Dombar „Der Schubser“
Die Vorgeschichte „Dombar Der Schubser“
Überfall am Grat der Welt
Im Spätsommer 1364 TZ machten sich Händler aus Luskan, jene Stadt die auch bekannt ist als „Stadt der Segel“ im Norden der Schwertküste, auf den Weg ins Eiswindtal nach Zehn-Städte nordwestlich vom Grat der Welt hoch im Norden Faerûns.
Es war eine gewöhnliche Handelskarawane und eine der letzten in diesem Jahr welche die Handelsroute am Grat der Welt entlang passieren sollte. Obwohl sich Luskans Händler gewiss im Klaren waren das so kurz vor der Winterzeit vermehrt Karawanen von Orks und Goblins überfallen wurden, erhofften sich viele von ihnen, trotz des Risikos, noch ein gutes Geschäft zu machen. Da die Warenpreise bis um das Dreifache zum Ende des Jahres stiegen, war die Verlockung für so manchen Fachmann des Handels umso größer. Mitunter der 50 Mann großen Handelskarawane waren auch bewaffnete Gruppen von teuren Söldnern. Angeheuerte Kämpfer und ein Magier die zum Schutz der Händler eingesetzt wurden und auch für derer die sich der Karawane anschlossen um den Schutz zu nutzen sicher nach Eiswindtal zu gelangen.
Auf der Handelsroute westlich der kalten Berge vom Grat der Welt gab es einen bekannten Engpass, indem sich oftmals raubendes Gesindel auf die Lauer legte um aus dem Hinterhalt anzugreifen. Daher liefen alle Vorbereitungen zum Schutz aller Reisenden auf vollen Touren. Die Schutzbefohlenen der Karawane besprachen eingängig ihre Kampfpositionen und ließen nun besondere Vorsicht walten. Ein Späher berichtete von mehreren Goblins die sich in der Kurve des Engpasses hinter Felsen und Büschen versteckt hielten. Im Wissen das der Hinterhalt der Räuber seinen Zweck verfehlen würde machten sich die Söldner auf einen Angriff gefasst und wollten den taktischen Vorteil nutzen. Am Engpass angekommen erwarteten die Kämpfer der Karawane bereits die versteckten Angreifer und begaben sich mutig in die Schlacht, sobald die Goblins stürmten. Ohne zu zögern schlachteten die Söldner einen nach dem anderen der Goblinmeute ab. Doch was der Kundschaftler der Reisenden am Tag zuvor nicht wahrnahm, waren 20 Kampfeswillige Orks, die sich auf einem Felsvorsprung bereit hielten und nun mit lautem Getöse und ohne großen Widerstand, seitlich der Karawane anpreschten. Zur Verwunderung der Schutz-Garde entstand ein wildes Kampfgetümmel. Die Karawane hatte nun zwei Fronten und die siegessicheren Söldner mussten ihre Strategie schnell ändern, damit gleichermassen Goblins sowie Orks zurückgehalten wurden. Die Goblins hingegen sahen den gelungenen Überraschungsangriff der Orks und setzten nun ernergischer an ihrer Front nach. Einige Orks Kämpften schon mit unbewaffneten Händlern und andere kletterten gierig an einen Handelswagen rauf um wertvolle Schätze zu ergattern. Der Magier der Karawane traf hingegen mehrere Orks mit einem Feuerball, darunter auch die Orks auf den Wagen. Zwei brennende Orks liefen wild auf den Wagen herum und zündeten dabei den Wagen eines unglücklichen Händlers an. Die Pferde des Karrens brachen vor Schreck aus und rannten unaufhaltsam an Goblins und Söldnern vorbei. Die Händler versteckten sich unter ihren Wagen und beteten um ihr Leben, einige von ihnen bewaffneten sich um ihr Hab und Gut zu verteidigen. Den Söldnern gelang es endgültig die Orkfront zu verstärken und auch die Goblins in Schach zu halten. Doch die Orks waren in ihrem Rausch nur schwer zu bändigen, sodass die Garde der Händler zahlreiche Verluste erfahren musste. Als die Söldner im Begriff waren die Goblins zu überrollen, flüchteten diese in allen Richtungen. Einige Orks erkannten, in welcher aussichtslosen Situation sie sich bald befinden würden und taten es den flüchtenden Goblins gleich. Es war ein schwarzer Tag der Reisenden. Die Pferde von drei Handelswagen waren ausgerissen, mehrere Händler waren tot und fast die Hälfte der schutzbefohlenen Söldner hatten ihr Leben gelassen. Trotz der geringen Verluste an Händlerwaren, war die Energie der Reisenden erschöpft und die weitere Reise ins Eiswindtal verlief nur noch schleppend. Aus Angst vor noch einem weiteren Raubzug, machte die Karawane auf den Rest der Strecke keine Rast mehr bis sie in Zehn-Städte ankamen. Dort waren alle glücklich, die Reise endlich überstanden zu haben.
Die Geschichte Dombar „Der Schubser“
Eine zierliche Sklavin lag in den Wehen. Eine Menschenfrau namens Sirena. Mit verschmutztem hellen Haar und tränenerfüllten bläulichen Augen lag sie fast nackt, zitternd vor Kälte, in einer verdreckten Höhle auf den rauen Fußboden. Sie wurde vergewaltigt und ihr Körper geschändet. Ihre Haut war von Narben geprägt, denn seitdem sie in Gefangenschaft lebte, erfuhr sie nur noch Gewalt von ihren Peinigern. Sie röchelte und wimmerte leise um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, denn sie stand kurz vor der Geburt ihres Kindes. Eines nicht gewollten Bastards von einem Ork. Es war ein kleiner Orkstamm, der sie seit fast einem Jahr gefangen hielt und versklavt hatte. Der Stamm lebte versteckt westlich am Grat der Welt, in einer Reihe von kleinen Höhlen, in denen sich auch ein Goblinstamm niederließ. Die Orks folgtem ihrem Anführer Farbon der Schlitzer und hatten das Banner der „Nackenschläger“. Farbon gehörte eigentlich zum großen Stamm der Rissschädel, welcher mehr als 5000 Orks zählte. Doch er setzte sich mit ca. 70 Orkanhängern ab und begann seine eigene Karriere als Orkanführer. Die Nackenschläger fanden Sirena mit ihren Ehemann Berthold Vorntahler bewußtlos an einem ausgebrannten Händlerkarren in der Nähe des Orkverstecks. Beide hatten schwere Verbrennungen davongetragen und Berthold rang um seine letzten Atemzüge. Einer der Orks erstach Sirenas Mann sofort und da es am Karren nichts zu plündern gab, nahmen sie die Menschenfrau als Sklavin mit um sie später zu verkaufen. Sirena erkannte diese Orkbande. Sie waren bei dem Überfall auf die Handelskarawane am Engpass dabei und diese Orks waren auch Schuld daran, warum ihr Handelswagen Feuer fing und danach die Pferde samt Wagen wie wild ausrissen. Als Sirena Vorntahler mit den Orks zusammentraff, wußte sie dass sie nie wieder aus deren Klauen gelangen würde. Sie wußte das die schrecklichste Zeit ihres Lebens bevorstand. Sie starb als ihr Sohn seinen ersten Atemzug dieser Welt nahm.
Kein gewöhnliches Kind wurde im harten Winter 1365 am Grat der Welt geboren. Es war der Sohn eines Orks und einer Menschensklavin, auf immer ein Bastard und von allen Lebewesen Faerûns verachtet. Ein Halbork wurde geboren, schon bei seiner Geburt zum Tode verurteilt. Ein Verräter seines eigenen Volkes, seines Blutes und der gesamten Natur. Versklavt von Orks, vertrieben von den Menschen und ausgelacht vom Rest der Welt. Der Bastard namens „Dombar“.
Dombars Leidensweg verlief viele Jahre als Sklave im Orkstamm der „Nackenschläger“. Sein Vater der Orkanführer Farbon der Schlitzer und Dombars älterer Bruder Recklass Blutmesser, prügelten und peinigten ihn jeden einzelnen Tag mit einer Brutalität, die nicht viele in seinem Kindesalter ausgehalten hätten. Dombar schlief im Dreck bei den Wölfen und aß von den Überresten der Orks, schon als Kind nannte man Dombar nur „der Schubser“, da ihn jeder nach Belieben herumkomandierte. Jahrelang war er der Prügelknabe aller Angehörigen im Stamm der Nackenschläger und zahlreiche Narben, mehrere Knochenbrüche und auch körperliche Entstellungen waren an Dombars ganzem Leib sichtbar. Dombar kannte nichts anderes als Unterwürfigkeit, er musste die Gewalt welche man ihm zufügte einstecken und alle Schmerzen ertragen um zu überleben. Die Orks machten gemeinsame Sache mit den Goblins. Raubzüge auf Händler und Reisende, sowie Überfälle auf kleinere Siedlungen zwischen dem Eiswindtal, Luskan und Mirabar waren die Tagesordnung. Zur Belustigung befahl Dombars Vater ihm bei Überfällen dabei zu sein und oftmals auch mitzukämpfen. Im fühem Alter kannte Dombar nichts anderes als Mordlust und Gewalt.
Dombar war im Alter von sechs Jahren, als sein Vater Farbon starb und Recklass den Stamm der Nackenschläger übernahm. 1371 TZ schloss sich Recklass dem Kriegsheer Todespfeils an und somit der größten Kriegsschlacht im Norden. Dombar nahm an dieser großen Schlacht Faerûns teil. Doch nicht als blutrünstiger Orkkämpfer, sondern als Bediensteter Sklave für Recklass Blutmesser, seinen Bruder. Alle Orkstämme vom Grat der Welt und darüber hinaus unterlagen nun den Befehlen Obould Todespfeils, des größten Orkkönigs der jeher gelebt hatte. Recklass sah in Oboulds Kriegsmarsch einen neuen Anfang seines eigenen Clans, denn Recklass Vater Farbon war in den letzen Jahren immer wieder erfolglos gewesen. Sein Stamm hatte nie eine Chance gehabt größer zu werden und sich zu behaupten. Sie wurden oft von anderen Orkstämmen überfallen und untereinander gab es im Stamm der Nackenschläger immer wieder Reibereien untereinander. Ein legendärer Krieg bahnte sich an. Eine riesige Orkarmee mit Goblins und Frostriesen und Obould an der Spitze, führten einen aggressiven Krieg gegen Mithril-Hall und die Bewohner des Nordens. Recklass Stamm folgte dem Ansturm des Orkheeres am Kamm vom Tal der Hüter. Doch durch eine gewaltige Explosion, die alles in Schutt und Asche legte und tausende von Orks erfasste und tötete, wurden alle Nackenschläger vernichtet. Alle bis auf einen. Dombar der Schubser überlebte.
An diesem Tag vernahm Dombar zum ersten mal das Gefühl der Freiheit. Freiheit, mit der er bisher nichts anfangen konnte. Dombar kehrte dem Krieg den Rücken und stahl sich unbemerkt zurück in die Wildnis, die er kannte. Zurück zum Grat der Welt wo er sich zuhause dachte. Es gab nun niemanden mehr der ihn rumkomanndierte, auslachte oder verdrosch. Seine Zeit als Sklave war jetzt vorüber und er war nun Herr seines eigenen Willens. Er lebte fortan als Einzelkämpfer tief in den Bergen und Steppen des tückischen kalten Nordens, immer mit der Gefahr von Menschen, Zwergen oder anderen Orks entdeckt und getötet zu werden. Da sich nach der Niederlage Obould Todespfeils sämtliche Ork-, und Goblinstämme dezimiert sahen, war es der Zeit zu verdanken, dass Dombar die nächsten Jahre am Leben blieb. Ein Barbar reifte heran, halb Mensch und halb Ork. Er war durch seine eigene Versklavung und durch die Wildnis des kalten Nordens abgehärtet. Seine Haut war mit Narben übersäht und sein muskulöser Körper war hart wie Stein vom allgegenwärtigen Überlebenskampf in der Natur der eisigen Berglandschaft hoch im Norden. Dombars gelbe Augen brachten einen stechend klaren Blick hervor und sein ganzer Zorn dieser Welt und sein erfahrenes Leid stand ihm im Gesicht geschrieben. Sein fester Griff mit seinen ballenden Händen um den Kriegshammer spiegelte seine ungeheure Stärke wieder und durch seine gewaltige barbarische Statur wirkte er nur umso angsteinflössender. Er zeigte eine Entschlossenheit, mit der er von niemandem mehr eigeschüchtert werden konnte und er versprach sich selbst, bis an sein Lebensende, nie wieder in Sklaverei zu geraten. Viele einsame Jahre vergingen für Dombar und er wusste, dass sich die Orkstämme in den nördlichen Regionen wieder vergrößern würden. Wenn er überleben wollte, müsste er weiter unentdeckt bleiben. Doch früher oder später wäre es ein riskanter Plan und man würde ihn aufspüren und gefangen nehmen. Dombar war nun 20 Jahre alt und er entschied sich dafür den Grat der Welt zu verlassen und sich ein Stück weiter südlich in den Wäldern von Niewinter niederzulassen. Auf dem Weg dorthin begegnete er einer Gruppe mit Abenteurern und dies sollte eine neue Geschichte für Dombar der Schubser werden. Eine neue Reise ins Ungewisse und ein neuer Abschnitt seines Lebens voller Zuversicht und Gefahren, die er sich nie erträumt hätte.
gez, Dombar ´Der Schubser`
Kommentare