Bram der Fischer

„Abscheulichkeit, Monster! Das Hässlichste was mir jemals untergekommen ist!“ Mutter von Bram, bei Tagesanbruch.

 

Bram der Fischer wird er genannt, wenn die Leute ihm freundlich gesonnen sind. Der Halbork hinter vorgehaltener Hand und die Missgeburt, wenn man ihn hasst.

Das Los eines Leidtragenden, wenn die menschliche Mutter von einem Ork vergewaltigt und geschwängert wird bei einem der vielen vielen Überfälle, die auf das Geburtsdorf von Bram so passieren.

Es ist ein kleines Flussdorf in der Nähe von Eshpurta, AMN. In der Abgeschiedenheit sind die Bewohner auf sich allein gestellt und das Gesetz des Stärkeren herrscht hier vor.

Brams Mutter Hilde war eine einfache Fischersfrau und wenn sie mal bei klaren Verstand war, zeigte sie dem Halbork wie das Fischen im Fluss funktionierte. Es war eines der seltenen glückseeligen Momente in Brams misslungenen Leben.

Den Jungen stets vor Augen sehend, erinnerte es Hilde an jenen Überfall, den geifernden Ork, wie Sabber auf ihre Haut tropfte. Sie schrie all ihren Ekel hinaus. Ihre Wut und Hilflosigkeit. Die Männer? Entweder Tod, in ihrer Scheiße sterbend oder gefangen im Matsch liegend und ihre Wunden leckend. Der „Großzügigkeit“ der Orks und anderen Gesocks ausgeliefert. Es war ein Land des Sklavenhandels.

Hilde spürte nur das unbändige Verlangen zu sterben, als der Ork mit süffisanten Grinsen in sie eindrang. Sie rekelte sich, um dem Glied zu entkommen. Dem Ork war das egal. Mit seinen trainierten Armen packte er sie fest und grunzte seinen Genuss hinaus in die Welt und so schnell wie es angefangen hatte, war es auch wieder vorbei.

Beschmutzt, mit zerrissenem Kleid und psychisch völlig hinüber ließ der Ork Hilde in ruhe. Es gab wichtigeres zu tun, wie foltern, töten oder einfach essen. Hey, wir sprechen hier von einem marodierenden Ork!

Und jenen Ork, jene Schändung, jene Verstümmelung des Geistes sieht Hilde, wenn sie ihren Bram ansieht. Und jedes mal packt sie eiskalte Wut, Scham und peinigende Angst. Sie fing an zu keifen, zu schreien und schlug den Bengel halbtot. Es war purer Genuss und der Hass in ihren Augen machte das deutlich.

Und danach? Es gab immer eine Flasche billigen Fusel oder Rauschmittel, dem sie sich dann hingeben konnte, um in ihre eigene kleine Prinzessinnenwelt zu wandern.

Bram sehnte immer diesen Zustand herbei, denn dann konnte er sich aus dem Staub machen und das einzige tun, wozu er in der Lage war. Sich einen Speer schnappen und die Fische und Krebse im Fluss zu fangen. Er suchte sich dazu die tollkühnstens Flussstellen aus, um den anderen Halunken und Triebwütigen aus dem Weg zu gehen.

Egal welchen Dorfbewohner er begegnet, keiner sah aus wie er. Ein Sonderling, eine Abscheulichkeit, eine Missgeburt durch und durch. Wenn ihr dachtet seine Mutter wäre schlimm zu ihm, dann habt ihr seine Nachbarn noch nicht kennen gelernt. Sie verstanden sich als Metzger und jene Lehrlinge übten sich an Bram. Bram der Fischer, Bram die Missgeburt. Bram der einfach nicht anders konnte, als Menschen zu hassen. Seine Mutter zu hassen, seine Nachbarn zu hassen. Seinen Vater zu hassen und irgendwo auch verfluchte er jegliche Menschengötter, dass sie ihm das angetan haben.

Er wehrte sich. Er kämpfte. Er wich den Fallen aus. Er versuchte sich der schieren Masse zu erwehren, aber wie? Alleine und gegen unendlichen Hass?

Er wollte nur noch weg. Er packte seine wenigen Habseeligkeiten, seinen Fang und brach auf in die Stadt. Und es wird der Tag kommen, an dem sich seine Mutter wünschte, sie wäre totgefickt worden oder hatte Überdosis genommen und spürt nichts mehr in ihrer kleinen Prinzessinnenwelt. Und es wird der Tag kommen, an dem sich das Dorf, ihre Bewohner und ihre Habseeligkeiten in der Ewigkeit der Höllenqual wiederfindet.

Oh, was für ein reizender Gedanke! Vielleicht machte er sich dem einen oder anderen zum Sklaven? Sein Umgang mit dem Dolch war noch nicht perfekt.

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