Inesril HaellothDie meisten Leute erschrecken beim Anblick eines Drow … oder auch eines Halb-Drow. Jedoch gab es auf meiner Reise einige Ausnahmen, die durch das Äußere schauen konnten und mir somit die Chance auf ein Leben erfüllten, in dem ich angenommen bin. Doch ich sollte mit meiner Geschichte am Anfang beginnen.

Geboren wurde ich in einer kleinen Siedlung in Cormanthor. Einer der wenigen Orte Faeruns, in dem gute Drow leben. Zu verdanken haben wir das der Göttin Eilistraee, welche selbst eine Drow war. Sie ermutigte meine Vorfahren dazu an die Oberfläche zu kommen und mit den anderen Völkern in Frieden zu leben. Diesem Ruf ist auch mein Vater gefolgt. Er nahm deshalb „Haelloth“ (Frei von Lolth) als seinen neuen Namen an.

An der Oberfläche lernte er auch meine Mutter kennen, welche eine Menschenfrau war. Es dauerte nicht allzu lang, bis ich geboren wurde. So wuchs ich in einer kleinen Gesellschaft auf, in der wir uns um das Gute bemühten, jedoch unserer Wurzeln vollkommen bewusst waren.

Dadurch war es für mich immer klar, dass ich außerhalb unserer Gemeinschaft immer auf Ablehnung stoßen würde. Nie verließ mich aber der Drang, die Welt außerhalb des bekannten Waldes zu erkunden…

Durch die Hingabe zu unserer Göttin wurden alle in unserer Siedlung zu den Tugenden Eilistraee’s berufen und ausgebildet. Dazu gehört der Kampf, die Jagd, Göttliche Magie, Kunst, Tanz und Musik. Ich wurde für den Kampf ausgebildet. So lernte ich den Umgang mit dem Bastardschwert und versuche bis heute es zu meistern.

Da ich der einzige Halb-Drow in dieser Gemeinschaft war, war ich immer anders als die Anderen und wurde auch so gesehen. Ich unterschied mich äußerlich, abgesehen von meinen grünen statt roten Augen, nicht von den anderen. Jedoch war ich immer etwas langsamer und unbedachter als der Rest. Ich glich von meinen Fähigkeiten eher einem Menschen, als einem Drow. So fand ich mich bei Festen, beim Training und beim Beisein anderer meist am Rande des Geschehens vor.

Mein Vater gehörte zu den Jägern. Als ich vier Jahre alt war, starb er bei der Jagd. Er versuchte mit einem Freund einen Schreckensbären aus dem Hinterhalt anzugreifen. Sie wurden aber durch einen Zweiten überrascht, welcher sich im Schatten aufhielt.

Meine Mutter verstarb an einer Lungenerkrankung, kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung, als ich 19 Jahre alt war.

Ich überlegte nur kurz, denn es gab nichts mehr, was mich dort hielt. Also packte ich meine Sachen zusammen, nahm mein Schwert und etwas Proviant mit und ging fort. Ich wusste nicht wohin ich ging, aber ich wusste dass ich eine ganz andere Welt vor mir hatte.

Auf einer Straße Richtung Westen traf ich eines Tages einen Händler names Marius. Er wurde auf seinem Karren von Banditen überfallen. Nachdem ich ihm geholfen hatte diese abzuwehren wirkte er sehr irritiert und hielt es für eine Art Falle, dass ein Drow ihm half. Als ich ihn überzeugen konnte, dass ich ihm nichts anheben wollte, ließ er sich darauf ein mich ein Stück mitzunehmen. Nachdem wir uns viel unterhielten wurde er lockerer in meiner Anwesenheit und schlug letztendlich vor, dass ich einige Zeit bei ihm verbringen konnte.

Wir kamen in einer kleinen Stadt an. Markus kannte sogar die Wachen, weshalb es kein Problem war mich an ihnen vorbeizubringen. Wir machten einen Vertrag aus, nach dem ich nachts, und immer wenn er auf Reisen ist, auf seinen Laden aufpasste und vor Einbrechern beschützte, während er mir Unterbringung und Nahrung bot. Es lief eigentlich ganz gut. Jedoch befanden sich unter den Dieben Menschen, die alle paar Monate wieder ihr Glück versuchten. Während sie die ersten male wohl nichts erkennen konnten, fiel es ihnen nach wiederholtem male auf, dass es sich bei Markus‘ Wache doch um einen Drow handeln könnte. Vermutlich aus Angst begaben sie sich zu den Wachen, um davon zu erzählen. Jedoch wurden sie von ihnen zurückgewiesen. Trotzdem fingen die Leute an zu reden…

Um dem freundlichen Händler größeren Ärger zu ersparen entschied ich mich dazu weiter zu ziehen. So sehr es ihm selbst leid tat, dass ich gehen musste, tat er mir noch einen großen Gefallen. Er kontaktierte eine befreundete Karawane und sorgte dafür, dass ich bei ihnen mitfahren konnte.

Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Halblingskarawane handelte, die im Norden Faeruns umherzog. Nachdem sie sich nur sehr kurz zurückgehalten haben und misstrauisch waren, platzten sie mit ihren neugierigen Fragen heraus und es entstand eine wunderbare, freundschaftliche Atmosphäre unter uns.

Es zogen mehr als zehn Jahre ins Land, die ich mit der Karawane verbrachte. In dieser Zeit lernte ich die Grundlagen des Schmiedens kennen und auch wie man Waffen herstellt. Es kamen und gingen immer wieder Söldner. Einer mit dem ich mich am besten verstand war Lurux. Ein Halbdrache, welcher für das gute kämpft und mit dem ich öfter mal einen Met trank. Aber auch er blieb nicht ewig.

Auch wenn ich mich sehr wohl fühlte zwischen den kleinen Leuten, so verspürte ich nach mehr als einem Jahrzehnt den Drang weiter zu ziehen. Nachdem ich mit einem großen Fest verabschiedet wurde zog ich weiter in die Wildnis von Rashem. Hier verbrachte ich die nächsten Jahre. Ich traf auf viele Waldbewohner, die mir aushalfen, und auch einige Druiden. Ab und zu befand ich mich auch in Städten und erledigte einige Söldneraufträge. Glücklicherweise fand sich immer eine Person, die mir Vertrauen schenkte, wodurch ich weiter reisen und mehr erleben konnte. Aber ich fand keinen Platz, an dem ich mich daheim fühlte und an dem ich bleiben konnte.

Eines Tages rettete ich einen Gnom vor einigen Wölfen auf einer Handelsstraße. Dieser war sehr dankbar und erzählte mir nach einiger Zeit von einem kleinem Dorf, namens Unirea. Dieses befände sich nördlich von Mulptan und sei noch im Aufabau. Er erzählte mir auch von der ansässigen Abenteurergilde, welche aus einem verrückten, bunt gemischten Haufen besteht. Für mich war der Entschluss gefasst. Ich zog los, um dort mitzumachen. Auch wenn diese Personen ein anfängliches Misstrauen hatten, so nahmen sie mich bei sich auf.

Mit ihnen erlebe ich nun haufenweise, halsbrecherische Abenteuer von denen ich nichts ahnte, als ich unterschrieb. Doch das…

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… ist eine andere Geschichte.

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