um die Stadt zu retten. Unglücklicherweise ist dieser Pakt wohl mächtig nach hinten losgegangen. Hornblade nutzte diese Erzählung natürlich sofort dafür um mir zu verstehen zu geben, dass Stimmen im eigenen Kopf selten etwas Gutes bedeuten. Was war ich auch so blöd ihm davon zu erzählen. Vermutlich ist Draygo darüber überhaupt nicht glücklich. Aber er hat mir nie verboten über seine Existenz zu reden. Nur seinen Namen soll ich nirgends erwähnen und das ist nicht passiert. Aber auch das ist vermutlich für den Moment total egal.

Die Kreatur, die der Hexenmeister durch diesen Pakt in unsere Welt gelassen hat, soll sich irgendwo in einer Elfengruft aufhalten, von wo aus wohl auch all die anderen Dämonen und Schattenwesen ausbrechen und dann nach Myth Drannor kommen. Und da kam Hornblade ins Spiel! Der hat nämlich – falls ich das richtig verstanden habe – einen krassen Stab geschaffen oder gefunden (?), der mächtig genug ist um diese Kreatur auf seine Heimatebene oder in das Universum, aus welchem es kommt, zurückzuschicken. Der einzige Haken: Wer auch immer den Stab anwenden will, muss ein gewisses Verständnis für Nekromantie haben.

Alle Blicke der Gruppe – abgesehen von meinem, weil ich die Leute noch gar nicht richtig kenne – wanderten erst zu dem Gnom, anschließend entschieden sie aber doch Wild Fire diese Aufgabe anzuvertrauen. Blm und ich bekamen jedoch Attrappen, angepasst an den originalen Stab mit der Begründung, uns genauso hinzustellen wie Wild Fire, um die Aufmerksamkeit des Wesens auf uns zu ziehen, sobald wir ihm gegenüberstehen würden. Ja, ganz richtig. Wir boten Hornblade unsere Hilfe an. Laut seiner Aussage mussten bereits 25 Leute ihr Leben lassen, um diesen Stab zu beschaffen und Abenteurer waren teuer, also schätze ich dass wir diesen Auftrag ohne Bezahlung und mit dem Wissen angenommen haben, eventuell unserem Tod entgegen zu marschieren – was ja irgendwo nichts Neues für mich ist. Aber egal. Gold ist nicht alles, nicht wahr? Solange ich mir keine Sorgen um warme Mahlzeiten machen muss, ist mir alles andere egal. Außerdem ist das meine Chance der Gruppe zu beweisen, wie viel ich auf dem Kasten habe und wie nützlich ich tatsächlich für die Erfüllung ihrer weiteren Ziele wäre. Dementsprechend stellte ich auch keine großen Fragen, bereitete mich lediglich ebenfalls auf die Reise vor, schlug mir den Magen noch einmal ordentlich voll und sagte nicht Nein, als man mir einen großen Heiltrank anbot, den ich sofort an meinem Gürtel befestigte.

Wir haben keine Ahnung, wie genau das Vieh aussieht dem wir begegnen werden oder was es alles kann, aber wir wissen dass uns so ziemlich alles begegnen könnte, was seine Heimat in der Schattenebene hat. Auch weiß ich nicht, ob es nun zu einem Kampf mit der Bestie kommt oder nur mit ihren Handlangern, aber ich schätze das finden wir spätestens dann heraus, wenn wir dort sind.

Oh übrigens! Totes Pferd, offensichtlich der Kapitän dieser illustren Gruppe, hat vor kurzem seinen Bruder wiedergefunden, was ihn jetzt offensichtlich dazu veranlasst, nach diesem Auftrag in Myth Drannor bleiben zu wollen. Eigentlich schade, immerhin hab ich ihn nicht wirklich kennengelernt, aber mir gefällt sein Kampfstil sehr gut. Seine Art und Weise Türen zu öffnen ist mir äußerst sympathisch. Und Kisa’ana scheint ebenfalls mit dem Gedanken zu spielen, in der Stadt zu bleiben. Aber ich bin nicht diejenige, die sich darüber allzu sehr den Kopf zerbrechen sollte. Immerhin bin ich der Grünschnabel der Gruppe und habe zu keinem von ihnen bisher eine wirklich enge Bindung, auch wenn ich Wild Fire und Kisa’ana zumindest schon nackt gesehen habe! Etwas, das meiner Meinung nach durchaus verbindet!

Mimic

Der Weg zur Gruft war nicht wirklich spannend, davor hockte jedoch ein Vrock mit dem wir recht schnell kurzen Prozess machten. Anschließend betraten wir das Innere des Gemäuers und ich schwöre hiermit feierlich, dass ich ab jetzt jede verdammte Säule absuchen werde, wenn ich das nächste Mal eine sehe. (Wahrscheinlich vergess ich’s sowieso in den nächsten 24 Stunden wieder, aber egal!) Die erste Halle voller Säulen zeigte nämlich sofort, dass man stets auf seinen Rücken achten sollte, wenn man unbekannte Gebäude betritt. Eine Mimic. Hässliche Viecher. Richtig eklig. Viel zu große Zungen und sie stinken einfach IMMER so derbe aus dem Maul, dass das beste Pfefferminz der Welt nichts ausrichten könnte!

Bone Claw

Kisa’ana, die während des Kampfes ein Stückchen weiter zurück gewichen und damit tiefer in die Gruft gelaufen war um auf Distanz zu der Mimic zu bleiben, wurde unglücklicherweise im nächsten Raum gefangen genommen als die große Flügeltier zufiel und sie vor unseren Augen verbarg. Alles was wir wussten war, dass wir da rein kommen mussten. Also tat Totes Pferd das, was er in diesem Moment als richtig und passend empfand – und was wie gesagt meinen absoluten Respekt erhalten hat – und rammte die Tür Stück für Stück auf, bis Wild Fire die Elfe in eine Fledermaus verwandeln und aus dem Raum herausfliegen lassen konnte. Sie hatte hinter der Tür nämlich richtig wenig Spaß gehabt. Das hässliche, nach Tod und Verderben riechende und auch dementsprechend aussehende Knochenmonster mit viel zu langen Klauen hatte ihr einige heftige Wunden verpasst.

Ohne großartig nachzudenken war ich durch den schmalen Spalt der Tür teleportiert und sah mich auch Auge um Auge mit dem Monster. Angst? Absolut keine. Weder um mich selbst, noch im die Elfe, die für ihre eigentlich dunkle Haut erschreckend blass ausgesehen hatte. Alles was für mich zählte war, diesem hässlichen Vieh aufs Maul zu geben. Was ich natürlich tat, ebenso wie der Rest der Gruppe. Unglücklicherweise schien das Monster viel Spaß daran gehabt zu haben, Kisa’ana anzukrabbeln, weil er ihr einfach folgte und sie partout nicht in Ruhe lassen wollte … Männer! Augenrollend folgte ich ihm und nach und nach arbeiteten wir uns durch die dicke, sehnige Muskelhaut des Monsters hindurch und machten es letztlich dem Gruftboden gleich! Ich konnte spüren, wie die Lebensenergie des Knochenhaufens mit meinem letzten Schlag auf mich überging und ich mich sofort besser fühlte.

Verschwitzt, blutend und teilweise doch recht erschöpft entschieden wir, dass eine Pause genau das richtige wäre und aus diesem Grund watschelten wir wieder aus der Gruft hinaus und ließen uns mit etwas Abstand zum Eingang im Wald nieder. Wo ich jetzt sitze und schreibe. Aber wie’s aussieht wollen wir weiter, also werd ich dieses lustige Experiment erst mal beenden und zusehen, dass wir den hässlichen Schattendämonenteufelhässlon zurück nach Hause schicken, bevor er diese Welt noch weiter verpestet!

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