Die Tagebücher von Abenteurern: Chult, ein Land vieler Geschichten (Raven Guard)

Die Tagebücher von Abenteurern: Chult, ein Land vieler Geschichten (Raven Guard)

Das Tagebuch eines Soldaten: Chult, dass Land des Terrors

11. Flammerule 1488

Ich habe mich entschieden, dass ich die Ereignisse die mir und meinen neuen Kameraden in diesem sowohl exotischen als auch unheimlichen Land passieren werden… Zumindest solange die Götter, meine Feinde und vor allem meine Liebe es mir erlauben die unbekannten Gefahren die dieser Dschungel mir noch entgegen wirft zu ertragen, niederschreiben sollte. Außerdem für den Fall, dass ich meine Mission nicht abschließen kann, möchte ich dem nächsten der sich todesmutig dieser Aufgabe entgegenstellt zumindest mein erlangtes Wissen hinterlassen. Weiterhin möchte ich den Leser dieses Buches um einen Gefallen bitten. Wenn du dieses Buch aus meinen toten Händen entwendet haben solltest, dann behalte es, lies es dir durch und wenn du sicher bist, dass du mit den Informationen aus diesem Buch lebend nach Nyanzaru Hafen zurückkehren kannst, nimm das nächste Boot, bezahle es mit den Goldmünzen die du an mir findest und bringe das Buch zu meiner Verlobten Thia Amakiir nach Tethyr.
Sie ist die Tochter des Dorfobersten eines Dorfes von Waldelfen. Du findest das Dorf relativ einfach wenn du zuerst nach Mosstone reist. Die Einwohner sollten dir den Weg weisen können. Wenn du es aber auf eigene Faust probieren möchtest gehe einfach zwei Stund nach Nord-Nord-Ost, direkt in den Wald hinein. Wenn du dieser Richtung strikt folgst solltest du das Dorf finden. Schon einmal im Vorhinein möchte ich meinen größten Dank aussprechen. Nun zum wichtigen Teil.

Der Schock steckte uns allen noch in den Beinen. Neris und ich waren noch dabei alle Verletzten zu finden und zu versorgen. In den kurzen Momenten die ich hatte während wir von Verletztem zu Verletztem gingen sah ich auch Be, wie sie von Person zu Person rannte als ob sie jemanden suchen würde. Irgendwann beruhigte sie sich aber und fing auch an den Leuten zu helfen. Ich kann immer noch nicht fassen, wie ein Ereignis wie ein Rennen zu solchen Opferzahlen führen konnte. Für jeden den wir helfen konnten kamen zwei Neue bei denen unsere Hilfe vergebens war. Neris gab alles. Ich dachte zwischendurch schon, dass sie auch noch umfällt… sie wurde ja auch angegriffen. Aber wir schafften es durchzuhalten bis die Wachen es schafften auch die letzte arme Seele vom Ort des Massakers zu entfernen. Ich kann nur für mich sprechen, aber was wir da geleistet haben ging weit über meine normalen Kräfte hinaus. Wer auch immer mir die Macht gegeben hat nicht aufzugeben, sei es ein gnädiger Gott, ein mächtiger Magier oder auch nur mein Hass und Wille die es mir ermöglichen mich diesen Fluch, der unschuldige Leben kostet, zu bekämpfen. Romero und Fitz schienen sich währenddessen mit den Wachen um den Transport der Verletzten zu kümmern und Baum… naja… Sein fehlendes Einfühlungsvermögen hatte zur Folge, dass es ihn mehr interessierte ein Stück Fleisch aus den toten Dinos zu schneiden. Ich muss ihm unbedingt noch Disziplin beibringen.

Dann kam auch schon der Regen. Und mit ihm noch mehr Menschen, die unsere Hilfe brauchten. Wir konnten nicht einmal eine kleine Pause einlegen, dann kam auch schon der nächste, der genau wie Xandala am Tag zuvor, uns als Begleitschutz auf eine Reise in den Dschungel anheuern wollte. Nach langem Überlegen und der Erkenntnis, dass wir für die Reise durch den Dschungel eine „Entdeckerlizenz“ benötigen, die uns entweder viel Geld oder unsere Dienste als Begleitschutz kosten würde, willigten wir ein über Rokahs Angebot bis zum morgigen Tag nachzudenken.
Langsam kehrte auch ein gewisser Grad an Ruhe in die Stadt ein, der Himmel genauso trauernd wie die Hinterbliebenen der armen Leute, die das Rennen nicht überlebten. In diesem kurzen Moment der Klarheit wurde mir und anscheinend auch anderen von uns klar, dass wir uns noch vorbereiten müssen bevor wir uns den Gefahren dieser neuen Hölle hingeben können. Ich habe gehört, dass Fitz und Romero wieder in die Arena wollten um noch etwas zu trainieren. Sehr vernünftig. Vorallem wenn ich bedenke, dass Fitz bisher noch sehr ungeschickt mit den Werkzeugen des Krieges umging. Von Neris und Be hörte ich nur, dass sie Baum helfen wollten Rationen aus den toten Sauriern zu machen und das ist auch das einzige von dem ich noch sicher weiß, was sie heute getan haben, da sich diese drei nicht einmal Abends in der Taverne eingefunden haben, wo ich schon Zimmer und Essen für sie bezahlt hatte…

Ich selber konnte das Gefühl nicht loswerden, dass ich Schuld war dass der zweite Tyranno ausgerastet ist. Und als guter, ehrenhafter Soldat gehört es zu meiner Aufgabe mich meiner Verantwortung zu stellen. Das fand der Wachkommandat auch, empfahl mir aber da es anscheinend an etwas anderem als meiner Unfähigkeit lag, dass die Tiere ausgerastet sind, jegliche Buße die ich leisten wollte bei den Kämpfern im Süd-Westen zu suchen und ihren Kampf gegen die Untoten unterstützen. Ein fairer Vorschlag. Zum Glück konnte ich diese Angelegenheit schnell klären und mich trotz des rasant zunehmenden Regens schnell in die Taverne flüchten. Nach einiger Zeit kamen auch Fitz und Romero dazu, die anscheinend in der Arena mit dem Training von jungen Straßenkindern beschäftigt waren. Diese Stadt kann auf jeden Fall mehr Wachen gebrauchen, also habe erst einmal nichts gesagt, bis sie mir wieder die Möglichkeit unterbreiten wollten morgen an den Arena-Kämpfen teilzunehmen. Ich muss versuchen sie zu überreden, da ich nicht so viel Zeit verschwenden kann während du Thia, meine Liebe, im Sterben liegst… Und als wäre das nicht genug möchte sich noch jemand unserer Gruppe lebensmüder Urwaldforschern anschließen. Eine junge Priesterin, die anscheinend die Kraft der Hellsehung beherrscht. Anfangs wollte ich nicht noch einen Klotz an unser Bein binden, aber die Hilfe die sie angeboten hat könnte unerlässlich in der Wildnis werden. Also gehen wir morgen in den Tempel um auch sie auf die Reise vorzubereiten.

Das ganze wäre nicht so schlimm wenn ich wissen würde wo der Rest unserer Gruppe ist. Aber einfach um mein fehlerhaftes Misstrauen zu unterstreichen half uns die Priesterin und hatte eine Vision von Baum, Be und Neris, die anscheinend in einer Höhle Unterschlupf gefunden haben. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, denn wenn ich in die Nacht hineinschaue, scheint der Regen nur noch unbarmherziger zu werden. Wir sind noch etwas sitzen geblieben und haben der Priesterin einiges über unsere Herkunft und die Ereignisse erzählt die diese Gruppe zusammen gebracht haben. Mir fällt es allerdings immer noch schwer über Thia zu reden. Langsam stand dann auch jeder auf und ging Schlafen. Romero ging als Erster, denn er wollte magische Schriften in seine Ausrüstung ergänzen. Fitz war der Nächste und hatte anscheinend eine brillante Idee, denn so schnell habe ich noch nie einen so kleinen Menschen aufspringen und eine Treppe hochrennen sehen. Nun sitze ich hier alleine und schreibe dieses Buch in der Hoffnung, dass es einmal ein Abenteuerbuch sein wird, welches ich meinen Enkelkindern vorlesen kann, aber ein unangenehmer, schauriger Schatten hängt auch in diesem Moment über mir und lässt jeden kurzen Moment der Freude und Ruhe schnell vergehen. Meine Verzweiflung und mein Hass wachsen mit jeder Minute und ich kann kaum den Moment ersehnen in dem ich diesem Terror ein Ende bereiten und dem Monster, welches hinter dem ganzen stecken muss meine Hände um seine Kehle legen kann…

Ich sollte mich kurz zurückziehen und durchatmen bevor ich zu den anderen in’s Zimmer gehe… Möge wer auch immer zuhört mir beistehen…

Das Tagebuch eines Halblings: Chult, meine Heimat

Ich sitze hier und schreibe diese Zeilen, da ich noch nicht begreifen kann, was alles passiert ist.

Der Kampf war vorbei und ich fühlte mich seltsam. Die Schreie um mich herum waren furchtbar und machten es mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Der Geruch von Blut lag in den Gassen und Straßen. Auch wenn ich kein Problem mit Blut habe musste ich mit Übelkeit kämpfen.

Panisch sah ich mich nach meinen Brüdern um und fand sie zum Glück nicht unter den Verletzen oder Toten.
Das Adrenalin vom Kampf nahm langsam ab und ich fühlte mich merkwürdig. Einerseits stolz, dass wir die Dinos aufhalten konnten.
Aber andererseits auch müde, traurig und fertig.

Wir versuchten den Leuten so gut es ging zu helfen. Ohne genau zu wissen was ich tat hielt ich einfach meine Hand auf die Wunden bis jemand kam um sie zu verbinden. Auch die restlichen der Gruppe taten ihr Bestes um zu helfen.
Die einen erfolgreicher als die Anderen, aber alle gaben ihr Bestes und ich konnte sehen, wie auch sie mit der Situation ein wenig überfordert waren.

Die Straßen leerten sich und auch ich wollte mich eigentlich zurückziehen doch wurde ich aufgehalten, denn einer aus der Gruppe fragte mich ob ich mich ihnen anschließen wollte. Ich zögerte nicht und willigte ein. Darauf habe ich gewartet.
Keine Ahnung warum sie genau hier sind, denn sie reden alle durcheinander…und viel.
Aber als ich gefragt wurde, ob ich vielleicht einen Führer für den Dschungel kennen würde, war wohl klar, dass sie sich in die Todesfalle begeben wollten.
Und dann fiel noch das Wort Todesfluch aber auch die Piraten wurden erwähnt.
Diese Schufte machten die Meere unsicher und auch die Fischerboote sind nicht sicher vor ihnen.
Zum Glück kamen meine Brüder und mein Vater bis jetzt immer vom Fischen zurück.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als eine Stadtwache auf uns zusteuerte und Romero ansprach. Er wurde mit Kindern gesehen und diese wären jetzt verschwunden und man würde sich Sorgen machen.
Romero und Fitz wollten die Sache schnell klären und gingen in die Arena.
Sie waren noch nicht lange weg, da kam ein Mann und erzählte uns von einem Auftrag. Ich muss zugeben, dass ich nicht genau hingehört habe, denn meine Gedanken schweiften ab und zu ab und so ließ ich „die Großen“ reden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie fertig und ich schnappte mir Baum und Neris und machte mich auf dem Weg zu dem einen Dino der mitten auf der Straße lag. Es standen ein paar Leute um ihn und wir versuchten die Diskussion zu unserem Vorteil zu wenden.
Der Regen, der einsetzte kam uns zur Hilfe. Während Baum in Ruhe anfing den Dino zu zerlegen mahnte ich ihn zur Eile.
Ich wusste, dass es gleich richtig anfangen würde zu regnen und die Straßen sich dann zu reißenden Flüssen verwandeln konnten.
Endlich waren wir auf dem Weg um die anderen in der Taverne zu treffen, doch schnell wurde klar, dass wir es dorthin nicht mehr sicher schaffen würden. Die Straßen waren schon menschenleer und ich hatte mit den Wassermassen wirkliche Probleme.
Der einzige Unterschlupf der mir einfiel und in der Nähe war, war mein zu Hause und so führte ich die Beiden in das bescheidene Heim meiner Familie.

Es war nicht groß und auch nicht besonders schick, aber wir hatten alles was wir brauchten und es war trocken. Neris trocknete uns magisch und Baum wollte unbedingt kochen. Aber bevor wir damit starteten machte ich Tee aus Olisubablättern.
Dann holte ich einen weiteren Topf , ein paar weitere Zutaten und Messer.

Dann zeigte ich Baum wie man einen Dinofeuereintopf zubereitet. Er folgte meinen Anweisungen und fragte und fragte und fragte.
Mir drehte sich alles und jetzt verstand ich endlich meine Eltern, die ab und zu genervt auf meine Fragerei reagierten.
Das Essen war endlich fertig.
Neris und ich haben es regelrecht verschlungen und sogar Baum, bei dem ich immernoch nicht weiß, was genau er ist, hat es probiert.
Erst jetzt bemerkte ich wie müde ich war.
Baum verzog sich in eine Ecke und Neris setzte sich an ein Fenster. Während sie ein Lied spielte fielen mir schon fast die Augen zu und so verabschiedete ich mich von den Beiden. Doch bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog gab ich Neris eine Decke und ein Kissen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Es ging mir großartig und ich fühlte mich gestärkt und ausgeruht. Der Regen hatte nachgelassen und würde sich hoffentlich im Laufe des Tages ganz verziehen.
Unten fand ich Baum an einem Topf.
Ich ahnte nichts gutes, doch da ich gut erzogen bin probierte ich seine Interpretation von Tee. Und was soll ich sagen?
Es schmeckte widerlich. So als würde man im Wald den Boden oder einen Baum ablecken.
Mich druchschüttelte es und Neris flüchtete nach dem Probieren des „Tees“ aus der Tür hinaus und kam nach ein paar Minuten wieder. Sie sah ein wenig bleich aus.
Ich machte mich daran Frühstück zu machen…

Das große Dinorennen (Raven Guard)

Das große Dinorennen (Raven Guard)

Teil 1 von Fitzgerald Melmort Wicketspocket

11. Flammerule 1488

Dinorennen

Nachdem Romero und ich bei unserer Auftraggeberin waren, stießen wir zum Rest der Gruppe beim Dinosaurierrennen dazu. Unterhalb der Brücke zwischen dem Tempel und dem Goldenen Thron befindet sich die Startlinie, an welcher bereits einige bunt angemalte, ausschließlich vierbeinige Dinos aufgereiht sind.
Auch wenn die Dinos auf den ersten Blick schon bedrohlich aussehen können, sieht man schnell, dass Hörner und Zähne abgestumpft wurden, wohl zum Schutz der Dinos und natürlich der Zuschauer.
Die Reiter dieser Dinos sind hauptsächlich kleinere Personen: Gnome, Halblinge aber auch einige Menschenkinder treffen gerade noch die letzten Startvorbereitungen. In der Zwischenzeit sucht Arannis jemandem bei dem er sein Geld verlieren… ähm ich meine natürlich vermehren kann.
Auch unser Baum möchte auf seine ganz eigene Art etwas von unserem „Erz“ tauschen. Was unser „Erz“ angeht, sollten wir allerdings vorsichtig sein.
Selbst dem Unaufmerksamsten unter uns fiel schnell auf, dass die Menschenmenge eine überdurchschnittliche Konzentration an Wachleuten aufwies.
Und wie jeder weiß, werden diese ja von Langfingern geradezu magisch angezogen.

Während ich mir gerade noch ersinne, wie ich den mein Geld am besten vor unerlaubten Zugriffen schützen könne
(es wäre wie immer eine geniale Idee meinerseits geworden), spricht mich jemand an. Er erklärt mir, dass kurzfristig einer seiner Reiter ausgefallen sei und ich doch die richtige Größe hätte und als sein Ersatz dienen könne.
Auch wenn mich der Vorschlag reizt, erkläre ich ihm, dass ich sowas noch nie gemacht habe und keine Garantie für irgendwas übernehmen kann.
Da meine Unerfahrenheit auf diesem Gebiet ihn nicht zu interessieren scheint, willigt er dennoch ein und so werde ich zu meinem Reittier geführt.
Meiner ist ein junger Dimetrodon mit einem roten Kamm auf seinem Rücken. Dieser wird, unkreativerweise, Rotrücken genannt.
Noch während ich auf den Dino gesetzt werde und mir erklärt wird, wie ich mit ihm umzugehen habe, höre ich, dass Arranis und Neris bereits am Wetten sind, ob und wie lange ich überhaupt im Sattel bleibe.
Wer solche Freunde hat, braucht auch keine Feinde mehr. Nebenbei lässt sich Baum von einem der Buchmacher etwas über die Gewinnchancen und der Geschichte der einzelnen Teilnehmer erzählen.
Romero und Baum, meine besten Freunde übrigens, verwetten derweil einiges ihres Privatvermögens auf mich bzw. meinen Sieg.
Baum versucht sogar die Erde an der Startlinie etwas mit Magie aufzuwühlen, in der Hoffnung meine Siegchancen zu verbessern.
Ich glaube nicht, dass das allzu legal war, aber wo kein Kläger bekanntlicherweise auch kein Beklagter.

Ich bastel mir derweilen eine Art „Angel“ mit einem Köder, welcher nach Fleisch riecht, um den Dino ein wenig mehr anzutreiben.
Trotz meiner genialen Bemühungen wollte sich das faule Tier nicht bewegen und wir schlugen uns mit Grumstampfer schnell um den ersten Platz… von hinten.
Bergdonner und auch der Triceratops hingegen waren äußerst gut dabei. Dies konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und versuchte, zu meiner Schande, den Dino mit der Peitsche zu neuen Höchstleistungen anzutreiben. Jedoch hatte ich den Intellekt des Sauriers unterschätz, denn dieser verbiss sich in der Peitsche, was mich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Sattel hieb.
Und so baumelte ich irgendwo zwischen Kopf und Boden hin- und her, während ich auf meine Rettung warte. Und diese erscheint in Form unseres Baums: er zaubert einige Schlingpflanzen welche den Dino aufhalten. Währenddessen schneidet Romero mich los und die anderen schlagen und schießen auf den armen Dino ein.
Zur Hilfe kam uns auch eine Person aus dem Publikum: eine Halblingsdame die sich uns als Belladonna Brownburow Bandawax (oder einfach nur Bee) vorstellt.
Während ich dem armen Dino, der nun meinetwegen am Boden liegt, am nachtrauern bin sind Neris und Baum drauf und dran ihn auseinanderzunehmen und darüber zu philosophieren, wie man ihn am besten zubereitet.
Da ich das nicht länger mit ansehen will, mache ich mich gemeinsam mit Romero auf zur Arena, um dort weiter meinen Schwertkampf zu üben.

Teil 2 von Belladonna Brownburow Bandawax

Endlich war es wieder soweit. Das Dinorennen der Woche stand bevor und die ganze Stadt war guter Dinge.
Nicht zum ersten Mal schlich ich mich zu Hause davon, denn meine Eltern wollten nicht, dass ich mir das Rennen ansehe.
Aber solange mich meine Brüder dort nicht sehen, werden sie nichts sagen können.
Auf dem Weg zur Startlinie habe ich wieder den „Großen“ gesehen. Er war wieder mit den Anderen unterwegs.
Die Gruppe hatte ich schon mal gesehen und musste ihnen einfach folgen, denn sowas wie den Großen und dieses Meerwesen hatte ich noch nicht gesehen. Und das obwohl ich schon viel auf dem Meer und die verschiedensten Orte gesehen habe.

Und dann waren wir an der Startlinie und da standen sie: die vierbeinigen Dinos, die im ersten Rennen starten und der eine hatte einen neuen Reiter. Der war doch eben noch mit der Gruppe unterwegs, oder täusche ich mich etwa? Aber nein, der Gnom gehört zu ihnen, denn der Große und ein Mensch waren bei ihm. Die anderen konnte ich nicht sehen, hoffentlich verwetten sie ihr Gold nicht, denn bei diesen Rennen weiß man nie was passiert, aber den meisten Zuschauern geht es um den Spaß.
Natürlich gab es auch mal Streitereien, vor allem dann, wenn das Rennen unentschieden ausging.

Ich ging zu meiner Lieblingsstelle. Hier konnte ich gut sehen was beim Rennen und drumherum passierte. Schon beim Start des Rennens war klar, dass der „neue“ Reiter nicht wirklich viel drauf, oder keine Ahnung von Tieren hatte. Er hielt dem Dino etwas vor die Schnauze, wahrscheinlich um ihn anzutreiben, aber das Tier reagierte wie Tiere nun mal reagieren… es war abgelenkt und kam gar nicht von der Stelle. Mit Peitschen versuchte er nun das wieder Wett zu machen, aber der Saurier wurde wütend und schnappte um sich.
Wie von Sinnen griff das Tier alles an, was sich ihm näherte und der Gnom baumelte verdächtig nahe am Maul herum.
Glücklicherweise hatte ich meinen Bogen dabei und auch seine Wegbegleiter eilten ihm zur Hilfe. Meine Pfeile trafen gut, was ich unbedingt Manfred erzählen muss, aber auch die Anderen trafen den Dino bis er zusammenbrach. Der Große und die Frau wollten ihn schon zerlegen, einfach so mitten auf der Straße.
Die haben wohl keine Ahnung wie das geht und so musste ich mich einmischen. Der Große stellte sich als Baum vor und die Frau heißt Neris.

Baum und ich brachten das schwere Tier zum Hafen. Dort haben wir es ausbluten lassen und ich habe es gehäutet. Wir unterhielten uns nur kurz, denn Schreie und Leute die in Panik wegrannten erregten meine Aufmerksamkeit und so rief ich Baum zu, dass was passiert sein musste und wir gingen zum Dinorennen zurück.
Wir hatten das zweite Rennen verpasst und auch das was dazu geführt hat, warum zwei der Dinos sich einen Weg durch die Menge bahnten.
Klar war, dass wir eingreifen mussten und so zog ich wieder meinen Bogen, Neris sah ich zaubern und Baum ging näher an das Geschehen ran.
Man konnte sehen wie ein Dinosaurier immer wieder in die Richtung einer Gasse schnappte und nicht davon abzubringen war.
Neris zauberte immer weiter und so schoss ich immer weiter meine Pfeile ab und so bekamen wir dann schließlich doch die Aufmerksamkeit des Tieres und es machte sich auf in unsere Richtung.
Mutig stellte sich Baum ihn in den Weg und er bekam wohl auch gut was ab, doch er stand noch als das Tier zu Boden ging.
Auch das andere, wildgewordene Tier wurde unschädlich gemacht, auch dank der Hilfe der Schützen der Stadt.

Da standen wir nun. Was sollten wir jetzt bloß machen?

Teil 3: Befragung eines Zeugen

Ihr fragt, was ich alles gesehen habe? Was genau passiert ist? Das kann ich euch gern sagen. Sowas hab ich echt noch nicht erlebt, das könnt ihr mir glauben. Und ich verpasse nie ein Dinorennen. Es begann eigentlich wie immer: Die Reiter machten sich und ihre Dinos an der Startlinie zum ersten Rennen bereit. Beim Dimetrodon „Rotrücken“ war wohl der Reiter ausgefallen, denn ich sah einen mir unbekannten Gnom, der das Tier reiten wollte und dem wohl gerade noch erklärt wurde, wie er mit dem Dino umzugehen habe. Das ist ja an sich nichts ungewöhnliches, dass jemand spontan als Reiter einspringt, aber dieser Gnom und seine Freunde… ein merkwürdiger Schlag muss ich sagen.

Ich erkannte, dass sie zusammengehören, weil sie zuerst so viel miteinander geredet hatten. Und dann stellten sich seine Freunde direkt in meine Nähe. So ein fein angekleideter Kerl mit heller Hautfarbe, begleitet von einem zweiten, der recht gut gerüstet schien. War wohl sein Wächter. Und dann der Rest: eine richtig großes Fischweib oder wie auch immer man dieses Volk nennt und eine Kreatur, die wie ein wandelnder Baum aussah. Sowas hab ich echt noch nie gesehen und wir bekommen ja von vielen Völkern hier Besuch. Na jedenfalls schauten die sich das Rennen an, während ihr Gnomfreund auf Rotrücken das Rennen starten wollte.

Es ging auch ganz normal los, aber plötzlich rastete Rotrücken aus. Vielleicht lag es an dem Ding, was der Gnom ihm vor die Nase gehalten hatte oder an den Peitschenschlägen. Jedenfalls versetzte der Dino alle in Panik. Die Gruppe zögerte aber nicht lange und erledigte Rotrücken. Armer Dino, aber so läuft das manchmal. Es war ja nicht der erste Dino, der Amok lief. Und ja, es war schon merkwürdig, dass dieser wandelnde Baum den Dino erst einmal fortschleifte. Vielleicht wollte er ein Andenken oder so. Bei diesen Ausländern weiß man ja nie. Aber so richtig verrückt wurde es erst später.

Der Gnom hatte nach diesem Erlebnis wohl genug, denn kurz darauf ging er mit seinem noblen Freund und drei Straßenkindern, die man oft bei den Märkten rumlungern sieht, in Richtung des großen Souk davon. Keine Ahnung, was die mit den Kindern zu schaffen hatten. Dann fand das zweite Rennen statt, das Tymora sei Dank normal verlief. Aber dann kam das entfesselte Rennen und mit ihm dieses Massaker.

Am Start waren der Allosaurus „Böser Junge“, ein Tricera und zwei Tyrannos: „Narbenrücken“ und „Großhorn“. Auch hier fehlte wohl wieder ein Reiter und irgendwas schien diese Gruppe an sich zu haben, denn wieder wurde jemand aus ihren Reihen gefragt. Dieser junge, gerüstete Bursche sollte auf Narbenrücken reiten. Heute sollte Narbenrückens letztes Rennen sein. Vielleicht hatte das eine Bedeutung. Vielleicht waren die Götter aber auch wegen irgendetwas verstimmt. Oder vielleicht hatte es etwas mit diesem „Todesfluch“ zu tun, über den man zurzeit so viel hört.

Dieser Ausländer machte sich ziemlich gut. Der Start war sehr holprig und sein Dino schien mehr an den anderen Dinos interessiert zu sein, als am Rennen. Aber mit ein paar Attacken links und rechts setzte sich Narbenrücken mit seinem Reiter nach vorn an die Spitze der Gruppe. Er rannte mit Abstand zu den anderen auf das Ziel zu. Ich sage euch, die Menge hat getobt. So ein Neuling sollte das Rennen auf dem T-Rex gewinnen, der als Reittier ausscheiden sollte. Aber kurz vor dem Ziel passierte es dann: Narbenrücken lief Amok. Ich weiß nicht, was dazu geführt hat. Vielleicht hat ihn der Reiter zu sehr mit der Peitsche angetrieben oder irgendetwas anderes reizte den Dino. Immerhin war er der zweite, der heute ausrastete. Und Großhorn tickte ebenfalls darauf aus.

So begann dann das Massaker. Dieser fremde Reiter baumelte zwischenzeitlich vor dem Maul von Narbenrücken, lies sich aber herunter und bekämpfte den Dino. Man muss schon sagen, er war sehr mutig. Aber er sah schnell ein, dass ein Kampf mit einem Tyranno Selbstmord ist und so rannte er in eine Gasse, um sich vor den Angriffen des wildgewordenen Dinos zu retten. Seine Freund kamen ihm zu Hilfe und feuerten auf den T-Rex. Zuerst war da nur das Fischweib, aber schnell kam der wandelnde Baum und eine kleine Frau, die ich früher auch ab und zu in der Stadt gesehen habe, zu Hilfe. Der Dino attackierte sie alle und ich dachte schon, sie seien Geschichte.

Was ich in der Zeit getan habe? Ich hab mich natürlich in einem der Häuser mit einigen anderen versteckt und das ganze aus dem Fenster beobachtet. Dort waren wir sicher… zumindest sicherer als die Leute draußen. Denn der Dino demolierte in seinem Wahn auch einige Häuser. Auf der Brücke oben erschienen dann auch einige Wachen, die auf Narbenrücken schossen und die Gruppe von Fremden im Kampf unterstützten. Ich muss schon sagen, solch einen Kampf hatte ich bisher noch nicht gesehen. Diese Fremden hielten tatsächlich stand und erledigten Narbenrücken. Es war ein geradezu heldenhafter Kampf. Als der T-Rex zu Boden ging fielen mir auch erstmals die Schreie auf, die von hinter der Brücke kamen.

Die Gruppe eilte sofort in die Richtung und jetzt, wo Narbenrücken tot war, traute ich mich auch aus dem Haus. Das musste ich mir ansehen. Als ich unter der Brücke langrannte, sah ich auch, was los war. Wie ich schon erwähnt hatte, war Großhorn ebenfalls in Rage verfallen und während die Gruppe Narbenrückens Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ihn bekämpft hatte, sah es hier viel schlimmer aus. Viele Gebäude waren zerstört oder beschädigt und überall lagen Leichen herum. Darunter waren auch einige Verletzte, die vor Schmerzen schrien. Es war ein entsetzlicher Anblick. Die Wache hatte sich Großhorn gestellt, aber viele waren bereits in dem Kampf gefallen.

Die Fremden zögerten nicht, sondern stürzten sich sofort in den Kampf gegen den Tyranno. Sie schienen alle anderen beschützen zu wollen. Es war ein ziemlich heftiger Kampf. Anscheinend hatte sich das Geschehen auch anderswo in der Stadt herumgesprochen, denn plötzlich rannte dieser nobel gekleidete Fremde an mir vorbei und stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Gerade als der kleine Gnom, der anfangs mitgeritten war, auch beim Kampf ankam, erledigten die Fremden zusammen auch Großhorn. Die Straßenkinder waren übrigens nicht bei den beiden.

Ich weiß nicht, ob die reitenden Fremden der Grund für dieses Unglück waren. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Immerhin lief auch Großhorn Amok. Ich weiß aber, dass ohne die Fremden sehr viel mehr zerstört worden wäre und sehr viel mehr Menschen ihr Leben verloren hätten.

Aber wisst ihr, was ich mich wirklich frage? Was haben der Gnom und der andere Fremde mit den drei Straßenkindern gemacht?

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