Der schlängelnde Tod (Cult of the Damned)

Der schlängelnde Tod (Cult of the Damned)Der schlängelnde Tod (Cult of the Damned)

Wir schreiben den 25. Flammenleite 1382 in der heiligen Stätte der Akuma-bi

Nachdem die Gruppe erfolglos versucht hatte, die Feuerschalen zu entzünden, begab sie sich zurück zum Eingang, um dort zu rasten und neue Kraft zu schöpfen. Bran meditierte dazu und hielt Zwiesprache mit der Präsenz des Generalfeldmarschalls in sich. Er fand heraus, dass die Akuma-bi in der heiligen Stätte geboren worden sein sollen. Die Stätte wurde nur genutzt, um jemanden zum Generalsfeldmarschall (immer nur einen) oder zum General zu erheben. Dabei konnte nur ein lebender Feldmarschall die Tür zur Stätte öffnen, wie die Gruppe bereits am Eingangstor gesehen hatte. Bran erfuhr aber außerdem noch, dass sich in der Stätte magische Bestien befanden, die als Wächter eingesetzt wurden um die Kapelle, den heiligen Ort der Ernennung, zu beschützen. Um eine Korrumpierung zu umgehen, wurden sie so erschaffen, dass sie jeden angreifen würden. Der Raum mit den Feuerschalen, die der Cult nicht zu öffnen vermochte, war der Schlüssel zum Betreten der Kapelle. Um sie zu entzünden, mussten wohl die dazugehörigen Wächter besiegt werden – was auch immer besiegt in dem Fall hieß. Außerdem erfuhr Bran, dass immer mindestens 5 Wächter in der Stätte sein mussten, sonst wäre der Weg zur Kapelle nicht mehr vor den Feinden der Akuma-bi sicher. Zum Schluss sollte sich in der Stätte  auch noch ein Zugang zu der Welt der Oni befinden, der sich öffnen würde, wenn die Zeit reif wäre, um Catan platt zu machen. Dafür sollte sich hinter dem Durchgang ein Gegenstand befinden. Das war dann wohl die Flöte und der Durchgang von dem das Dämonenmädchen im Kokon gesprochen hatte.

Nach einer erholsamen und friedlichen Nacht, in der Calzifer einen merkwürdigen Traum hatte, von dem er aber niemanden berichtete, und dem üblichen Morgen voller Gebete, Essen und Vorbereitungen (Bran verwandelte z.B. seinen Kampfstab in einen Stecken der Heilung), machte sich die Gruppe in den etwa 3 m breiten und 4 m hohen Gang hinter der Eisentür auf. Der Gang wurde durch magisches Licht beleuchtet und auf jeder Seite befanden sich je 4 Steinstatuen von Männern in Samurairüstungen, die eine Abart einer Helebarde hielten. Nach mehreren Biegungen fand sich ein kleiner Teppich auf dem Boden, sowie Wandteppiche mit Naturmotiven und weitere Statuen an den Seiten, die diesmal geläufige Tiere paarweise gegenüber zeigten. Hinter einer Tür fand sich ein Raum mit mehreren Wasserpfützen auf dem Boden, einer Art Seziertischen und mehreren etwa 2,50 m hohen Glasbehältern mit einer milchigen Flüssigkeit darin. Der ganze Raum war von Staub und Spinnweben überzogen und mehrere Gerätschaften – ähnlich denen im Raum mit dem Professor – lagen überall verstreut. Sikin teilte auf Anfrage Bran mit, dass dies ein Labor war und dazu genutzt wurde, um lebende Oni zu untersuchen. In den Behältern wurden die toten Oni eingelegt. Anstatt den anderen davon zu berichten, machte sich Bran einen Spaß daraus und beobachtete amüsiert Amaras Anstrengungen, mehr über den dunklen Schatten herauszufinden, den man durch die milchige Flüssigkeit wahrnehmen konnte. Dabei kletterte sie sogar auf den Behältern rum und versuchte sie zu öffnen – welch köstlicher Anblick. Schließlich teilte er der Gruppe aber dennoch sein Wissen mit. Hinter einer Holztür in dem Raum fand die Gruppe eine Handkurbel, mit der man eine Holzplattform an zwei massiven Ketten einen senkrechten Schacht hoch und runter bewegen konnte. Diese war allerdings nicht sehr groß und so gingen Amara und Bran zuerst auf die Plattform, während Emily kurbelte. Von Sikin wusste Bran, dass sich am Ende eine Lagerstätte mit Kräutern und Versuchsmaterialien befinden sollte, sowie auch einer der Wächter. Unten befand sich ein Raum voller Regale, die von Schriftrollen, Büchern, Tüchern, Reagenzgläsern und Werkzeug überquellten. in der linken Ecke waren einige der Regale umgestürzt und zwischen ihnen war sowas wie eine Lederplane, die sich rhythmisch auf und ab bewegte. Währenddessen befand sich rechts an der Wand in einiger Höhe eine Art menschengroße Fledermaus. Das mussten zwei weitere Wächter sein. Als nächstes wurden Drisinil und Calzifer runtergelassen – Jorax wartete unterdessen wachsam bei Emily und Nym. Während sich alle berieten wie sie am besten gegen die Wächter vorgehen sollten, ermahnte Bran Calzifer noch ja kein Feuer zu benutzen. Durch die Verbindung mit Sikin spürte Bran wie wichtig dieser Ort den Akuma-bi war und so wollte er so wenig Schaden wie möglich anrichten. Außerdem konnte sich hier unglaubliches Wissen verbergen – über die Oni, Heilkunde oder wer weiß was.

Während sich Amara und Calzifer auf der Plattform wieder etwas nach oben heben ließen, um von oben Feuerunterstützung liefern zu können, gingen Bran und Drisinil auf das Fledermauswesen an der Wand zu. Bei dem Gequietsche von Drisinils Rüstung war an Anschleichen eh nicht zu denken. Das Wesen reagierte nicht, sondern schien tief und fest zu schlafen. Da bekam Bran Gewissensbisse. Er konnte doch nicht einfach ein schlafendes Wesen abschlachten, dass bisher keinerlei feindliche Handlung gezeigt hatte. Immerhin hieß es ja auch nur, dass sie die Wesen besiegen mussten und nicht töten. Das ließ einigen Interpretationsspielraum zu. Ein Abschlachten konnte er nicht mit sich vereinbaren und so pfiff er dem Wesen zu und klopfte mit seiner Waffe an die Wand, unterstützt von einem relativ lautem „Haaaalo“. Auf ein Lederknirschen und einem verschlafenen Blick des Wesens folgten zischelnde Laute. War es eine Begrüßung oder ein Meckern? Drisinil übersetzte, dass das Wesen ihn fragte, warum er ihren Schlaf störte. Während Drisinil weiter übersetzte, bat Bran das Wesen um Erlaubnis die Kapelle betreten zu dürfen. Das Wesen wollte wissen, warum Bran in die Kapelle wollte und er erwiderte, dass sie zum Tor ins Abyss wollten, um die Flöte zu holen, mit der sie Catan besiegen können sollten. Das Wesen wollte dafür aber eine Gegenleistung und nach längerem Verhandeln einigte sich Bran mit dem Wesen, dass es die Gruppe begleiten und die feindlichen Oni bekämpfen könne, während die Gruppe ihren „glorreichen Taten“ zusehen würde. Dadurch würde sie dann ihrem Drang nach Blutvergießen befriedigen können. Die Gruppe würde aber bestimmen gegen wen gekämpft werden würde und würde das Wesen später abholen. Dann bewegten sie sich zu anderen Kreatur, die ähnlich aussah, aber viel vernarbter war. Mit der flachen Seite seines Krummsäbels tippte Bran auch diese Kreatur an und weckte sie um auch mit ihm zu verhandeln. Doch dieses Wesen meinte, dass es keine Entscheidung treffen könne und Bran mit ihrem Bruder reden müsste. Da er das schon getan hatte, galt die Abmachung nach ihrer Aussage auch für diese Fledermauskreatur. So waren dann wohl zwei weitere Wächter „besiegt“ und das Ganze ohne Blutvergießen. Die Helden durchsuchten den Raum nach nützlichen Kräutern und Schriftrollen aber alles war so alt, dass es bei der kleinsten Berührung zu Staub zerfiel. Amara gelang es jedoch unter der Masse eine besondere Schriftrolle zu finden, die Calzifer als „Seiltrick“ identifizierte und von Amara bekam. Danach ließen sich alle wieder den Aufzug rauf ziehen, um Emily und Jorax dann von den Geschehnissen zu erzählen. Die Gruppe war sich nicht einig, ob dieses Bündnis so gut war, aber Bran war der Meinung, dass die Hilfe hilfreich sein könnte und ein „Verrat“ durch die Kreaturen nur sehr unwahrscheinlich in einem Kampf gegen Oni stattfinden würde. Sie konnten gegen ihre Natur – dem Drang nach Blutvergießen – nichts tun und die Oni wären interessantere Opfer, als die Gruppe, zumindest vorläufig.

Die Gruppe folgte wieder dem Gang zu einer doppelflügligen Eisentür hinter der sich ein großer, stockfinsterer Raum befand. Nur Jorax und Drisinil konnten halbwegs etwas sehen und selbst sie sahen nicht die ganze Ausmessung des Raumes. Bran holte seine magische Fackel raus und während Nyms Magen knurrte, gab Amara ihm etwas zu essen aus Terax Futtertasche ab, während sich dieser in die Lüfte erhob und es sich anschließend in Nyms Nacken gemütlich machte. Drisinil entdeckte etwas weiter hinten rechts eine Statue eines in einem Gewand mit einem Rohr gekleideten Mannes, ähnlich wie Bran gerade aussah. Jorax schob Calzifer vor, woraufhin eine kleine Diskussion entflammte. Während Calzifer argumentierte, dass es das letzte Mal nicht so gut ausging, als er vorging, konterte Jorax, dass es bei seinem Sprung nicht anders war. Mit der Begründung, dass Calzifer seine Angst überwinden müsse, ging dieser schließlich mit einem „Licht“ auf seinem Stab vor, flankiert von Jorax und Drisinil und gefolgt von Amara, Bran und Nym mit Terax. Die Gruppe näherte sich der 6 m hohen Statue des sitzenden, alten Mannes als sich hinter der Statue plötzlich eine große rot-orangene Schlange mit zwei kleineren Schlangen auftauchte, die sich um die Statue schlängelten. Calzifers Schlange in Panik geriet. Dieser sprang instinktiv zurück, woraufhin die Schlangen auf die Gruppe zu schnellten. Während die große Schlange mit ihren etwa 25 m Länge und etwa 3 m Durchmesser so groß wie die Eisschlange war, waren die Kleinen „nur“ etwa 6 m lang und 1m im Durchmesser. Somit hatte die Gruppe anscheinend einen weiteren Wächter gefunden.

Jorax schrie Amara zu „Amara, Eispfeile!“, ging in Verteidigungshaltung und aktivierte sein magisches Eis. Calzifers kleine Schlange, obwohl von Panik erfüllt, griff die große Schlange an um Calzifer zu schützen. Der Angriff prallte aber von der robusten Haut der großen Schlange ab, die wiederum die kleine Schlange biss, sich auf sie werfen und sie mit dem Schwanz schlagen wollte. Während der Bissangriff in dem Moment ohne Deckung sein Ziel fand, konnte Calzifers Schlange den weiteren Angriffen ausweichen. Doch die große Schlange setzte mit einer Umklammerung nach und presste das Leben aus der kleinen Schlange. Als Calzifers Schlange starb, durchfuhr ihn ein Schmerz. Gleichzeitig schien jedoch auch ein dunkler Schleier vor seinen Augen zu verschwinden, als wenn eine kontrollierende Kraft verschwunden wäre. Calzifer zauberte einen Eissturm so, dass er nur die Schlangen erwischen würde und verletzte die Schlangen dadurch nicht unerheblich. Daraufhin zischte eine der kleinen Schlangen auf Jorax und die andere auf Drisinil zu, die ihren Angriffen aber gekonnt auswichen. Drisinil konterte den Angriff und zerstückelte die Schlange mit ihrem Schwert, während Amara die große Schlange mit Eispfeilen beharkte. Bran nutzte die Gelegenheit um sich in einen Schreckensbären zu verwandeln und sich dem Kampfgeschehen zu nähern, während sich Jorax seiner Lieblingstätigkeit widmete: Dinge verprügeln. Er drosch auf die kleine Schlange ein, schnappte sie am Schwanz, klopfte sie mehrmals am Boden aus und warf den Kadaver der großen Schlange entgegen, während er selbst darauf ganz lässig ihr entgegenlief und sich in die Fäuste haute. Während Amara ihre Fernkampfangriffe fortsetzte, stürmte Bran als Bär auf die große Schlange zu und hieb mit seiner großen Pranke auf sie ein. Doch die große Wunde, die er ihr zufügte, schloss sich gleich wieder. Daraufhin widmete die Schlange sich Bran zu, attackierte ihn und setzte ihn schließlich in eine Umklammerung, um ihn mit ihrer heißen Haut zu verbrennen. Calzifer versuchte den Kampf mit einem gezielten Kältekegel zu unterstützen, der jedoch an der natürlichen Zauberresistenz der Schlange abprallte. Nym wollte seinem Freund helfen und stürmte nun ebenfalls auf die Schlange zu und attackierte sie, wobei seine Angriffe eine ähnliche Wirkung hatten, wie die Brans. Während Jorax und Amara ihre Angriffe auf die Schlange konzentrierten und sie immer mehr schwächten, segelte Terax in die Luft, einmal um die Schlange herum und landete schließlich in ihrem Nacken, um dort mit seinem Stachel zuzustechen. Bran wirkte wegen der erfolgslosen Angriffe „Mächtige magische Fänge“ auf sich und Nym und ging in eine defensive Kampfhaltung über. Daraufhin attackierte die Schlange Drisinil in einer blitzschnellen Bewegung, der man kaum folgen konnte, umklammerte sie und verbrannte sie. Drisinil kippte um und hörte auf zu atmen.

Nym, der Drisinil liebgewonnen hatte, schlug mit lautem Gebrüll wütend auf die Schlange ein und zerfetzte sie. Sofort stürmte Jorax zu Drisinil, öffnete seinen Kettenanhänger (eine Phiole aus Eisen), flößte ihr den Inhalt ein, trug sie etwas vom Gemetzel weg und fing an zu beten, während Bran sofort seinen mächtigsten Heilzauber auf Drisinil wirkte. Vielleicht konnte man sie noch retten.  Ob es die schnelle Hilfe durch den Zauber oder Trank war oder ob der Trank an sich mächtig genug war wusste keiner, aber Drisinil fing wieder zu atmen an, auch wenn sie ihr Bewusstsein nicht wiedererlangte. Zur Sicherheit verwandelte sich Bran auch zurück und versorgte zusammen mit Jorax Drisinils Wunden. Währenddessen ging Calzifer zur Schlange und schnitt ihr die Fangzähne ab. Genau wie bei der Eisschlange kamen 500 Platinmünzen und dazu noch einige Kunstgegenstände zusammen – eine silberne Kette mit einem Smaragd, ein silbernes Langschwert mit edelsteinbesetztem Griff, ein Zeremoniedolch aus Elektrum, ein Feueropal in Augenform, eine Smaragdstatuette, ein goldener Armreif (schwer) mit mehreren Aquamarinen, ein Dolch mit Rubinklinge eine geschwungene Harfe aus Holz mit Elfenbeinverzierungen, ein Mantel aus sehr guter Seide mit kupfernen, bronzenen und silbernen Stickverzierungen und eine Maske aus Schwarzholz fürs Theater, alles gesamt im Durchschnitt etwa 13.265 GM wert. Bran verstaute auf Bitten der Gruppe alles in seinem Nimmervollen Beutel, auch wenn er keinerlei Interesse an Reichtum hatte. Einen der herausgeschnittenen Fangzähne übergab Calzifer an Bran, damit der ihn später verkaufen konnte und Bran packte ihn ebenfalls ein, auch wenn er vorhatte ihn später abzugeben. Calzifer, praktisch veranlagt wie er war, fragte ob das Schlangenblut für irgendetwas nützlich war. Er wollte anscheinend nichts von der Schlange verschwenden. Trotz der kritischen Situation, in der sich die Gruppe gerade befunden hatte, kam Jorax eine teuflische Idee um Calzifer zu veräppeln. Er erzählte ihm, dass Schlangenblut die Potenz steigern würde und argumentierte so gut, dass Calzifer ihm tatsächlich die Geschichte abkaufte und etwas in eine Phiole füllte – ob für sich oder zum Verkaufen blieb erst einmal sein Geheimnis. Jorax klatschte sich unterdessen „heimlich“ gegen die Stirn. Im weiteren Gespräch erfuhr die Gruppe, dass Calzifer noch eine Jungfrau war und natürlich machten sich Bran und Jorax sofort scherzhaft lustig über ihn.

Während Amara und Jorax die Statue untersuchten, ging Calzifer den Raum ab und fand eine weitere Tür, die er aufdrücken wollte, doch er schaffte es nicht. Als er zur Gruppe zurückkehrte und von der versperrten Tür erzählte, machte Jorax Anspielungen auf Calzis Trinkgewohnheiten. In seinem Stolz verletzt ging er vor der Gruppe her, um es ihr zu demonstrieren und zog diesmal an der Tür – sie öffnete sich. Die Gruppe schmunzelte belustigt und Calzifer behauptete erbost „Gerade eben ging sie aber noch nicht auf“. Jorax untersuchte die Scharniere und ob die Tür verriegelt war und sagte nur „äääh“. Hinter der Tür schlängelte sich ein dunkler Gang entlang. Die Gruppe fand mehrere Schreibpulte auf denen taktische Aufzeichnungen niedergeschrieben waren, sowie Vorschläge von Offizieren, die zu Generälen und Soldaten, die zu Offizieren befördert werden sollten. Die Entscheidungen sollten beim nächsten Treffen getroffen werden, doch das Schriftstück war schon 30 Jahre alt. Es fand sich ein Konferenzraum mit mehreren Tischen, Stühlen und Bücherregalen und Calzifer versuchte die Schriften in den Regalen zu lesen, doch er verstand kein Shu. Auf seine Aussage, dass die hier alle betrunken gewesen sein müssen, weil kein einziges ordentliches Wort auf den Schriften zu finden war, wollte Amara mal sehen, was er da hätte. Bran, der ja eigentlich selbst erst vor kurzem durch die Präsenz Sikins Shu gelernt hatte, wollte Calzifer ein wenig aufziehen und fragte, ob er nie zur Schule gegangen sein. Und so eine Frage gerade vom im Wald aufgewachsenen Druiden. Die Gruppe verfiel wieder in mehrere Scherze, die in einem erneuten Wortgefecht zwischen Calzifer und Jorax mündeten. Es gipfelte in Calzifers Empörung darüber, wie jemand wie Jorax so mit einem Adligen wie Calzifer sprechen konnte. Bran hatte seinen Spaß dabei und sah den beiden belustigt zu. Die Reise mit dieser Gruppe war so ganz anders, als sein Leben zuvor. Er dachte sich, dass er gern weiter mit der Gruppe reisen würde.

Hinter dem Konferenzraum befand sich ein Raum mit einem leuchtenden Fußboden. Er bestand aus mehreren Glasplatten unter denen es blau leuchtete. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Durchgang aus flimmernder Luft. Amara probierte erst einmal aus die mittlere Platte mit einem Fuß zu belasten, wurde aber kurz davor aufgehalten. Bran probierte daraufhin das Gleiche bei den anderen Platten, aber er wurde auch da geblockt. Als Amara die Platte jedoch mit der Hand anfassen wollte, gelang es ihr. Bran versuchte nun wieder den gleichen Trick, wie beim letzten Bodenhindernis: Er verwandelte sich in einen Raben um einfach auf die andere Seite zu fliegen, traf aber auf eine Unsichtbare Barriere, die ihn aufhielt. Calzifer wirkte „Magie entdecken“ und konnte die magische Barriere sehen, doch sein Bannversuch schlug fehl. Nach einer Rückverwandlung funktionierte auch der Versuch Brans mit dem Kampfstab auf die Platten zu tippen. Der Theorie folgend, dass man die Platten nicht mit dem Fuß berühren konnte, versuchte Jorax es im Handstand. Sein Gleichgewicht perfekt halten „betrat“ er die mittlere Platte. Als er sein Gewicht jedoch ganz auf der Platte verlagert hatte, brach diese einfach weg. Jorax konnte sich aber noch abstoßen und nach vorn auf die nächste Platte retten, die jedoch auch wegbrach. Wieder rettete sich Jorax nach vor, diesmal mit einer Ausweichrolle. Dadurch konnte er sich diesmal aber nicht mehr retten, als auch diese Platte wegbrach, sodass Jorax im darunterliegenden Wasser landete, wo zwei riesige, schildkrötenähnliche Wesen schwammen – die letzten beiden Wächter. Während dieser akrobatischen Meisterleistungen versuchte Calzifer mit seinem Stab auf eine benachbarte Platte zu schlagen, was auch gelang. Es fühlte sich wie eine ganz normale, dicke Glasplatte an. Als er sich auf die Platte stellte, hielt diese ihn. Nachdem die Platte unter Jorax wegbrach und dieser ins Wasser fiel, war Calzifer nun in der besten Lage ihm zu helfen. Ohne zu zögern wirkte er eine „Magierhand“ und reichte Jorax seinen Stab quer über zwei Platten hin. Als Jorax sich hochzog, konnte die Magierhand ihn nicht halten und der Stab fiel mit Jorax Gewicht auf die Platten. Während die Linke der Platten wegbrach, hielt die Rechte. Nun hatte die Gruppe einen weiteren Hinweis, auch wenn Jorax immer noch im Wasser schwamm. Die Schildkrötenwesen hatten die Unruhe im Wasser wahrgenommen und schwammen nun mit einem Affenzahn auf Jorax zu. Dieser beeilte sich jedoch schnell mit dem Hochziehen auf die haltende rechte Platte, während Calzifer seinen Stab zurückholte. Jorax probierte eine neue Platte aus, die aber auch zerbrach, woraufhin er sich zur Gruppe zurückzog. Alle zerbrochenen Platten schlossen sich nun wieder. Wunderbar, die Gruppe musste also das System herausbekommen und sich merken, welche Platte sich wie verhielt. Keiner wollte sich im Wasser mit den Schildkröten anlegen und den Raum zu durqueren, könnte als Besiegen der Schildkröten gewertet werden. Ein Überspringen oder Überkriechen von Platten wurde bei versuchen von Jorax ebenfalls durch eine Barriere verhindert, die Jorax immer wieder sanft zurückbeförderte, ebenso wie beim schrägen Laufen. Jorax probierte noch mehrere Platten, wobei er mehrmals einbrach und auch wieder zur Gruppe zurückschwimmen musste. Die Schildkrötenwesen blieben wieder friedlich. Während Jorax frustriert seine Versuche einstellte, machten sich Calzifer und Bran weiter daran das Rätsel zu lösen. Was hatte der Papagei doch gleich gesagt?

„links, aus, rechts, aus, und aus, links“

Nach einigen Fehlversuchen wurde das Ganze klar. „aus“ hieß geradeaus und den Startpunkt im Raum und im Vers hatten sie schließlich gefunden. Von da aus kamen Bran und Calzifer mithilfe des Verses schnell durch den Raum bis zum Durchgang. Als sie da ankamen, verschwanden alle Platten außer denen, auf denen man treten konnte. Der Rest der Gruppe schloss auf und Bran untersuchte die flimmernde Luft, die wie eine Wärmebarriere wirkte. Er befragte im Geiste Sikin und erfuhr, dass dies der Zugang zur Welt der Oni sei und dass der Feldmarschall ihn öffnen müsse. Bran hielt seine Hand hin, dachte daran, dass er den Durchgang zum Eisgefängnis mit der Flöte öffnen wollte und konzentrierte seinen Willen. Ein Oval öffnete sich, als ob die Realität zerrissen werden würde und gab die Sicht auf einen Weg aus Knochen frei – genau wie in dem Brief der Akuma-bi. Die Gruppe trat entschlossen hindurch.

Eine kalte und schneidende Luft umgab die Helden und füllte ihre Lungen. Der Weg auf dem alle standen, war fest und massiv, schien aber aus Knochen zu bestehen, die wiederum selbst aus Eis zu bestehen schienen. Am Ende des sich schlängelnden Pfades war eine Art Eiskammer auszumachen. Obwohl es schneidend kalt war, hatte der Horizont eine rot-orangene Färbung. Die Gruppe schien sich in der Luft zu befinden. Zur Linken zog ein Gewitter hoch. Mächtige Blitze, der Regen und sogar die Wolken des Sturms schienen einen Teil der darunterliegenden Berggipfel abzutragen. Niemand aus der Gruppe hatte bisher ein solch mächtiges und chaotisches Gewitter erlebt, er war mehr als nur eine Naturgewalt. Das Gebirge hatte eine staubige und graue Färbung, so als handele es sich um eine riesige, endlose Ödnis. Es waren auch ein paar vertrocknete Bäume zu erkennen, die gespenstische und dämonische Bewegungen zu vollführen schienen. Jeder, der das sah, musste sich fragen, ob die Bäume nicht vielleicht lebten. Zur Rechten konnte der Cult eine Ödnis erblicken, die von vielen großen und kleinen Löchern, sowie auch Rissen durchzogen wurde. Es gab vereinzelte Vulkane aus denen zum Teil flüssiges Gestein lief. Manche pusteten auch gigantische Staubwolken in den Himmel. Ein riesiger Fluss schien sich durch die Ödnis zu schneiden, dessen Farbe jedoch blutrot war. Kleinere Flussarme verliefen sich entweder im staubigen Boden oder endeten in Seen oder gigantischen Löchern. Direkt unter der Gruppe befanden sich zwei solcher Löcher in denen der Fluss hinabfiel und in einem sich wandelnden und verschwimmenden chaotischem Strudel verschwand, wobei kein Ende im Loch zu erkennen war. Während der Gruppe von der rechten Seite eine extreme Hitze entgegenschlug, brannte von links eine extreme Kälte, sodass alle zugleich schwitzten und auch froren. Der Schweiß gefror auf der Haut und schmolz sogleich wieder. Jeder Atemzug schmerzte und strängte die Helden extrem an. Während das Gewitter mit einem ohrenbetäubenden Getöse immer weiter aufzog, donnerten Vulkanexplosionen zur Rechten. Die entstehenden Luftstöße rissen an den Helden, denen es schwer fiel auf den Beinen zu bleiben. Man bekam das Gefühl, dass sich der Körper in dem Chaos selbst verzehre. Während die Lunge nach Luft rang, schrien die Ohren nach einer Pause und die Muskeln versuchten alles zusammenzuhalten. Dennoch gelang es allen standzuhalten.

Ob dieser extremen Gewalt und dem fortschreitenden Abend beschloss die Gruppe in die Stätte zurückzukehren, zu rasten und sich auf die Tortur vorzubereiten.

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