Arannis Greywood

„Arannis Greywood, Unteroffizier des 3. Schwadrons des 4. Regiments der stolzen tethyrianischen Reiterei“ sagte der junge Halbelf dem Kutscher mit ernstem aber freundlichem Blick. Nach einer kurzen Pause in der sich der Kutscher sicher gefragt haben muss, seit wann es Abkömmlinge der Elfen so weit in der Armee bringen konnten, stiegen beide auf die Kutsche und begannen die lange Reise nach Baldurs Tor.

Der Kutscher war nicht der Erste, der an Arannis zweifelte. Als Sohn eines Menschen und einer Elfin mag er in Tethyr vielleicht nicht der größte Sonderling gewesen sein, aber gerade durch die Trennung der Elfen und Menschen in den Wäldern und Städten, doch eine Rarität. Bis zum Tode seines Vaters ging es seiner Mutter und ihm recht gut. Der Sold den sein Vater verdient hat, in Kombination mit dem grünen Daumen und der schwachen Natur-Magie, die seine Mutter beherrscht, konnten sie sich gut über Wasser halten. Danach wurde es jedoch knapp, weshalb der 14 jährige Arannis sich auch schnell freiwillig meldete in die Armee aufgenommen und trainiert zu werden. Nach dem ein oder anderen Gefallen, die sein Vater nicht mehr einlösen konnte, wurde er in die Armee aufgenommen und konnte so seine trauernde Mutter zumindest mit seinem Sold unterstützen.

Während seines Trainings fielen seinen Vorgesetzten seine Begabungen im Bereich des Reitens und der Heil-Magie auf. „Beides sicher Nebeneffekte seiner elfischen Herkunft…“
Da genügend Heiler vorhanden waren, oder zumindest mehr als Reiter benötigt wurden, trat er fünf Jahre nach Beginn seiner Ausbildung den Reiterei-Regimentern bei und musterte sich zu einem guten Kavalleristen. So gut, dass er nach nur weiteren vier Jahren die Offizierslaufbahn begann. Viel praktischen Kampf hat er bis dahin nicht gesehen gehabt, weshalb er bevor er seine Offizierslaufbahn offiziell beginnen konnte eine Kompanie von Kavalleristen begleiten musste um einem Hilfegesuch eines Dorfes von Waldelfen nachzukommen. Nach den Angaben der Elfen hatte sich eine kleine Ork-Armee auf den Wiesen in der Nähe Ihres Waldes niedergelassen. Arannis fühlte sich wie für diesen Auftrag geschaffen, da er einmal seinen Elfenbrüdern helfen konnte und es natürlich nicht zulassen konnte, dass Orks die wunderschönen Wiesen von Tethyr verschmutzen.

Die Schlacht selber war wenig spektakulär, aber was will man auch erwarten, wenn fünf Dutzend trainierte Kavalleristen ein unkoordiniertes und unvorbereitetes Orklager überrennen und in den Boden stampfen. Damit hatte er sich seiner letzten Prüfung gestellt und nichts stand seiner Laufbahn als Offizier im Weg. All das interessierte den jungen Halb-Elfen aber wenig. Seine Aufmerksamkeit widmete er komplett einer anderen jungen Halb-Elfin namens Thia. Sie ist die Tochter des Dorfobersten und schon ältlich wirkenden Menschenfrau, die wie Thia es Arannis erzählt hat eine Abenteuerin war und mit Thias Vater früher durch Tethyr und die anliegenden Lande streifte. Aber das war nur eines ihrer Gespräche, welche Arannis für die kurze Zeit die er mit Thia verbringen konnte sehr schätzte.

Selbst in der Offiziersschule konnte er Thia nicht vergessen und beschloss nach nur einem Jahr zu dem Dorf zurückzukehren. Thia konnte es kaum fassen und brach vor Freude in Tränen aus als sie Arannis nach einer gefühlt so langen Zeit wiedersehen konnte. Es dauerte nicht lange bis die junge Liebe aufblühte und die beiden sich verlobten. Doch ihr Glück sollte nicht für lange anhalten.

Vor gut zwei Wochen wurde Arannis zurück beordert, da eine Seuche Tethyr und den Rest der Welt heimsucht. Er konnte seinen Augen nicht trauen als er las, dass diese „Krankheit“ alle die, die eine zweite Chance zum Leben erhalten haben tötet. Thia konnte die pure Verzweiflung in seinem Gesicht erkennen. Nach einer Sekunde des Schocks begannen Tränen seine Wangen herab zu rennen. Er warf den Brief weg und umarmte Thia. „Ich muss zurück“ sagte er und blickte in das verständnislose Gesicht seiner Verlobten. „Unsere Heimat wird von einer schlimmen Seuche heimgesucht und ich kann nicht zulassen, dass du verletzt wirst.“ Thia und Ihre Eltern ließen Arannis nur ungern ziehen, aber nachdem er Thias Eltern erzählt hat, was die Seuche zur Folge hat, hatten sie keine Wahl als ihn ziehen zu lassen. Thia weiß bis heute nicht, warum er als Soldat bei einer Seuche benötigt wird und warum er so schnell weg musste. Aber er konnte nicht riskieren, dass sie ihn aufhalten wollte und konnte ihr deshalb nicht die Wahrheit über die Seuche erzählen. 

Nun ist er auf dem Weg nach Baldurs Tor um eine Kontaktperson zu treffen von der ihm seine Vorgesetzten berichteten und seine Verlobte vor einer Gefahr zu retten von der sie noch nicht einmal weiß, dass Sie ihr droht.

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