Ich muss gestehen, dass ein gewisses Gefühl von Freude über mich kam, als ich dran war nicht nur einen Trainingskampf mit dem Dunkelelfen zu führen, sondern dem Mädchen dass uns zugucken sollte auch noch etwas beizubringen. Als mich der Dunkelelf dann fragte, ob ich denn alles am Mann hätte, was ich für den Kampf brauche, fiel mir auf dass es nicht fair wäre, nicht mit meiner Ausrüstung und voller Kraft zu kämpfen. Ich entschloss mich Oskar vor zu lassen, während ich zu meinem Zimmer ging und Vaneara mich begleitete, weil sie anscheinend etwas besprechen wollte.

In meinem Zimmer angekommen, fing ich schnell an die neue Rüstung von Ape anzuziehen und Vaneara half mir erstaunlich gut. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich mit schwereren Rüstungen auskennt. Dabei erzählte sie mir, dass sie durch ihre Magie uns überall hinbringen könnte, solange sie einen Baum in ihrer Nähe hat und einen am Zielort kennt. Auch zu meiner Familie…

Als wir zurückkamen, stellte sich heraus, dass der Kampf von Oskar und dem Dunkelelfen schon vorbei war. Dieser meinte, dass er durch die beiden Kämpfe inzwischen aber nicht mehr die Kraft hätte, sich mir mit voller Kraft entgegen zu stellen. Deshalb entschieden wir den Kampf auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Oskar muss ihm mit seinen Tricks und seiner Magie wirklich ordentlich zugesetzt haben.

Nach kurzer Zeit sprachen wir dann noch einmal mit Geldriia über Vanearas Idee. Sie meinte, dass wir die beste Gelegenheit hätten, wenn wir sie so oder so gleich durch Geldriias Magie sehen würden. Daraufhin folgten wir ihr natürlich weiter in das Tempelinnere. Wir kamen an riesigen, leuchtenden Pflanzen vorbei und liefen zu einem Baum, der große Ähnlichkeit mit dem hatte von welchem Vaneara den „Aspekt“ ihrer Göttin befreit hatte. Ein paar Schritte hinter diesem sahen wir dann einen Teich, welcher anscheinend auch das Ziel unseres Weges war.

Anton

Geldriia erklärte, dass sie an diesem Ort ein Ritual ausführen kann und durch unser Wissen über Personen, genau diese bildhaft auf der Oberfläche des Wassers erscheinen lassen kann. Ich war erstaunlich aufgeregt, aber da war ich anscheinend nicht der Einzige. Ricarda schien auch großes Interesse zu haben einige Personen wieder zu sehen und deshalb entschieden wir uns, dass sie anfing. Erst fragte sie nach „Romero“, welcher wenn ich ihren und denn Namen ihres Bruders bedenke, auch mit ihr verwandt sein muss. Auf der Wasseroberfläche erblickten wir auf einmal einen kräftigen, jungen Mann und wie er durch eine Stadt wanderte. Mit einem genauso zufriedenen Blick wie er schien Ricarda dieser Anblick zu genügen und wir fuhren mit der nächsten Person fort.

Diesmal beschrieb sie einen anderen jungen Mann. Anton. Ich bin mir sicher, dass sie diesen Namen sogar schon einmal erwähnt hat. Als sein Bild erschien, wurde unsere Stimmung allerdings sehr gedrückt. Er wirkte, als wäre sein Geist nicht anwesend. Fast wie bei den Untoten, die Yartar vor kurzem noch belagerten. Ein weiterer junger Mann tauchte spontan auf. Sein Geist wirkte anwesend und er fing an Anton Befehle zu geben, aber irgendetwas stimmte auch bei ihm nicht. Wir fanden auch schnell heraus was. Als die beiden sich auf einen Teich in ihrer Nähe zu bewegten, erhob sich eine schreckliche Kreatur aus diesem. Ein „Aboleth“ nannte Geldriia diesen und konnte an Zeichen am Boden sogar erkennen wo dieser, Anton und der andere junge Mann sich befinden müssten. Ricarda brach inzwischen in Tränen aus. Vaneara ging zu ihr und fing erst einmal an sie zu beruhigen.

Während der aufgeregten Gefühle nutzte Oskar die Chance und bat Geldriia darum ihm seinen Vater zu zeigen. Dieser war, zumindest für mich, sehr eigenartig. Er wirkte weder wie Mensch noch Elf oder sonst irgendetwas, was ich bisher kennenlernte. Er setzte sich gerade auf einen Thron, als er auf einmal etwas bemerkte. Uns! Er brach das Ritual ab und anstatt seines Abbildes auf dem Wasser schoss eine Steinsäule aus dem See. Oben auf dieser war ein Gefäß. Oskar holte es mit Magie zu sich und bat mich es zu zerschlagen, aber das ging komplett nach hinten los. Das Gefäß warf meine Kraft zurück und ich brach mir den Arm. Zum Glück war Geldriia dort und versorgte mich sofort mit Magie. Daraufhin steckte Oskar das Gefäß erst einmal weg.

Eine Person gab es noch, die er sehen wollte. Auch wenn wir ihn erst überzeugen mussten. Als nächstes sahen wir nämlich eine junge Frau, die durch die Straßen von Tiefwasser zu laufen schien. Sie scheint ihm wirklich am Herzen zu liegen und da sich herausstellte, dass der Ort an dem Anton ist unter Tiefwasser liegen muss, war es schnell klar, dass wir bald einmal Tiefwasser besuchen werden.

Da Vaneara verzichten wollte um sich um Ricarda zu kümmern, war ich als nächstes dran. So sehr ich Lia sehen wollte, musste ich aber erst wissen, wie es Mia geht. Und was wir sahen war schrecklich. Mia und Bellatrix waren beide in Kokons gefangen. Unter Schmerzen schrien sie und ihre Körper verkrampften unter den Schmerzen, die sie erleiden müssen. Und dass alles unter dem belustigten Blick von einer Frau, oder Dämonin wie es mir erklärt wurde, namens Lolth. Auch sie schien zu wissen, dass wir sie beobachten und mit einem selbstgefälligem Grinsen eröffnete sie ein „Spiel“ in dem wir anscheinend die Spielsteine sein sollen. Was nicht zuletzt von dem echten Spielbrett mit ungewöhnlich realistischen und uns ähnelnden Figuren bestätigt wurde. Dann brach auch sie Geldriias Ritual ab.

Mein Herz blutet jetzt noch, wenn ich an das Bild und die Schreie meiner Freunde denke…

Geldriia wollte uns hiermit eigentlich eine Freude machen, doch jeder von uns musste nun auch Enttäuschung erleiden. Aber es gab noch eine Person, die ich sehen musste. Dich Lia. Also bat ich sie doch noch ein letztes Mal ihr Ritual zu nutzen. Und mit den inzwischen wiederkommenden Erinnerungen an die Zeit mit dir, war es auch kein Problem. Wir sahen dich in deinem Geschäft und wie du Tränke und Heilmittel herstellst. Und wie du dieses alte Portrait von mir noch aufgehoben hast.

Ich konnte nicht mehr warten, aber ich wollte auch dass du Zeit hast zum Verstehen. Aber dieses Ritual, dass ich verwendet habe, scheint dich überwältigt zu haben. Verzeih mir. Und bin nur froh dich wiedersehen zu dürfen…

Lia
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