Themikles, König der Diebe

Themikles, König der DiebeThemikles, König der Diebe

Aufgewachsen als Sohn eines einfachen Tuchhändlers namens Haklion und seiner Gattin Seraphine in Nimpeth am Vilhongriff. Er blieb ein Einzelkind, da die Mutter sehr früh in seiner Kindheit verstorben ist und sein Vater nie ihren Tod überwinden konnte. Da nun alle Last der Arbeit auf den Schultern des Vaters wog, war die Kindheit von Themikles durch Armut bestimmt und einsam. Er behalf sich daher schon früh mit Ausreißeraktionen, bei denen er quer durch die ganze Stadt pilgerte und nach und nach Bekanntschaft mit allerlei Gesindel schloss. Durch seine harmlose Art als streunendes Kind bekam sein neugieriges Wesen allerhand Dinge zu Ohren, die er sorgsam einzusetzen wusste.

12 – Themikles erreicht das Alter, in welchem er langsam beginnt, die gesammelten Informationen zu seinem Nutzen zu verwenden. Er fordert Gefallen ein, spielt den Nachrichtenüberbringer und spioniert zunehmend gezielter reichen Bürgern nach – denn er hat früh gelernt, dass die stets die schmutzigsten Geheimnisse verbergen. Dabei erhält er frühzeitig Einblick in die verkommene Lebenswelt der Reichen – die sich alles kaufen können und doch so sehr ihr Leben auf Missgunst, Argwohn und Verrat aufbauen, sogar ihren eigenen Eheleuten gegenüber. Bei einer seiner Schnüffelaktionen stürzt er jedoch vom Dach eines hohen Hauses ab und schlägt hart auf. Zu seinem Glück überlebt er, doch liegt er wochenlang ans Bett gefesselt und hat schreckliche Schmerzen. Das spornt ihn aber eher an, seine Fähigkeiten zu vervollkommnen.

13 – Bei seinem Streifzügen durch die Stadt freundet sich Themikles mit dem anderen Gassenkind Themion an. Beide sind von ähnlichem Charakter, wenngleich Themikles mehr zur Großspurigkeit neigt und Themion eher zu unüberlegten Taten. Das ist auch der Grund, warum Themion gegen Ende des ersten Jahres ihrer Bekanntschaft mit den Söldnern des Stadtfürsten in Konflikt kommt und mehrfach eine Tracht Prügel erhält. Schließlich reißt dem Anführer der Truppe der Kragen und er verweist Themions Familie der Stadt – Themikles leidet sehr unter der Trennung.

15 – Als die freche Sila in sein Leben tritt, freundet er sich daher schnell mit ihr an. Sie schafft es nicht nur, sein Trübsal bezüglich Themion wegzuwischen, sondern auch sein Interesse an Mädchen zu wecken. Sila ist blond, klein und drahtig, für ihre 16 Jahre aber schon sehr weit und weiß das auch sehr gut – sie neckt ihn und genießt seine Aufmerksamkeit. Denn zwar ist sie recht hübsch, doch als schmutzige Straßengöre wird sie ebenso wie Themikles von niemanden wirklich wahrgenommen – und hat auch keine Aussicht darauf, jemals verheiratet zu werden. Sie schlägt sich mit Betteleien und kleinen Diebstählen durchs Leben, und Themikles beginnt, die Vorzüge ihrer Lebensweise zu verstehen – bietet sie ihm doch Unabhängigkeit vom Vater. Sila sieht die Bekanntschaft aber nicht als echte Freundschaft, sondern eher als ein Spiel, in dem sie sich austesten kann. Am Ende schläft sie sogar mit ihm, aber im Grunde nur, um ihre eigenen Grenzen zu erforschen und nicht aus echter Leidenschaft. Es bleibt bei dem einen Mal, was Themikles aus Enttäuschung von ihr wegtreibt – aber zugleich seine Neugier an den Frauen weckt.

16 – Themion kehrt wieder in die Stadt zurück – ohne seine Eltern. Er ist nun 17 und damit alt genug, auf eigene Faust für sich zu sorgen. Er setzt seine Diebstähle fort und beginnt zunehmend, sich an den Reichen der Stadt zu rächen, indem er ihnen wichtige Gegenstände entwendet und dafür gutes Geld von Konkurrenten aus anderen Stadtstaaten gezahlt bekommt. Themikles beobachtet das mit etwas Neid und beginnt, seinem ehemaligen Freund nachzueifern, wodurch sie zu Konkurrenten werden. Aus der Freundschaft wird eine Form der kalten Feindschaft – beide fühlen sich vom anderen in Stich gelassen. Gleichwohl überschreiten sie nie die Schwelle des blanken Hasses und würden sich gegenseitig ernsthaft verletzen. Es bleibt eher zeitlebens bei einer spöttischen Konkurrenz zueinander.

17 – Themikles ist vielleicht zunächst noch nicht so talentiert und gut bezahlt wie Themion, doch dafür hat er bei den Mädels einen Schlag. Sein gutes Aussehen und trotz seines Lebens auf der Straße fast höfliche Manierlichkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht bringt ihm früh Erfolg ein. Dadurch erhält er sogar Zugang zum Gemach von Lady Vinea, der Tochter eines der drei wichtigsten Handelsfürsten der Stadt, der er auf dem Markt mit seinen Kunststücken und seiner zugleich frechen wie zuvorkommenden Art imponiert hat. Sie gilt nach außen hin als keuche junge Frau, zeigt Themikles aber schnell, dass in ihr ein unlöschbarer Durst nach körperlichen Vergnügungen brennt. Mit der hochgewachsenen 17jährigen mit dem langen schwarzen Pferdeschwanz hat er über ein Jahr hinweg eine intensive Affäre, aus der zu ihrer beider Glück kein Kind entspringt. Sie endet schließlich, als es für sie daran geht, zu heiraten. Beide gehen in Freundschaft auseinander.

18 – In der Stadt ist kurzfristig der berühmte Dieb Antharion mit seinen Gefährten unterwegs. Sie stehlen dem Stadtdespoten das Rad der Mystra, ein Zauberartefakt, das schwer bewacht wird. Themikles bewundert den Coup und informiert sich in der Folgezeit ganz genau, wie die Aktion abgelaufen ist. Er lernt voller Freude die Details und probiert sie zunehmend in eigenen Beschaffungsaktionen aus. Langsam macht er sich ähnlich wie sein Freund einen Namen in der Stadtszene – und weckt die Aufmerksamkeit der Stadteliten.

19 – Mittlerweile sind beide Konkurrenten so erfolgreich geworden, dass Nimpeth tatsächlich zu klein für beide geworden ist. Da zudem jeder weiß, wer die beiden sind, wird es immer schwieriger, unterzutauchen. Themikles sieht sich daher gezwungen, die Stadt zu verlassen – von seinem Vater verabschiedet er sich nicht einmal. Der ist für ihn nur zu einem bedauernswerten, alten Mann ohne echten Bezug geworden.

20 – Themikles entdeckt zunehmend, dass er bei seinen Einbrüchen und Taschendiebstählen teilweise unverständliches Glück hat. Ihm gelingen Dinge, die eigentlich völlig unmöglich scheinen. Er geht diesen Fähigkeiten nach und sucht zunächst einen Kleriker auf, um eventuell festzustellen, dass er den Schutz eines Gottes genießt. Tatsächlich ist die Erklärung aber viel banaler: Er entwickelt eine Neigung zu einfacher Magie. Da diese ihm zupass kommt, lässt er sich von dem Kleriker einen Magus vermitteln, der noch einen Schüler sucht.

21 – Die Ausbildung gestaltet sich recht schwierig, da Themikles an einen festen, disziplinierten Tagesablauf nicht gewöhnt ist und viel lieber in einer Bar abhängt, um hier weibliche Bekanntschaften zu schließen – und seine Fähigkeiten bei kniffligen Entwendungen von wertvollen Kunstgegenständen zu erproben. Schlussendlich wird er von seinem Meister zum Teufel geschickt und er muss sich einen neuen Ausbilder suchen. Durch Kontakte kommt er an einen Gildendieb, der selbst zugleich Magier ist und ihn genau in den Dingen unterweist, die ihn wirklich interessieren. Der Preis ist, dass die Ausbildung sozusagen zugleich Raubzüge für die Diebesgilde beinhaltet.

Themikles (groß)22 – Er unternimmt seine Einsätze für die Gilde meist auf eigene Faust, manchmal aber auch in einer Gruppe anderer Gildendiebe. Am Vylhongriff gibt es zahllose Stadtstaaten, die allesamt unter der Herrschaft anderer Kleinfürsten stehen, die sich „ihre“ Stadt unterworfen haben und gegenseitig den Einfluss, die Kunstschätze und die magischen Artefakte in den Schatzkammern neiden. Viel Arbeit für Gildendiebe. Bei seinen Unternehmungen wird er immer öfter von der sehr verschlossenen, aber nicht reizlosen Myara begleitet, einer halbelfischen Schurkin ohne magische Fähigkeiten aber mit unglaublicher Eleganz bei jeglichen Körpereinsatz. Beide beginnen einander zu schätzen und beginnen schließlich eine intensive Affäre, die aufgrund seiner notorischen Untreue immer wieder zwischen Verachtung und wilder Leidenschaft schwankt. Auch diesmal bleibt die gemeinsame Zeit ohne Nachwuchs, als sich Myara schließlich frustriert von ihm abwendet und in eine andere Stadt abwandert.

23 – Er hört von Myara erst wieder, als sie ein Jahr später wieder in seinem Gebiet aktiv wird. Sie ignoriert ihn aber und lässt ihn eiskalt abblitzen, als er vorsichtig wieder Kontakt aufnimmt. Da sie zudem nun nicht mehr in der Gilde arbeitet, ist sie eigentlich auch eine zu ächtende Feindin. Er lässt sie jedoch gewähren und verrät sie nicht an seine Gildenbrüder, da kühle Halbelfe noch immer anziehend findet und sie eigentlich zurückgewinnen will. Schlussendlich bekommen seine Vorgesetzten dieses Verhalten aber mit und ächten dafür ihn: Er muss die Gilde und auch die Stadt verlassen und weiterziehen. Myara dankt ihm nicht, er sieht sie nicht einmal mehr.

24 – Wirklich glücklich ist Themikles weitere Reise nicht. Er verdingt sich immer wieder für kleinere Aufträge, die ihm aber nicht wirklich zusagen – sie ernähren ihn nur. Er will aber gar nicht mehr stehlen, jedenfalls nicht für andere und schon gar nicht von einfachen Leuten. Er beschließt, auf eigene Faust Ziele auszumachen, die sich lohnen und durch deren Versatz Geld zu machen. Er sucht die Herausforderung und hat es vor allem auf seltene und schöne Kunstgegenstände, besonderen Schmuck oder Artefakte abgesehen, die ohnehin nur „nutzlos in den Schatzkammern der Reichen lagern“.

25 – Bei seinen Aktivitäten konzentriert er sich immer mehr auf schwierige Objekte, die eine besondere Herausforderung darstellen. Noch kann er sich aber nicht an die wirklich gut bewachten und wirklich seltenen Objekte wagen, aber er ist auf einem guten Weg, sich lokal einen Namen am Vylhongriff zu machen. Schlussendlich beschließt er aber, genau deshalb nach Cormyr auszuweichen. Denn einerseits schmeichelt ihn die Bekanntheit, andererseits ist er ja doch noch nur ein kleiner Fisch und muss erstmal vorsichtig sein – auf sich allein gestellt umso mehr. Daher zieht er vorerst die Anonymität vor.

26 – Und wieder macht er sich Feinde: Diesmal die Lady von Immersee, Maria Elena des Fürsten Culspiir, mit der er nicht nur in der Maske eines ausländischen Gesandten eine Affäre beginnt, sondern die darüber hinaus von ihm beraubt wird. Zum ersten Mal setzt er auch seinen Schlag bei Frauen ein, um dadurch an sein Ziel zu gelangen. Als sie feststellt, wen sie da in ihr Bett gelassen hat, und dass er ihr wertvolles Familienmedallion entwendet hat, kocht sie vor Wut. Sie kann nicht aktiv werden, da sonst ihr Mann von ihrem Seitensprung erführe – doch Themikles zieht es vor, das Weite zu suchen…

27 – Themikles taucht an der Schwertküste auf, wo er noch gänzlich unbekannt ist und durch die weit auseinander gezogenen Siedlungen weniger fürchten muss, verfolgt zu werden. Unglücklicherweise ist hier die Zahl der Despoten viel geringer und der Reichtum ebenso. Etwas enttäuscht registriert er, dass hier kaum etwas Spannendes zu entwenden ist – wenn man von selbstmörderischen Aktionen in Städten wie Tiefwasser einmal absieht. Schließlich erfährt er aber, dass hier im Gegenzug unglaublich viele Ruinen locken und er sattelt ein wenig um auf das Abenteurerleben und Artefaktejagen in verlassenen Gegenden.

28 – Auch hier kann er nicht die Finger von den Frauen lassen – unglücklicherweise nicht selten verheirateten noch dazu. Er verführt die junge Baroness Verena von Hohningen, indem er sich als ein adliger Kunstmäzen aus Cormyr ausgibt. Seine intensive Kenntnis der cormyrschen Gesellschaft kommt ihm dabei sehr zupass. Die üppig gebaute 22jährige Blondine glaubt, sie habe die Chance auf eine reiche Heirat, während Themikles die Gastfreundschaft genießt und den Gutssitz als Ausgangspunkt für seine Unternehmungen nutzt. Als sie schließlich verstärkt auf eine Heirat dringt und auch ihr Vater Druck macht, verschwindet Themikles mitten in der Nacht.

Themikles, ganz entspannt29 – Sein Weg führt ihn weiter nach Norden und in die kühleren Regionen hinein, wo aber auch mehr abgelegene Ruinen zu finden sind. Er schließt sich einer Abenteurergruppe an, deren Gesinnung eher im chaotischen oder gar bösen Bereich zu suchen ist, die aber Schutz und eine warme Mahlzeit bedeutet. Gemeinsam plündern sie verfallene Burgreste und sogar uralte Gräber – wovon sich nur Themikles fernhält. Ihm kommen so Zweifel an seinem Pfad, die nur durch die äußerst angenehme Gesellschaft der Waldläuferin/Schurkin Kyra unterdrückt werden, die schon bald sein Lager teilt. Mit ihr hat er aber zum ersten Mal seit langem wieder eine wirklich ernsthafte Beziehung. Er mag ihren trockenen Humor und ihre zugleich professionelle und sanftmütige Art.

30 – Beide beschließen gemeinsam, die Gruppe zu verlassen und sich wieder richtigen Aufgaben zuzuwenden. Sie machen einen seltenen, sehr großen Edelstein aus, der von einer Gruppe Priester der Shar als Sinnbild der Scheibe der Nacht verehrt wird. Es gelingt ihnen, den Stein in ihren Besitz zu bringen, zugleich aber haben sie sich damit den Zorn aller Shar-Gläubigen zugezogen, die nun wahrlich als skrupellos gelten dürfen. Sie müssen wieder nach Süden flüchten und schnell den Edelstein loswerden. Aufgrund der Heißheit der Ware müssen sie ihn weit unter Wert verkaufen.

31 – Zwischen den beiden kriselt es. Themikles hat sich zwar keine Verfehlungen geleistet, doch Kyra zürnt ihm schon, wenn er nur mit fremden Frauen flirtet – und das kann er wahrlich nicht sein lassen, es ist einfach in seiner Natur. Und so kommt es, wie es kommen muss: Sie verlässt ihn schließlich und geht wieder eigener Wege. Er besitzt immerhin den Anstand, ihr den Lohn aus ihren letzten gemeinsamen Unternehmungen zu überlassen (viel ist es ohnehin nicht mehr) und steht damit wieder am Anfang…

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